Beschreibung und Behandlungsmethoden für die gefährlichsten Rebkrankheiten
Pilz
Selbst die schmackhaftesten und pflegeleichtesten Rebsorten sind nicht immun gegen Pilzkrankheiten. Unbehandelt können diese Krankheiten einen ganzen Rebstock vernichten. Zu den häufigsten zählen Mehltau, Echter Mehltau und Krautfäule. Die meisten dieser Krankheiten befallen die Beeren (und können so die köstlichen Früchte zerstören), aber auch Blätter und Ranken können betroffen sein. Manchmal, wie bei der Krautfäule, werden auch die Wurzeln befallen (Krautfäule gilt als eine der häufigsten und gefährlichsten Pilzkrankheiten).
Es gibt Rebsorten, die gegen Pilzkrankheiten resistent sind. Zu den resistentesten zählen Timur, Kokl Bely, Vostorg, Alden, Fredonia und andere. Die Bekämpfung von Rebkrankheiten ist zwar arbeitsintensiv (die meisten Pilzkrankheiten, wie beispielsweise die Krautfäule, werden mit Fungiziden behandelt), aber es ist wichtig zu wissen, wie man die einzelnen Krankheiten bekämpft.
Mehltau
Die Krankheit ist gefährlich, weil sie wirklich jeden Teil der Weinrebe befällt. Eine mit dem Pilz infizierte Rebe lässt sich recht einfach erkennen: Auf den Blättern bilden sich ölige, inselartige Flecken, die sich ausbreiten und immer größere Flächen bedecken. Ist ein Blatt vollständig befallen, vertrocknet es und fällt ab. Dasselbe Schicksal ereilt die übrigen Teile der Rebe (Früchte und Ranken), die von den Flecken betroffen sind.
Wie behandelt man Flecken? Zur Bekämpfung dieser Flecken werden Bordeauxbrühe, Kupferoxychlorid sowie die Lösungen „Hom“ und „Oxyhom“ eingesetzt. Leider gibt es nur sehr wenige Sorten, die gegen diese Krankheit resistent sind.
Oidium
Die Blätter der Pflanze werden mit einem unansehnlichen weißen Belag überzogen, der schwarze Flecken aufweisen kann. Mit der Zeit bilden sich dunkle Flecken an der Ranke, und die gebildeten Knospen fallen ab. Hauptsymptom dieser Krankheit sind Blätter, die mit einem weißen, staubartigen Belag bedeckt sind.
Wie behandelt man Mehltau? Behandeln Sie die betroffene Pflanze mit einer kolloidalen Schwefellösung und Acrobat MC und Cabrio Top.
Anthraknose
Zuerst bilden sich trockene, dunkelbraune Flecken an Blättern und Trieben, an deren Stelle sich dann Löcher bilden. Die betroffenen Blätter und Triebe trocknen aus und reißen auf. Auch die Beeren reißen und trocknen sehr schnell aus, und ganze Trauben können vertrocknen.
Wie lässt sich diese Rebkrankheit bekämpfen? Wir setzen die Fungizide „Skor“ und „Arcerid“ ein. Um eine Ansteckung anderer Rebstöcke zu verhindern, entfernen Sie alle vertrockneten Früchte, Blätter und Zweige und verbrennen Sie diese anschließend.
Alternaria
Zuerst erscheinen zahlreiche helle Flecken auf der Blattoberfläche, dann verfärbt sich das gesamte Blatt schwarz und wird von Schimmelpilzen überzogen. Schimmelbefall an Weintrauben ist eines der häufigsten Probleme. Die Früchte können außerdem von der Alternaria-Welke befallen werden, wodurch sie vollständig von einem Film überzogen werden und vertrocknen.
Wir retten die Pflanze mit Quadris und Skor. Um zu verhindern, dass sich die Infektion von kranken auf gesunde Pflanzen ausbreitet, denken Sie daran, abgefallene Blätter und vertrocknete Triebe zu entfernen.
Apoplexie
Leider ist diese Krankheit unheilbar. Die Pflanze beginnt ohne Vorwarnung rapide zu welken. Um die Pflanze vor Krankheiten wie dem Apoplexie-Syndrom zu schützen, ist eine sachgemäße Pflege der Weinrebe und eine Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit wichtig.
Cercospora-Blattflecken
Auf der Blattunterseite bilden sich kleine braune Flecken, die bald vollständig austrocknen. Auch die Früchte trocknen aus und fallen zusammen mit dem befallenen Laub vom Strauch.
Diese Krankheit wird mit Bordeauxbrühe behandelt. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, muss der Strauch entfernt werden.
Eskoriosis
Eine andere Bezeichnung für diese Krankheit ist Sternrußtau. Dunkle Flecken breiten sich über nahezu den gesamten oberirdischen Teil der Weinrebe aus. Sternrußtau ist eine äußerst gefährliche Krankheit; unbehandelt verfärbt sich die Pflanze schnell schwarz und welkt vollständig.
Weinreben sollten behandelt werden, sobald die ersten Symptome auftreten. Die Pflanze sollte mit Bordeauxbrühe behandelt und alle befallenen Stellen entfernt und verbrannt werden.
