Die beste Johannisbeersorte aus heimischer Züchtung Wologda
Inhalt
Charakteristische Merkmale der Sorte
Die Sorte „Wologda“ wurde 1995 von russischen Züchtern entwickelt. Laut staatlichem Sortenregister wird sie für den Anbau im Nordwesten, Fernen Osten, Zentralrussland und der mittleren Wolgaregion empfohlen. Diese winterharte, mittelfrüh reifende Sorte passt sich gut an die Umweltbedingungen an und eignet sich daher für den Anbau in allen Regionen des Landes. Sie überwintert gut bei niedrigen Temperaturen, jedoch können Temperaturschwankungen das Austreiben der Pflanze auslösen. Daher können plötzliche Temperaturwechsel zu Frostschäden an den Spitzen junger Triebe oder Knospen führen.
Der Busch wird nicht sehr hoch (1,3 – 1,5 m), ist aber dicht und breitet sich aus, sodass er viel Platz auf dem Gelände einnimmt. Junge Triebe sind dick und hellgrün, ihre Spitzen können sich rötlich verfärben und krümmen, während verholzte Triebe graubraun werden und sich biegen. Die Blätter sind meist groß, fünflappig, dunkelgrün, manchmal bläulich schimmernd, ledrig und matt. Die Knospen sind groß, rosa, behaart und spindelförmig.
Die Johannisbeersorte „Vologda“ blüht im Mai mit mittelgroßen, schalenförmigen, gelbgrünen Blüten. Ende Juli reifen die großen, runden Beeren und lösen sich mit einem trockenen Ruck vom Traubenstand. Ein langer (8–10 cm), leicht gebogener Traubenstand kann 8 bis 14 Beeren enthalten. Die Beeren sind schwarz mit fester Schale und wiegen durchschnittlich 1,7 g, wobei die Früchte am unteren Ende des Traubenstands bis zu 3 g wiegen können.
Der reichhaltige süß-saure Geschmack ist auf den hohen Zuckergehalt zurückzuführen – 8,1 % mit 137,8 mg Ascorbinsäure pro 100 Gramm. Die Früchte reifen ungleichmäßig und verteilen sich über den gesamten August; reife Früchte fallen nicht ab, können aber aufplatzen.
Diese selbstfruchtbare Sorte liefert jährlich 3–4 kg Beeren pro Strauch, ohne dass zusätzliche Bestäuberpflanzen benötigt werden. Ihre frühe Fruchtreife zeigt sich bereits im zweiten Jahr nach der Pflanzung. 'Vologda' ist resistent gegen Mehltau und Knospenmilben, besitzt eine ausgezeichnete Immunität und wird selten von anderen Krankheiten und Schädlingen befallen.
Pflanz- und Pflegehinweise
Die Sorte 'Vologda' bevorzugt feuchte Böden und gedeiht gut in windgeschützten Niederungen, solange keine Staunässe herrscht. Bei niedrigem Grundwasserspiegel empfiehlt es sich, das Beet um 20–25 cm anzuheben.
Johannisbeeren bevorzugen natürlich fruchtbaren Boden und einen sonnigen Standort, vertragen aber auch Halbschatten und karge Böden; allerdings sollten sie nicht in steinigen oder sauren Böden gepflanzt werden.
Lassen Sie zwischen den Sträuchern mindestens 1,5 Meter und zwischen den Reihen (bzw. zwischen Johannisbeersträuchern und Bäumen) 2–2,5 Meter Abstand. Die Pflanzung kann im Herbst, mindestens einen Monat vor dem ersten Frost, oder im Frühjahr, wenn sich der Boden erwärmt hat, erfolgen. Graben Sie ein 40 cm tiefes und 60 cm breites Loch. Setzen Sie den Setzling schräg zur Erdoberfläche ein, breiten Sie die Wurzeln aus und bedecken Sie ihn mit einer Mischung aus Erde und Dünger. Gießen Sie nach dem Einpflanzen großzügig – 40 Liter pro Strauch.
Am besten kauft man zweijährige Sämlinge. Achten Sie auf zwei bis drei verholzte, gelbbraune Wurzeln von mindestens 15 cm Länge und zahlreiche kleine Wurzelspitzen. Zu dunkle Wurzeln deuten auf Frost oder Trockenheit hin. Der oberirdische Teil sollte aus ein bis zwei gut entwickelten Trieben mit gesunden Blättern bestehen.
