Wie man einen Apfelbaum zu verschiedenen Jahreszeiten beschneidet
Inhalt
Warum ist das Beschneiden notwendig?
Bei einem ausgewachsenen Baum sichert der Baumschnitt eine gute Ernte, denn für einen üppigen Fruchtansatz benötigt die Baumkrone viel Licht und frische Luft. Früchte, die im Licht reifen, werden groß und schmackhaft, während vernachlässigte Apfelbäume nur eine geringe Ernte bringen.
Durch das Entfernen alter Apfelbaumzweige wird das Wachstum neuer Triebe gefördert und die Bäume dadurch verjüngt. Zudem erhöht der Rückschnitt junger Apfelbäume deren Überlebensrate.
Hauptregeln und allgemeine Grundsätze
Betrachten wir die Grundprinzipien des Apfelbaumschnitts.
Beim Schneiden von Ästen sollten Sie desinfizierte scharfe Werkzeuge verwenden: Schädliche Bakterien können durch eine durchnässte Schnittstelle viel leichter eindringen. Dünne Äste (weniger als 2 cm) können mit einer Gartenschere geschnitten werden; für dickere Äste reicht eine Gartensäge. War der Ast trocken, sollte er sofort mit Gartenharz oder einem anderen Wundheilmittel behandelt werden; die Schnittstelle an einem lebenden Ast sollte zuvor 24 Stunden trocknen.
Wann sollte man einen Apfelbaum beschneiden?
Nun lernen wir, wann man Apfelbäume beschneidet und wann die besten Zeitpunkte für verschiedene Arbeiten sind. Wie und wann man schneidet, hängt unter anderem vom lokalen Klima ab.
Winterschnitt
Der Winterschnitt von Apfelbäumen ist nur in südlichen Regionen mit milden Wintern möglich. Gefrorene Schnittstellen an den Ästen heilen sehr schlecht und beginnen oft zu faulen. Daher empfiehlt es sich, nach dem Schnitt mindestens zwei bis drei Wochen lang eine Temperatur von mindestens 10 °C zu halten. Beim ersten Frost sollte der Schnitt sofort eingestellt werden. Wenn Sie sich also über Ihr Klima nicht sicher sind, wählen Sie am besten eine wärmere Jahreszeit.
Frühjahrsschnitt
Im Frühjahr werden Apfelbäume gesundheits- und formgebend beschnitten. Experten empfehlen den Zeitraum zwischen dem Einsetzen des Saftflusses und dem Beginn des Knospenanschwellens.
Der Frühjahrsschnitt sollte unbedingt einen Instandsetzungsschnitt beinhalten. Er eignet sich auch hervorragend, um die Krone zu formen und sie gegebenenfalls auszulichten. Es empfiehlt sich, nach innen spitzwinklig wachsende Äste abzuschneiden. Auch Triebe, die parallel zu älteren Ästen wachsen, sollten entfernt werden.
Bei der Entscheidung, wie man einen Apfelbaum im Frühjahr beschneidet, ist es wichtig, die Nuancen der Ernteregulierung zu berücksichtigen: Wenn die vorherige Ernte schlecht war, muss der Apfelbaum stark zurückgeschnitten werden, damit er an Stärke gewinnen kann. Ein Baum, der viele Früchte getragen hat, kann auf ein Minimum zurückgeschnitten werden.
Der Formierungsschnitt eines jungen Apfelbaums im Frühjahr ist besonders wichtig – dies ist der beste Zeitpunkt, um die Spitze abzuschneiden und so die Höhe des Baumes zu reduzieren.
Ein leichter Sommerschnitt sorgt dafür, dass die bereits ausgebildeten Früchte besser von der Sonne belichtet werden. Ende Juni können Sie zudem übermäßig starkes Wachstum zurückschneiden, um zu verhindern, dass es dem Baum Energie entzieht. Abgebrochene und kranke Äste sollten umgehend entfernt werden.
