Besonderheiten bei der Pflege von Johannisbeersträuchern im Frühling
Inhalt
Warum ist die Frühjahrspflege notwendig?
Viele glauben, die Gartenarbeit beginne erst mit dem warmen Wetter und der Aussaat. Das ist jedoch ein Irrtum, denn im Garten gibt es viel zu tun, bevor die ersten Knospen aufgehen. Andernfalls können im Sommer Probleme mit Insektenbefall, Pflanzenkrankheiten und damit einhergehend Ernteausfälle auftreten.
Johannisbeeren aller Sorten benötigen, wie alle Gartenpflanzen, die richtige und rechtzeitige Pflege. Die Frühjahrspflege von schwarzen und roten Johannisbeeren erfolgt mit folgenden Zielen:
- Anregung der Sträucher zur reichlichen Fruchtbildung;
- Alle beschädigten und deformierten Zweige des Strauchs werden entfernt. Dies geschieht, um zu verhindern, dass sie dem Wurzelsystem der Pflanze Nährstoffe entziehen. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Nährstoffe für die Beerenbildung verwendet werden;
- um die Ausbreitung von Krankheiten und Parasiten im gesamten Garten zu verhindern;
- Bildung der Strauchkrone;
- Pflanzennährstoffe;
- Vorbereitung der Sträucher für die kommende Saison.
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, umfasst die Pflege von Johannisbeeren im frühen Frühjahr folgende Maßnahmen:
- Äste beschneiden;
- Ausbringung von Düngemitteln;
- Büsche besprühen.
Durch solche Maßnahmen wird der Pflegeaufwand für die Sträucher im Sommer minimal sein und die Ernte reichlich ausfallen.
Bewässerung und Bodenpflege
Nach der kalten Jahreszeit müssen Johannisbeersträucher auf die kommende Saison vorbereitet werden. Diese Vorbereitung umfasst vor allem die Bodenbearbeitung. Auch nach dem Winter, trotz der Gartenpflege im Herbst, finden sich um die Johannisbeersträucher herum noch verschiedene Pflanzenreste (verrottetes Laub, Mulch vom Vorjahr usw.). Diese sollten entfernt und anschließend verbrannt werden, da Laub und andere Pflanzenreste Krankheitserreger enthalten können. Sie können auch Parasiten beherbergen, die so überwintert haben.
Nachdem der Schutt entfernt wurde, sollte der Bereich um den Baumstamm aufgelockert und bereits gewachsenes Unkraut entfernt werden. Diese Pflanze verträgt eine solche Umgebung nicht.
Regelmäßiges Auflockern des Bodens gewährleistet eine gute Drainage. Dies geschieht oft durch tiefes Jäten. Hierfür kann ein Spaten verwendet werden. Der Boden sollte nicht tiefer als 15–20 cm umgegraben werden. Gartengeräte müssen vorsichtig eingesetzt werden, da das Wurzelsystem der Pflanzen im Bereich des Baumstamms nahe an der Bodenoberfläche liegen kann. Daher können Auflockern und Umgraben die Wurzeln leicht beschädigen. Dies führt zu Ertragseinbußen oder sogar zum Absterben des Strauchs.
Johannisbeeren sind feuchtigkeitsliebende Pflanzen. Daher ist es wichtig, den Boden um sie herum feucht zu halten. Dazu kann man den Bereich um den Stamm mit gemähtem Gras, Kompost, verrottetem Mist oder Humus mulchen. Diese Anbaumethode reduziert den Aufwand für Umgraben, Jäten und Gießen.
Um eine gute Johannisbeerernte in der Zukunft zu gewährleisten, sollten die Sträucher im Frühjahr regelmäßig gegossen werden. Beachten Sie dabei folgende Empfehlungen:
- Die Johannisbeeren werden im Frühjahr einmal wöchentlich gegossen;
- Man sollte etwa drei Liter Wasser pro Pflanze auf einmal gießen. Es wird nicht empfohlen, mehr zu gießen, da überschüssige Feuchtigkeit zu Wurzelfäule führen kann;
- Zum Gießen sollten Sie nur abgestandenes Wasser mit Zimmertemperatur verwenden.
Die Pflege von Johannisbeeren im Frühjahr umfasst nicht nur das Gießen und Auflockern des Bodens, sondern auch das Beschneiden und Düngen. Dadurch wird eine deutlich bessere Fruchternte erzielt als bei unbeaufsichtigten Sträuchern.
Johannisbeersträucher beschneiden
Nach der Schneeschmelze werden Johannisbeersträucher geschnitten. Dies sollte vor dem Aufblühen der Knospen geschehen. War der Winter streng, kann der Schnitt etwas später durchgeführt werden.
Der Rückschnitt sollte nach dem Blattaustrieb erfolgen. So lassen sich durch starken Frost geschädigte Triebe leicht von gesunden, kräftigen Trieben unterscheiden.
