Haupttypen und Bauweise von industriellen Gewächshäusern für landwirtschaftliche Betriebe
Inhalt
Vor- und Nachteile
Der Bau von Gewächshäusern im industriellen Maßstab eignet sich für Landwirte, die ein Geschäft mit regelmäßiger Ernte aufbauen möchten. Denn solche Anlagen sind viel größer als Gartengewächshäuser und daher für den privaten Gebrauch unpraktisch.
Mit der richtigen Ausrüstung ermöglichen industrielle Gewächshäuser den ganzjährigen Anbau verschiedener Nutzpflanzen sowie die Schaffung von Zonen mit unterschiedlichen Mikroklimata, trotz rauer Umweltbedingungen. Der offensichtliche Vorteil ist die Rentabilität und Amortisation eines solchen Geschäfts.
Ein Hindernis kann der erhebliche Investitionsaufwand für den Bau des Gewächshauses, die Anschaffung der notwendigen Technik und die ersten Gartenarbeiten sein. Außerdem reicht es nicht aus, alles selbst zu bauen – selbst kleinste Projekte erfordern Fachkenntnisse und Erfahrung.
Video: „Bau eines industriellen Hydrokultur-Gewächshauses“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie ein industrielles Gewächshaus gebaut wird und was es so besonders macht.
Haupttypen
Je nach Eigenschaften wie Nutzungsdauer, Größe und Materialzusammensetzung werden landwirtschaftliche Gewächshäuser in verschiedene Typen unterteilt. Es gibt Konstruktionen für die kurzfristige, saisonale Nutzung und solche für die ganzjährige Nutzung. Je nach Standort unterscheidet man:
- halbindustriell – nicht mehr als 500 m²;
- Industriegebiet – mehr als 500 m²
Das für die Verkleidung verwendete Material bestimmt auch den Gewächshaustyp. Gängige Verkleidungsmaterialien sind:
- Folie. Die kostengünstigste und am einfachsten zu installierende Option. Sie ist nicht sehr haltbar und nicht für winterliche Bedingungen geeignet;
- Glas. Teurer und haltbarer. Konstruktionen aus diesem Material benötigen ein stabiles Gerüst. Die Glasabdeckung eines Gewächshauses führt zu einer schnellen Erwärmung der Innenraumluft, was wiederum die Frage nach einer ausreichenden Belüftung aufwirft.
- Polycarbonat. Ein leichter, äußerst widerstandsfähiger Kunststoff. Seine Herstellung begann erst vor relativ kurzer Zeit, doch das Material erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Zu den herausragenden Eigenschaften dieser Fassadenverkleidung zählen ihre Flexibilität, die Fähigkeit, die erforderliche Temperatur zu halten, die Filterung für Pflanzen schädlicher Strahlung und ihre Langlebigkeit.
Darüber hinaus lassen sich industrielle Gewächshäuser anhand ihres äußeren Erscheinungsbildes und ihrer inneren Struktur in Bogen- und Blockgewächshäuser unterteilen.
Gewächshäuser der Serie „Farmer“ der Firma „Volya“
Die Produkte dieses Herstellers sind bogenförmige Gewächshäuser. Ein besonderes Merkmal dieser Gewächshäuser ist ihre ungewöhnliche, an ein umgedrehtes Boot erinnernde Form, die sich von klassischen Gewächshäusern unterscheidet. Diese Verformung entstand im Zuge von Bemühungen, den Prototyp zu verbessern und die Stromlinienform der Konstruktion zu optimieren, um Schneeansammlungen zu verhindern. Das Experiment war erfolgreich und führte zur Entwicklung weiterentwickelter Versionen.
Die Gewächshäuser von Volya verfügen über einen verstärkten Rahmen aus verzinktem Stahl, der Stabilität und Rostbeständigkeit gewährleistet. Die Verkleidung besteht aus Materialien mit hoher Wärmedämmung, sodass das Gewächshaus ganzjährig genutzt werden kann.
Die Gewächshausserie für den industriellen Einsatz ist in verschiedenen Größen erhältlich. Beim Aufbau eines Gewächshauses ist es jedoch wichtig, sich nur auf Höhe und Breite zu konzentrieren – die Länge kann bei zunehmender Pflanzenanzahl jederzeit angepasst werden.
Gewächshauskomplex „Kaltes Haus“
Diese Gewächshauskonstruktion ist ausschließlich für industrielle Zwecke bestimmt und ein Beispiel für modulares Design. Der Komplex besteht aus einzelnen, fünf Meter hohen Modulen, die im gleichen Abstand zueinander angeordnet sind. Die Breite der einzelnen Module variiert zwischen 8 und 9,6 Metern.
Für die Rahmenelemente werden sowohl Stahl als auch Aluminium verwendet. Das Kernprinzip dieser Konstruktion besteht darin, dass jede einzelne Einheit ein einzigartiges Mikroklima erzeugen kann. Dies ermöglicht den gleichzeitigen Anbau von Nutzpflanzen aus nahezu aller Welt.
