Besonderheiten beim Anbau und der Pflege von Rüben im Freiland

Rote Bete verwenden wir oft in Suppen und Wintersalaten. Wenn wir sie für Vinaigrettes, Salate und andere Gerichte zubereiten, ist der Sommer vorbei und wir beginnen, Gemüse zu essen, das sich gut lagern lässt. Dieses schmackhafte, gesunde und nahrhafte Gemüse findet sich in fast jedem Garten. Rote Bete im Freien anzubauen ist nicht schwer, aber mit ein paar Tipps gelingt eine reiche Ernte. Das Wurzelgemüse, das ursprünglich von der Mittelmeerküste stammt, ist so beliebt geworden, dass es heute in allen Regionen unseres Landes angebaut wird, unabhängig von Wetter, Klima und Bodenbeschaffenheit.

Auswahl einer Vielfalt

Es gibt drei Rote-Bete-Sorten: Speiserüben, Zuckerrüben und Futterrüben. Speiserüben, Blattrüben und Wurzelrüben unterscheiden sich in Reifezeit, Fruchtform und Fruchtfleischfarbe. Sie können jede Rote-Bete-Sorte in Ihrem Garten anbauen; wichtig ist nur, die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Sorte zu kennen.Rübenbeete auf dem Feld

Frühreife Rote Bete wird für den Sommerverzehr angebaut; sie reift zwei bis drei Monate nach der Aussaat vollständig aus, wird aber deutlich früher verzehrt. Mittel- bis spätreife Sorten, die in drei bis fünf Monaten reif sind, eignen sich am besten für die Langzeitlagerung. Vollreife Rote Bete wird üblicherweise über den Winter gelagert, jedoch ist der Anbau über einen so langen Zeitraum nicht überall möglich. Daher ist es ratsam, die Sorte anhand ihrer Wachstumszeit und der Dauer der warmen Jahreszeit in Ihrer Region auszuwählen.

Frühe Sorten wie 'Kholodostoikaya', 'Egyptskaya', 'Krasny Shar', 'Bordeaux 237' und 'Nobol' benötigen 60 bis 90 Tage ab Aussaat bis zur Reife. Junge Wurzeln sind erntereif, sobald ihr Durchmesser 1,5 cm überschreitet. Dann werden die dichten Sämlinge ausgedünnt, und Wurzeln und Blätter können verzehrt werden. Junge, saftige Blätter werden oft zusammen mit anderem Gartengemüse in Salaten, Okroschka oder Suppen verwendet.

Mittelfrühe Sorten reifen in 90 bis 130 Tagen. Rote Bete wie „Detroit“, „Mulatka“, „Bona“ und „Bogema“ sind robuster als frühe Sorten. Sie sind unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen, vertragen Trockenheit und sind weniger anfällig für Krankheiten. Vollreife Sorten lassen sich lange lagern. Diese Sorten werden für den Winterverzehr in Regionen gewählt, in denen es im September sehr kalt wird und spätere Sorten dort nicht reifen.Rote-Bete-Ernte im Garten

Spät reifende Rote Bete benötigt nach der Aussaat 130 bis 150 Tage zum Wachsen. Da fünf Monate warmes Wetter nicht immer möglich sind, werden diese Sorten im Norden nicht angebaut. Zu den beliebtesten spät reifenden Sorten zählen „Cylindra“ und „Renova“.

Video "Varietäten"

Dieses Video informiert Sie über die besten Rübensorten für den Anbau.

Auswahl eines Standorts und Vorbereitung der Betten

Rote Bete, die sich leicht im Freien anbauen und pflegen lässt, bevorzugt sonnige, offene Standorte. Daher benötigt sie ein unbeschattetes Beet, damit sie den ganzen Tag über ausreichend Sonnenlicht erhält. Rote Bete sollte jedes Jahr an einem neuen Standort gepflanzt werden; andernfalls kann es sein, dass Sie gar keine Ernte einfahren und die gesamte Saison mit Krankheiten und Schädlingen zu kämpfen haben. Es wird nicht empfohlen, sie nach Kohl, Radieschen, Raps oder Karotten zu pflanzen. Bei Kartoffeln gehen die Meinungen der Experten auseinander, aber dieses Gemüse gedeiht am besten auf Flächen, auf denen zuvor Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebeln, Auberginen, Hülsenfrüchte oder Getreide angebaut wurden. Wie Sie sehen, ist die Auswahl groß genug, um jedes Jahr einen neuen Standort zu ermöglichen – ein entscheidender Faktor für einen problemlosen Anbau.Rote Beete wächst im Garten

