Düngeregeln für Kirschbäume zur Förderung einer reichen Fruchtbildung

Für eine reiche Kirschernte ist regelmäßiges Düngen wichtig, abgestimmt auf Alter und Jahreszeit. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Kirschbäume im Frühjahr düngen und welche Düngemittel sich für Sommer und Herbst eignen. Wir gehen außerdem auf den Nährstoffbedarf von Kirschbäumen in verschiedenen Altersstufen und die Eigenschaften verschiedener Düngemittelgruppen ein.

Wann man Bäume düngen sollte

Die erste Frühjahrsdüngung für Kirschbäume erfolgt vor der Blüte. Sie sollte Harnstoff oder Ammoniumnitrat enthalten. Der Dünger sollte flüssig sein und direkt auf den Stamm aufgetragen werden. Bei Filzkirschen ist dies die einzige Stickstoffdüngung des Jahres.

Die erste Düngung der Kirschbäume im Frühjahr erfolgt vor Beginn der Blüte.

Die Frühjahrsdüngung von Zierkirschen sollte sowohl Stickstoff als auch organische Substanz enthalten. Gründüngung oder Hühnermist erzielen gute Ergebnisse.

Der letzte Dünger für einen ausgewachsenen Kirschbaum im Frühjahr ist nach der Blüte, üblicherweise Ende Mai. Verwenden Sie zu diesem Zeitpunkt ausschließlich organisches Material wie Kompost oder verrotteten Mist. Dies ist ein entscheidender Moment für eine gute Ernte: Die nach der Blüte verbliebenen Knospen füllen sich nun mit Saft und benötigen dringend Nährstoffe. Bei einem trockenen Frühjahr sollte der Dünger flüssig in den Stamm gegossen werden. Andernfalls kann er durch Eingraben verteilt werden.

Im Sommer, wenn die Ernte reift, muss der Kirschbaum mit stickstoffhaltigen Substanzen durch Blattdüngung versorgt werden. Die erste Spritzung erfolgt Mitte Juli, danach folgen zwei weitere Spritzungen im Abstand von jeweils 2 bis 3 Wochen.

Wenn die Früchte reif sind, geben Sie organischen Dünger (Kompost, Humus oder Gründüngung) an die Baumstämme. Falls Sie im Frühjahr Gründüngung neben dem Kirschbaum ausgesät haben, können Sie diese einfach abmähen und die Erde ausheben.

Kirschbäume sollten im Herbst nach der Beerenernte und dem Rückschnitt gedüngt werden. Dasselbe gilt für Filzkirschen. Der Boden sollte mit mineralischen Düngemitteln – Phosphor, Kalium und Kalzium – angereichert werden. Gleichzeitig sollte der Boden geprüft werden: Ist er sauer, muss er gekalkt werden.

Die Düngung von Kirschbäumen im Herbst sollte nach der Beerenernte erfolgen.

Die letzte Düngung sollte im Winter nach dem Laubfall erfolgen. Sie sollte Kalium und Phosphor enthalten. Holzasche kann dem Boden (bis zu einer Tiefe von etwa 8 cm) beigemischt werden.

Regeln für die Ausbringung von Düngemitteln

Junge und ausgewachsene Bäume benötigen unterschiedliche Arten und Mengen an Dünger.

Junge Bäume

Prüfen Sie vor dem Pflanzen den Säuregehalt des Bodens. Verwenden Sie dazu Lackmuspapier oder pH-Teststreifen für Aquarien. Kirschbäume gedeihen am besten in sandigen Lehmböden mit einem pH-Wert von 7,0. Ist der Boden saurer, pflanzen Sie den Baum erst nach der Bodenbehandlung mit Kalk, Dolomitmehl, Holzasche o. Ä. Die Kalkung sollte rechtzeitig, idealerweise mehrere Monate im Voraus, erfolgen.

Damit Kirsch- oder Süßkirschbaumsetzlinge gut anwachsen, geben Sie eine Mischung aus Kompost, Humus (aber keinen frischen Mist, da dieser die Wurzeln verbrennen kann) und Superphosphat in das Pflanzloch. Kaliumchlorid kann ebenfalls hinzugefügt werden.

Auch junge Bäume müssen gedüngt werden.

Man geht davon aus, dass frisch gepflanzte Bäume in den ersten zwei bis drei Jahren keine Düngemittel benötigen. Erfahrene Gärtner empfehlen jedoch, junge Kirschbäume zu beobachten: Wenn sie während der Wachstumsperiode 30 cm oder mehr wachsen, besteht kein Grund zur Sorge; andernfalls empfiehlt es sich, im Herbst Doppelsuperphosphat (100 g) und Humus (5 kg) zuzugeben.

Im Frühjahr geben wir den jungen Bäumen auf jeden Fall 120 g Stickstoff und bedecken sie mit 10 cm feuchter Erde. Zur Pflege von Kirschbäumen im Frühjahr gehört auch das Auflockern des Bodens.