Herbstschnitt
Nun lernen wir, wie man Apfelbäume im Herbst richtig schneidet. Wenn in Ihrer Region Spätfröste häufig vorkommen, sollte der Schnitt im August erfolgen: Die Bäume treiben im nächsten Jahr später wieder aus und schützen so die Knospen vor Frost.
Im Frühherbst empfiehlt sich der Rückschnitt eines alten Apfelbaums: Alte Äste, die nicht gut Früchte getragen haben, sollten abgeschnitten werden, insbesondere solche, die den jungen Ästen das Licht nehmen.
Ein hygienischer Rückschnitt von Apfelbäumen im Herbst, nachdem das Laub abgefallen und die Ernte eingebracht ist, wird empfohlen. So lassen sich beschädigte Äste in der Baumkrone leichter erkennen. Am besten beginnt man mit dem Entfernen großer Äste, insbesondere solcher, die durch eine starke Ernte gesplittert sind. Anschließend schneidet man nach innen wachsende Triebe steil ab (sie können im Winter durch Schnee abbrechen) sowie Wasserschosse, da diese steril sind. Falls zwei Äste aus derselben Stelle wachsen, entfernt man den schwächeren.
Arten und Muster des Beschneidens
Lasst uns herausfinden, welche Schnittmethoden für Apfelbäume es gibt.
Prägend
Apfelbaumsetzlinge werden von Spezialisten beschnitten, um das Wurzelsystem und die Triebe in ein Gleichgewicht zu bringen.
Wie schneidet man einen jungen Apfelbaum? Der erste Schnitt eines Apfelbaums wird ein Jahr nach der Pflanzung empfohlen (wenn er im Herbst gepflanzt wurde, lässt man ihn am besten bis zum Frühjahr in Ruhe).
Einjährige Bäume werden wie folgt geschnitten: Die Krone wird in einer Höhe von 0,8–1 m abgeschnitten (außer bei Säulenapfelbäumen), und Triebe bis 50 cm über dem Boden werden entfernt. Beim Schneiden einjähriger Bäume müssen lange, skelettartige Äste gekürzt werden. Diese sollten 3–5 Knospen haben und 16–20 cm kürzer als ihre Höhe sein, sodass die längsten Äste unten und die kürzesten oben sitzen. Durch diese sich verjüngende Form wird die Ernte erleichtert. Der Schnitt einjähriger Apfelbäume sollte vor dem Austrieb der Knospen erfolgen.
Im zweiten Jahr werden die Äste in Ebenen unterteilt. Die meisten Kronenformen benötigen zwei bis fünf Äste pro Ebene. Der optimale Abstand zwischen den Ebenen hängt von der Baumhöhe ab. Bei einem kleinen oder frisch gepflanzten Apfelbaum reichen 40 cm, bei einem großen Baum 60 cm. Beim Rückschnitt eines jungen Apfelbaums sollten die Äste auf gleicher Höhe in etwa gleiche Abstände gebracht werden.
Um eine schalenförmige Krone zu formen, entfernen Sie den zentralen Stamm bis zur ersten Astgabelung. An seiner Stelle wachsen Seitenäste, die 2–4 „Stämme“ bilden.
Beim Schneiden eines dreijährigen Apfelbaums werden überflüssige Äste entfernt, außer den Leitästen. Bei einem zwei- bis fünfjährigen Baum werden die Äste um zwei Drittel ihrer Länge gekürzt. Die oberste Knospe sollte nach außen zeigen. Bevor der Baum fünf Jahre alt ist, werden alle einjährigen Triebe entfernt.
Bei richtiger Erziehung trägt der Baum innerhalb von fünf Jahren Früchte. Diese erscheinen an alten, kräftigen Ästen. In diesem Alter und bis zum siebten Jahr werden die knochigen Äste im Herbst um etwa ein Drittel ihrer Länge zurückgeschnitten, was die Bildung neuer Knospen anregt.
Bei Säulenbäumen sollten die Triebspitzen nicht entfernt werden. Die Schnittregeln für diese Bäume lauten wie folgt: Jeder geschnittene Trieb mit zwei oder drei verbleibenden Knospen bildet die gleiche Anzahl großer, kräftiger Äste. Bei mehr Knospen (bis zu fünf) bleiben die Triebe kleiner. Ein solcher Baum wächst bei fachgerechter Erziehung jährlich 10–15 cm.