Rote Bete mag keine schweren, sauren Böden oder Staunässe, kann aber auch dort überleben. In leichten, durchlässigen Böden, die sogar leicht alkalisch sein können, und bei regelmäßiger, ausreichender Bewässerung, entwickelt sie jedoch schmackhafte, saftige und leicht knackige Knollen. Am besten wählt man ein Beet mit fruchtbarem, sandigem oder lehmigem, nicht saurem Boden (oder legt einen solchen an); unter diesen Bedingungen ist eine gute Ernte garantiert. Gärtner pflanzen Rote-Bete-Rabatte oft entlang von Wegen in Kohl- oder Karottenbeeten. Durch diese Nähe erhalten die Gemüse die notwendigen Nährstoffe und Wasser, da sich ihre Bedürfnisse weitgehend überschneiden.Zuckerrübenernte auf dem Feld

Die Aussaat erfolgt meist im Frühjahr, wenn der Boden bereits 10 Grad Celsius erreicht hat. Die Vorbereitung des Beetes findet jedoch im Herbst statt. Nach der Ernte wird das Beet vollständig von Pflanzenresten befreit und spatentief umgegraben, wobei auch die Wurzeln von mehrjährigen Unkräutern entfernt werden. Ist der Boden auch nur leicht sauer, sollte der pH-Wert durch Zugabe von Kalk, Dolomitmehl oder zumindest Holzasche angepasst werden. Im Herbst wird der Boden gedüngt – dabei sollten Humus oder Kompost sowie komplexe Mineraldünger eingearbeitet werden, die neben den essentiellen Nährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium auch Eisen, Bor, Kupfer, Magnesium, Molybdän und Mangan enthalten.Mineralische Düngemittel für den Boden

Rote Bete reagiert empfindlich auf Überdüngung. Zu reichlich Mineraldünger kann zu einer Nitratanreicherung führen, wodurch die Wurzeln Hohlräume oder Risse entwickeln. Verwenden Sie daher keinen frischen Mist, sondern ausschließlich mindestens zwei Jahre alten Kompost.

Der vorbereitete Boden wird anschließend bewässert und bis zum Frühjahr ruhen gelassen, damit er den Dünger aufnehmen kann. Die Herbstsaat erfolgt vor dem Winter, frühestens im November, um das Keimen der Samen zu verhindern und sie bis zum Einsetzen wärmerer Witterung zu konservieren und gleichzeitig durch Frost abzuhärten.

Sie keimen früher als Frühjahrsaussaaten und bringen stärkere Triebe hervor, es sei denn, sie keimen während einer ungeplanten Tauperiode, was unweigerlich zu ihrem anschließenden Einfrieren führen wird.

Saatgutaufbereitung und Pflanzverfahren

Rote-Bete-Samen sind einzigartig: Mehrere Samen befinden sich unter einer einzigen Samenschale. Bis zu fünf Keimlinge können sich während der Keimung bilden. Deshalb werden sie einzeln in die Erde gelegt. Diese ungewöhnlich großen Steinfrüchte sollten sandbraun oder leicht grünlich sein. Sind im Handel erhältliche Samen leuchtend rosa oder bläulich-grün, wurden sie mit Fungiziden und Wachstumsförderern behandelt. Sie benötigen keine weitere Vorbereitung zur Aussaat; sie werden direkt im trockenen Zustand in die Erde gelegt.Blattrübensamen

Unbehandeltes Saatgut muss für die Aussaat vorbereitet werden. Weichen Sie es dazu zunächst in warmem Wasser ein. Entfernen Sie alle Samen, die an die Oberfläche steigen. Wickeln Sie die verbleibenden Samen in Gaze oder sammeln Sie sie in einem Leinenbeutel und weichen Sie sie für die auf der Packung angegebene Zeit in einer Wachstumsstimulanslösung (z. B. Epin, Zircon) ein. Sie können diese Lösung auch selbst herstellen. Mischen Sie dazu pro Liter warmem Wasser 2 Gramm Borsäure, 4 Gramm Nitroammophosat, 5 Gramm Superphosphat, 1 Teelöffel Natron und etwas Holzasche. Weichen Sie die Samen eine halbe Stunde in dieser Lösung ein. Anschließend lassen Sie die Samen weitere 24 Stunden an einem warmen, feuchten Ort ruhen.

