Anbau und Vorteile von Daikon-Rettich

Daikon, auch bekannt als japanischer Rettich, ist in Europa erst seit relativ kurzer Zeit erhältlich, hat aber bereits die Herzen von Hobbygärtnern und Verbrauchern erobert. Viele schätzen den milden, leicht säuerlichen Geschmack dieser weißen, saftigen Wurzeln und bauen dieses exotische Gemüse anstelle des herkömmlichen Rettichs in ihren Gärten an. Doch ist der Anbau von Daikon-Rettich in unserem Klima wirklich so einfach? In diesem Artikel gehen wir auf die Besonderheiten dieser Pflanze und ihre Anbaubedingungen ein.

Der Ursprung des weißen Rettichs

Der Daikon-Rettich blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Sein Ursprung liegt vermutlich in Japan, da japanische Züchter diese Nutzpflanze durch natürliche Kreuzung mit dem chinesischen Rettich „Loba“ entwickelten. Daher wird die weiße Wurzel auch als „chinesischer Rettich“ bezeichnet. Heute ist Daikon, oder chinesischer Rettich, in den meisten ostasiatischen Ländern ein Grundnahrungsmittel und in über 400 Sorten und Hybriden erhältlich.

Daikon blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück.

Moderne Daikon-Sorten werden je nach Größe, Form und Pflanztiefe der Wurzeln in sieben Haupttypen unterteilt. Daikon unterscheidet sich von herkömmlichen Radieschen durch seine Saftigkeit und seinen milderen Geschmack, da das Fruchtfleisch keine Senföle enthält.

Die Pflanze wird in fast allen Ländern Ost- und Südostasiens im industriellen Maßstab angebaut, in geringerem Umfang auch in Brasilien und den USA. Diese Radieschensorte hat auch bei unseren Züchtern großes Interesse geweckt, was zur Entwicklung neuer, an das lokale Klima angepasster Hybridformen geführt hat.

Vorteilhafte Eigenschaften

In seiner Heimat Ostasien gilt der japanische Rettich als wertvolles Lebensmittel und ist fester Bestandteil vieler Gerichte. Er wird eingelegt, gesalzen, frisch verzehrt und in Salaten, Beilagen, warmen Vorspeisen und sogar Suppen verwendet. Die Beliebtheit dieser weißen Wurzel beruht nicht nur auf ihrem außergewöhnlich milden Geschmack, sondern auch auf ihrem Reichtum an wertvollen Nährstoffen und Eigenschaften.

Japanischer Rettich gilt als sehr wertvolles Produkt.

Der Verzehr von Daikon ist bis auf Magengeschwüre und akute Gastritis nahezu unbedenklich. Daikon wird für Menschen jeden Alters empfohlen, insbesondere für diejenigen, die aufgrund des enthaltenen Senföls keine scharfen Gemüsesorten (Radieschen und Meerrettich) vertragen, beispielsweise aufgrund von Herzerkrankungen oder Magen-Darm-Problemen. Sein niedriger Kaloriengehalt (21 kcal/100 g) macht ihn für Diabetiker geeignet und zu einem festen Bestandteil kalorienarmer Ernährung.

Die gesundheitlichen Vorteile von weißem Rettich liegen in seinem hohen Gehalt an Vitamin C und B sowie an Protein, Pektin, Ballaststoffen und einzigartigen Enzymen, die die Verdauung fördern. Wie Rettich enthält auch Daikon viele Kalzium-, Magnesium- und Kaliumsalze, die helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper auszuscheiden. Erwähnenswert sind außerdem die stark antiseptischen und antibakteriellen Eigenschaften des Wurzelgemüses, die eine schnelle Genesung von Erkältungen und anderen Infektionskrankheiten unterstützen.

In der östlichen Volksmedizin gilt Rettich als wichtiges Mittel zur Stärkung des Immunsystems, und ein starkes Immunsystem ist bekanntlich der Schlüssel zu Gesundheit und Langlebigkeit. Der regelmäßige Verzehr der Wurzel wirkt sich positiv auf Nieren, Leber und Blutgefäße aus, normalisiert die Verdauung und die Gallenblasenfunktion und kann sogar die Auswirkungen von Strahlung neutralisieren. Dank seiner langen Haltbarkeit lässt sich Rettich ganz einfach in den Speiseplan integrieren und ist somit das ganze Jahr über genießbar.

Daikon – ein Heilmittel zur Stärkung des Immunsystems

Eine Riesen-Gemüsepflanze züchten

Viele Gärtner berichten von erntereifen Daikon-Rettichen, da dieses exotische ostasiatische Gemüse sich nur schwer an unser Klima anpasst. Die besten Ergebnisse erzielt man zweifellos mit einheimischen, gezüchteten Sorten, von denen es mittlerweile mehrere Dutzend gibt. Doch die Wahl der richtigen Sorte ist nicht der einzige Faktor für eine gute Ernte. Ebenso wichtig sind der richtige Pflanzzeitpunkt, ein geeigneter Standort, die Vorbereitung von Saatgut und Erde sowie die richtige Pflege der Pflanzen.

Landung

In unserem Klima kann Daikon auf zwei Arten angebaut werden: aus Samen oder aus Setzlingen. Setzlinge eignen sich besser für frühe Sorten, die im Frühjahr gepflanzt werden, solange noch Frostgefahr besteht. Herbstliche Daikon-Sorten lassen sich leichter in der zweiten Sommerhälfte im Freiland aus Samen ziehen.

