Die Tomaten blühen, aber es sind keine Fruchtknoten vorhanden: Was tun?
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Gründe
Dafür könnte es viele Gründe geben. Tomaten reagieren beispielsweise sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Eine optimale Temperatur für sie liegt zwischen 20 und 25 Grad über Null.
Doch das Wetter kann jederzeit für Überraschungen sorgen. Sinkt die Nachttemperatur unter 15 Grad Celsius, stoppt die Pollenproduktion und das Pflanzenwachstum verlangsamt sich. Auch zu hohe Temperaturen vertragen Pflanzen nicht – bei über 35 Grad Celsius werden Tomaten steril und es gibt keine Ernte. Um dies zu vermeiden, wählen Sie Sorten, die für die Region geeignet sind, Temperaturschwankungen vertragen und eine gute Ernte bringen. Und pflanzen Sie nicht zu früh – Pollen wird nachts gebildet. Achten Sie daher darauf, dass die Nachttemperatur bis zur Blüte nicht unter 15 Grad Celsius fällt.
Die Temperatur lässt sich in einem Gewächshaus leichter überwachen; bei Bedarf kann man heizen, aber das Wichtigste ist, es nicht zu übertreiben. Ist es im Gewächshaus heiß und feucht, besteht die Gefahr, dass die Pollen verkleben, Klumpen bilden und keine Befruchtung stattfindet. Rechtzeitiges Lüften wird die Situation retten.
Ist der Boden nicht feucht genug, trocknen die Blüten aus und fallen ab. Dies ist ein weiterer häufiger Grund dafür, dass Tomatenpflanzen keine Früchte tragen. Experten empfehlen eine Bodenfeuchtigkeit von mindestens 70 %. Dafür benötigen Sie aber kein Feuchtigkeitsmessgerät; es genügt, den Zustand des Bodens und der Pflanzen selbst sorgfältig zu beobachten.
Tomaten lieben Feuchtigkeit, daher ist es wichtig, den Boden vor dem Austrocknen zu bewahren und nur dann zu gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Der Zustand der Sämlinge verrät dem aufmerksamen Gärtner, ob sie ausreichend Wasser bekommen. Sind die Pflanzen kräftig und grün, hängen sie nicht, vertrocknen sie nicht und verfärben sich nicht gelb, ist alles in Ordnung. Hängen die Blätter jedoch herab, werden sie schlaff, vertrocknen und fallen ab, sind dies erste Anzeichen von Wassermangel. Unter diesen Bedingungen bilden sich entweder gar keine Blüten oder die Blüten fallen ab, ohne Früchte zu entwickeln.
Selbst wenn Boden, Feuchtigkeit und Temperatur optimal sind und die kräftigen, gesunden Pflanzen prächtig blühen, kann ausbleibender Fruchtansatz manchmal auf Insektenmangel und Windstille zurückzuführen sein. In solchen Fällen genügt es, die Pollenverbreitung mechanisch anzuregen, beispielsweise durch Schütteln der Zweige. Dies ist besonders häufig beim Anbau von Tomaten im Gewächshaus der Fall. Manchmal können zu dichte Sträucher den Fruchtansatz ebenfalls behindern. Daher ist es ratsam, die Pflanzen nicht zu dicht beieinander zu setzen und Seitentriebe rechtzeitig zu entfernen. Tomaten sollten so angebaut werden, dass alle Zweige ausreichend Licht und Luft erhalten.
Seltsamerweise treten manchmal Probleme mit dem Fruchtansatz auf, wenn Sämlinge aus ihren eigenen Samen gezogen werden. Das liegt daran, dass die Samen nicht gegen mögliche Infektionen behandelt werden. Dies ist der natürliche Schutzmechanismus: Samen von Pflanzen, die einer Krankheit ausgesetzt waren, bringen selten Früchte hervor.
Eine weitere häufige Ursache für mangelnden Fruchtansatz ist eine falsche Düngung. Tomaten sind sehr nährstoffbedürftig und nehmen nahezu alle Nährstoffe aus dem Boden auf. Sie sollten in nährstoffreichem, fruchtbarem Boden wachsen, aber denken Sie daran: Sowohl zu wenig als auch zu viel Dünger können zum Abfallen der Blüten führen oder den Fruchtansatz verhindern.
Was man füttern sollte
Beim Tomatenanbau werden häufig bewährte Düngemittel wie „Agricola“, „Zavyaz“, „Kamerton“ und „Kemira“ verwendet. Vor der Anwendung ist es ratsam, die Gebrauchsanweisung sorgfältig zu lesen, um eine Fehldosierung zu vermeiden. Die Düngung sollte ausgewogen sein.
