Regeln für die Vorbereitung und Lagerung von Apfelbaumstecklingen für die Frühjahrsveredelung
Inhalt
- 1 Wann ist der beste Zeitpunkt, um Stecklinge vorzubereiten?
- 2 So gelingt der perfekte Schnitt
- 3 Wo und wie lässt es sich am besten erhalten?
- 4 Wie man sich vor Schäden schützt
- 5 Wir prüfen, ob der Steckling die Lagerung überstanden hat.
- 6 Tipps von einem erfahrenen Gärtner
- 7 Video: „Vorbereitung von Stecklingen für die Frühjahrsveredelung“
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Stecklinge vorzubereiten?
Stecklinge zum Veredeln werden im Herbst oder Frühjahr vorbereitet. Im Herbst sollte dies geschehen, wenn der Saftfluss im Baum aufgehört hat, also etwa Ende November. Ob es sinnvoll ist, im Winter Stecklinge zu schneiden, ist umstritten, daher sollten unerfahrene Gärtner solche Experimente besser vermeiden.
Im Frühjahr sollte dies nach den letzten Frösten erfolgen, wenn der Saftfluss wieder einsetzt. Stecklinge zum Veredeln von Apfelbäumen können beim Frühjahrsschnitt entnommen werden, insbesondere bei frostharten Sorten. Im Durchschnitt ist es am besten, Apfelbaumstecklinge für die Frühjahrsveredelung in der zweiten Märzhälfte vorzubereiten, wobei dieser Zeitraum je nach Region und Länge des Winters variieren kann. Das Veredelungsmaterial muss vor dem Austrieb der Knospen vorbereitet werden, da es sonst kaum Wurzeln schlägt. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, die Stecklinge im Herbst zu schneiden – so wird das Risiko verringert, dass die Triebe im Winter erfrieren und somit für die Veredelung unbrauchbar werden.
So gelingt der perfekte Schnitt
Schauen wir uns an, wie man Stecklinge richtig vorbereitet und welche Triebe sich für eine gesunde Veredelung eignen. Stecklinge sollten von einem jungen (3 bis 10 Jahre alten), reich tragenden Baum an einer sonnigen Seite, vorzugsweise der Südseite, geschnitten werden, da sie dort die kürzesten Internodien haben. Einjährige Triebe, vorzugsweise aus der mittleren Triebschicht, sind dafür geeignet.
Die Knospen in den Blattachseln sollten gut entwickelt sein. Wichtig ist, dass die Endknospe deutlich sichtbar ist. Wählen Sie 30–40 cm lange Triebe mit etwa 7 mm Durchmesser (etwa so dick wie ein Bleistift) und mindestens 4–5 entwickelten Knospen. Vermeiden Sie Wurzelausläufer (d. h. dicke, senkrecht zum Ast wachsende Triebe mit kaum sichtbaren Knospen) – sie wurzeln zwar schnell, tragen aber lange Zeit keine Früchte. Ebenfalls ungeeignet sind Triebe mit noch vorhandenen Blättern und Blattstielen – wenn diese bereits von einem Großteil des Baumes abgefallen sind, deutet dies auf eine schlechte Reifung hin.
Sie können auch Stecklinge von älteren Apfelbäumen nehmen, obwohl diese meist kürzer sind als empfohlen. Nehmen Sie am besten bis zu 15 Stecklinge, um im Frühjahr die besten auswählen zu können. Die vorbereiteten Triebe sollten glatt sein und eine unbeschädigte Rinde haben. Überprüfen Sie die Schnittfläche – sie sollte keine braunen Stellen aufweisen.
Wo und wie lässt es sich am besten erhalten?
Nun wollen wir herausfinden, wie man Stecklinge für die Frühjahrsveredelung lagert und wo der beste Ort dafür ist.
Auf der Straße
Das Veredelungsmaterial kann auch im Freien gelagert werden, vorausgesetzt, man lebt in Gebieten mit schneereichen Wintern, in denen sich Schneeverwehungen von mindestens einem halben Meter Höhe bilden.
Bereiten Sie dazu einen hochwassergeschützten Platz in der Nähe der Nordwand eines Schuppens oder Hauses vor. Graben Sie einen etwa 30 cm tiefen Graben und legen Sie den Boden mit Kiefernzweigen aus (dies schützt die Pflanze auch vor Maulwürfen). Legen Sie die Stecklinge darauf, bedecken Sie sie erneut mit Fichtenzweigen und bestreuen Sie sie anschließend mit Laub, Stroh oder Sägemehl.
Ist die Schneewehe einen halben Meter oder dicker, müssen die Stecklinge nicht einmal vergraben werden. Die Schneewehe selbst sollte jedoch mit trockenem Stroh oder Sägemehl bedeckt werden – dies verringert das Risiko des Schmelzens. Daraus ergibt sich natürlich die Frage: Wie schützt man die Stecklinge vor Schädlingen? Dazu können sie in eine Schicht Nylon oder ein feinmaschiges Metall- oder Kunststoffnetz eingewickelt werden.
In Regionen mit längeren Tauperioden können Stecklinge bis zum Frühjahr zwischen zwei Schichten feuchtem Sägemehl auf dem Boden gelagert werden. Warten Sie, bis der Haufen den ersten Frost überstanden hat, und bedecken Sie ihn dann mit einer weiteren 40 cm dicken Schicht trockenem Sägemehl. Anschließend decken Sie ihn mit Frischhaltefolie ab. Anstelle von Wasser können Sie Karbolsäure (50 ml auf 10 Liter Wasser) verwenden, um Mäuse und andere Schädlinge fernzuhalten.
