Grundschemata und Regeln für die Traubenbildung
Inhalt
Warum sollte man einen Busch in Form bringen?
Da es sich um eine Weinrebe handelt, weist ihr Wachstum spezifische Merkmale auf. Daher ist die Formgebung des Weinstrauchs ein äußerst wichtiger Aspekt beim Anbau dieser Beere im eigenen Garten.
Die am besten geeignete Methode sollte anhand von Umweltfaktoren ausgewählt werden. Berücksichtigen Sie das Klima Ihrer Region, die Lage des Anbaugebiets und die Sorteneigenschaften der Kulturpflanze.
Die zukünftige Ernte hängt davon ab, wie wohl sich die Pflanze fühlt. Ein optimaler Standort in diesem Jahr ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Ernte im nächsten Jahr.
Wenn man die Traubenbildung im ersten Jahr vernachlässigt, entwickelt sich die Pflanze chaotisch und liefert eine schlechte Ernte.
Grundschemata
Es gibt verschiedene grundlegende Methoden, um einen Busch in Form zu bringen, darunter:
- Guyau-Programm;
- Ärmel;
- fächerförmig;
- Kordon;
- Standard.
Die Lenz-Moser-Methode kann ebenfalls unterschieden werden, obwohl sie viel seltener vorkommt.
Guyaus Plan
Vor etwa 150 Jahren entwickelte Guyau eine Methode zur Erziehung von Weinreben ohne Stützbäume. Die einfachen Regeln dieses Systems eignen sich gut für Anfänger. Zunächst benötigt man einen einzelnen kräftigen Trieb. Unabhängig von der Rebsorte muss die Rebpflanze nach Guyaus Methode im Winter abgedeckt werden.
Im Sommer 2–3 kräftige Triebe wachsen lassen, die übrigen entfernen. Im Herbst den unteren der beiden Triebe als Ersatz entfernen und den oberen auf 5–6 Knospen kürzen; er wird Früchte tragen. Im folgenden Jahr die fruchttragenden Zweige waagerecht am Spalier befestigen, sodass sie in entgegengesetzte Richtungen zeigen. Die Triebe beim Wachsen senkrecht anbinden.
Die erste Ernte kann nach drei Jahren eingebracht werden. Danach müssen die Fruchttriebe bis zum Stamm zurückgeschnitten werden. Es bleiben nur zwei Triebe stehen. Ein Jahr später bilden diese einen neuen Stamm und einen neuen Trieb. Wiederholen Sie diesen Vorgang jedes Jahr.
Daher ist der Anbau nach der Guyot-Methode die bequemste und zugleich klassischste Methode.
Formhülsen
Der Vorteil dieser Erziehungsmethode liegt im geringeren Platzbedarf im Garten. Der sogenannte Hülsentrieb bildet den Haupttrieb, der kontinuierlich fruchttragende Rebstöcke hervorbringt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Erziehungsmethode erfordert die Hülsentrieb-Methode eine arbeitsintensive Anfangsphase. Der Strauch muss jedes Jahr fachgerecht erzogen und sorgfältig beschnitten werden. Wird er nicht richtig gepflegt, erschöpft sich der Hülsentrieb schnell.
Der größte Nachteil dieser Methode ist die kurze Lebensdauer dieser Formen, im Durchschnitt etwa 10 Jahre.
Guyau beschrieb die richtige Verzweigungstechnik sehr gut. Im ersten Jahr wählt man die kräftigsten, dicht beieinander wachsenden Triebe aus. Die übrigen müssen entfernt werden. Einer wird kurz geschnitten, sodass drei Knospen verbleiben, der andere bleibt länger und behält etwa acht bis neun Knospen.
Am Ende des zweiten Jahres, im Herbst, wird der lange Trieb mit allen seinen Austrieben zurückgeschnitten. Am kurzen Trieb werden die beiden kräftigsten Reben ausgewählt und stehen gelassen. Der Rückschnitt erfolgt nach demselben Prinzip: eine Ersatzrebe, eine kurze Rebe. Die zweite, die lange, fruchttragende Rebe, wird Früchte tragen.
Wir wiederholen das Verfahren jedes Jahr.
Fächerformation
Die fächerförmige Erziehung von Weinreben ähnelt der Hülsenerziehung. Der entscheidende Unterschied liegt in der größeren Anzahl an Hülsen – etwa 5–6 Zweigen. Diese befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten des Wurzelsystems. Diese Rebform ist vergleichsweise widerstandsfähiger und somit robuster als eine einsträngige Hülsenerziehung.
Die ersten Stadien unterscheiden sich nicht von der Bildung von Hülsen. In diesem Fall müssen wir jedoch 5–6 statt nur 2 Pflanzen anbauen, je nachdem, wie viel Platz Ihnen in Ihrem Beet zur Verfügung steht.
