Wie man Apfelbaumunterlagen auswählt und anbaut
Inhalt
Was ist eine Unterlage?
Beginnen wir mit der Tatsache, dass veredelte Sämlinge bei Apfelbäumen aus Unterlagen und Edelreisern bestehen. Was ist eine Unterlage? Eine Unterlage ist eine Art Basis, auf die später der entsprechende Edelreis (Edelreis) aufgepfropft wird.
Die Auswahl von Unterlage und Edelreisern für einen Apfelbaum ist von großer Bedeutung, da diese gut aufeinander abgestimmt sein müssen. Wählt man beispielsweise ungeeignete Edelreiser für einen Apfelgarten, werden die Bäume nie hohe Erträge liefern und ihre Lebensdauer wird sich deutlich verkürzen. Um bei der Auswahl von Unterlagen für Apfelbäume stets optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es daher wichtig, dass diese mit den Edelreisern kompatibel sind.
Arten von Unterlagen
Apfelunterlagen werden in verschiedene Typen unterteilt. Je nach Wuchskraft werden sie als wüchsig, mittelwüchsig oder zwergwüchsig klassifiziert. Letztere können auch zwergwüchsig oder halbzwergwüchsig sein. Es gibt außerdem Klon- und Samenunterlagen.
Klonal
Wenn Sie Bäume auf Klonunterlagen pflanzen und ziehen möchten, sollten Sie sich darauf einstellen, dass sie kleinwüchsig bleiben. Wenn Sie also einen kräftigen Baum wünschen, wählen Sie besser eine andere Unterlage. Diese Methode hat jedoch unbestreitbare Vorteile – beispielsweise tragen alle Bäume recht früh Früchte, sodass Sie von einem so gezogenen Apfelbaum sehr schnell eine Ernte einfahren können.
Außerdem wächst der Baum jedes Jahr allmählich. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Platzbedarf. Da die Bäume klein bleiben, benötigen sie auch wenig Platz. In den ersten Jahren sollten Sie jedoch Blüten und Fruchtknospen entfernen, um den Baum nicht zu schwächen. Die Wurzeln können erfrieren (daher ist es ratsam, den Baum im Winter zusätzlich zu schützen) und er muss angebunden werden. Die Lebensdauer des Baumes ist mit maximal 17 Jahren begrenzt.
Unterlagen verschiedener Apfelsorten
Als Wurzelstock dient üblicherweise die Vermehrung durch Samen wilder oder kultivierter Apfelbäume. Dies ist eine sehr gute Wahl, da sie mit nahezu jeder Apfelsorte kompatibel ist. So wird sichergestellt, dass nach dem Pflanzen ein kräftiger, wüchsiger Baum mit einem gut entwickelten Wurzelsystem entsteht. Wird er nicht geschnitten, kann er zu einem wahren Riesen heranwachsen – bis zu einer Höhe von 7 Metern!
Das Alter des Baumes steigt auf bis zu 70 Jahre, was mit der vorherigen Art nicht vergleichbar ist. Obwohl die Bäume relativ spät (mit 7 oder 8 Jahren) Früchte tragen, liefern sie eine sehr gute und reiche Ernte. Bei einem kleinen Grundstück ist es jedoch ratsam, diese Option zu vermeiden und die vorherige zu wählen. Andernfalls muss unbedingt ein Abstand von mindestens fünf Metern zwischen den Bäumen eingehalten werden, was auf einem kleinen Grundstück äußerst schwierig ist. Darüber hinaus erschwert die Höhe des Baumes die Pflege erheblich. Und wir sprechen hier nicht nur von einem hygienischen Rückschnitt – wenn Schädlinge oder Krankheiten Ihren Lieblingsbaum befallen, wird die Behandlung äußerst schwierig, wenn der „Patient“ eine Höhe von stolzen 7 Metern erreicht hat!
Andere Unterlagen
Es ist möglich, einen Apfelbaum nicht nur auf eine „traditionelle“ Unterlage zu veredeln, sondern auch andere Bäume zu diesem Zweck zu verwenden.
Es gibt beispielsweise Edelreiser für Apfelbäume auf Eberesche, Apfelbeere oder sogar Birne. Natürlich kann das Veredeln eines Apfelbaums auf einen völlig anderen Baum sehr schwierig sein und erfordert beträchtlichen Aufwand. Die erfolgreichsten Versuche sind jene, bei denen ein Apfelbaum auf einer Ebereschenunterlage gezogen wird.

Obwohl Misserfolge hier häufig vorkommen und Züchter oft nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, ist die Eberesche äußerst frostbeständig, anspruchslos und ertragreich. Daher erscheint die Kreuzung mit einem Apfelbaum sehr verlockend. Versuche, Apfel- und Birnbäume zu kombinieren, waren weniger erfolgreich, obwohl es auch einige Erfolge gab. Insgesamt ist dieses Verfahren ideal für alle, die nicht den traditionellen Weg gehen wollen und experimentierfreudig sind.
Wie man Unterlagen vermehrt
Wo bekomme ich Unterlagen? Sie können sie selbst aus Apfelbaumsetzlingen ziehen. Die Setzlinge werden aus Samen (Kernen) gezogen. Zuerst werden die Samen geerntet und dann stratifiziert (Kälte ausgesetzt). Dieser Prozess kann je nach Apfelsorte 30 bis 90 Tage dauern.
Wenn maschinelle Aussaat nicht möglich ist, können Sie die Samen im Herbst auf natürliche Weise aussäen (aber nur, wenn der Boden locker genug ist). Alternativ können Sie sie an einem kühlen Ort (z. B. im Keller) lagern. Eine weitere Möglichkeit ist, die Samen vor der Aussaat in Schnee zu vergraben. Säen Sie die Samen in flache Furchen, nur wenige Zentimeter tief, und wässern Sie den Boden anschließend gründlich.
Das Pikieren erfolgt, sobald die Keimblätter erscheinen, bis mindestens zwei Laubblätter sichtbar sind. Anschließend müssen die Sämlinge umgepflanzt und gegossen werden. Denken Sie daran, den Boden zu mulchen. Zur weiteren Pflege gehören Jäten, Auflockern des Bodens und Düngen. Wenn Sie diese Empfehlungen befolgen, können Sie Ihre eigene Sämlingsunterlage ziehen.
Video: Apfelwurzelstockzucht
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Apfelbaum-Unterlagen zieht.




