Die wichtigsten Methoden zur Veredelung von Weinreben zu verschiedenen Jahreszeiten

Durch das Veredeln von Reben kann nicht nur eine neue Sorte auf einem alten Rebstock gezüchtet, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der Rebe gestärkt werden. Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, muss man jedoch wissen, wie man Reben veredelt und die neuen Triebe pflegt. Wichtig ist auch die Wahl der richtigen Rebsorte, die die Krankheitsresistenz der Rebe mit Sicherheit verbessert.

Regeln und Geheimnisse des Veredelns

Das Veredeln von Weinreben ist ein arbeitsintensiver Prozess.

Um ein erfolgreiches Veredeln einer anderen Rebsorte auf einen alten Strauch zu gewährleisten, müssen Sie folgende Regeln beachten:

  • Die veredelte Sorte muss akklimatisiert werden;
  • Die Wachstumsrate des Stecklings und des Strauchs muss übereinstimmen;
  • Zweige zum Veredeln im Winter und Frühjahr werden im Voraus vorbereitet. Im Sommer und Herbst kann ein grüner Zweig direkt veredelt werden;
  • Sie sollten nur mit desinfizierten Werkzeugen arbeiten;
  • Die richtige Art zu schneiden ist, vom Körper weg zu schneiden;
  • Die Wurzelrebe muss senkrecht zu ihrer Wuchsrichtung abgeschnitten werden;
  • Der Vorgang muss bei einer Lufttemperatur von mindestens +15 °C durchgeführt werden;
  • Nach der Manipulation benötigt der Busch besondere Pflege.

Abweichungen von der Technik können dazu führen, dass der Steckling nicht anwächst und all Ihre Bemühungen vergeblich sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass es verschiedene Klassifizierungen der Weinrebenveredelung gibt. Je nach den Eigenschaften der Unterlage und des Edelreises lassen sich die Methoden beispielsweise wie folgt unterscheiden:

  • Bei der Methode „Schwarz auf Schwarz“ wird ein Steckling aus dem Vorjahr auf einen schwarzen Zweig veredelt. Diese Methode wird im Frühjahr angewendet;
  • „Grün zu Grün“ – wenn Steckling und Rebe grün sind;
  • „Schwarz auf Grün“ – in diesem Fall werden im Vorjahr geerntete Zweige auf einen blühenden Trieb veredelt. Die Veredelung von schwarzen auf grüne Reben erfolgt im Herbst.

Ernten von Holzstecklingen

Wie man Stecklinge vorbereitet

Der Veredelungsprozess beginnt mit der Vorbereitung der Stecklinge. Diese werden von einer gesunden, ertragreichen Rebe geschnitten. Verwenden Sie ein scharfes Messer, um die Stecklinge so zu schneiden, dass 2–4 Knospen erhalten bleiben. Beschädigte, schiefe oder zu dünne Stecklinge wurzeln möglicherweise nicht an. Wählen Sie Ihre Stecklinge daher sorgfältig aus. Die optimale Stecklingslänge beträgt 9–12 cm.

Die abgeschnittenen Zweige eine halbe Minute lang in eine 3%ige Kupfersulfatlösung tauchen und anschließend zum Trocknen auf einem Tisch ausbreiten. Danach in Frischhaltefolie oder ein feuchtes Tuch einwickeln und an einem Ort aufbewahren, an dem die Temperatur 5 °C nicht übersteigt.

Auch der Edelreis muss vorbereitet werden. Soll die Vermehrung im Frühjahr erfolgen, sollte der Strauch im Herbst zurückgeschnitten werden.

Methoden der Frühjahrsveredelung

Knospen

Es gibt verschiedene Veredelungsmethoden für das Frühjahr, darunter die Okulation. Diese Methode eignet sich, wenn Steckling und Trieb gleich dick sind. An beiden Zweigen werden identische Schnitte vorgenommen, die Zweige miteinander verbunden und zusammengebunden.

Beim Austrieb werden an beiden Zweigen identische Schnitte vorgenommen.

In die Spalte

Wählen Sie einen dicken, schwarzen Zweig, messen Sie 5 cm von einem Knoten ab und kürzen Sie ihn. Machen Sie einen 3 cm tiefen Schnitt in den Zweig. Spitzen Sie die Spitze des Stecklings an. Weichen Sie den Steckling anschließend eine Stunde lang in einer Nährlösung ein, stecken Sie ihn dann in das Loch im Zweig und binden Sie ihn vorsichtig fest. Decken Sie ihn anschließend mit einem Tuch oder Verband ab. Diese Prozedur wird im späten Frühjahr durchgeführt.

In die Spalte am unterirdischen Stamm

Diese Art der Veredelung kann bereits früher erfolgen. Graben Sie den Strauch 15–20 cm tief aus und entfernen Sie überschüssige Wurzeln. Machen Sie einen Schlitz in die Mitte des Einschnitts, setzen Sie zwei Stecklinge ein, binden Sie diese zusammen, verschließen Sie die Schnittstelle mit Ton und decken Sie die Stelle mit Frischhaltefolie ab. Anschließend hüllen Sie die Rebe in Sand, um sie vor Kälte zu schützen.

