Kürbisanbau im Freien im Ural

Kürbisse sind, wie alle Melonenarten, wärmeliebend und anspruchsvoll. In den südlichen und gemäßigten Klimazonen des Landes wachsen und reifen sie problemlos. Doch was sollten Gärtner beachten, die Kürbisse im Ural anbauen möchten? Zunächst einmal ist die richtige Sortenwahl entscheidend. Dank moderner Züchtung gibt es frostresistente Kürbissorten, die sich für den Ural und andere Regionen mit kurzen, kühlen Sommern eignen. Dieser Artikel befasst sich mit ihrem Anbau.

Geeignete Kürbissorten

Nachtfröste, die bis Mitte Juni anhalten, sind im Ural häufig. Daher eignen sich für diese Region am besten frühreife und schnell reifende Kürbissorten, die auch während der Lagerung nachreifen. Laut uralischen Gärtnern liefern folgende Sorten die besten Ernten:

  • Pearl. Eine mittelfrühe Sorte, die in gut 100 Tagen reift. Die Pflanzen vertragen extreme Wetterschwankungen und leichten Frost gut und liefern hohe Erträge (15 kg/m²). Die Früchte sind recht groß (5–7 kg), birnenförmig, fleischig, kernarm und lange haltbar. Das Fruchtfleisch hat einen wunderbar süßen Geschmack und ein Muskat-Aroma.

Kürbis der beliebten Sorte Pearl

  • Orangenbuschkürbis. Ein früher Kürbis, der in 90–102 Tagen reift. Die Sträucher wachsen kompakt und bilden keine Ranken. Die Früchte sind rund, haben eine orangefarbene Schale und wiegen 4–7 kg. Das Fruchtfleisch ist sehr zart und süß mit einem hohen Carotingehalt.
  • Goldener Busch. Eine weitere Sorte mit kompakten Sträuchern. Die Früchte sind rund und abgeflacht, mit deutlich sichtbaren Segmenten an der Oberfläche. Sie sind leuchtend orange und reifen in 90–100 Tagen. Die Kürbisse wiegen 2,8–4 kg, der Ertrag liegt bei etwa 15 kg pro Quadratmeter.
  • Dachnaya. Diese Sorte gehört zu den frühesten (75–85 Tage) und ist zudem sehr winterhart. Die Früchte sind mittelgroß und wiegen 3–4 kg. Die Schale ist fest, grün mit gelben Streifen. Das Fruchtfleisch ist gelb, aromatisch und süß. Die Sorte ist bis zu 4 Monate lagerfähig.
  • Medizinisch genutzt. Eine frühe Sorte (90–95 Tage), die sich durch hohe Kälte- und Feuchtigkeitsresistenz auszeichnet. Die Früchte sind rund, abgeflacht, gerippt und wiegen 3–5 kg. Die Schale ist graugrün, das Fruchtfleisch leuchtend orange, süß und reich an Carotin.

Der Heilkürbis ist sehr kälteresistent.

Wie man Setzlinge vorbereitet

Der Kürbisanbau im Ural kann direkt im Freiland oder über Setzlinge erfolgen. Im ersten Fall muss das Beet längere Zeit mit Plastikfolie abgedeckt bleiben, bis keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Daher bevorzugen viele Gärtner die Anzucht von Setzlingen. Diese werden wie gewohnt gezogen, doch für eine reiche Ernte ist eine sorgfältige Saatgutvorbereitung unerlässlich. Zuerst müssen die Samen erwärmt und dann zum Keimen gebracht werden.

Sie können die Samen einige Tage lang in der Sonne oder in der Nähe einer Heizung erwärmen. Wählen Sie dann die kleineren, aber schwersten Samen aus, desinfizieren Sie diese mit Kaliumpermanganat oder einer anderen Lösung und legen Sie sie in ein feuchtes Tuch, bis sie keimen. Säen Sie die Samen anschließend in ein Erdgemisch aus Torf, Rasensoden und Humus (2:2:1) oder in Torftöpfe.

