Wann und wie man Tomatenblätter im Gewächshaus beschneidet
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Informationen zur Verdichtung von Tomatensträuchern im Gewächshaus
Tomaten lieben Sonne und frische Luft, daher benötigen alle oberirdischen Pflanzenteile ausreichend Licht und Luft. Die Luftfeuchtigkeit über dem Boden sollte beim Anbau von Tomaten im Gewächshaus 65 % nicht überschreiten. Bietet das Gewächshaus optimale Bedingungen, wird die ideale Temperatur gehalten und enthält der Boden alle notwendigen Nährstoffe, bilden die Pflanzen freudig neue Blätter und Triebe.
Im Gartenbeet mag dies manchmal unerheblich sein (bei bestimmten Sorten von Buschtomaten). Im Gewächshaus hingegen, mit seinem begrenzten Platz und der geschlossenen Umgebung, wirkt sich ein unkontrolliertes Wachstum der Pflanzen negativ auf die Ernte aus. Die Fülle an Blättern und Trieben erhöht die Luftfeuchtigkeit, und Pflanzenteile beschatten sich gegenseitig und benachbarte Pflanzen, wodurch diese nicht ausreichend Licht erhalten und die Luftzirkulation eingeschränkt wird. Schatten, Feuchtigkeit und stehende Luft begünstigen Pilzkrankheiten, die sich unter solch beengten Bedingungen leicht auf alle Pflanzen ausbreiten können. Lichtmangel wirkt sich negativ auf die Ernte aus.
Das Ernährungssystem der Tomatenpflanze ist so organisiert, dass essentielle Nährstoffe von den Wurzeln zunächst in die Blätter und dann in die Früchte transportiert werden. Jeder fruchttragende Zweig besitzt Nährblätter, die die Früchte durch Photosynthese mit den notwendigen Nährstoffen versorgen. Ab einem bestimmten Reifestadium kann die Frucht diese Nährstoffe selbst produzieren. Werden die Blätter während der Fruchtreife nicht entfernt, entziehen sie den Wurzeln unnötigerweise Nährstoffe.
Vergilbte, austrocknende Blätter bieten oft einen idealen Nährboden für Krankheiten, die sich unter Gewächshausbedingungen sehr schnell auf andere Pflanzen ausbreiten; dies darf nicht zugelassen werden.
Zeitpunkt des Tomatenschneidens
Sobald die Tomatenpflanze zu blühen beginnt, entfernen viele Gemüsegärtner sofort die unteren Blätter. Andere sind der Meinung, dies solle erst nach der Fruchtbildung geschehen. Diese Frage lässt sich empirisch klären: Man testet verschiedene Vorgehensweisen an zwei Pflanzengruppen und beobachtet die Ergebnisse. Aus theoretischen Erkenntnissen zur Entwicklung der Tomatenpflanze lässt sich jedoch schließen, dass die Pflanze während der Blüte und des Fruchtansatzes die notwendigen Nährstoffe, die durch Photosynthese gebildet werden, aus den Blättern bezieht. Sobald die Früchte diese Nährstoffe selbst synthetisieren, ist es Zeit, die Blätter zu entfernen.
Hier lassen sich keine genauen Kalenderdaten festlegen – die Gemüsesorte, das regionale Klima und das Mikroklima im Gewächshaus spielen alle eine Rolle. Konzentrieren Sie sich auf die Blüte und die Fruchtbildung. Sobald grüne Tomaten zu wachsen beginnen und braun werden, entfernen Sie nach und nach die unteren Blätter. Eine ausgewachsene, fruchttragende Pflanze sollte unterhalb des ersten Fruchttriebs 30 Zentimeter kahlen Stängel aufweisen. So wird sichergestellt, dass der Stängel ausreichend Licht erhält, Nährstoffe aus den Wurzeln direkt zu den reifenden Früchten gelangen, die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus konstant bleibt, die Luft gut zirkulieren kann und Pilzkrankheiten keine Chance haben.
Video: „Tomatenblätter beschneiden“
Dieses Video zeigt den nächsten Schritt der Tomatenpflege: das Entfernen der Blätter.
Stadien der Kronenbildung
Die Bildung eines buschigen Wuchses wird üblicherweise durch das Auskneifen der Seitentriebe erreicht. Hohe, unbestimmte Tomatensorten werden einstämmig gezogen, d. h. alle Seitentriebe werden entfernt. Dieser Vorgang sollte regelmäßig, etwa alle 10 Tage, durchgeführt werden. Pflanzen dieser Sorten beginnen nach der Bildung von 9 bis 12 Laubblättern zu blühen, und anschließend bilden sich alle drei Blätter neue Triebe. Mit zunehmender Fruchtreife werden die Blätter unterhalb der Triebe nach und nach entfernt. Man kann sie nicht alle auf einmal entfernen; dies sollte schrittweise und regelmäßig, etwa alle 3 bis 4 Tage, erfolgen.
Determinate Sorten beginnen zu blühen, sobald sich 5–7 Blätter gebildet haben, wobei sich alle zwei Blätter Blütenstände bilden. Diese Sorten werden an 2 oder 3 Trieben gezogen, d. h. es bleiben jeweils 1 bzw. 2 Triebe stehen, während die übrigen entfernt werden.
Trimmtechnologie
Es gibt spezielle Empfehlungen zum Beschneiden von Tomaten im Gewächshaus. Am besten macht man das morgens an einem sonnigen Tag, damit die Pflanzen Zeit haben, die Schnittstellen über den Tag zu trocknen und zu schließen.
Bei unzureichender Sonneneinstrahlung sollten die Wunden mit einer Kaliumpermanganatlösung behandelt oder mit Aktivkohle bestreut werden. Andernfalls können Schnittwunden, die über Nacht nicht vollständig austrocknen, von Grauschimmel befallen werden.
Am besten entfernt man von jeder Tomatenpflanze maximal zwei Blätter auf einmal, idealerweise einmal pro Woche – das schont die Pflanze. Schneiden Sie nicht nur die unteren Blätter ab, sondern auch jene, die die Früchte oder benachbarte Pflanzen beschatten. Sie müssen nicht einmal das ganze Blatt entfernen, sondern nur Teile davon.
Diese Prozedur wird mit einem desinfizierten, scharfen Werkzeug oder – mit Handschuhen – einfach von Hand durchgeführt (die manuelle Vorgehensweise ist deutlich vorsichtiger). Nach jeder Pflanze sollten Werkzeuge und Hände gewaschen werden, um eine Ansteckung aller Pflanzen durch den Kontakt mit dem Saft einer infizierten Pflanze zu vermeiden. Ein fachgerechter Rückschnitt fördert die Reifung großer Früchte und beugt Pilzkrankheiten vor.
Video „Laubschneiden“
In diesem Video verraten erfahrene Landwirte ihre Geheimnisse zum richtigen Beschneiden von Tomatenblättern.