Beim Rückschnitt des Apfelbaums nach dem Pflanzen sollten die Seitentriebe gekürzt werden, wobei jeweils zwei Knospen stehen bleiben, um eine optimale Triebkraft zu gewährleisten. Der Haupttrieb sollte an einer Stütze befestigt werden. Dicke, bodennahe Triebe sollten abgeschnitten werden.
Im Alter von zwei Jahren werden die entstandenen Triebpaare kontrolliert. Der horizontalere Trieb bleibt stehen, der zweite wird erneut auf zwei Knospen zurückgeschnitten. Nach einem Jahr werden die bereits fruchttragenden Zweige entfernt, die übrigen werden wie im Vorjahr behandelt.
Im dritten bis fünften Jahr wird ein ringförmiger Schnitt an den Fruchtansätzen vorgenommen, wodurch ein Standardbaum entsteht.
Nahezu jedes Gartenforum bietet detaillierte Schnittanleitungen für verschiedene Kronentypen an, sodass selbst Anfänger alles verstehen können.
Verjüngend
Schauen wir uns an, wie man einen alten Apfelbaum beschneidet.
Der Verjüngungsschnitt von ausgewachsenen Apfelbäumen beinhaltet das Entfernen aller nicht fruchttragenden Äste, damit junge, fruchttragende Triebe besser wachsen können. Können auch skelettartige Äste geschnitten werden? Ja, unbedingt. Sind die Bäume höher als 5 Meter, können auch die Baumkronen beschnitten werden, da sonst der Saft- und Nährstofffluss nach oben die Bäume austrocknet. Besonders wichtig ist der Schnitt stark vernachlässigter Apfelbäume.
Bei der Entscheidung, wie man einen alten Apfelbaum beschneidet, sollte man bedenken, dass es nicht ratsam ist, zu viele Äste auf einmal oder mehr als zwei Meter pro Jahr zu entfernen – dies schwächt den Baum und verringert seinen Ertrag. Dieser Schnitt sollte jährlich, aber in kleinen Schritten erfolgen. Hierfür ist es hilfreich, einen Pflegeplan zu führen.
Sanitär
Diese Art des Baumschnitts umfasst das Entfernen kranker, absterbender und abgebrochener Äste. Dies ist besonders wichtig in intensiv bepflanzten Apfelplantagen, wo sich Infektionen schnell auf viele Bäume ausbreiten und erheblichen Schaden anrichten können. Der Schnitt sollte durchgeführt werden, sobald Anzeichen einer Gefahr erkennbar sind. Er kann zwar in jedem Monat erfolgen, ist aber im Frühjahr und Herbst besonders wichtig, da die Äste dann kahl und leichter zu kontrollieren sind.
Im Herbst sollten alle durch starke Ernte beschädigten Äste entfernt werden. Sie tragen zwar keine Früchte, können aber zu einer Infektionsquelle werden. Im Frühjahr werden häufiger Äste entfernt, die durch Schnee oder Frost abgebrochen sind.
Wenn sich zwei Äste berühren und aneinander reiben, muss einer von ihnen ebenfalls abgeschnitten werden.
Versengte Stellen können von Schwarzfäule befallen sein, einer gefährlichen Pilzkrankheit, die den Baum abtöten kann. In diesem Fall sollten sie mit einer Lupe untersucht werden; kleine Geschwüre mit dunklen Flecken an den Rändern bestätigen die Diagnose. Diese Stellen sollten sofort entfernt und verbrannt werden. Anschließend werden die Wunden mit Kupfersulfat behandelt und mit Gartenpech abgedeckt. Zum Schluss wird das Laub mit Bordeauxbrühe besprüht.
Video: „Richtiger Apfelbaumschnitt“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie einen Apfelbaum in Ihrem Garten richtig beschneiden.







