Welche 16 Pflaumenbaumkrankheiten können Ihren gesamten Garten ruinieren?

Für einen Gärtner gibt es nichts Frustrierenderes, als mitansehen zu müssen, wie jahrelange, mühsame Arbeit und Vorfreude in nur einer Saison zunichtegemacht werden. Kenntnisse über Pflaumenkrankheiten und deren Behandlung helfen Anfängern, Ernteausfälle zu vermeiden, und erfahrenen Gärtnern, ihr Wissen zu erweitern.

Beschreibung und Gefahren der Krankheiten

Krankheiten, die häufig Pflaumen befallen, bedrohen auch andere Obstbäume. Denn Stein- und Kernobst sind anfällig für diese Krankheiten. Die Wirtsspezifität der Pilze gefährdet ganze Bestände, selbst wenn nur eine einzige Pflanze befallen ist. Manche Krankheiten breiten sich so schnell aus wie Schorf und können Gärtnern rasch die Ernte rauben.

Brauner Fleck

Pflaumenbrauner Fleck

Das Wesen dieser Krankheit spiegelt sich bereits in ihrem aussagekräftigen Namen wider: Symptome sind braune, rötliche und ockerfarbene Flecken auf dem Blattgewebe. Die Blätter werden zudem von dunklen Flecken – den Sporen des Erregers – befallen. Im späteren Verlauf verfärben sich die betroffenen Stellen braun. Die Flecken breiten sich über die Pflaumenblätter aus und lassen keine gesunden Bereiche zurück.

Bei Krankheit und Nährstoffmangel rollen sich die Platten ein und fallen ab. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Krankheit darin, dass der Pilz die Früchte verdirbt – die Entwicklung brauner Flecken führt zu Verformungen der Pflaumen und verhindert deren Reifung.

Schrotloch oder Klasterosporium

Schrotloch oder Klasterosporium

Ein charakteristisches Symptom der Pflaumenblattfleckenkrankheit sind Löcher in den Blättern. Im Anfangsstadium ähnelt die Krankheit der Braunfleckenkrankheit. Hierbei fallen jedoch trockene, geschwächte Blattpartien ab und bilden Löcher. Die Krankheit befällt verschiedene Teile des Baumes. Die Früchte verlieren ihre typische Form, und befallene Zweigstellen verfärben sich rot. Dies geht mit Rissen in der Rinde einher und kann eine verstärkte Harzausscheidung auslösen.

Roter Fleck oder Polystigmose

Roter Fleck oder Polystigmose

Die leuchtende Farbe des Pilzes fällt sofort ins Auge. Er verursacht diese Krankheit und färbt die betroffenen Gewebestellen rot und gelb. Mit der Zeit verhärten sich diese Wucherungen, werden glänzend und wachsen auf den Pflaumenblättern. Die Blüten fallen ab, was die Ernte direkt beeinträchtigt. Ein besonderes Merkmal der Polystigmose ist die verminderte Winterhärte der Pflanze.

Feuerbrand

Pflaumenfeuerbrand

Der Erreger befällt zunächst die Blütenstände, trocknet sie aus und verfärbt sie braun. Die Krankheit breitet sich dann in der gesamten Pflanze aus und befällt Blätter, Zweige und Stamm. Die befallene Krone verdunkelt sich und rollt sich ein, während die Rinde rissig wird und mit Geschwüren übersät ist. Auf den ersten Blick sieht die erkrankte Pflanze aus, als sei sie durch ein Feuer beschädigt worden. Feuerbrand breitet sich sehr schnell aus und befällt rasch alle Steinobstkulturen im Garten.

Hexenbesenpflaume

Hexenbesenpflaume

Eine Pilzkrankheit, benannt nach der abnormalen Kronenentwicklung. Der Erreger verursacht Mutationen und das anschließende Wachstum von Gruppen dünner Triebe. Diese Triebe sind steril und mit schwachen, kleinen Blättern bedeckt, die im Vergleich zu gesunden Bereichen eine unnatürliche Färbung aufweisen.

Im Sommer, gegen Ende der Saison, bildet sich auf den Blättern des Hexenbesens ein grauer Belag. Dieser besteht aus Sporen parasitärer Pilze. Dadurch verdickt sich die Krone deutlich, was wiederum günstige Bedingungen für die Entwicklung schädlicher Mikroorganismen schafft.