Im Keller
Im Keller werden Stecklinge mit der Schnittfläche nach unten in einem leicht feuchten Substrat wie Sand, Torfmoos oder Sägemehl gelagert. Das Substrat sollte den ganzen Winter über feucht gehalten werden. Die Temperatur sollte zwischen 0 °C und 3 °C liegen.
Im Kühlschrank
In der Stadt ist die Aufbewahrung von Stecklingen im Kühlschrank praktisch. Bündeln Sie die Stecklinge und wickeln Sie sie in ein feuchtes Tuch (am besten Jute), dann in Papier und schließlich in Plastikfolie. Verwenden Sie einen Kühlschrank, der eine Temperatur zwischen 0 und 2 °C hält (z. B. für Obst). Lagern Sie die Stecklinge niemals im Gefrierschrank! Um die Haltbarkeit zu verlängern, lüften Sie sie regelmäßig und befeuchten Sie das Tuch. Kontrollieren Sie die Stecklinge zwischendurch auf Schimmel und verhindern Sie dessen Ausbreitung.
Andere geeignete Orte
Veredelungsmaterial lagert man am besten hängend an einem Ast, Balkon oder einer Veranda. Isolieren Sie es dazu mit einem Beutel oder legen Sie es in eine Plastikflasche. Lüften Sie das Veredelungsmaterial regelmäßig, damit die Stecklinge nicht austreiben.
Wie man sich vor Schäden schützt
Zunächst müssen die Stecklinge bei den empfohlenen Temperaturen gelagert werden. Gefrieren sie, bilden sie keine Wurzelstöcke. Achten Sie daher auf eine ausreichende Isolierung. Zu viel Hitze kann zu bakterieller Kontamination oder vorzeitiger Keimung führen, wodurch die Stecklinge ebenfalls unbrauchbar werden. Wenn die Stecklinge im Keller oder Kühlschrank gelagert werden, überwachen Sie die Temperatur und passen Sie sie gegebenenfalls an.
Zweitens ist es wichtig, die optimale Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten: Austrocknung tötet die zukünftige Unterlage, und zu viel Feuchtigkeit begünstigt Schimmelbildung. Bevor Sie ein Substrat oder Gewebe verwenden, drücken Sie es in Ihrer Hand zusammen – es sollte sich feucht anfühlen, aber nicht tropfen. Falls sich Schimmel bildet, können die Stecklinge durch Eintauchen in Kupfersulfat (3%ige Lösung) oder Jodalkohol (1%) gerettet werden.
Wir prüfen, ob der Steckling die Lagerung überstanden hat.
Stecklinge, die den Winter erfolgreich überstanden haben, erkennt man an ihrer glatten, frischen Rinde und den fest sitzenden Knospen mit glatten Schuppen. Biegen Sie den Steckling vorsichtig – ein lebender Steckling gibt elastisch nach, ein toter bricht sofort. Ein biegsamer Steckling mit runzeliger Rinde kann aufgefrischt werden: Schneiden Sie ihn 1–2 cm oberhalb der vorherigen Schnittstelle ab und stellen Sie ihn drei Tage lang in sauberes Wasser.
Wenn das nicht funktioniert, ist der Steckling abgestorben. Sie können ihn auf Frostschäden prüfen. Schneiden Sie dazu die untere Hälfte des Stecklings ein und stellen Sie ihn in Wasser. Ist das Wasser klar, ist alles in Ordnung. Eine gelbe oder braune Verfärbung deutet darauf hin, dass der Steckling gefroren ist. Auch die Schnittstelle selbst gibt Aufschluss über den Zustand des Triebs: Sie sollte frisch und hellgrün sein. Ist die Schnittstelle braun, muss der Steckling leider entsorgt werden. Wie viele Tage vor dem Veredeln sollten Apfelbaumstecklinge an einen warmen Ort gebracht werden? Normalerweise einen Tag, bei Verwendung von gefrorenem Sägemehl jedoch 3–4 Tage.
Tipps von einem erfahrenen Gärtner
Verwenden Sie beim Schneiden von Stecklingen scharfe und gut desinfizierte Werkzeuge, um Infektionen zu vermeiden. Berühren Sie die Schnittstellen aus demselben Grund nicht mit den Händen. Binden Sie die Stecklinge einer bestimmten Sorte zusammen und beschriften Sie das Bündel – so vermeiden Sie Verwechslungen im Frühjahr. Falls Sie Stecklinge von verschiedenen Bäumen derselben Sorte haben, können Sie diese ebenfalls trennen (besonders wenn Sie Züchtungsversuche unternehmen). Beschriften Sie ein Stück Pappe (und fixieren Sie diese anschließend mit Klebeband, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen) oder ein Holzschild mit der Sortenbezeichnung.
Es empfiehlt sich, zusätzliches Veredelungsmaterial zu sammeln und es, wenn möglich, an verschiedenen Orten zu lagern. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, bis zum Frühjahr keimfähige Stecklinge zu erhalten, falls eine Lagerungsmethode nicht funktioniert. Dies gilt insbesondere für Gartenanfänger oder wenn die Stecklinge an einem neuen Standort gelagert werden sollen. Regelmäßiges Beschneiden fördert die Widerstandsfähigkeit der Stecklinge. Einige Experten empfehlen, ein 1–2 cm langes Stück zweijährigen Holzes abzuschneiden, um die Bewurzelung zu erleichtern.
Video: „Vorbereitung von Stecklingen für die Frühjahrsveredelung“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Stecklinge für die Veredelung von Apfelbäumen im Frühjahr richtig vorbereiten.