Schwarze Johannisbeeren benötigen im Frühjahr einen stärkeren Rückschnitt als rote Sorten. Das liegt daran, dass sie im Frühjahr besonders kräftig austreiben, auch die Basistriebe wachsen aktiv. Daher ist ein sorgfältigerer Rückschnitt notwendig, um zu verhindern, dass Nährstoffe in die nicht fruchttragenden Triebe umgeleitet werden.
Durch fachgerecht durchgeführten Baumschnitt erreichen Sie Folgendes:
- Verzweigung erhöhen;
- das Wachstum einjähriger Triebe an mehrjährigen Zweigen anregen;
- Beseitigung der Buschdichte und Formung einer korrekten Krone.
All diese Faktoren führen letztendlich zu einer Steigerung der Qualität und Quantität der Ernte. Nach dem Beschneiden werden die Beeren deutlich größer und süßer. Der Geschmack der Früchte bleibt jedoch innerhalb der für die jeweilige Sorte typischen Grenzen.
Beim Schneiden von Johannisbeersträuchern ist zu beachten, dass sich die Fruchtstände an 3-4 Jahre alten Trieben bilden. Daher kann es nach diesem Zeitraum zu einem deutlichen Rückgang der reifenden Beeren kommen. Ein Frühjahrsschnitt kann die Sträucher verjüngen und die Fruchtbildung anregen, indem alte und abgestorbene Zweige entfernt werden. Dies fördert das Wachstum neuer Basistriebe, an denen die Früchte wachsen. Nach einem Frühjahrsschnitt ist daher mit einer höheren Ernte zu rechnen.
Im ersten Jahr nach dem Pflanzen werden Jungpflanzen nicht geschnitten. Denn diese Sträucher tragen bereits hervorragende Früchte, und ältere Zweige haben sich noch nicht ausgebildet. Der eigentliche Schnitt sollte etwa 4–5 Jahre nach dem Pflanzen (bei schwarzen Sorten) bzw. 6–8 Jahre (bei roten Sorten) beginnen. Durch das Entfernen unnötiger Zweige trägt die Pflanze (je nach Sorte) 15–25 Jahre lang Früchte.
Beim Baumschnitt geht es im Wesentlichen darum, unproduktive und alte Äste zu entfernen und das Wachstum neuer, fruchttragender Triebe anzuregen. Beim Entfernen der Triebe sollten nur wenige Knospen stehen bleiben. Aus diesen Knospen treiben nach einiger Zeit neue Zweige aus. Alte Zweige lassen sich von jungen an der Farbe ihres Holzes unterscheiden; ihre Rinde ist dunkler.
Beim Rückschnitt sollten Sie einige kräftige, gesunde Basistriebe dicht beieinander stehen lassen. Diese werden um ein Drittel von der Spitze zurückgeschnitten, und alle übrigen Zweige werden an der Basis entfernt. Dadurch erhält der Strauch eine gleichmäßige Krone.
Schädlingsbekämpfung
Johannisbeeren (sowohl schwarze als auch rote Sorten) weisen eine recht gute Resistenz gegen verschiedene Krankheitserreger und Schädlinge auf. Diese Resistenz variiert natürlich je nach Sorte. Eine hohe Resistenz gegen Krankheiten und Insektenschädlinge garantiert jedoch keine hundertprozentige Immunität gegen solche Probleme.
Der gefährlichste Schädling für diese Kulturpflanze ist die Johannisbeerknospenmilbe. Dieser Parasit befällt die Sträucher durch das Auftreten großer, sprießender Knospen, die kleinen, hellen Kohlköpfen ähneln. Diese Knospen öffnen sich im Frühjahr nicht und sterben allmählich ab. Dies führt zu einem Rückgang des Fruchtansatzes. Unbehandelt breiten sich die Milben im ganzen Garten aus, da eine deformierte Knospe bis zu 1000 Milben beherbergen kann.
Bei starkem Befall muss die Pflanze verbrannt werden. Im Anfangsstadium kann ein Hausmittel helfen: die Sträucher mit kochendem Wasser übergießen. Dabei wird die Pflanze selbst nicht geschädigt; sie treibt nach dem Winter sogar wieder aus.
Durch Übergießen von Johannisbeeren mit kochendem Wasser lassen sich nicht nur Milben, sondern auch Pilze, Blattläuse und andere Parasiten beseitigen.
Viele Gärtner verwenden im Frühjahr zur Pflege von Johannisbeersträuchern verschiedene chemische Mittel (wie Chlorophos, Karbofos u. a.) zur vorbeugenden Spritzung. Dabei ist es wichtig, die richtige Konzentration der Lösung und den richtigen Anwendungszeitpunkt einzuhalten.
Die Pflanzen sollten vor dem Anschwellen der Knospen mit Chemikalien besprüht werden. Andernfalls werden die Spinnmilben durch diese Maßnahme nicht beseitigt.