Grau- und Weißfäule
Diese Krankheit schreitet extrem schnell voran: Innerhalb weniger Stunden kann sie Ihrem Weinberg irreparablen Schaden zufügen. Bei Weißfäule schrumpfen die Früchte und entwickeln einen weißlichen Belag. Bei Graufäule platzen die Früchte auf, gefolgt von einem unansehnlichen grauen Belag.
Die Bekämpfungsmethoden sind einfach: Man verwendet Fundazol (bei Weißfäule) oder behandelt den Strauch mit einer Sodalösung (bei Graufäule).
Armillariasis
Es handelt sich um eine Wurzelfäule, die leider nicht heilbar ist. Da die Wurzeln befallen sind, trocknet die Pflanze schnell aus. Um Ihren Weinberg zu schützen, graben Sie die befallene Rebe aus und verbrennen Sie sie. Behandeln Sie den Boden anschließend mit Fungiziden, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Bakterien
Bakterielle Erkrankungen der Weinrebe sind gefährlich, da sie praktisch unheilbar sind. Sie können jedoch alles tun, um Ihren Weinberg vor ihnen zu schützen. Sehen wir uns die bakteriellen Erkrankungen der Weinrebe und ihre Beschreibungen genauer an.
Bakterienkrebs
Eine unheilbare Krankheit. Unter der Rinde bilden sich tumorartige Wucherungen, die bald aufplatzen. Dadurch reißt die Rinde der Pflanze.
Um die Pflanze vor der Krankheit zu schützen, ist es wichtig, sie bei Frost gut abzudecken und Schnittstellen zu behandeln. Befindet sich die Krankheit erst im Anfangsstadium, sollten alle befallenen Stellen entfernt und die Wunden mit Gartenpech behandelt werden.
Bakteriose
Auf den Früchten bilden sich braune oder rosafarbene Flecken, die schnell zum Austrocknen der Beeren führen. Diese Erscheinung kann durch Sonnenbrand verursacht werden.
Die Krankheit lässt sich nur im Frühstadium durch das Entfernen aller beschädigten Beeren eindämmen. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die Pflanze keinen Sonnenbrand bekommt.
Bakterielle Nekrose
Die Früchte bekommen dunkle Flecken, und die Triebe der Weinrebe trocknen schnell aus. Sobald Sie diese Symptome bemerken, entfernen Sie die befallenen Stellen und desinfizieren Sie die Schnittstellen. Ist die Krankheit noch nicht weit fortgeschritten, lässt sich die Pflanze möglicherweise retten.
Saure Fäulnis
Die Beeren verfärben sich braun und beginnen zu faulen. Werden die befallenen Früchte nicht geerntet, geht die gesamte Ernte verloren. Zur Bekämpfung der Krankheit werden auch Insektizide eingesetzt.
Viral
Viruserkrankungen sind ebenfalls praktisch unbehandelbar. Die einzige wirksame Behandlung besteht in vorbeugenden Maßnahmen oder dem Kauf resistenter Rebsorten.
Marmorierung der Blätter
Die Blätter werden blass und sehen marmoriert aus. Sie werden sehr brüchig und fallen leicht ab. Entfernen Sie alle betroffenen Blätter sofort. Wenn das nicht hilft, entfernen Sie die gesamte Pflanze.
Venenmosaik
Entlang der Blattadern bilden sich hellgrüne Streifen, Flecken oder Adern. Der Strauch stellt sein Wachstum ein, und Beeren und Triebe können massenhaft abfallen. Wie bereits erwähnt, sollten die befallenen Blätter sofort entfernt werden. Die Rettung der Weinrebe ist jedoch meist nahezu unmöglich.
Blattadernekrose
Die Blätter befallener Pflanzen verdunkeln sich, rollen sich ein und welken. Die Rebe selbst stellt ihr Wachstum ein und beginnt vollständig abzusterben. Leider lässt sich nichts dagegen tun. Entfernen Sie die befallene Pflanze daher so schnell wie möglich, um Ihren Weinberg vor Schäden zu bewahren.
Chlorose
Die Blätter der Weinrebe verfärben sich rasch blass, und die Photosynthese wird gestört. Das Triebwachstum verlangsamt sich deutlich, und nach dem Laubfall verfärben sich auch die Triebe blass und fallen ab.
Sie können versuchen, die Pflanze mit Eisensulfat zu retten, doch diese Methode bietet leider keine Garantie. Alternativ können Sie das Produkt Brexil verwenden.
Kurz geknotet
Befallene Weinreben entwickeln Blätter, die Petersilie ähneln: ungleichmäßig geformt und mit gelblichen Flecken bedeckt. Die verkürzten Knoten können entfernt an Chlorose erinnern. Befallene Blätter vertrocknen und sterben bald ab, woraufhin die Traubenbeeren abfallen.
Es gibt kein Heilmittel gegen Kurzknotenreben, aber Sie können Ihren Weinberg schützen, indem Sie gesunde Setzlinge pflanzen und den Boden gegen Nematoden behandeln, die die Krankheit verbreiten.
Video: „Behandlung von Traubenmehltau“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Mehltau an Weinreben behandelt.