Die gekeimten Samen werden in vorbereitete Furchen im Beet gelegt, etwa 10 cm voneinander entfernt. Die Furchen lassen sich leicht mit dem Ende eines Brettes ziehen: Man legt das Brett quer auf das vorbereitete Beet und drückt es leicht an, bis es zwei Zentimeter tief ist. Dann geht man 20–30 cm zurück und zieht die nächste Furche. Das ist sehr praktisch: Der Boden wird eben und dicht, die Reihen verlaufen parallel und die Abstände zwischen den Reihen sind gleichmäßig. Kurz vor der Aussaat werden die Furchen leicht mit einer Gießkanne bewässert.Rote-Bete-Samen in den Boden pflanzen

Die Samen werden mit Erde bedeckt, gegossen und anschließend mit einer zwei Zentimeter dicken Schicht Torf oder Kompost abgedeckt. Die Aussaat erfolgt, sobald die Luft- und Bodentemperatur mindestens 10 Grad Celsius erreicht hat. Bei früherer Aussaat keimen die Sämlinge etwas später, bilden aber keine Wurzeln; sie entwickeln in der Regel große Blätter und bilden rasch Blütenstängel.Bewässerungsverfahren

In Regionen mit kurzen Sommern gedeihen Rote Bete am besten mit Jungpflanzen. Diese werden ins Beet gepflanzt, sobald der Boden mindestens 10 Grad Celsius warm ist. Vorher werden sie unter Plastikfolie oder im Haus vorgezogen. Wurden die Samen in Anzuchtschalen ausgesät, werden die Jungpflanzen nach dem Erscheinen der Blätter in einzelne Töpfe pikiert oder mehrmals vereinzelt, bevor sie ins Beet gepflanzt werden. Die entfernten Jungpflanzen werden dann an einen anderen Standort verpflanzt. Sobald die Jungpflanzen drei Blätter haben, werden sie an ihren endgültigen Standort gesetzt. Am besten setzt man die Jungpflanzen mitsamt dem Wurzelballen um, daher ist es von Vorteil, wenn sie bereits in einzelnen Töpfen gewachsen sind. Dieser Umzug, zusammen mit der ursprünglichen Erde, reduziert Stress und beschleunigt die Eingewöhnung am neuen Standort.

Außenpflege

Sobald sich ein paar Blätter gebildet haben, pflegen Sie die Pflanzen wie gewohnt: Jäten, gießen, den Boden auflockern, düngen und vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Vom Aussäen bis zum Schließen der Blätter muss das Rübenbeet ständig gejätet werden – Unkraut entzieht dem Gemüse nicht nur Nährstoffe, sondern begünstigt auch verschiedene Krankheiten. Sobald sich die Rübenblätter oberirdisch schließen, wächst darunter praktisch kein Unkraut mehr.Unkraut aus dem Gartenbeet entfernen

Für eine gleichmäßige Entwicklung benötigen Wurzelgemüse ausreichend Feuchtigkeit. Daher sollten die Pflanzen regelmäßig gegossen werden, vorzugsweise mit abgestandenem, sonnenwarmem Wasser. Junge Pflanzen werden üblicherweise einmal wöchentlich abends gegossen. Morgens sollte die Erde um die Pflanzen herum aufgelockert werden, um Krustenbildung zu vermeiden. Ausgewachsene Pflanzen benötigen weniger häufiges Gießen, wobei dies stark vom Wetter abhängt: Heißes, trockenes Wetter erfordert häufigeres Gießen, während Regen oder Bewölkung das Gießen hinauszögern. Im Zweifelsfall können Sie die Bodenfeuchtigkeit mit der Hand prüfen, um festzustellen, ob Gießen notwendig ist. Um das Gießen zu reduzieren und die Erde weniger aufzulockern, können Sie das Beet mit Torf, Heu oder Grasschnitt mulchen.