Um Mehltau vorzubeugen, werden Johannisbeeren im Frühjahr mit Fundazol besprüht (15 ml des Produkts werden in 10 Litern Wasser verdünnt). Alternativ kann eine Kupfersulfatlösung hergestellt werden: 100 g des Pulvers werden in 10 Litern Wasser gelöst. Wichtig ist, nicht nur die Pflanzen, sondern auch den umliegenden Boden zu besprühen, da viele Insekten im Boden überwintern.
Ein weiterer Schädling, der Johannisbeersträucher häufig befällt, sind Blattläuse. Sie greifen die Triebspitzen an. Vorbeugend können Sie die Pflanzen mit Furanon besprühen. Alternativ können Sie auch einfach kochendes Wasser über den Strauch gießen. Bevor die Johannisbeeren blühen, können Sie Produkte wie Tanrek, Rovi-kur, Intavir, Kupfersulfat oder Bordeauxbrühe verwenden.
Neben dem Abkochen von Wasser können zur vorbeugenden Besprühung von Johannisbeersträuchern auch Aufgüsse aus folgenden Pflanzen verwendet werden:
- Tabak. Er wird mit Asche vermischt;
- Schöllkraut;
- Zwiebelschalen;
- Löwenzahn;
- Knoblauch.
Desinfizierende Tinkturen lassen sich auch mit Senfpulver oder einer Natronlösung herstellen. Obwohl diese Tinkturen einfach zuzubereiten sind, sind sie nicht weniger wirksam als chemische Präparate. Sollten sie jedoch nicht den gewünschten Erfolg bringen, können chemische Mittel erforderlich sein.
Düngung im Frühjahr
Das Düngen von roten und schwarzen Johannisbeeren ist ein wichtiger Bestandteil der Frühjahrspflege. Dies erfolgt üblicherweise zwei bis drei Jahre nach dem Pflanzen der Sträucher an ihrem endgültigen Standort. Eine Ausnahme bildet jedoch der Anbau auf nährstoffarmen Böden. In diesem Fall hält der Dünger, der in das Pflanzloch eingebracht wird, möglicherweise nicht so lange. Schwarze Johannisbeeren reagieren besonders empfindlich auf rechtzeitiges Düngen.
Im Frühjahr sollten stickstoffhaltige Düngemittel an die Wurzeln jedes Strauchs gegeben werden. Stickstoff ist das Element, das das Pflanzenwachstum und die Entwicklung fördert. Daher sollten nach dem Winter genau diese Düngemittel verwendet werden.
Düngemittel werden nach folgendem Schema ausgebracht:
- Das erste Mal – wenn sich die Knospen an den Zweigen öffnen. Ammoniumnitrat sollte verwendet werden (30 g in einem Zehn-Liter-Eimer Wasser);
- Der zweite Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Beeren an den Sträuchern ansetzen. Hier ist die Verwendung von mineralischen Düngemitteln mit Kalium und Phosphor notwendig. Alternativ können Sie auch selbst hergestellte organische Düngemittel (Huminsäuredünger oder Asche) verwenden.
Manche Gärtner düngen ihre Pflanzen über die Blätter. Diese Art der Düngung sollten jedoch nur von erfahrenen Gärtnern durchgeführt werden. Während der Blütezeit können Sträucher mit einer Borsäurelösung besprüht werden. Zur Herstellung der Lösung löst man 0,5 Teelöffel Borsäure in 10 Litern warmem Wasser (nicht über 40 Grad Celsius) auf. Eine korrekt zubereitete, selbst hergestellte Lösung kann das Pflanzenwachstum anregen und den Ertrag um das Zwei- bis Dreifache steigern.
Sobald die ersten Knospen erscheinen, werden die Johannisbeeren mit einer Mischung aus Superphosphat (150 g) und Harnstoff (60 g) besprüht. Beide Komponenten werden in 10 Litern Wasser gelöst. Diese Behandlung sorgt für gesunde und kräftige Sträucher und verbessert den Geschmack der Früchte deutlich.
Bei der Düngung von Johannisbeeren ist die Wahl des richtigen Düngers und des richtigen Düngezeitpunkts entscheidend. Andernfalls kann ein Überschuss bestimmter Substanzen im Boden unerwünschte Folgen haben. Sämlinge und Jungpflanzen sollten besonders sorgfältig gedüngt werden.
Erfahrene Gärtner empfehlen, Johannisbeeren im Frühjahr mit demselben Dünger zu düngen, der beim Pflanzen in das Pflanzloch gegeben wurde. Außerdem sollte der pH-Wert des Bodens alle fünf Jahre gemessen werden. Entspricht er nicht den Bedürfnissen der Johannisbeeren, sollte Asche untergemischt oder Kalk ausgebracht werden.
Jetzt wissen Sie, wie Sie Johannisbeersträucher im Frühjahr pflegen. Diese Pflege erfordert bei richtiger Durchführung nicht viel Aufwand, trägt aber zu einer reichen Fruchternte bei.
Video: „Wie man Beerensträucher im Frühjahr richtig beschneidet“
In diesem Video erklärt ein Experte, wie man Beerensträucher im Frühjahr richtig beschneidet.










