Tomaten aus Samen ziehen: Tipps für Anfänger
Inhalt
Vorbereitung des Bodens für Sämlinge
Die Erde für Setzlinge sollte locker, nährstoffreich und gleichmäßig sein. Sie können sie im Handel kaufen oder selbst mischen. Üblicherweise wird eine Mischung aus Rasenerde, Humus und Torf sowie etwas Harnstoff, Superphosphat und Kaliumsulfat hinzugefügt. Ist die Mischung zu schwer, kann Flusssand untergemischt werden.
Am besten bereitet man den Boden im Herbst vor, damit der Winterfrost alle pathogenen Bakterien abtötet. Falls dies nicht geschieht, desinfizieren Sie die Erde vor der Verwendung, indem Sie sie 20–30 Minuten lang in einem vorgeheizten Backofen (oder 1 Minute in der Mikrowelle) backen. Eine Kaliumpermanganatlösung oder einfach kochendes Wasser, das über die vorbereitete Erde gegossen wird, eignet sich gut.
Video "Aussaat"
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Tomatensamen richtig für die Anzucht von Setzlingen aussät.
Saatgutvorbereitung
Sie können Samen im Fachhandel kaufen oder aus Ihrer eigenen Ernte gewinnen. Achten Sie beim Kauf auf die Unversehrtheit der Verpackung und das Verfallsdatum. Samen sollen bis zu acht Jahre keimfähig bleiben, aber es ist besser, zwei oder drei Jahre alte Samen zu kaufen. Die eigene Samengewinnung ist praktisch, da Sie Geschmack und Aussehen der Tomaten bereits kennen. Hybridsamen sind jedoch nicht geeignet, da sie die Eigenschaften der Elternpflanzen nicht vererben. Erfahrungsgemäß keimen Samen, die zwei bis drei Jahre im Haus gelagert wurden, besser als die des Vorjahres.
Etwa einen Tag vor der Aussaat die Samen einige Minuten in Salzwasser einweichen. Gesunde, pralle Samen sinken zu Boden, während leere, beschädigte Samen oben schwimmen. Die eingeweichten Samen mitsamt dem Wasser wegschütten und die ausgewählten Samen zur Desinfektion 20–30 Minuten in einer nicht zu starken Kaliumpermanganatlösung einweichen. Anschließend die Samen mit klarem Wasser abspülen. Manche Gärtner härten die Samen nun ab, indem sie sie abwechselnd mehrere Stunden im Kühlschrank und auf der Heizung lagern.
Ob mit oder ohne Vorbehandlung, nach der Desinfektion werden die Samen auf einem feuchten, weichen, mehrfach gefalteten Tuch (z. B. Kaliko oder Gaze) ausgebreitet, damit sie quellen können. Das Tuch wird großzügig mit Wasser oder einer Nährlösung befeuchtet, auf eine Anzuchtschale gelegt, die Samen werden in einer einzigen Schicht darauf verteilt, die Schale wird mit Frischhaltefolie abgedeckt, um einen Treibhauseffekt zu erzeugen, und die Sämlinge werden an einen warmen Ort gestellt.
In der Regel werden sie innerhalb eines Tages ausgesät, und manche Besitzer lassen die Samen auf diese Weise zu Hause keimen und setzen sie dann mit winzigen Keimlingen in die Erde.
Behälter für Sämlinge
Für die Anzucht von Setzlingen zu Hause verwendet man üblicherweise Holz- oder Plastikkisten, spezielle Behälter mit Deckel, Einwegbecher, abgeschnittene Flaschen oder Anzuchtschalen. Der Behälter sollte mindestens 8–10 cm tief sein. Die Tiefe hängt in der Regel von der Anzahl der Samen und der Verfügbarkeit von Behältern ab. Bei wenigen Samen können diese direkt ausgesät werden, ein oder zwei pro Becher. Bei einer größeren Anzahl von Samen können die Setzlinge zunächst in den Kisten vorgezogen und später in einzelne Töpfe umgepflanzt werden.
Vor dem Befüllen der Pflanzgefäße mit Erde sollten diese mit Waschmittel gewaschen, mit kochendem Wasser ausgespült und getrocknet werden. Werden Holzkisten häufig für verschiedene Setzlinge verwendet, sollten sie mit Schwefel desinfiziert oder mit Kalk behandelt werden. Die Erde sollte erst nach der Desinfektion eingefüllt werden. Eine Drainageschicht ist empfehlenswert, obwohl viele Gemüsegärtner darauf verzichten.
Samen pflanzen
Die Anzucht von Tomaten aus Samen beginnt mit dem Aussäen der Samen in vorbereiteter Erde. Ziehen Sie dazu in feuchter Erde maximal 1 cm tiefe Furchen mit einem Abstand von 3 cm. Legen Sie die Samen im Abstand von 1,5–2 cm hinein und bedecken Sie sie vorsichtig mit Erde. Falls die Erde noch nicht feucht genug ist, können Sie sie nach dem Aussäen mit einer Sprühflasche befeuchten. Decken Sie den Topf anschließend mit Frischhaltefolie ab und stellen Sie ihn bei einer Temperatur von 22–25 °C auf. Licht ist erst nötig, wenn die Keimlinge erscheinen.
Tomatensamen keimen in der Regel innerhalb von 4 bis 10 Tagen. Die Keimgeschwindigkeit hängt von der Tomatensorte, der Frische der Samen, ihrer Vorbereitung und der Lufttemperatur ab. Bereits gekeimte Samen keimen natürlich schneller als ungeweichte.