Anfangs verbrauchen Pflanzen aktiv Stickstoff, den sie für ihr Wachstum benötigen. Später, mit der Wurzelbildung, benötigen sie vermehrt Kalium, Phosphor und Bor. Sobald die Blätter erscheinen, kann das Beet mit einer Lösung aus Königskerze oder Vogelkot gegossen werden. Diese sollte achtfach (bei Mist) bzw. zwölffach (bei Einstreu) verdünnt werden. Alternativ kann Brennnesseltee oder Harnstoff beigemischt werden. Rote Bete reagiert gut auf Blattdüngung. Im Sommer kann man sie mit einer Borsäurelösung aus der Gießkanne direkt auf die Blätter gießen (2 Gramm Borsäure in 10 Litern Wasser). Alternativ kann man im Sommer auch Salzwasser verwenden (1 Esslöffel Salz in 10 Litern Wasser). Gärtner, die Gemüse auf nährstoffarmen Böden anbauen, düngen alle zwei bis drei Wochen. Experten warnen jedoch vor zu viel Dünger, da dieser zu Wurzelfäule und Hohlräumen führen kann. Außerdem reichern Rote Bete Nitrate an, die wir dann aufnehmen und die schädlich sein können. Daher sollte jede Düngung mit Bedacht erfolgen.Stickstoffmineraldünger

Unabhängig davon gilt: Je näher der Herbst rückt, desto seltener müssen Ihre Pflanzen gegossen und gedüngt werden. Zwei bis drei Wochen vor der Ernte wird das Gießen vollständig eingestellt. Dies gilt insbesondere für spät reifende Sorten, die für die Langzeitlagerung bestimmt sind. Früh reifende Rüben werden nach Bedarf gegossen und bei Bedarf geerntet.

Rote Bete ist nicht sehr anfällig für Krankheiten. Ein Bor-Mangel kann zu Blattfleckenkrankheit führen. Falscher Mehltau kann die Ernte stark beeinträchtigen. Bei den ersten Anzeichen (eingerollte Blätter, violetter Belag) vor der Wurzelbildung kann eine Behandlung mit kupferhaltigen Präparaten oder speziellen Fungiziden wirksam sein. Überwässerung und Staunässe in schweren Böden können Wurzelfäule verursachen. Auch Befall durch Rübenfliegen, Minierfliegen, Erdraupen, Rübenblattläuse und Erdflöhe ist möglich. Ein Aufguss aus Zwiebelschalen kann diesen Schädlingen vorbeugend wirken. Das Bestäuben der Pflanzen mit Holzasche und Tabakstaub ist eine gute vorbeugende Maßnahme.

Ernte und Lagerung

Frühe Rüben werden geerntet, sobald die Knollen einen Durchmesser von mehr als 6 cm erreicht haben, können aber auch schon früher gegessen werden. Späte Sorten, die für die Winterlagerung bestimmt sind, werden geerntet, wenn die Blätter gelb werden, vertrocknen und abfallen. Beginnen die Blätter zu vertrocknen, sollte die Ernte innerhalb einer Woche erfolgen.

An einem trockenen, sonnigen Tag werden die Rüben mit einer Mistgabel ausgegraben, entfernt und im Beet zum Trocknen liegen gelassen. Anschließend werden sie von Hand geschnitten oder gepflückt (diese Methode gilt als schonender), wobei mindestens 2,5 cm Stiel stehen bleiben. Sie werden von der restlichen Erde befreit und sortiert.

Rote Bete, die längerfristig gelagert werden soll, wird im Freien unter einem Dach oder an einem gut belüfteten Ort getrocknet. Anschließend wird sie in einen Lagerraum gebracht, wo sie bei 90 % Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 0 bis 2 Grad Celsius aufbewahrt wird. Die Knollen werden in Holz- oder Plastikkisten gelagert, die mit Kreide bestäubt oder einfach mit Sand bestreut werden, um sie besser zu konservieren.

Video „Anbau und Pflege“

In diesem Video erfahren Sie alle Geheimnisse des erfolgreichen Rübenanbaus.

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