Wie man Blattläuse an Johannisbeeren wirksam bekämpft
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Wie man Blattläuse an Johannisbeeren erkennt
Blattläuse sind sehr kleine Insekten, die größten erreichen eine Länge von 2,2 mm. Ihr Befall lässt sich nur an Veränderungen an jungen Blättern erkennen. Es können rote oder gelbe Schwellungen auftreten, am häufigsten an roten und weißen Johannisbeerblättern. Dies deutet auf den Befall mit der Gallblattlaus oder der Johannisbeerhaarblattlaus hin.
Bei schwarzen Johannisbeeren kündigt sich das Auftreten von Stachelbeer- oder Triebblattläusen durch das Einrollen der Blätter an. Es ist notwendig, diesen Schädling vom ersten Moment seiner Entdeckung an zu beseitigen – er kann zu viel Ärger verursachen.
Sobald sich die jungen Blätter entfalten, schlüpft die erste Generation von Blattläusen aus den Eiern, die die Weibchen im Herbst unter der Rinde einjähriger Triebe abgelegt haben. Diese ersten Blattläuse ernähren sich vom Saft der jungen Blätter, und schon nach kurzer Zeit schlüpft eine neue Generation. Blattläuse vermehren sich besonders schnell bei trockenem, heißem Wetter.
Mitte des Sommers, wenn das neue Blattwachstum nachlässt oder ganz aufhört, schlüpft die erste Generation geflügelter Blattläuse und wandert zu anderen Pflanzen. Sie besiedeln nahegelegene Unkräuter und breiten sich weiter im Garten aus. Im Herbst kehren die befruchteten Königinnen zu den Johannisbeersträuchern zurück, um ihre Eier unter der Rinde junger Triebe abzulegen.
Johannisbeerblattläuse erkennt man an ihrer großen Anzahl, die die Spitzen junger Triebe bedeckt und sich auf den Blattunterseiten einnistet. Dadurch verformen sich die Blätter und verwelken. Befallene Sträucher verlieren stark an Kraft, stellen ihr Wachstum ein und der Ertrag sinkt in Qualität und Menge. Junge, noch nicht ausgewachsene Sträucher können absterben, wenn die schädlichen Blattläuse nicht bekämpft werden.
Chemische Kontrolle
Die wirksamste Behandlungsmethode sind spezielle, im Handel erhältliche Chemikalien. Diese vertreiben die Schädlinge nicht, sondern töten sie ab. Da auch Bienen und andere Nützlinge geschädigt werden können, versuchen Gärtner und Besitzer kleiner Privatgärten, deren Einsatz zu vermeiden oder ihn bis zum letzten Moment hinauszuzögern, in der Hoffnung, Blattläuse an Johannisbeeren mit schonenderen, natürlicheren Methoden zu bekämpfen.
Wenn aber eine große Anzahl von Pflanzen befallen ist, wie es in großen Gärten vorkommt, ist es schwierig, Johannisbeersträucher von Blattläusen zu befreien, indem man sie mit Kräuteraufgüssen besprüht oder die Parasiten mit Wasserstrahlen abspült – es ist schlichtweg physikalisch unmöglich, dies bei Hunderten von Sträuchern zu tun.
Die Behandlung von Johannisbeeren mit bekannten Insektiziden wie Karbofos, Vofatox und Kinmiks hilft, Blattläuse schnell zu beseitigen. Häufig verwendete Produkte sind Aktara, Rovikurt, Actellic und Novaktion. Alle diese Produkte verfügen über Herstellerzertifizierungen und -spezifikationen sowie Anwendungshinweise, die unbedingt zu beachten sind.
Es gibt eine ganze Reihe teurer Produkte, die deshalb in unseren Geschäften seltener erhältlich sind und ebenfalls zum Schutz Ihres Gartens eingesetzt werden können. Dazu gehören die in Indien hergestellten Produkte „Assail“ und „Neemix“, „Exirel“ und „Sivanto“, die für Bienen und Fische sehr gefährlich sind, sowie „Admire“, das zur Bodenbehandlung gegen Wurzelläuse verwendet wird.
