Verarbeitung von Johannisbeeren mit kochendem Wasser im Frühjahr: Umsetzungstechnologie
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Warum eine Wärmebehandlung durchführen?
Das Übergießen von Johannisbeersträuchern mit kochendem Wasser löst gleich mehrere Probleme auf einmal. Es ist die sicherste Methode, die Johannisbeerknospenmilbe zu bekämpfen, einen hartnäckigen Schädling der Johannisbeeren und Überträger von Krankheiten, insbesondere Blattfäule. Die Knospenmilbe lebt und überwintert in den Knospen. Sie nistet sich dort im Herbst ein, und sobald die Johannisbeeren im Frühjahr austreiben, beginnt die Milbe ihre parasitäre Tätigkeit. Die Weibchen legen unzählige Eier in die Knospen, aus denen in unglaublicher Geschwindigkeit neue Schädlinge schlüpfen.
Die von Milben befallenen Knospen entwickeln sich schlecht, was sich an deformierten, ausgefransten Blättern zeigt. Schäden an den Sträuchern, wie etwa Verdickungen an den Knospenansatzstellen, sind bereits im Winter sichtbar, sodass befallene Pflanzen lange vor der Frühjahrsbehandlung leicht zu erkennen sind. Die Milben und ihre Larven reagieren sehr empfindlich auf hohe Temperaturen; daher tötet das Übergießen von Johannisbeersträuchern mit kochendem Wasser die Parasiten schnell ab.
Das Besprühen von Johannisbeeren mit kochendem Wasser im Frühjahr hilft ebenfalls gegen Pilzkrankheiten. Früher besprühten Gärtner lediglich den Boden mit heißem Wasser, in der Annahme, die Pilzsporen würden mit dem Laub in den Boden gelangen. Allerdings bleiben einige Sporen an den Trieben haften und werden aktiv, sobald es wärmer wird. Daher empfiehlt es sich, im Frühjahr nicht nur den Boden, sondern auch die Sträucher zu gießen. Gibt man der Behandlungslösung etwas Salz, Kaliumpermanganat oder Kupfersulfat hinzu, kann das Ergebnis alle Erwartungen übertreffen: Die Sträucher werden üppig wachsen und der Ertrag wird deutlich steigen.
Die Verwendung von kochendem Wasser bietet darüber hinaus eine Reihe weiterer Vorteile, wie z. B. die Erwärmung des Bodens und die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber widrigen äußeren Einflüssen. Mit kochendem Wasser behandelte Sträucher erfahren einen spezifischen Stress, wodurch sich ihre Widerstandsfähigkeit, Produktivität, ihr Aussehen, ihr Geschmack und die kommerzielle Qualität der Beeren verbessern.
Entscheidend ist, den richtigen Zeitpunkt zum Gießen der Johannisbeeren zu kennen. Frühling und Herbst eignen sich theoretisch, eine Bewässerung im frühen Frühling ist jedoch vorzuziehen, da sie das Austreiben der Johannisbeeren fördert.
Video „Mit Wasser kochen“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Johannisbeeren richtig mit kochendem Wasser behandelt.
Technologie der Wärmebehandlung
Am besten übergießt man Johannisbeeren mit kochendem Wasser, bevor der Schnee schmilzt – so wird sichergestellt, dass sich die Knospen noch nicht gebildet haben. Vor dem Übergießen ist es wichtig, einige Vorbereitungen zu treffen, damit man sich später nicht von Kleinigkeiten ablenken lässt:
- Sträucher identifizieren, die einer Behandlung bedürfen, kranke Pflanzen und solche, die von schädlichen Insekten (Blattläusen, Milben, Ameisen) befallen sind;

- Überlegen Sie sich im Voraus die Reihenfolge, in der Sie die Büsche gießen werden; dies spart Zeit und verhindert, dass das Wasser abkühlt.
- Um das Verbrühen des Busches zu erleichtern, empfiehlt es sich, die Triebe oben zusammenzubinden;
- Bereiten Sie Ihre Utensilien vor: eine Gießkanne aus Metall mit einer guten Sprühdüse (eine aus Kunststoff kann sich unter dem Einfluss von kochendem Wasser verformen), ein Thermometer und das kochende Wasser selbst.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Übergießen von Johannisbeersträuchern mit kochendem Wasser nicht empfehlenswert ist, da die Pflanzen dadurch verbrennen können. Die Wassertemperatur sollte 80 °C nicht überschreiten, kühlt aber beim Ausgießen und beim Kontakt mit den Zweigen in der Regel auf 60–70 °C ab. Diese Temperatur ist ideal, um Schäden an den Sträuchern zu vermeiden und Schädlingslarven sowie Pilzsporen abzutöten.
Zur Messung der Temperatur der Arbeitsflüssigkeit wird ein Thermometer verwendet. Der normale Temperaturbereich liegt zwischen 60 und 80 °C – höhere Temperaturen schaden den Sträuchern, niedrigere Temperaturen erzielen nicht den gewünschten Effekt. Am besten besprüht man die Sträucher mit kochendem Wasser aus einer Gießkanne, da das Ausgießen aus einem Eimer unpraktisch ist.
Die Wärmebehandlung von Johannisbeersträuchern erfolgt wie folgt: Kochendes Wasser wird in eine Gießkanne gefüllt und die Sträucher werden, solange das Wasser noch heiß ist, gleichmäßig und gründlich bewässert. Dabei sollte der Abstand zwischen Gießkanne und Sträuchern etwa 10 cm betragen. Jeder Strauch wird 5 Sekunden lang bewässert.
Der Boden um die Sträucher herum wird ebenfalls mit kochendem Wasser übergossen. Da dieses jedoch nicht direkt auf die Wurzeln gegossen werden kann, empfiehlt es sich, den Bereich um den Stamm mit Schiefer-, Eisen- oder anderen verfügbaren Materialien abzudecken.
So können Sie Ihre Johannisbeersträucher im Frühjahr schnell und effektiv von Schädlingen und Krankheiten befreien und gleichzeitig eine ausgezeichnete Pflanzenimmunität gegen alle negativen äußeren Einflüsse gewährleisten, was sich natürlich positiv auf den Ertrag auswirkt.
Video: „Schädlinge an Johannisbeersträuchern bekämpfen“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie und womit Sie Johannisbeersträucher besprühen sollten, um Schädlinge fernzuhalten.