Bei schräger Pflanzung entwickeln sich die Seitenwurzeln der Pflanze schneller. Nach dem Pflanzen, Gießen und Mulchen werden die Triebe auf 4–5 gesunde Knospen zurückgeschnitten, um den Stress für die Wurzeln zu reduzieren und ihnen ein gutes Anwachsen zu ermöglichen. Dadurch werden neue Triebe angeregt.
Vor dem Pflanzen den Boden mit einem halben Eimer Kompost und Humus pro Strauch, 130 g Superphosphat und 30 g Kaliumsulfat düngen. Diese Nährstoffversorgung reicht für die Pflanze einige Jahre. Anschließend sollten im Frühjahr und Herbst regelmäßig organische und mineralische Düngemittel ausgebracht werden.
Im Frühjahr werden organische Substanz, Harnstoff und Superphosphat üblicherweise direkt nach dem Auftauen des Bodens ausgebracht. Im Herbst, nach der Ernte, werden erneut Stickstoff, Kalium und Phosphor zugeführt, um die Knospenbildung für die nächste Ernte zu fördern. Stickstoff kann auch zu Beginn der Blütezeit an die Sträucher gegeben werden, und während des Fruchtansatzes werden Kalium und Phosphor zusammen mit dem Gießwasser zugeführt.
'Vologda' wird nicht oft gegossen, sollte aber jeweils reichlich Wasser erhalten – mindestens 40 Liter. Wichtig ist es, während der Blüte und nach dem Laubfall zu gießen. Bei trockener Erde sollte im zeitigen Frühjahr, sobald das Wachstum beginnt, gegossen werden. Ist der Sommer trocken, ist es ratsam, mehrmals zu gießen, wobei darauf zu achten ist, dass das Wasser mindestens 40 cm tief in den Boden eindringt. Um eine gute Drainage zu gewährleisten, ist es üblich, etwa 10 cm tiefe Furchen zu ziehen und das Wasser hineinzugießen, anstatt es direkt auf die Erde zu gießen.
Um den Strauch herum wird ein Damm aufgeschüttet, damit sich das Wasser nicht zu weit ausbreitet. Eine weitere interessante Bewässerungsmethode besteht darin, in der Nähe der Wurzeln ein 45 cm tiefes und 20 cm breites Loch zu graben, es mit Steinen zu füllen und beim Gießen Wasser über die Steine zu gießen. Dadurch dringt das Wasser in die gewünschte Bodenschicht ein und wird von den Wurzeln bedarfsgerecht aufgenommen.
Der Boden um die Sträucher muss gejätet und aufgelockert werden. Anschließend wird er mit Holzasche oder Trockendünger bestreut und mit Kompost gemulcht. Jeder Regen versorgt die Wurzeln mit Nährstoffen, verhindert Bodenverdichtung, Verdunstung und Unkrautwuchs.
Um eine gute Ernte zu gewährleisten, müssen die Sträucher jedes Jahr fachgerecht beschnitten werden. Nach dem Pflanzen werden die vorhandenen Triebe gekürzt, und im folgenden Jahr treiben neue Triebe aus, an denen die Früchte an den letztjährigen Zweigen zu wachsen beginnen. Jedes Jahr werden die Triebe um etwa ein Drittel ihrer Länge gekürzt, und ab dem dritten oder vierten Jahr werden ältere Zweige mit nachlassendem Fruchtertrag entfernt.
Darüber hinaus umfasst der fachgerechte Rückschnitt das rechtzeitige Entfernen von Zweigen und Pflanzenteilen, die von Frost, Schäden, Schädlingen oder Krankheiten befallen sind. Ein ausgewachsener Strauch sollte etwa 15 junge Triebe unterschiedlichen Alters aufweisen. Steht man vor der Wahl zwischen einem älteren Trieb mit zahlreichen gut entwickelten Knospen und einem jungen, aber schwachen Trieb, empfiehlt es sich, den älteren zu wählen, da dieser noch eine gute Anzahl an Beeren tragen wird. Der jüngere Trieb hingegen ist wenig erfolgversprechend und sollte entfernt werden.
Die Vologda-Sorte ist resistent gegen Echten Mehltau, aber die Sträucher können von Anthraknose, Terry-Blattschimmel und Rost befallen werden und sind anfällig für den Befall durch Feuerwürmer, Glaswürmer, Blattläuse und Spinnmilben. Wenn eines dieser Probleme auftritt, kann man im Extremfall auf spezielle Präparate zurückgreifen. Wichtig ist jedoch, dass der Strauch spätestens einen Monat vor der Fruchtreife mit Chemikalien behandelt werden darf.
