Welche Krankheiten können Tomaten im Gewächshaus befallen?
Inhalt
Krautfäule
Wenn sich auf der Blattunterseite ein weißer Belag bildet oder Stängel, Blätter oder Früchte braune Flecken aufweisen, ist in Ihrem Polycarbonat-Gewächshaus die Krautfäule aufgetreten. Diese Pilzkrankheit befällt häufig Nachtschattengewächse. Die Sporen können lange im Boden überleben, werden aber durch zu viel Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen aktiviert. Die Krankheit breitet sich schnell aus. Manchmal wird sie erst bemerkt, wenn bereits viele Pflanzen befallen sind.
Zuerst vergilben die Blätter und trocknen aus, dann bilden sich bräunliche Flecken an den Stängeln. Bei Tomaten breitet sich die Bräunung unter der dünnen Haut aus, was unweigerlich zu Fruchtfäule und dem Absterben der Pflanze führt. Verursacht wird die Krautfäule durch einen mit bloßem Auge unsichtbaren Pilz. Je früher gehandelt wird, desto größer ist die Chance, die Ernte zu retten. Krautfäule lässt sich jedoch leichter vorbeugen als bekämpfen. Daher sollte der Krankheitsvorbeugung höchste Priorität eingeräumt werden, insbesondere in Polycarbonat-Gewächshäusern und Frühbeeten, wo unsachgemäße Pflege zu Staunässe führen kann.
Im Herbst sollten alle Pflanzenreste aus dem Gewächshaus entfernt, der Boden gründlich aufgelockert und mit Kupfersulfat behandelt werden. Es empfiehlt sich, Gurken und Tomaten im selben Gewächshaus abwechselnd anzubauen, um zu verhindern, dass schädliche Sporen aus der vorherigen Saison zurückbleiben. Das Einfrieren des Bodens im Winter kann ebenfalls zur Abtötung dieser Sporen beitragen.
Zur Pflanzenpflege gehört das obligatorische Entfernen der unteren Blätter und Blüten ohne Fruchtknoten, das rechtzeitige Stutzen von Seitentrieben und das Vermeiden eines übermäßigen Dickenwachstums der Sträucher.
Zur Behandlung werden Chemikalien auf Kupferoxychloridbasis eingesetzt. Man wendet Profit zwei- bis dreimal an, indem man 20 g der Lösung in 10 Litern Wasser verdünnt. Die Behandlung von Laub und Früchten mit Calciumchlorid (10%ige Lösung verdünnt mit drei Teilen Wasser) hat sich als wirksam erwiesen. Häufig werden Fungizide – Spezialprodukte zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten – wie beispielsweise Fitosporin, Ecosil, Bordeauxbrühe, Ridomil Gold MC, Tatu und Quadris verwendet. Wichtig ist jedoch, dass Tomaten erst mindestens drei Wochen nach der Behandlung verzehrt werden dürfen.
Sie können harmlose Behandlungsmethoden ausprobieren. Dazu gehört das Besprühen der Triebspitzen und Früchte mit einem Brennnesseltee oder Jod (10 ml auf 10 Liter Wasser). Diese Behandlung erfolgt nach dem Entfernen der befallenen Stellen. Die Verwendung von Molke (fetthaltige Molke sollte mit Wasser verdünnt werden) hat sich als sehr wirksam erwiesen. Manchmal werden einige Tropfen Jod hinzugefügt. Die Behandlung sollte nach zwei Wochen wiederholt werden. Milchsäure hemmt das Pilzwachstum und kann so für Tomaten lebensrettend sein.
Manche Gemüsebauern behaupten, dass eine regelmäßige Behandlung mit Molke während der Wachstumsperiode die Pflanzen vor Pilzkrankheiten schützen kann. Wichtig ist jedoch, fettarme Molke zu verwenden, da sich sonst das Milchfett auf den Blättern ablagert und deren Atmung behindert.
Laubkompost
Blattfäule ist eine durch Pilze verursachte Krankheit, die häufig Tomaten in Polycarbonat-Gewächshäusern befällt. Zunächst bilden sich auf der Blattunterseite einzelne bräunlich-braune Flecken mit einem grauen Belag. Anschließend rollen sich die befallenen Blätter ein und vertrocknen. Dies führt nicht nur zum Absterben der Blätter, sondern der gesamten Pflanze. Warum passiert das? Die Sporen verbreiten sich leicht beim Gießen oder werden einfach an der Kleidung von Menschen übertragen. Sie überleben im Boden und werden bei zu viel Feuchtigkeit und kalten Temperaturen aktiv.
Zur Behandlung sollten Sie die Bewässerung reduzieren, die Temperatur erhöhen und die Tomaten mit einer Lösung von „Oxyhom“ (2 Tabletten pro 10 Liter Wasser genügen) oder speziellen Präparaten wie „Zaslon“ oder „Barrier“ besprühen.
Die Vorbeugung von Krankheiten in Polycarbonat-Gewächshäusern ist entscheidend. Dazu sollte vor Anbaubeginn mit Kupfersulfat desinfiziert, Sämlinge mit Kupferoxychlorid behandelt und speziell gezüchtete, gegen Pilzinfektionen resistente Hybriden ausgewählt werden.
Verrotten
Viele Krankheiten bei Gewächshaustomaten werden durch Pilze verursacht. Fäulnis befällt verschiedene Pflanzenteile, führt aber stets zu Ernteausfällen. Warum geschieht das, und wie lässt es sich verhindern? Meistens wird die Krankheit durch einen Temperatursturz und übermäßige Luftfeuchtigkeit ausgelöst. Pflanzen benötigen sorgfältigere Pflege.