Nach zwei bis drei Jahren erweitern sich die Düngemöglichkeiten. Junge Kirschen sollten im Frühjahr 150–200 g Harnstoff und im Herbst 100 g Kalium und 300 g Phosphor erhalten. Jährlich sollten etwa 20 kg organische Substanz zugeführt werden.

Die Fruchtbildung junger Filzkirschen wird durch Kompost (6–8 kg pro 1 m²) oder eine Mischung aus Humus, 100 g Harnstoff und 60 g Kaliumsulfat gefördert.

Alte Bäume

Eine sachgemäße Kirschkultur umfasst nach fünf Jahren bereits die übliche Düngung. Düngemittel für Obstbäume sollten Kaliumsalz, Humus und Holzasche enthalten.

Das Wurzelsystem muss Zeit haben, die ausgebrachten Düngemittel aufzunehmen.

Das Wurzelsystem muss die zugeführten Düngemittel aufnehmen können, um eine Versauerung des Bodens zu verhindern. Mit zunehmendem Wachstum des Baumes steigt die benötigte Düngermenge. Ein neunjähriger Kirschbaum sollte dreimal so viel Dünger erhalten wie in den ersten Jahren.

Düngemittelarten

Schauen wir uns verschiedene Düngemittelarten an.

Bio

Die Verwendung organischer Düngemittel steigert den Ertrag und die Fruchtqualität von Bäumen. Dazu gehören Kompost, Gründüngung und Hühnermist. Der bevorzugte organische Dünger für Kirschen, Pflaumen und andere Steinobstbäume ist jedoch Kompost, also verrotteter Mist. Frischer Mist und verrotteter Stallmist sollten mit Vorsicht verwendet werden: Sie können die Wurzeln verbrennen, und eine übermäßige Anwendung schadet den Bäumen.

Zu den organischen Düngemitteln zählen auch Gründüngungspflanzen: Pflanzenkompost, Brennnessel- und Unkrautaufgüsse (natürlich oder mit Hefe fermentiert) usw. Gründüngungspflanzen wie Lupine, Senf, Sommerraps und ähnliche eignen sich gut für Kirschen. Im Sommer lockern ihre Wurzeln den Boden, und im Herbst, nach dem Mähen, beginnen sie im Boden zu verrotten und reichern ihn mit Nährstoffen an. Außerdem sind sie sehr pflegeleicht.

Herstellung von organischen Düngemitteln

Stickstoff

Die Frühjahrsdüngung von Kirschen und Pflaumen sollte unbedingt Stickstoffdünger enthalten. Dieser Dünger fördert ein kräftiges Wachstum der Triebe und Blätter, also der oberirdischen Pflanzenteile. Zu den Stickstoffdüngern zählen Harnstoff, Ammoniumsulfat und Kalziumnitrat. Granulierter Harnstoff ist praktisch: Nach dem Einarbeiten in den Boden gibt er die Nährstoffe über einen langen Zeitraum ab.

Stickstoffmangel führt zu blassen, eingerollten Blättern und zum Zusammenfallen der Krone. Bei zu viel Stickstoff hingegen wachsen die Blätter unverhältnismäßig groß und knorrig, und es bilden sich zahlreiche Triebe. In diesem Fall sollte die Stickstoffdüngung, insbesondere im Sommer, deutlich reduziert werden: Überschüssiger Stickstoff verzögert die Fruchtreife, macht die Pflanze anfällig für Grauschimmel und verringert ihre Frostresistenz erheblich.

Phosphor

Phosphor ist für den Pflanzenstoffwechsel verantwortlich und dient als Energiequelle. Diese Substanz ist Bestandteil der Pflanzen-DNA und fördert die Blüten- und Samenbildung sowie das Wurzelwachstum.

Zu dieser Gruppe gehören Düngemittel wie Superphosphat (normales und doppeltes Superphosphat), Ammophos, Diammoniumphosphat und Knochenmehl.

Ammophos-Dünger ist vorteilhaft für Kirschen.

Bei Phosphormangel verfärbt sich der oberirdische Teil der Pflanze zunächst dunkel, nimmt dann einen purpurroten Farbton an und die Blätter fallen ab. Bei Phosphorüberschuss altert die Pflanze vorzeitig. Die Blätter vergilben und entwickeln nekrotische Flecken.

Kalium

Kalium beschleunigt den Pflanzenstoffwechsel und macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen widrige Bedingungen wie Trockenheit, niedrige Temperaturen und Krankheitserreger. Wie Phosphor beeinflusst es die Blütenbildung, die Fruchtbildung und das Wurzelwachstum. Ein Mangel kann das Wachstum von Bäumen hemmen.

Zu dieser Gruppe gehören Kaliumchlorid, Kaliumsalz, Kaliumnitrat usw.

Kaliummangel verursacht Blattverbrennungen, Einrollen und Schrumpeln. Es bilden sich nur wenige Knospen, und selbst bei üppiger Blüte fallen fast alle Blüten ab, bevor sich Früchte bilden. Ein Kaliumüberschuss führt zu übermäßigem Längenwachstum der Pflanze, wodurch sie blass und fleckig wird.

Video: Düngung von Obstbäumen

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Obstbäume richtig düngt.

Birne

Traube

Himbeere