Dank der Fortschritte in der chemischen Industrie ist die Produktauswahl riesig. Allerdings ist äußerste Vorsicht geboten: Pflanzen sollten vor oder unmittelbar nach dem Austrieb und nach der Ernte behandelt werden. Manchmal riskieren wir, Sträucher zu retten, indem wir nicht nur Nützlinge, sondern auch Beerenfresser schädigen, insbesondere bei Behandlungen während oder unmittelbar nach der Blüte.
Experten warnen davor, dass die letzte Anwendung von Chemikalien spätestens einen Monat vor der Ernte erfolgen sollte. Erfahrene Gärtner empfehlen, im Frühjahr und Herbst Chemikalien einzusetzen und im Sommer auf ein oder mehrere traditionelle Mittel zurückzugreifen, auch wenn dies mehr Zeit und Aufwand bedeutet.
Wenn Blattläuse nicht nur Johannisbeeren, sondern auch Stachelbeeren und Rosen befallen haben, dann müssen Insektizide eingesetzt werden, und es ist am besten, keine Zeit mit Zweifeln zu verschwenden.
Volksmethoden des Kampfes
Die chemische Industrie entwickelt sich seit einigen Jahrhunderten, Johannisbeeren hingegen werden schon viel länger angebaut. Und Blattläuse sind nicht erst im letzten Jahrhundert entstanden – die Menschen schützen ihre Ernte schon seit jeher. Hausmittel können auch heute noch angewendet werden. Sobald Sie beispielsweise Anzeichen von Blattläusen an Ihren Sträuchern entdecken, sollten Sie diese, insbesondere junge Triebe und die Blattunterseiten, mit einem kräftigen Wasserstrahl abspülen, um die meisten Schädlinge zu entfernen. Anschließend sollten Sie die Pflanzen gründlich behandeln und jedes Blatt oder jeden Trieb mit einem der Aufgüsse tränken.
Aufgüsse aus Zwiebeln oder Knoblauch haben sich bewährt; sie wehren nicht nur Blattläuse ab, sondern stärken auch das Immunsystem der Pflanzen und helfen ihnen so, vielen Krankheiten zu widerstehen. Tomatenaufgüsse werden im Sommer zubereitet, wenn man die Seitentriebe der Tomaten entfernt. Auch duftende Ringelblumen werden gepflückt und einige Tage in Wasser eingeweicht; so erhält man einen ähnlich duftenden Aufguss. Beide Aufgüsse schützen nicht nur vor Blattläusen, sondern auch vor anderen Schädlingen. Weitere Kräuter, die für Aufgüsse verwendet werden, sind Schöllkraut, Wermut und Chili.
Holzasche, Soda, Tabak oder Shag können mehrere Tage lang aufgegossen werden. Dazu gibt man eine bestimmte Menge der jeweiligen Substanz in Wasser, lässt sie einige Stunden bis zu fünf Tage ziehen und seiht sie anschließend ab. Beispielsweise verwendet man 0,5 kg Tabak für 10 Liter Wasser und verdünnt die Mischung nach dem Abseihen mit weiteren 10 Litern Wasser. Ringelblumenblüten werden in einem halben Eimer gesammelt, bis zum Rand mit Wasser gefüllt, aufgegossen und nach dem Abseihen nicht mehr mit Wasser aufgegossen.
- Aus scharfen Paprikaschoten wird ein Konzentrat hergestellt (1 kg Paprika + 10 Liter Wasser, 1 Stunde lang gekocht), dann wird jedes Glas in 10 Litern Wasser verdünnt.
- 4 kg Tomatenspitzen werden 0,5 Stunden in 10 Litern Wasser gekocht und anschließend kurz vor dem Besprühen fünffach verdünnt.
- Die Knoblauchbrühe muss nicht mit Wasser verdünnt werden. Einfach ein halbes Kilogramm Knoblauchzehen zerdrücken, fünf Liter Wasser hinzufügen und 24 Stunden ziehen lassen.
- Ein Zwiebelaufguss wird aus Frühlingszwiebeln zubereitet: Ein Kilogramm gehacktes Grün wird sechs Stunden lang in zehn Litern Wasser eingeweicht, anschließend abgeseiht und verwendet. Alternativ können 0,5 kg Zwiebelschalen vier bis fünf Tage lang in zehn Litern Wasser eingeweicht werden.