Gummosis oder Gummose

Gummosis oder Gummose

Es gibt keinen eindeutigen Grund dafür, warum Pflanzen eine zähflüssige, klebrige Substanz absondern. Gummibildung ist nicht infektiös bedingt und entsteht meist durch ungünstige Umweltfaktoren. Harzabsonderung tritt häufig in Verbindung mit Krankheiten wie der Pflaumen-Klasterosporie auf. Darüber hinaus kann Gummibildung durch Folgendes ausgelöst werden:

  • ein schwieriger Winter;
  • Nichteinhaltung der Regeln zur Pflanzenpflege;
  • Unzureichende Bodenbedingungen (hoher Säuregehalt, übermäßige Düngung und Feuchtigkeit).

Pflaumenfarbener Zwergwuchs

Pflaumen-Wucherungsvirus-Krankheit

Eine Viruserkrankung, die hauptsächlich durch Insektenschädlinge verursacht wird. Der Erreger dringt in den Pflanzensaft ein und hemmt so das Wachstum von Gartenpflanzen. Charakteristische Symptome einer Infektion sind Kümmerwuchs und Blattdeformationen. Die Blätter verengen sich und bilden rosettenartige Büschel an den Triebspitzen. Sowohl das Gerüst als auch die Blätter der Pflanze sterben rasch ab. Leider lässt sich ein infizierter Baum nicht mehr retten – er wird entwurzelt und verbrannt.

Pflaumentaschen oder Beutelkrankheit

Pflaumentaschen oder Beutelkrankheit

Neben der Krone und dem äußeren Gewebe schädigen Pflaumenkrankheiten auch die Früchte selbst. In diesem Fall manifestiert sich die Pilzinfektion direkt an der Frucht und verändert deren Aussehen. Befallene Pflaumen entwickeln fleischiges Gewebe und verformen sich. Diese Bäume besitzen typischerweise keinen Kern, und die Früchte selbst nehmen eine sackartige Gestalt an.

Je nach Entwicklungsstadium verfärben sich die Früchte von Grün nach Braun und werden anschließend von Pilzsporen überzogen, die wie eine wachsartige Schicht aussehen.

Kokzomykose

Kokzomykose – die Krankheit äußert sich in kleinen Flecken

Die Erreger der Kokzomykose treten im Hochsommer auf. Die Krankheit äußert sich durch kleine Flecken auf den Pflaumenblättern. Die Farbe dieser Fremdkörper kann von braun bis violett variieren. Mit zunehmender Größe der befallenen Stellen vergilbt das Blatt, dunkelt nach und stirbt vollständig ab.

Ein charakteristisches Merkmal der Krankheit, das die Kokzomykose von anderen Pilzerkrankungen unterscheidet, ist das Vorhandensein hellrosa Sporen auf der Blattunterseite. Früchte befallener Pflanzen entwickeln sich nicht und vertrocknen.

Milchiger Glanz

Milchiger Glanz von Pflaume

Eine zwar schön aussehende, aber verheerende Krankheit, die Blätter, Zweige und Rinde gleichermaßen befällt. Die Rinde verdunkelt sich, und es bilden sich Pilzkolonien auf ihrer Oberfläche, die violette, orange oder braune Platten bilden.

Die Krone nimmt einen silbrigen Farbton an, und die Blätter schimmern perlmuttartig. Dieser Prozess führt zu einem allmählichen Absterben der Äste, und schließlich stirbt der Baum. Es gibt keine Heilung.

Moniliale Verbrennung oder Grauschimmel

Moniliale Verbrennung oder Grauschimmel

Die als Moniliose bekannte Krankheit durchläuft mehrere Entwicklungsstadien. Zunächst befällt der Pilz Laub und Blüten der Wirtspflanze. Die Blütenstände welken und fallen ab, wobei eine dunkle, verschrumpelte Krone zurückbleibt, die wie verbrannt aussieht. Im nächsten Stadium kommt es zu Fruchtfäule. Auf den Früchten bilden sich runde, braune Flecken, die mit grauen Pünktchen – den Sporen des Erregers – übersät sind.

