Anbau und Pflege frostresistenter Pflaumensorten in Sibirien

Schon in prähistorischen Zeiten pflanzten die Menschen Pflaumen an. Bis vor Kurzem galten Pflaumen hauptsächlich als Kulturpflanze des Südens, doch mittlerweile gibt es Hybridsorten, die auch in nördlichen Regionen gut gedeihen und Früchte tragen. Heute erklären wir, wie man sibirische Pflaumen pflegt.

Klimatische Merkmale der Region

Pflaumen in Sibirien sind aufgrund des rauen Klimas der Region zahlreichen widrigen Einflüssen ausgesetzt. Besonders in schneereichen Gebieten wie Tomsk, Kemerowo und Nowosibirsk stellt der Anbau eine Herausforderung dar. Die Regionen Omsk und Altai gelten als am besten für den Pflaumenanbau geeignet, da es dort im Winter wenig Schnee und im Sommer relativ milde ist.

Video: Pflaumenanbau in Sibirien

Die Geschichte eines Gärtners über den Anbau von Pflaumen unter sibirischen Bedingungen.

Starke Temperaturschwankungen stellen eine große Gefahr für Bäume dar. Solche plötzlichen Kälteeinbrüche nach kurzem Tauwetter treten in Sibirien jedes Jahr auf, vor allem im Spätwinter. Ein weiteres Problem ist die Umfallkrankheit (bei der die Rinde am Ansatz von Ästen oder Stämmen geschädigt wird). Diese wird durch anhaltende Temperaturen um 0 °C in Verbindung mit einer dicken Schneedecke verursacht.

Die besten frostresistenten Sorten

Natürlich können nicht alle Pflaumensorten in der Weite Sibiriens angebaut werden. Erfahrene Gärtner nennen jedoch einige Pflaumensorten, die sich für den Anbau in Sibirien eignen:

  • Yubileynaya Altayskaya. Eine frühreifende Sorte. Die mittelgroßen, perfekt runden Früchte wiegen jeweils etwa 15 Gramm. Die Schale ist gelb-orange mit einem hellen Rosaton. Das Fruchtfleisch ist zart und saftig mit einer ausgeprägten Säure. Die Bäume sind mittelgroß, krankheitsresistent und tragen ab dem dritten Jahr nach der Pflanzung Früchte.
  • Peresvet. Eine frühreifende Sorte mit kleinen orangefarbenen Früchten mit roten Zeichnungen. Die Schale ist dünn, das Fruchtfleisch sehr saftig. Der Baum erreicht eine mittlere Höhe mit einer kompakten, leicht erhöhten Krone;
  • Stolz des Urals. Eine frostharte, selbstfruchtbare Sorte. Sie verträgt sowohl Winter- als auch Spätfröste gut. Sie trägt reichlich, aber unregelmäßig Früchte – der Baum benötigt eine zwei- bis dreijährige Wachstumspause. Die Früchte sind mittelgroß, oval und dunkelrot. Das Fruchtfleisch ist fest und saftig.
  • Die Scharlachrote Zarya-Pflaume ist eine wunderbare Dessertpflaume mit duftenden, saftigen Früchten. Sie zeichnet sich durch hohe Frostresistenz aus und wird auf einer halbzwergwüchsigen Unterlage gezogen. Die Scharlachrote Zarya bringt mittelgroße Früchte hervor und reift früh.

Für Sibirien sind selbstfruchtbare Pflaumensorten vorzuziehen, da sich der Gärtner keine Gedanken über die Anpflanzung von Bestäubern machen muss.

Pflaumenanbau im Norden

Landeregeln

Das Anpflanzen und Pflegen von Pflaumenbäumen in Sibirien hängt von den spezifischen Bedingungen der Region ab. Am besten wählt man einen einjährigen Setzling, um Schäden am Wurzelsystem zu minimieren.

Experten empfehlen, Bäume im Frühjahr zu pflanzen, damit sie genügend Zeit zum Anwurzeln haben. Eine Pflanzung im Frühherbst ist jedoch ebenfalls möglich. Das Pflanzloch sollte etwa 60 cm tief und 60 cm bis 1 m im Durchmesser sein. Jedes Loch sollte mit den folgenden Düngemitteln angereichert werden: 200 g Superphosphat, 100 g Kalidünger und 10 Liter organischer Dünger. Dieser Nährstoffcocktail versorgt den jungen Baum für die nächsten Jahre mit ausreichend Nährstoffen.

Der Wurzelhals des Sämlings sollte nicht zu tief in die Erde gedrückt werden.

Nach Abschluss der Pflanzung wird jede Pflaume großzügig gegossen (mindestens 3 Eimer pro Pflanze) und mit organischem Material gemulcht.

Herbstpflanzung von Pflaumenbäumen

Pflegehinweise

Die Pflege von Pflaumenbäumen in Sibirien erfordert das Einfrieren des Bodens. Dies ist notwendig, um den Baum vor dem Umfallen zu schützen. Dieses Verfahren wird mit jeder geeigneten Methode durchgeführt, beispielsweise durch Verdichten des Schnees um den Stammfuß herum.

Ein weiterer wichtiger Pflegeschritt ist das Entfernen von Wurzelausläufern. Diese sollten im Jahr ihres Auftretens oder spätestens im darauffolgenden Frühjahr entfernt werden.

Auch ein regelmäßiger Rückschnitt ist wichtig. Aus hygienischen Gründen erfolgt er im zeitigen Frühjahr, das Auslichten dichter Kronen im Frühsommer. Vorbeugende Maßnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge sind natürlich unerlässlich.

Vorbereitung auf den Winter

Junge Bäume, die sich nach dem Pflanzen noch nicht vollständig an die Witterung angepasst haben, sind besonders frostempfindlich. Ihre Pflege sollte an die jeweiligen Winterbedingungen angepasst werden. Bei starkem Schneefall kann man einen speziellen Schutz um den Stamm bauen und diesen regelmäßig mit Schnee befüllen, um ein Wegwehen zu verhindern.

Video: „Bäume für den Winter schützen“

Vorbereitung von Obstbäumen auf Frost.

Bei schneearmen Wintern können Sie die Setzlinge mit Fichtenzweigen bedecken.

Wenn der Baum so groß ist, dass sich sein Stamm nicht mehr bis zum Boden biegen lässt, sollten seine Äste wie ein Besen zusammengebunden und der Stamm mit kleinen Sitzstangen umgeben werden, um eine Art Unterschlupf zu schaffen. Im Inneren wird eine Schicht Stroh oder Sägemehl als Dämmmaterial ausgelegt. Die gesamte Konstruktion wird sorgfältig mit Bindfaden befestigt. Beachten Sie, dass die Wurzeln des Baumes durch kleine Nagetiere stark gefährdet sind. Um sie zu schützen, legen Sie einige Pfefferminzzweige zwischen die Sitzstangen.

Der Anbau von Pflaumen in Sibirien ist eine Herausforderung. Doch genau das steigert die Freude und Befriedigung bei der Ernte der Früchte.

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