Mit einem Bohrer

Die Bohrpfropfung ist eine abgewandelte Form der Spaltpfropfung. Der Unterschied besteht darin, dass mit einem zuvor desinfizierten Bohrer ein Loch in den Stamm gebohrt wird. Anschließend wird das entrindete Edelreis in die Rebe eingesetzt. Die Veredelungsstelle wird mit Sägemehl aufgefüllt und mit Lehm verschlossen. Diese Arbeit ist selbst für Anfänger geeignet.

Methoden der Veredelung von Weinreben

Sommerimpfung

Das Veredeln von Weinreben im Sommer erfolgt auf verschiedene Weise. Im Juni und Juli wird beispielsweise die sogenannte Grünveredelung durchgeführt. Kurz vor dem Veredeln wird ein grüner Trieb abgeschnitten, die Spitze angespitzt und in den Schnitt am grünen Trieb gesteckt. Die Veredelungsstelle wird fest mit Klebeband umwickelt. Wie Sie sehen, ist die Grünveredelung einfach, und die Triebe wurzeln gut an. Es ist erwähnenswert, dass die Sommerveredelung von im Haus gezogenen Weinreben bei Temperaturen bis zu 25 °C die gewünschten Ergebnisse liefert.

Herbstveredelung

Jeder Winzer möchte seine Ernte stetig verbessern. Veredelung verbessert nicht nur die Fruchtqualität, sondern verjüngt und fördert auch die Gesundheit der Reben. In unserem Land wird vorwiegend im Herbst veredelt. Reben werden aber auch im Sommer und Frühjahr veredelt. Der Oktober, wenn das Thermometer nicht unter 15 °C und die Bodentemperatur nicht unter 10 °C fällt, ist der beste Zeitpunkt für die Herbstveredelung. Die Herbstveredelung von Reben bietet folgende Vorteile:

  • ermöglicht es Ihnen, Früchte früher zu ernten;
  • Fördert höhere Erträge. Die Beeren werden größer, es gibt mehr Beeren pro Traube, und dadurch nehmen die Trauben selbst an Gewicht und Größe zu;
  • Bei einigen Sorten verkürzt sich die Reifezeit nach der Herbstveredelung.

Durch die Herbstveredelung können Sie früher Früchte ernten.

Bei wertvollen und seltenen Sorten, die oft „empfindlich“ sind, kann die Veredelung die Qualität und Geschwindigkeit der Vermehrung verbessern.

Im Süden wird die Veredelung eingesetzt, um die Gesundheit der Reben zu verbessern und Blätter und Wurzeln zu behandeln, die anfällig für Blattläuse sind. Veredelte Reben werden zudem trockenheitsresistenter. In nördlichen Regionen fördert die Veredelung das Wachstum und führt so zu einer früheren Ernte. Sie erhöht außerdem die Widerstandsfähigkeit gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit und erhöhtem Säuregehalt des Bodens.

Vor dem Veredeln müssen die Mutterrebe und die Stecklinge sorgfältig vorbereitet werden. Am besten veredelt man die Rebe in einen Ast des unterirdischen Stammes. Wir haben das bereits besprochen. Ergänzend sei noch erwähnt, dass in dieser Zeit die Erde um den Strauch herum aufgelockert und bewässert, mit neuer Erde bedeckt und der Strauch im Winter mit Heu bestreut und mit Fichtenzweigen abgedeckt wird.

Merkmale der Winterveredelung

Der Strauch ist bereits gewachsen, aber der Winter hält noch an? Diese Zeit eignet sich für die Winterveredelung. Sie wird auch „Tischveredelung“ genannt, da sie drinnen auf einem Tisch durchgeführt wird. Dieses Verfahren bietet zahlreiche Vorteile: Die Veredelungsperiode ist kurz, und in 95 % der Fälle verwachsen Unterlage und Edelreis erfolgreich.

Die Stecklinge werden wie bei anderen Veredelungsmethoden vorbereitet. Die Unterlage wird 24 Stunden vor dem Veredeln entfernt und erwärmt. Anschließend wird sie 24 Stunden lang in 15 °C warmem Wasser eingeweicht. Danach wird der Steckling auf die Unterlage veredelt. Die veredelten Pflanzen werden in ein Glasgefäß gestellt, mit Frischhaltefolie abgedeckt und einige Wochen an einem warmen Ort aufbewahrt. Nach dieser Zeit werden die Pflanzen in einen Topf umgepflanzt und bis zum Frühjahr kühl gelagert. Dann können sie ins Freiland gepflanzt werden.

Weitere Pflege

Der Winzer sollte den Busch regelmäßig kontrollieren.

Die weitere Pflege ist entscheidend für den Erfolg. Es ist wichtig, alle Anweisungen für die gewählte Veredelungsmethode genau zu befolgen, da jede Methode ihre Besonderheiten hat. Achten Sie darauf, dass die Stecklinge fest umwickelt sind und kein Saft austritt. Andernfalls verlieren die Reben ihre Vitalität und sterben wahrscheinlich ab.

Der Weinzüchter sollte den Strauch regelmäßig kontrollieren und unerwünschte Triebe entfernen, da die Pflanze ihre gesamte Energie in das Wachstum des Edelreises investieren sollte. Regelmäßiges Gießen, ausreichend Licht, eine gleichmäßige Temperatur, Unkrautbekämpfung und aufgelockerter Boden sind wichtig – dann werden die Ergebnisse bald sichtbar sein.

Video: „Grüne Veredelung von Weintrauben“

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Weintrauben mit einer einzelnen Knospe grün veredelt.

Birne

Traube

Himbeere