Die Sorte 'Vologda' ist sehr widerstandsfähig. Bei regelmäßiger Düngung und Einhaltung grundlegender Anbaupraktiken bleiben die Johannisbeeren von Krankheiten und Schädlingen verschont, wachsen lange und bescheren ihren Besitzern reiche Ernten.
Eine hervorragende vorbeugende Maßnahme ist das Abwaschen der Sträucher mit heißem Wasser im zeitigen Frühjahr. Dies geschieht sehr früh, bevor sich die Knospen öffnen, um Krankheitserreger und Schädlinge abzutöten, die sich möglicherweise unbemerkt über den Winter am oder in der Nähe des Strauchs angesiedelt haben. Sehr heißes Wasser (mindestens 50 Grad Celsius) wird großzügig über jeden Zweig und die Erde unter und um den Strauch gegossen.
Manche Gärtner bewässern im Frühjahr den Boden um die Sträucher mit einer Lösung aus Kaliumpermanganat oder Kupfersulfat (diese eignet sich hervorragend zur Vorbeugung von Anthraknose). Das Ausstreuen von Holzasche um die Sträucher kann Krankheiten vorbeugen und Schädlinge abwehren. Die Asche wird zu Pulver gemahlen und nach Regen oder nach dem Spritzen bei Blattlausbefall auf die Sträucher gestreut.
Um späteren Problemen vorzubeugen, ist es ratsam, den Boden zwischen den Sträuchern aufzulockern und Unkraut zu entfernen, sie im Herbst gründlich zurückzuschneiden und im Frühjahr zu kontrollieren; gegebenenfalls muss nach den letzten Frösten weitergeschnitten werden. Insgesamt ist diese Sorte relativ pflegeleicht.
Ernte und Lagerung
Manche sehen die lange Reifezeit dieser Frucht als Nachteil. Für diejenigen, die den ganzen August in ihrer Datscha verbringen und täglich reife Beeren pflücken können, ist dies jedoch sehr praktisch; frisch verzehrt schmecken sie am besten. Die Beeren zeichnen sich durch ihre Süße, ihren vollen Geschmack und ihren angenehmen Duft aus. Sie fallen nach der Reife nicht ab, doch wer unachtsam ist, kann geplatzte Früchte ernten, wenn er sie nicht rechtzeitig pflückt.
Jedes Jahr erfreut jeder Strauch seinen Besitzer mit 3 bis 4 kg schwarzen, süß-sauren Beeren unterschiedlicher Größe. Die Beeren am unteren Ende des Fruchtstandes sind größer als die am Rand, und an den Zweigen des Vorjahres wachsen sie in der Regel größer als an älteren.
Dank ihrer dicken Haut und der trockenen Schale lassen sie sich gut lagern und über weite Strecken transportieren. Bei Zimmertemperatur sind trockene, unbeschädigte Beeren jedoch maximal drei Tage haltbar. Um sie eine Woche oder länger aufzubewahren, sollten Sie trockene, ganze Beeren auswählen und im Kühlschrank lagern.
Beeren lassen sich trocknen, einfrieren (sie halten sich so mehrere Monate), mit Zucker pürieren oder kochen – sie sind wirklich vielseitig und behalten selbst nach der Wärmebehandlung viele wertvolle Nährstoffe. Zum Trocknen werden Beeren üblicherweise im Backofen getrocknet, wobei die Temperatur reguliert und die Tür offen gelassen wird. Man kann sie auch bei Zimmertemperatur trocknen, dafür benötigt man aber einen schattigen, gut belüfteten und fliegenfreien Ort sowie viel Geduld.
Die Zweige biegen sich manchmal stark unter dem Gewicht der Früchte, die zwar durch Stützen fixiert werden können, doch normalerweise liegen die kräftigen, prallen Triebe nicht flach auf dem Boden, sondern biegen sich bogenförmig nach oben. Ein dichter, ausladender Strauch mit dunkelgrünem, teils leicht bläulichem Laub wirkt sehr imposant, wenn er mit einer Fülle von Beeren behängt ist, deren Farbe von Hellgrün bis Schwarz reicht.
Viele Gärtner meinen, dass sich der Anbau von 'Vologda' lohnen würde, wenn die Beeren nicht so schmackhaft wären – allein schon wegen ihres Zierwerts. Doch über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten: Andere wiederum bemängeln den ausladenden Wuchs des Strauchs und die langsame Reifung der Beeren.
Video: Johannisbeeren pflanzen und anbauen
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Johannisbeeren richtig pflanzt und anbaut.