Nach zwei Jahren sollten an jedem Zweig zwei kräftige Triebe ausgebildet sein. Der Fächer sollte senkrecht angebunden werden. Der Rückschnitt der jährlichen Triebe erfolgt während des gesamten Wachstumszyklus. Um die Haupttriebe zu verlängern, können zwei oder drei Triebe stehen gelassen werden.
Schließlich wachsen 6–8 Zweige. Diese werden fächerförmig an einer Stütze angeordnet. Diese Strauchart liefert eine hervorragende Ernte und ist deutlich pflegeleichter.
Kordonformationen
So entstehen Sträucher in frostgefährdeten Regionen. Der Rückschnitt erfolgt im Herbst, danach können die Zweige vor dem Einsetzen der Kälte heruntergebogen und abgedeckt werden. Aufgrund ihres bodennahen Wuchses ist diese Sorte anfälliger für verschiedene Krankheiten.
Es ist zu beachten, dass eine Absperrung viel Platz benötigt und einen höheren Wartungsaufwand erfordert. Sie kann in eine oder beide Richtungen erweitert werden, was jedoch deutlich mehr Platz auf dem Grundstück beansprucht.
Der Kordon wird gebildet, indem ein einziger, mehrjähriger, kräftiger Ast geschaffen wird, von dem sich in einem Abstand von etwa 0,3 m ein fruchttragender Zweig erstreckt.
Der Haupttrieb wird jedes Jahr bis zu einer kräftigen Knospe zurückgeschnitten. Er sollte waagerecht liegen. Gesunde Knospen werden im Abstand von 0,3 m belassen, die übrigen werden ausgedünnt. Alle Triebe wachsen senkrecht, nur der äußerste wird waagerecht gezogen, um die Kordonform zu erhalten.
Nach dem ersten Jahr werden die Triebe, die gewachsen sind, auf 2–3 Knospen für die Erneuerung und auf 5–6 Knospen für die Fruchtbildung zurückgeschnitten. Der Haupttrieb wird so lang gelassen, wie die gewünschte Astlänge gewünscht ist. Der Kordon wird nur im Arbeitsbereich erneuert.
Standard
Ein Hochstamm ist eine Form, die einem Kordon ähnelt, aber der Hauptast befindet sich viel höher.
Wenn Ihr Klima warm ist und keine Gefahr von starkem Frost besteht, ist dieses System ideal für Sie. Es benötigt viel Platz im Garten, um die Reben richtig zu erziehen. Die Beeren erreichen etwa die Körpergröße eines Menschen, der Ertrag fällt jedoch etwas höher aus. Dies liegt daran, dass die Nährstoffe reichlich direkt vom kräftigen Stamm aufgenommen werden. Schädlingsbefall tritt zudem seltener auf.
Entstehung nach Moser
Es gibt ein von Lenz Moser entwickeltes spezielles Trainingssystem. Es soll sowohl die Pflege als auch den Anbau der Beeren vereinfachen.
Die Reben werden in einer Höhe von etwa 1,20 m gepflanzt, wobei nur die fruchttragenden Triebe, an denen die Trauben wachsen, am Spalier befestigt werden. Dies verhindert, dass Windböen die Reben knicken und die Beeren abreißen. Die übrigen Zweige hängen frei herab.
In unserer Region könnte es jedoch ein Problem mit der Reifung geben, und im nächsten Jahr wird es schwierig sein, die Ersatztriebe von den fruchttragenden Trieben zu unterscheiden, um sie richtig beschneiden zu können.
Begriffe und grundlegende Bildungsregeln
Es dauert etwa 4–6 Jahre, bis eine Weinrebe ausgewachsen ist. Dieser Prozess beginnt ungefähr im zweiten Anbaujahr.
Sie müssen lediglich das am besten geeignete Modell auswählen und wissen, wie Sie den Strauch richtig formen. Im Durchschnitt trägt der Strauch nach drei Jahren Früchte. Danach müssen Sie nur noch die gewünschte Form entsprechend dem gewählten Modell beibehalten.
Um zu verhindern, dass die jungen Trauben im Sommer zu stark ausgelaugt werden, ist ein sachgemäßer Herbstschnitt äußerst wichtig.
Um Pflanzenkrankheiten vorzubeugen oder den Geschmack zu verändern, kann eine andere Sorte auf die Pflanze veredelt werden. Durch Veredelung lassen sich somit zahlreiche Anbauprobleme dieser Kulturpflanze lösen.
Wenn Sie alle Regeln, Fristen und Verfahren einhalten, erhalten Sie nicht nur eine köstliche Ernte, sondern auch ein wunderschön gestaltetes Grundstück!
Video: „Erziehung eines Weinstrauchs“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man einen Weinstrauch richtig in Form bringt.