Bis die Keimlinge erscheinen, sollte die Folie regelmäßig entfernt, Kondenswasser abgeschüttelt und die Boxen gelüftet werden. Sobald die Keimlinge sichtbar sind, wird die Folie vollständig entfernt, die Boxen werden näher an eine Lichtquelle gestellt und die Temperatur kann auf 18 Grad Celsius gesenkt werden.
Hintergrundbeleuchtung
Normalerweise stellt man Setzlinge auf die Fensterbank. Im Februar oder März sind die Tage jedoch noch kurz und das Licht reicht nicht aus. Man kann für ausreichend Licht sorgen, indem man Leuchtstoffröhren über den Pflanzen anbringt und einen Abstand von 10–12 cm zwischen Setzling und Lampe einhält. Die Lampen werden mit dem Wachstum der Tomaten höher gesetzt. Alternativ kann auch eine spezielle Pflanzenlampe verwendet werden. Idealerweise sollten die Pflanzen von 8 bis 20 Uhr, also mindestens 10 Stunden täglich, Licht erhalten.
Damit die Keimlinge nicht in die Länge wachsen und schief werden, werden sie so angeordnet, dass alle Seiten gleichmäßig zum Licht zeigen. Um Schiefe zu vermeiden und das ständige Umstellen zu ersparen, sollten die Lampen direkt über den Kästen angebracht werden, was aber nicht immer möglich ist.
Bewässerung und Düngung
Gießen Sie die Sämlinge direkt an den Wurzeln, sodass kein Wasser auf die Blätter gelangt. Gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist, da die Wurzeln sonst zu nass werden und Wurzelfäule oder Schwarzbeinigkeit begünstigen können. Verwenden Sie abgestandenes Wasser, dessen Temperatur mindestens der Lufttemperatur, idealerweise sogar etwas höher, entsprechen sollte.
Viele Hausbesitzer glauben, dass Setzlinge gedüngt werden müssen. Das hängt jedoch von der Nährstoffqualität des Bodens ab. Ist der Boden gut gedüngt, reicht die Düngung möglicherweise bis zum Auspflanzen.
Es ist wichtig, den Zustand der Sämlinge zu beobachten: Kräftige, robuste Jungpflanzen mit dunkelgrüner Farbe, die gut wachsen, benötigen außer Wasser keine weitere Pflege. Sind die Blätter jedoch zu blass oder gelblich, kann dies auf Stickstoffmangel hindeuten. Sind die Stängel zu dünn und schwach und wächst die Pflanze langsam, können Sie die Sämlinge mit einer Lösung aus Volldünger oder einem Aufguss aus Hühnermist (oder Königskerze) gießen. Verdünnen Sie den Mistaufguss zehnfach und den Königskerzenaufguss zwanzigfach, seihen Sie die Lösungen anschließend durch ein Mulltuch ab und gießen Sie die Sämlinge direkt unter den Wurzeln. Düngen kann nach 10 Tagen, idealerweise nach dem Gießen, erfolgen. Zu viel Dünger ist ebenfalls schädlich; die Pflanze mag zwar gut wachsen, aber keine Früchte tragen oder erkranken.
Sämlinge auswählen
Tomatensämlinge müssen pikiert werden. Dabei wird die Hauptwurzel eingekürzt, damit sie weiterwachsen und kräftiger werden kann. Gleichzeitig werden alle Pflanzen in einzelne Töpfe umgepflanzt (oft werden Torftöpfe verwendet, die dann ins Beet gestellt werden), und schwache Pflanzen mit beschädigten Wurzeln werden aussortiert.
Das Pikieren kann erfolgen, sobald zwei echte Blätter erschienen sind. Viele warten jedoch, bis vier oder sogar sechs Blätter vorhanden sind, da sie befürchten, die Pflanze mit ihrem schwachen, dünnen Stängel zu verletzen und beim Umpflanzen mehr Schaden als Nutzen zu bringen. Der richtige Zeitpunkt hängt von der jeweiligen Pflanze ab. Die Pflanze wird aus der Erde genommen, die Wurzeln werden untersucht, gegebenenfalls leicht angeritzt (selbst wenn nicht, sind sie leicht verletzt, was sogar vorteilhaft ist) und in neue, nährstoffreiche Erde gesetzt, wobei die Wurzeln bis zu den Keimblättern bedeckt werden.
Abhärten der Sämlinge
Sämlinge, Zimmerpflanzen können nicht ohne Vorbereitung ins Freie gepflanzt werden; sie müssen zunächst abgehärtet und an die neuen Bedingungen gewöhnt werden. Dieser Prozess beginnt zwei Wochen vor dem Auspflanzen im Garten. Zuerst werden die Pflanzen morgens oder abends für einige Stunden ins Freie gestellt. Anschließend werden sie dem Sonnenlicht ausgesetzt, wobei die Zeit im Freien schrittweise verlängert wird. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollte diese Periode auf 24 Stunden erhöht werden.
Setzlinge in die Erde pflanzen
Die Setzlinge werden ins Freiland gepflanzt, sobald keine Frostgefahr mehr besteht und die Pflanzen etwa zwei Monate alt sind. Auf dem vorbereiteten Beet werden Reihen markiert, Löcher gegraben und jede Pflanze zusammen mit einem Klecks Erde aus einem Becher in ein Loch gesetzt. Die Pflanzen werden mit Erde bedeckt, diese um die Stängel herum von Hand angedrückt, gegossen und anschließend mit Torf oder Kompost 3–5 cm dick gemulcht.
Es ist dennoch ratsam, empfindliche Pflanzen zumindest in der ersten Woche nachts mit Folie oder Vliesstoff abzudecken.
Video „Setzlinge pflanzen“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Setzlinge richtig im Freiland pflanzt.