Erhält eine Pflanze zu viel Stickstoff, sieht sie prächtig aus, ist leuchtend grün und bildet schnell und üppig Laub. Auch die Blüten sind wunderschön, die Kelchblätter leuchten in kräftigen Farben, doch der Staubfaden entwickelt sich nicht richtig, sodass sich der Fruchtknoten nicht ausbilden kann.
Bei Stickstoffmangel wirkt die Pflanze schwach und lethargisch, ihre Zweige sind dünn und die Borsten sind schlecht entwickelt.
Stickstoff ist von Beginn der Wachstumsperiode an unerlässlich. Mit der Fruchtbildung benötigt die Pflanze dann vermehrt Kalium und Phosphor. Ohne diese Nährstoffe verläuft das Fruchtwachstum langsam und die Samen sind schwach. Eine gute Ernte ist unwahrscheinlich.
Üblicherweise erfolgt die erste Düngung zwei bis drei Wochen nach dem Auspflanzen der Setzlinge. Ein sehr guter Dünger ist ein ausgewogener Komplexdünger mit Stickstoff, Phosphor und Kalium im richtigen Verhältnis. Er wird trocken unter den Pflanzen verteilt, sodass bei jedem Gießen eine bestimmte Menge Nährstoffe die Wurzeln erreicht. Auf nährstoffarmen Böden wird die Düngung gegebenenfalls ein- bis zweimal wiederholt, jedoch nur bei Bedarf; andernfalls führt ein Nährstoffüberschuss zu Ernteausfällen.
Wenn ein Gärtner aus irgendeinem Grund keinen handelsüblichen Mineraldünger verwendet, düngt er seine Tomaten mit einem 1:6 verdünnten Königskerzenaufguss. Dazu gibt er in einen Eimer dieser Lösung 10–15 Gramm Kaliumsulfat und die gleiche Menge Doppelsuperphosphat. Manche düngen auch mit Holzasche.
Während der Blütezeit ist es hilfreich, Tomaten mit einem Aufguss aus Klette, Brennnessel und Löwenzahn zu gießen. Auch das Besprühen mit Aufgüssen und Abkochungen aus Unkräutern, Schnittgras und Borsäure ist vorteilhaft. Diese Behandlungen werden mehrmals im Abstand von 5–7 Tagen wiederholt, sobald die Tomaten zu blühen beginnen. Borsäure kann die Pflanzen vor vielen Krankheiten schützen, den Fruchtertrag steigern und sogar den Geschmack verbessern – die Früchte werden nach dem Besprühen süßer. Eine Mischung aus 9 Litern Wasser und 1 Liter Molke, 20 Tropfen Jod und das anschließende Besprühen der Pflanzen mit dieser Mischung sollte den Ertrag erhöhen.
Nuancen der Fütterung
Die Blattdüngung sollte an einem bewölkten Tag erfolgen, wenn die Sonne die Blätter nicht verbrennt, oder abends, wenn keine direkte Sonneneinstrahlung mehr vorhanden ist. Ideal ist es, wenn es ein paar Tage nicht geregnet hat, damit Blätter und Stängel alle Nährstoffe aufnehmen können. Die Blattdüngung sollte sehr vorsichtig durchgeführt werden; die Düngerkonzentration darf nicht zu hoch sein, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden.
Es gibt sehr wirksame Hausmittel, wie zum Beispiel Eierschalen, die Pflanzen mit Kalzium versorgen. Zerstoßene Eierschalen (vorzugsweise von rohen Eiern) werden in Wasser gegeben; nach zwei Wochen zeigt ein starker Geruch an, dass der Dünger fertig ist. Verdünnen Sie ihn mit drei Teilen Wasser und gießen Sie die Tomaten direkt an den Wurzeln.
Hefe versorgt Pflanzen mit vielen wichtigen Nährstoffen. Um Dünger herzustellen, mischt man sie mit Zucker und Wasser. Auch eine Hühnermistlösung eignet sich gut zum Gießen von Tomaten. Kuhmist kann einfach zwischen den Pflanzen verteilt werden; jeder Regen oder jede Bewässerung gibt eine Dosis Dünger an den Boden ab, und der Geruch dieses Düngers lockt keine Bienen an. Diese Methode ist dennoch besser, als eine hochkonzentrierte Lösung direkt unter die Wurzeln zu gießen.
Generell empfiehlt es sich, konzentrierte oder einfach starke Düngemittel zwischen die Sträucher zu gießen und nicht direkt darunter, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.
Video: „Dünger für reichlich Tomatenansätze“
Dieses Video zeigt Ihnen zwei Arten von Düngemitteln, die Sie anwenden müssen, um eine reiche Tomatenernte zu gewährleisten.