Kürbissetzlinge zum Anpflanzen

Sobald die ersten Triebe erscheinen, sollte die Temperatur auf 15–18 °C gesenkt werden, damit die Sämlinge nicht zu hoch wachsen. Nach 6–7 Tagen kann die Temperatur wieder erhöht werden. Die Sämlinge werden regelmäßig gegossen. Am 7. Tag erfolgt die erste Düngung mit Nitrophoska (15 g/10 l Wasser). Sobald es wärmer wird, werden die Sämlinge zum Abhärten ins Freiland gestellt. Wenn die Pflanzen 2–3 dunkelgrüne Laubblätter haben, werden sie ins Freiland gepflanzt.

Anpflanzen einer Ernte

Kürbisse sollten an einem möglichst sonnigen Standort im Garten gepflanzt werden. Ideal ist es, wenn dort zuvor Kartoffeln, Karotten, Tomaten oder Hülsenfrüchte angebaut wurden. Andere Melonen- und Kürbisgewächse sollten nicht in der Nähe von Kürbisbeeten angebaut werden, da dies ein hohes Risiko für Krankheiten und Schädlingsbefall birgt.

Kürbisse sollten an einem möglichst offenen Platz im Garten gepflanzt werden.

Kürbissetzlinge gedeihen im Ural nur bei warmem Boden. Um dies zu erreichen, empfiehlt es sich, die vorbereiteten Pflanzlöcher mit kochendem Wasser zu gießen. Am besten pflanzt man die Setzlinge zusammen mit der Erde, idealerweise in einen Torftöpfen. Je nach Sorte sollte der Pflanzabstand 0,7–1 m betragen. Anfangs ist es ratsam, die Setzlinge mit einer Plastikfolie vor Nachtfrösten zu schützen.

Kürbispflege

Bis zur Blüte sollten die Pflanzen einmal wöchentlich gegossen werden. Das Gießen sollte gleichmäßig und tief (mindestens 1 m) erfolgen, da Kürbisse tief wurzeln. Während der Blüte und Fruchtbildung ist häufigeres Gießen erforderlich. Bei Kletterpflanzen empfiehlt es sich, Triebe, die länger als 1 m sind, an mehreren Stellen mit Erde zu bedecken. Dies fördert die Wurzelbildung, stärkt die Pflanze und versorgt sie mit Nährstoffen.

Bevor der Kürbisstrauch richtig anwächst, sollte er angehäufelt und anschließend in Form gebracht werden. Typischerweise werden Kürbisse auf ein oder zwei Triebe gezogen, wobei nur die zwei bis drei größten Fruchtknoten erhalten bleiben. Die übrigen werden entfernt und überflüssige Triebe abgeschnitten.

Bis zur Blütezeit wird einmal wöchentlich gegossen.

Kürbisse sind recht widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge, doch kalte Nächte und heiße Tage im Ural können Krankheiten wie Bakterienbrand und Fäulnis begünstigen. Bei ersten Anzeichen einer Erkrankung sollten die Pflanzen mit Bordeauxbrühe behandelt und die Bewässerung reduziert werden.

Probleme beim Anbau

Kürbisse gedeihen am besten in Wärme, und ihr Anbau im Ural kann eine echte Herausforderung sein. Meistens bereiten wiederkehrende Nachtfröste Probleme, die in dieser Region sogar noch im Juni auftreten können. Lokale Gemüsebauern haben gelernt, dieses Problem mit einem beheizten Beet zu lösen. Dabei handelt es sich um ein einfaches Hochbeet, in dem ein Graben ausgehoben, mit einer Schicht aus Reisig, Kompost und Humus gefüllt und anschließend mit Erde bedeckt wird. Sobald der Dünger verrottet und der Boden abgekühlt ist, können die Kürbisse nach etwa einem Monat gepflanzt werden.

Die Samen werden auch unter Plastikfolie ausgesät. Sobald die Keimlinge erscheinen, wird die Folie eingeschnitten, sodass die Pflanzen im Freien weiterwachsen können. Alternativ können Kürbisse auch in einem Gewächshaus aus Kunststoff vorgezogen und die ausgewachsenen Ranken anschließend zum weiteren Reifen ins Freie gestellt werden.

Video: Kürbissetzlinge im Freiland pflanzen

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Kürbissetzlinge richtig im Freiland pflanzt.

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