- Ein Aufguss aus Holzasche und Wermut hat sich als wirksam erwiesen. Man nehme 0,5 kg Wermut, eine Tasse Asche, füge 5 Liter Wasser hinzu, lasse alles 5 Stunden ziehen und verdünne die abgeseihte Lösung anschließend zweimal.
- Man muss das Waschsoda nicht einmal einweichen lassen; einfach 1 Esslöffel nehmen, 1 Liter Wasser hinzufügen und gründlich umrühren.
- Bei der Verwendung von Schöllkraut zur Schädlingsbekämpfung ist unbedingt Schutzausrüstung zu tragen, da der Saft hochgiftig ist. Man nehme 4 kg frisches Schöllkraut, zerkleinere es, übergieße es mit 10 Litern Wasser und lasse es mindestens 24 Stunden ziehen. Anschließend seihe ich den Sud ab und besprühe die Johannisbeeren damit. Tragen Sie dabei Handschuhe.
Am besten besprüht man die Pflanzen an einem schönen, windstillen Abend. Dabei sollten Sie jedes Blatt auf beiden Seiten, jeden Zweig und den Boden unter dem Strauch behandeln. Junge Triebe sollten besonders vorsichtig behandelt werden; ihre Flexibilität ist dabei hilfreich – man kann sie einfach in ein Gefäß mit der Flüssigkeit tauchen. Damit der Wirkstoff länger auf den Blättern verbleibt, kann man den Aufgüssen und Lösungen Waschmittel hinzufügen.
Verhütung
Jeder weiß bereits, wie man schädliche Blattläuse an Johannisbeersträuchern bekämpft, doch die Frage, wie man einen Befall verhindern kann, ist genauso wichtig. Es gibt einige Maßnahmen, die, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden, das Befallsrisiko verringern. Entfernen Sie beim jährlichen Rückschnitt alle befallenen Triebe – Vorsicht ist besser als Nachsicht. Jäten Sie außerdem regelmäßig das Unkraut um die Sträucher herum und lockern Sie den Boden im Herbst und Frühjahr gründlich auf.
Marienkäfer und Florfliegen sind hervorragende Blattlausbekämpfer. Leben sie im Garten, werden Blattläuse Ihre Pflanzen nicht belästigen. Der weitverbreitete Einsatz von Breitbandinsektiziden hat ihr Vorkommen in Ferienhäusern jedoch stark reduziert. Um sie anzulocken, können Sie Ringelblumen, Schafgarbe, Rainfarn, Zierlauch, Dill und Petersilie zwischen Johannisbeersträucher säen. Marienkäfer leben oft auf Buchweizen. Sie müssen jedoch Ameisen bekämpfen; andernfalls bringen diese, egal was Sie tun, immer wieder Blattläuse in den Garten.
Als vorbeugende Maßnahme im Frühjahr, noch vor dem Austrieb, werden die Sträucher mit sehr heißem Wasser übergossen. Auch der Boden um die Sträucher herum wird mit kochendem Wasser, gegebenenfalls mit etwas Kaliumpermanganat versetzt, getränkt. Um Ameisen fernzuhalten, werden Kleberinge oder doppelseitiges Klebeband an den Zweigen angebracht. Ein Anstrich der Stämme mit Kalk im Frühjahr wirkt ebenfalls effektiv.
Sträucher können regelmäßig mit zerstoßener Holzasche oder Tabak bestäubt werden. Am besten macht man das nach einem Regenguss, damit der Staub länger auf den Blättern haften bleibt. Bestäuben Sie sorgfältig die Blattunterseiten und alle jungen Triebe.
Vorbeugende Maßnahmen sind zwar meist zeitaufwändig, aber sie können Johannisbeeren wirklich von Blattläusen befreien, und die Besitzer müssen nicht gegen Schädlinge kämpfen und riskieren dadurch weder ihre Ernte noch ihre Gesundheit.
Video: „Blattlausbekämpfung an Johannisbeeren“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Blattläuse an Johannisbeeren loswerden.