Diese Gewächshäuser sind oft mit einem Regenwassersammelsystem aus Rinnen und Behältern ausgestattet. Typisch für das „Kalthaus“ ist ein spitz zulaufendes Glasgiebeldach. Bei Bedarf kann die Anlage isoliert werden. Wichtig ist, dass für den Bau dieser Gewächshausart ein Stahlbetonfundament erforderlich ist.
Wie man es selbst baut
Trotz der scheinbaren Einfachheit der Konstruktion ist es nicht möglich, Teile des zukünftigen Gewächshauses aus Restmaterialien herzustellen. Am besten folgt man den professionellen Zeichnungen, die zusammen mit den benötigten Bauelementen stets im Standard-Produktionsset enthalten sind.
Stiftung
Die Grundlage jeder Konstruktion, die für die Stabilität des Gebäudes sorgt, bildet ein Holzbalkenfundament. Wird das Gewächshaus dauerhaft errichtet, kommt ein Betonfundament zum Einsatz. Plant der Landwirt jedoch, mit seinem Grundstück umzuziehen, ist eine zusammenklappbare Metallkonstruktion ausreichend.
Rahmen und Dach
Es empfiehlt sich, ein Satteldach oder ein Satteldach mit doppelter Neigung zu wählen. Diese gelten als klassische Optionen, da sie die Ansammlung von Niederschlag verhindern und eine gute Luftzirkulation gewährleisten.
Zu den wesentlichen Merkmalen des Rahmens gehören Festigkeit, Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen äußere und innere Einwirkungen. Ein „Skelett“ aus hohlen Stahlbauteilen ist eine Überlegung wert.
Ummantelung
Polycarbonatplatten erfreuen sich aus gutem Grund großer Beliebtheit für die Abdeckung von Gewächshäusern in landwirtschaftlichen Betrieben. Dieses neue synthetische Material ist leicht und langlebig und lässt sich unkompliziert montieren. Spezielle Befestigungselemente sind im Lieferumfang enthalten, sodass keine zusätzlichen Werkzeuge benötigt werden.
Wenn das Gewächshaus nicht für den Anbau von Produkten während der Wintersaison ausgelegt ist, kann das Gestell mit Folie abgedeckt werden – weniger witterungsbeständig, aber in der Lage, die Situation zu retten, wenn die finanziellen Mittel begrenzt sind.
Ausrüstung und Betriebsregeln
Der Bau von industriellen Gewächshäusern ist nicht die einzige Herausforderung. Erfolgreicher Gewächshausanbau erfordert die Schaffung eines auf die jeweilige Pflanzenart abgestimmten Mikroklimas. Dies setzt die Installation automatisierter Anlagen voraus, die die Umweltbedingungen im Gewächshaus regulieren.
Belüftung und Vernebelung
Beide Prozesse dienen der Vermeidung von Überhitzung und der Kühlung des Raumes. Neben der Regulierung des Luftaustauschs sorgt das Belüftungssystem für eine stabile Innentemperatur. Sensoren überwachen alle Veränderungen und ermöglichen so einen automatischen Mechanismus, die Gewächshausfenster bei Bedarf zu öffnen oder zu schließen.
Das Vernebelungssystem dient primär der Kühlung und Aufrechterhaltung der erforderlichen Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus ermöglicht die Verdunstungskühlung eine effektive Pflanzenpflege und Schädlingsbekämpfung.
Heizsystem
Die Heizquellen, die Pflanzen vor dem Winter schützen können, sind vielfältig. Dazu gehören:
- Gas. Seine Verwendung gilt als wirtschaftlich;
- Luft. Der schnellste Weg, sich aufzuwärmen;
- Wasser. Gekennzeichnet durch Zuverlässigkeit und hohe Wärmeübertragungsrate;
- Infrarotheizung. Eine moderne Technologie, die eine gleichmäßige Wärmeverteilung nicht nur im Gewächshaus, sondern auch im gesamten Boden ermöglicht.
Je nach Wärmequelle ist die Installation von Kesseln, Relais, Rohrleitungen usw. zulässig.
Beleuchtung und Beschattung
In Perioden, in denen das natürliche Tageslicht für das normale Pflanzenwachstum nicht ausreicht, verwenden Landwirte Lampen. Diese Beleuchtungsarten haben unterschiedliche Zwecke und Wirkungen. Folgende Lampentypen sind erhältlich:
- fluoreszierend – universell einsetzbar;
- ultraviolettes Licht – desinfiziert;
- Quecksilber – fördert die Reifung;
- Natrium unter hohem Druck – strahlt Wärme ab;
- LED – universell;
- Infrarot – so nah wie möglich am natürlichen Licht.
Vorhänge werden eingesetzt, wenn der gegenteilige Effekt – Beschattung – erwünscht ist. Sie können sowohl horizontal als auch vertikal angebracht werden.
Im letzteren Fall ermöglicht das System die gezielte Beschattung durch die Unterteilung des Gewächshauses in verschiedene Bereiche. Dadurch können optimale Bedingungen für das gleichzeitige Wachstum von sonnenliebenden und schattenliebenden Pflanzen geschaffen werden.