Anzeichen der Pflaumenmoniliose finden sich auch an der Rinde der befallenen Pflanze in Form von Ansammlungen von Moniliosesporen und Harzstreifen. Aufgrund ihrer schnellen Ausbreitung ist die Krankheit nur schwer zu bekämpfen.

Fruchtfäule

Die Fruchtfäule ähnelt der Moniliose.

Eine der Moniliose ähnliche Krankheit, die durch großflächiges Verfaulen der Ernte gekennzeichnet ist. Auch hier bilden sich Pilzkolonien auf den Früchten, der Infektionsprozess verläuft jedoch anders. Am häufigsten werden Früchte befallen, die durch Vögel oder Insekten beschädigt wurden.

Rost

Rost verringert die Winterhärte erheblich

Bei einer Pflaumeninfektion treten rostfarbene Flecken auf den Blättern auf. Diese Krankheit ist durch runde Flecken zwischen den Blattadern gekennzeichnet. Gegen Ende des Sommers dunkeln die Rostflecken nach und verdicken sich, woraufhin die Blätter welken. Rost beeinträchtigt, wie auch die Polystigmose, die Winterhärte erheblich.

Rußschimmel

Rußiger Schimmel an Pflaumen

Wie der Echte Mehltau bedeckt dieser Pilz fast vollständig einen Teil der Pflanze mit Sporen und bildet eine dicke, fleckenartige Schicht. Aufgrund seiner Farbe wird diese Krankheit auch als „Schwarzfleckenkrankheit“ bezeichnet. Die Erregerkolonien, die die Blätter bedecken, behindern die Photosynthese und die Anpassungsfähigkeit der Pflaume. Infolgedessen verschlechtert sich der allgemeine Gesundheitszustand des Baumes: Die Widerstandsfähigkeit wird geschwächt und das Wachstum verlangsamt.

Zytosporose

Die Zytosporose kann den gesamten Baum befallen.

Die Infektion kann einzelne Pflanzenteile oder die gesamte Pflanze befallen. Der Erreger dringt durch Risse und andere mechanische Beschädigungen in das Gewebe ein und verursacht Nekrosen sowie das Austrocknen der infizierten Pflanzenteile. Glänzende schwarze Beläge unter einer Schicht abgestorbener Rinde sind ein charakteristisches Anzeichen für Zytosporose.

Sharka oder Pocken

Scharka oder Pflaumenpocken

Die ersten Anzeichen der Pflaumenpocken sind die typischen Symptome der Chlorose, nämlich eine Veränderung der Blattfarbe, die zu einem marmorierten Muster führt. Es bilden sich Dellen auf der Oberfläche der Pflaumen, das Fruchtfleisch dunkelt nach, wird fester und verliert seinen Nährwert. Da die Pflaumenpocken durch ein Virus verursacht werden, gibt es keine Behandlung.

Video: „Anzeichen der Pflaumenmoniliose“

In diesem Video erfahren Sie mehr über Pflaumenmoniliose und wie man sie behandelt.

Kontrollmaßnahmen und Prävention

Fast alle heilbaren Krankheiten von Obstbäumen werden durch verschiedene mikroskopische Pilze verursacht. Treten daher plötzlich Löcher, Flecken, Verhärtungen oder ein ungewöhnlicher Belag an den Blättern eines Pflaumenbaums auf, ist die richtige und wirksame Behandlung, alle befallenen Teile zu entfernen und diese anschließend mit Fungiziden zu behandeln.

Bei dieser Kulturpflanze ist besondere Sorgfalt und die strikte Einhaltung der Anweisungen erforderlich, da Pflaumen sehr empfindlich auf Kupfer und Kupferverbindungen reagieren.

Erfahrene Gärtner wissen aus eigener Erfahrung, dass Vorbeugung die beste Medizin ist. Die Einhaltung grundlegender landwirtschaftlicher Praktiken trägt dazu bei, Ihren Garten mit minimalem Aufwand gesund zu halten. Dazu ist Folgendes erforderlich:

  • Die Pflanze richtig „nähren“;
  • sich auf den Winter vorbereiten;
  • Schädlingspopulationen kontrollieren;
  • Führen Sie regelmäßig vorbeugende Behandlungen mit Fungiziden durch;
  • Falls erforderlich, die Krone ausdünnen und die Schnittstellen mit Pech behandeln;
  • Instrumente sauber halten.

Birne

Traube

Himbeere