Grauschimmel
An Tomaten bilden sich kleine Flecken, die sich vergrößern, braun werden und Flüssigkeit absondern. Grauschimmel tritt an Blättern, Stängeln und Blüten auf. Sobald diese Anzeichen auftreten, entfernen und vernichten Sie die befallenen Pflanzenteile, erhöhen Sie die Temperatur im Polycarbonat-Gewächshaus und behandeln Sie die Pflanzen mit Fundazol, Zaslon oder Barrier.
Blütenendfäule
Zu viel Stickstoff und zu wenig Feuchtigkeit führen häufig zu Flecken auf grünen Früchten. Diese Flecken können wässrig, faulig oder trocken und schwarz sein, die Pflanze stirbt aber trotzdem ab. Dies deutet auf falsche Pflege hin; regelmäßiges Gießen und eine Kalziumzufuhr durch Besprühen der Tomaten mit Kalziumnitrat sind notwendig.
Braunfäule
Phoma (Braunfäule) befällt ausschließlich die Früchte; andere Pflanzenteile bleiben gesund. Die Krankheit beginnt mit braunen Flecken am Fruchtansatz. Diese Flecken müssen entfernt werden, anschließend sollte die Luftfeuchtigkeit reduziert und der Boden desinfiziert werden. Um Phoma vorzubeugen, sollten Tomaten nicht mit frischem Mist gedüngt und nicht übermäßig mit Stickstoff gedüngt werden.
Wurzelfäule
Die Krankheit führt zum Einrollen und Welken von Blättern und Stängeln, da die Wurzelfäule den Wurzelhals befällt. Die Mittel „Zaslon“ und „Barrier“ können Abhilfe schaffen. Zusätzlich muss die oberste Bodenschicht ausgetauscht und der Boden mit Kupfersulfat desinfiziert werden. Wurzelfäule befällt Tomaten und Gurken; ein Fruchtwechsel schützt nicht davor.
Trockene Stelle
Die Trockenfleckenkrankheit, auch Makrosporiose genannt, ist ebenfalls eine Pilzkrankheit. Sie äußert sich durch große, braune Flecken auf den Blättern, die allmählich absterben, gefolgt von dunklen Flecken am Fruchtansatz und einem schwarzen, samtigen Belag. Die Ursache dafür? Es gibt nur eine: unzureichende Desinfektion des Polycarbonat-Gewächshauses. Bei sorgfältiger Pflege lässt sich der Ausbruch der Krankheit frühzeitig erkennen und behandeln. Trockenfleckenkrankheit und Krautfäule werden mit nahezu denselben Methoden behandelt.
Es ist sehr wichtig, befallene Pflanzenteile zu vernichten und sie nicht herumliegen zu lassen, da sie zu Sporenträgern werden.
Mosaik
Beim Tomatenanbau können Viren die Pflanzen infizieren und oft zum Absterben bringen. Die Mosaikkrankheit ist eine sehr häufige Viruserkrankung. Sie äußert sich durch Veränderungen der Blattfarbe oder -form sowie durch das Auftreten gelblicher Flecken. Die Blätter rollen sich ein und runzeln sich, der Ertrag sinkt, und die gesamte Pflanze vergilbt und vertrocknet.
Befallene Pflanzen sollten vernichtet werden. Eine Lösung aus Kaliumpermanganat und Milch kann helfen, dieses Virus zu bekämpfen. Es wird empfohlen, Sämlinge mit dieser Lösung zu gießen.
Tomatensamen sollten vor der Aussaat vorbeugend mit einer einprozentigen Kaliumpermanganatlösung behandelt werden. Außerdem ist es wichtig, gegen diese Krankheit resistente Sorten auszuwählen. Die Samen sollten nicht älter als zwei bis drei Jahre sein.
Da Viren im Pflanzensaft überleben, sollten beim Pflegen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Beispielsweise ist es ratsam, beim Entfernen von Seitentrieben Handschuhe zu tragen und darauf zu achten, dass kein Pflanzensaft auf die Kleidung gelangt, um eine Ansteckung anderer Pflanzen zu vermeiden.
Fruchtknacken
Es ist nicht ungewöhnlich, dass gesunde, schöne Tomaten plötzlich aufplatzen – unansehnliche, schwarze Risse, die vom Fruchtansatz ausgehen. Dies ist keine Krankheit, sondern die Folge falscher Pflege. Es ist die Reaktion der Frucht auf ungleichmäßige Bewässerung. Warum passiert das? Ganz einfach: Nach einer Phase mit zu wenig Wasser erhält die Pflanze zu viel Feuchtigkeit. Die Frucht nimmt zwar die benötigte Flüssigkeit auf, aber das Gewebe kann sie nicht schnell genug aufnehmen und platzt.
Für eine gleichmäßige und schöne Reifung der Tomaten ist es wichtig, sie gleichmäßig zu gießen und Trockenheit sowie Staunässe zu vermeiden. Das ist der Schlüssel zur richtigen Pflege.
Video: „Wie man gesunde Tomaten im Gewächshaus anbaut“
Im Video erfahren Sie, wie Sie die häufigsten Gewächshausinfektionen verhindern und Pflanzen behandeln können, falls bereits Schäden entstanden sind.







