Ist Kürbis eine Beere, eine Frucht oder ein Gemüse?
Tatsächlich ist der Kürbis der Menschheit schon so lange bekannt, dass es schwierig ist, seinen Ursprung genau zu bestimmen. Einige Forscher vermuten, er sei aus China nach Europa gekommen, während andere Südamerika, genauer gesagt das Gebiet des heutigen Brasiliens, als Ursprungsort nennen. Es gibt viele Kandidaten für die ursprüngliche Heimat dieser Nutzpflanze, die heute in allen Ländern aller Kontinente angebaut wird, außer vielleicht in der Antarktis.
Farbenfrohe, formschöne und große Früchte enthalten eine große Menge an Vitaminen, Mikro- und Makronährstoffen und sind Bestandteil von Kinder- und Diätmenüs. Sie reichern unseren Körper mit Folsäure und Nikotinsäure, Vitaminen und Mineralstoffen (darunter Selen, das vor Krebs schützt) an und machen uns dadurch stärker, gesünder und schöner. Wir kochen, braten, marinieren, backen und bereiten herzhafte und süße Gerichte daraus zu. Ob wir ihre Namen korrekt verwenden, ist dabei ziemlich nebensächlich.
Man verwendet im Alltag oft Bezeichnungen für Lebensmittel, ohne sich mit deren Bedeutung auseinanderzusetzen. Sollte die Frage jedoch aufkommen, lohnt es sich, sie aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Um zu verstehen, was ein Kürbis ist, muss man die Fachbegriffe kennen. Wir sind es gewohnt, Gemüse im Garten und Beeren an Bäumen oder Sträuchern im Obstgarten wachsen zu sehen.
Die meisten Wörterbücher stimmen mit dieser weit verbreiteten Ansicht überein. V. I. Dahls „Erklärendes Wörterbuch“ zählt alle Gemüsearten, deren Blätter oder Wurzeln essbar sind, zu den Kürbissen. Alle Kürbisgewächse sind krautige Pflanzen, aber wir essen ihre Früchte, nicht ihre Blätter oder Wurzeln. Ist der Kürbis also ein Gemüse oder vielleicht eine Beere?
Das Wörterbuch Brockhaus und Efron verwendet diesen Begriff für Gartenfrüchte und -gemüse. Diese Frucht heißt Kürbis; ihre harte Schale verbirgt ein Fruchtfleisch mit Samen. Dies wiederum beschreibt eine Beere. Daher lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob es sich bei dem, was in unserem Garten wächst, um eine Beere oder ein Gemüse handelt. Zunächst müssen wir uns darauf einigen, wie wir diese Frucht betrachten – aus der Sicht eines Gärtners, eines Kochs oder eines Botanikers.
Erwähnenswert ist auch das Wort „Frucht“, das umgangssprachlich für saftige Früchte verwendet wird. Sie unterscheiden sich von Beeren in der Größe. Man sagt, man könne eine Frucht weder mit zwei Fingern greifen noch sie ganz in den Mund nehmen. Äpfel, Birnen, Orangen und Mandarinen gelten gemeinhin als Früchte. Und unser wunderbarer Kürbis – ist er nun Gemüse oder vielleicht doch eine Frucht? Das ist eher ein umgangssprachlicher Begriff; Botaniker verwenden ihn nicht. Sie betrachten ihn als Beere, wie eine Wassermelone oder eine Tomate, aber alle anderen nennen ihn Gemüse. Es handelt sich hierbei um eine rein terminologische Frage.
Für einen Gärtner, der in seinem Gemüsebeet arbeitet, oder für einen Koch, der in der Küche nur reife Früchte verarbeitet, ist ein Kürbis ein Gemüse. Wissenschaftlich korrekt ist jedoch die Aussage, dass ein Kürbis eine Beere ist.
Video: „Die gesundheitlichen Vorteile von Kürbis“
Dieses Video informiert Sie über die gesundheitlichen Vorteile von Kürbis.


