Warum trägt Ihr Kirschbaum keine Früchte?
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Wie man die Ursache ermittelt
Der Fruchtansatz von Kirschbäumen hängt von vielen Faktoren ab, darunter Umwelteinflüsse und unsachgemäße Anbaumethoden. Kirschen tragen in der Regel 4–5 Jahre nach der Pflanzung Früchte. Blühen sie in diesem Zeitraum nicht, liegt das Problem wahrscheinlich an einer falschen Pflanzung oder Pflege. Beispielsweise trägt ein Kirschbaum keine Früchte, wenn er in saurem Boden wächst. Daher ist es wichtig, vor dem Pflanzen den pH-Wert des Bodens zu überprüfen – er sollte neutral oder nahezu neutral sein.
Ein weiterer ungünstiger Faktor ist die Nähe zum Grundwasser, das zu Wurzelfäule führt und den Baum schwächt. Unzureichender Rückschnitt führt zu einer dichten Krone und unzureichender Lichtversorgung. Entfernt man jedoch überflüssige Äste, wird der Kirschbaum wieder zu einem fruchttragenden Baum. Vielleicht wurde der Sämling aus einem Samen gezogen – es ist ein „wilder“ Baum – in diesem Fall muss er lediglich veredelt werden. Wenn der Kirschbaum üppig geblüht hat, sich aber keine Knospen gebildet haben, gibt es dafür einen triftigen Grund.
Bestäubung
Die meisten Kirschsorten sind fremdbestäubend. Es gibt zwar einige wenige selbstfruchtbare Sorten, aber selbst dann tragen nur etwa 40 % der Pflanzen Früchte. Alle anderen Kirschsorten benötigen einen Befruchter – eine andere Sorte, die in der Nähe (innerhalb von 15–20 Metern) gepflanzt ist und zur gleichen Zeit blüht. Andernfalls blüht die Kirsche zwar, es bilden sich aber keine Früchte.
Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, die Sorten sorgfältig auszuwählen und sich nicht auf eine einzige zu beschränken. Erkundigen Sie sich beim Kauf eines Setzlings unbedingt nach dessen Bestäubungstyp. Eine regelmäßige Ernte ist nur zu erwarten, wenn mehrere verschiedene Sorten mit sich überschneidenden Blütezeiten im Garten gepflanzt werden. Jede Steinfrucht, wie beispielsweise die Filzkirsche, kann als Bestäuber dienen. Kirschbäume gedeihen auch gut neben Süßkirschen – die Kreuzbestäubung verbessert den Geschmack der Kirschen.
Krankheiten
Pilzkrankheiten sind ein weiterer Grund dafür, dass Kirschen keine Früchte tragen. Die Kokzomykose befällt nicht nur die Früchte, sondern auch die Blätter, erkennbar an einem braunen oder rötlichen Belag, der im Sommer auftritt. Im Laufe eines Jahres schwächt sich der Baum, wird frostempfindlich und blüht im Frühjahr nicht und bildet keine Fruchtknospen.
Eine weitere gefährliche Pilzkrankheit ist die Moniliose (Kirschfleckenkrankheit). Dieser Pilz wird im Frühjahr aktiv und befällt Triebe und Fruchtknospen, wodurch Kirschbäume nicht blühen oder Früchte ansetzen können. Der Pilz lässt sich bekämpfen, indem man die Bäume vor dem Einsetzen des Saftflusses mit Bordeauxbrühe besprüht. Pflanzenreste befallener Bäume sollten gesammelt und verbrannt werden.
Schädlinge
Leider sind Kirschen, wie alle Steinfrüchte, anfällig für Schädlinge. Der Baum kann von Blattläusen, Fruchtmilben, Roten Spinnmilben, verschiedenen Motten- und Blattwespenarten, Borkenkäfern, Spannern und vielen anderen Insekten befallen werden. Jedes dieser Insekten schädigt den Baum auf seine Weise, doch letztendlich wird die Pflanze geschwächt und anfällig, was weiteres Wachstum und die Fruchtbildung einstellt.
Es ist notwendig, den Zustand des Gartens zu überwachen und jedes Jahr im frühen Frühjahr und dann im Sommer eine vorbeugende Behandlung der Baumkrone mit Insektiziden (Nitrafen, Eisen- oder Kupfersulfat) durchzuführen.
Klimabedingungen
Damit ein Kirschbaum regelmäßig Früchte trägt, benötigt er optimale Bedingungen. Hohe Luftfeuchtigkeit, Nässe und extreme Trockenheit und Hitze können selbst den gesündesten Baum beeinträchtigen und den Fruchtansatz mindern. Es ist bekannt, dass kaltes und regnerisches Wetter die Aktivität bestäubender Insekten verringert und Hitze zum Pollenverlust führt, wodurch sich weniger Fruchtknospen bilden.
Wiederkehrende Frühjahrsfröste stellen für Gärtner das größte Problem dar, da sie die Blütenknospen erfrieren lassen. Kirschbäume sind besonders anfällig, wenn sie im Herbst zu viel Wasser und Stickstoffdünger erhalten haben. Viele Sorten sind zudem wenig winterhart – genau deshalb blühen oder fruchten Filzkirschen, die Wärme lieben, oft nicht. Die einzige Lösung ist, winterharte Sorten zu pflanzen und die Bäume in Frostperioden abzudecken.
Dünger
Kirschbäume reagieren empfindlich auf die Bodenbeschaffenheit. Ist der Boden nicht nährstoffreich genug, ist eine gute Ernte unwahrscheinlich. Ein Nährstoffüberschuss kann jedoch ebenfalls zu geringeren Fruchterträgen führen. So öffnen sich beispielsweise nach einer Stickstoffdüngung die Blütenknospen deutlich später als erwartet, während ein Stickstoffüberschuss sogar zum vollständigen Abfallen von Blüten und Fruchtknospen führen kann.
Um eine regelmäßige Fruchtbildung zu gewährleisten, sollten Düngemittel sachgemäß und rechtzeitig ausgebracht werden. Junge Sämlinge benötigen in der Regel keine zusätzliche Düngung, es sei denn, der Boden ist zu nährstoffarm. Komplexdünger mit Stickstoff, Kalium und Phosphor sollten im dritten oder vierten Jahr angewendet werden. Im Herbst werden nur Kalium und Phosphor ausgebracht. Vor dem Überwintern können Humus und Asche in den Stammbereich eingearbeitet werden.
Natürliche Ursachen
Nichts währt ewig, auch Bäume nicht. Wenn Ihr Kirschbaum seit über 20 Jahren wächst und in letzter Zeit weniger Früchte trägt, liegt die Ursache höchstwahrscheinlich im Alter – also im natürlichen Alterungsprozess. Kirschbäume können zwar etwa 30 Jahre alt werden, aber ihr Ertrag nimmt deutlich früher ab.
Natürlich können Sie einen Verjüngungsschnitt durchführen und jährlich nach innen wachsende Triebe entfernen, die zu dicht stehen. Dies steigert den Ertrag jedoch nur vorübergehend, da die Pflanze ihre Reserven erschöpft hat. Seien Sie aber nicht traurig darüber, denn so schaffen Sie Platz im Garten für neue, möglicherweise vielversprechendere Sorten.
Video: „Warum trägt mein Kirschbaum keine Früchte?“
Dieses Video erklärt Ihnen, warum Ihr Kirschbaum möglicherweise keine Früchte trägt.





