Kann man einen Kirschbaum auf einen anderen Kirschbaum veredeln, und wie macht man das richtig?
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Kann man einen Kirschbaum auf einen anderen Kirschbaum veredeln?
Gartenanfänger, die zum ersten Mal Obst- und Beerensträucher veredeln möchten, haben viele Fragen. Insbesondere wollen sie wissen, worauf sie Kirschbaumstecklinge und was sie auf den Kirschbaum selbst veredeln sollen.
Wenn Sie eine neue Sorte entwickeln oder Früchte verschiedener Sorten an einem Baum anbauen möchten, müssen Sie eine Kirsche auf eine andere Kirsche veredeln.
Kirschen lassen sich auch auf andere Steinobstsorten veredeln: Süßkirschen, Kirschpflaumen, Pflaumen, Schlehen oder Traubenkirschen. Am einfachsten gelingt die Veredelung auf Traubenkirschen, da diese in Russland und anderen GUS-Staaten weit verbreitet sind.
Wer einen Zwergkirschbaum im Garten hat oder eine Filzkirsche veredeln möchte, benötigt etwas mehr Geschick und Erfahrung. Diese Sorte ist bei modernen Gärtnern aufgrund ihrer hohen Frostresistenz, ihres schönen Aussehens und ihrer unglaublich schmackhaften Beeren sehr beliebt. Die Filzkirsche wird durch Stecklinge vermehrt, die auf die Gemeine Kirsche, die Schlehe oder die Kirschpflaume veredelt werden.
Wahl des Impfzeitpunkts
Die nächste Frage, die Anfänger interessiert, betrifft den Zeitpunkt des Eingriffs. Wann ist die beste Zeit, einen Kirschbaum zu veredeln: Frühling oder Sommer?
Der Frühling gilt als beste Zeit zum Vermehren und Pflanzen von Pflanzen – dann erwachen die Pflanzen und der Saftfluss setzt ein. Am besten ist es jedoch, den Vorgang abzuschließen, bevor der Saftfluss beginnt. Andernfalls bilden sich Safttropfen an den Schnittstellen, die oxidieren und das Anwachsen der Stecklinge verhindern.
Im Sommer erfolgt die Vermehrung durch Stecklinge. Leider gelingt dies nicht jedem Hobbygärtner, daher gilt die Veredelung im Frühjahr als effektiver und effizienter.
Vorbereitung der Unterlage und des Edelreises
Die Vermehrung von Obst- und Beerensträuchern durch Stecklinge gelingt nur, wenn Unterlage und Edelreis richtig ausgewählt und vorbereitet werden. Zunächst klären wir, was Unterlage und Edelreis eigentlich sind.
Eine Unterlage ist ein Obstbaum, auf den ein Steckling einer anderen Pflanze aufgesteckt wird. Am besten wählt man einen jungen, gesunden Baum mit einem Stammdurchmesser von etwa 3–10 cm. Auch ein ausgewachsener Baum mit jungen Zweigen kann als Unterlage verwendet werden.
Ein Edelreis ist ein kleiner Trieb mit Knospen, der auf die Unterlage veredelt wird. Typischerweise werden im Herbst geerntete Edelreiser zum Veredeln verwendet. Ende September beginnt der Laubfall, die Nährstoffzufuhr endet und der Baum geht in die Winterruhe. Wählen Sie Zweige mit einem Durchmesser von mindestens 5 mm und schneiden Sie 10–15 cm lange Stecklinge. Jeder Steckling sollte drei Knospen haben: eine Wachstumsknospe, aus der sich die Zweige bilden, und zwei seitliche Blattknospen.
Methoden der Veredelung
Kirschbäume können auf verschiedene Arten veredelt werden: durch Standardkopulation, verbesserte Kopulation, Spalt- oder Halbspaltveredelung, Rindenveredelung und Okulation. Unabhängig von der gewählten Methode sollten Sie alle benötigten Werkzeuge im Voraus vorbereiten. Sie benötigen folgende Werkzeuge:
- Knospenmesser;
- Gartenschere;
- Gartensäge;
- Folie aus dichtem Polyethylen;
- Isolierband;
- Farbe auf Basis von Trockenöl oder Gartenlack.
Zu den gebräuchlichsten Methoden des Veredelns und Umveredelns von Kirschen gehören:
Knospen
Die Veredelung von Kirschbäumen durch Knospenveredelung ist eines der aufwendigsten und komplexesten Verfahren. Um auf die Frage „Wann sollte ich einen Kirschbaum veredeln?“ zurückzukommen: Es ist wichtig zu wissen, dass dieser Eingriff Mitte Juni durchgeführt wird.
In die Wurzelunterlage wird ein T-förmiger Schnitt gemacht, wobei das Holz mitgefasst wird. Ein kleines Edelreis mit einer einzelnen Triebknospe in der Mitte wird vorbereitet. Das Edelreis wird in die Aussparung in der Wurzelunterlage eingesetzt, fest angedrückt und mit Plastikfolie oder Klebeband fixiert. Nach einem Monat kann die Folie entfernt werden.
Spalttransplantation
Eine der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Methoden zur Veredelung von Kirschen unter Hobbygärtnern ist die Spaltpfropfung. Diese muss im Frühjahr durchgeführt werden. Spaltpfropfungen im Sommer schlagen oft fehl.
Lassen Sie uns diese Methode genauer betrachten:
- Bereiten Sie die Werkzeuge vor.
- Wählen Sie eine Unterlage mit einem Durchmesser von mindestens 10 cm.
- Den Baumstamm bis zu einer Tiefe von etwa 2,5–3 cm spalten.
- Schneiden Sie den Edelreis diagonal in Form einer „scharfen Zunge“ ein.
- Veredeln Sie den Edelreis auf die Unterlage. Setzen Sie dazu den Edelreis in das vorbereitete Loch ein und fixieren Sie ihn dort mit Isolierband.
- Um einen Baum mit „Wunden“ vor schädlichen Insekten zu schützen, behandeln Sie die Pflanze mit Gartenpech.
Kopulation
Im Gegensatz zu den vorherigen Methoden gilt die Kopulation als die einfachste Methode zur Veredelung von Obst- und Beerensträuchern. Sie wird am häufigsten zur Veredelung von Kirschen auf Kirschen oder von Kirschen auf Vogelkirschen verwendet.
Der Durchmesser von Unterlage und Edelreis sollte nahezu identisch sein. Schneiden Sie Edelreis und Baumstamm jeweils 2–3 cm lange diagonal ein. Setzen Sie das Edelreis fest auf die Unterlage und umwickeln Sie es mit Frischhaltefolie, die Sie zusätzlich mit Isolierband verstärken können. Behandeln Sie die Veredelungsstelle mit Gartenpech oder Ölfarbe.
Weitere Pflege
Nach Abschluss des Veredelungsverfahrens sollte die Pflanze nicht zusätzlich gepflegt werden:
- Verstärken Sie den Ast mit einer „Schiene“, die ihn vor starken Windböen schützt;
- Nach 1-2 Wochen Folie und Klebeband entfernen, um den Sauerstoffzugang zu ermöglichen;
- Verwenden Sie Düngemittel, die reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium sind.
Video: „Kirschbaumveredelung auf Kirschbaumveredelung“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man einen Kirschbaum auf einen anderen Kirschbaum veredelt.