Das größte Problem für Hobbygärtner ist die vorzeitige Blüte, bevor sich die Wurzeln vollständig ausgebildet haben. Dies liegt daran, dass Daikon, ähnlich wie Radieschen, kühle Bedingungen (18–20 °C) und 10–12 Stunden Tageslicht zum Gedeihen benötigt. Da der Frühling in gemäßigten Klimazonen jedoch schnell einsetzt, beeinträchtigt ein plötzlicher Temperaturanstieg das Wurzelwachstum unmittelbar.

Daikon wird aus Samen und Setzlingen gezogen.

In diesem Fall ermöglichen Setzlinge eine deutlich frühere Ernte, bevor die Sommerhitze einsetzt, wodurch dieses Problem vermieden wird. Entscheidet man sich für die Aussaat, sollte diese sehr früh, sobald der Schnee geschmolzen ist, erfolgen. Für eine Herbsternte wird Daikon Mitte August ausgesät. Zu diesem Zeitpunkt sind die Bodentemperaturen nicht so hoch wie im Früh- oder Hochsommer, sodass Probleme mit der Wurzelreifung in der Regel nicht auftreten.

Daikon gilt als pflegeleichtes Gemüse. Es gedeiht in fast jedem Boden, am besten jedoch in lockerem, fruchtbarem Lehm- und Sandlehmboden mit neutralem pH-Wert. Schwere Lehmböden führen dazu, dass das Gemüse klein, krumm und wenig saftig wächst. Aufgrund der beträchtlichen Wurzellänge sollte der Boden 30–40 cm tief umgegraben werden.

Japanischer Rettich gedeiht am besten auf organischem Material, insbesondere Humus. Dies lässt sich durch die Aussaat von Gründüngung erreichen. Ist dies nicht möglich, sollten beim Umgraben ausreichend mineralische und organische Düngemittel für die gesamte Vegetationsperiode eingearbeitet werden: Kaliumsulfat (20 g/m²), Superphosphat (40–50 g), Asche (1 Tasse) und 0,5 Eimer Kompost und Humus.

Daikon gilt als anspruchslose Nutzpflanze.

Für eine gute Ernte ist es wichtig, die Fruchtfolge zu beachten und nicht zwei Jahre hintereinander dieselbe Kulturpflanze im selben Beet anzubauen. Nachtschattengewächse, Gurken und Blattgemüse eignen sich am besten als Vorkulturen für Rettich, während Kreuzblütler unerwünscht sind.

Unabhängig von der Pflanzmethode (Samen oder Setzlinge) sollten die Pflanzen gemäß dem folgenden Diagramm platziert werden:

  • 30x50 (30 cm Abstand zwischen den Pflanzen, 50 cm Abstand zwischen den Reihen) für runde und große Wurzelgemüse;
  • 20x40 für längliches und kleines Gemüse.

Die Aussaat erfolgt in vorgegrabene Löcher oder lange Furchen. Bei der Aussaat werden die Samen in Gruppen von 2–3 Samen ausgelegt. Nach der Aussaat wird das Beet gewässert und mit einer dünnen Schicht Torfmulch abgedeckt.

Japanischer Rettich liebt Bio-Lebensmittel.

Bewässerung und Düngung

Die grundlegende Pflege von Daikon umfasst regelmäßiges Gießen, Auflockern des Bodens, Anhäufeln und Düngen. Die meisten Daikon-Sorten werden üblicherweise nur teilweise – etwa zu zwei Dritteln tief – in die Erde gepflanzt. Für schmackhaften, sonnengeschützten Daikon müssen die Pflanzen während der Saison mehrmals angehäufelt werden.

Die langen Wurzeln wachsen tief in den Boden, und um sicherzustellen, dass sie nicht unter Wasser- und Sauerstoffmangel leiden, muss der Boden im Beet regelmäßig gründlich aufgelockert, von Unkraut befreit und gegossen werden. Daikon ist recht anspruchsvoll, was die Feuchtigkeit betrifft, verträgt aber absolut keine Staunässe. In staunassen Böden entwickeln sich die Wurzeln nicht und sind oft anfällig für Bakterienfäule, während zu wenig Feuchtigkeit das Fruchtfleisch grob und bitter macht.

Gießen Sie großzügig, aber nicht zu häufig – der Boden im Beet sollte stets leicht feucht sein. Wichtig ist, dass runde Wurzelgemüse, die nah an der Oberfläche wachsen, häufiger, aber nicht übermäßig viel Wasser benötigen. Pflanzen mit langen, tiefwurzelnden Wurzeln hingegen brauchen intensivere, aber seltenere Bewässerung. Dies deutet darauf hin, dass Gießhäufigkeit und Wasserverbrauch von der jeweiligen Sorte abhängen.

Daikon sollte großzügig bewässert werden.

Der Bedarf an zusätzlicher Düngung hängt auch von der Rettichsorte ab. Frühe Rettichsorten benötigen in der Regel keine zusätzliche Düngung, da der bei der Pflanzung ausgebrachte Dünger für ihre kurze Wachstumsperiode (45–60 Tage) ausreicht. Pflanzen, die in der zweiten Sommerhälfte gepflanzt werden, sollten jedoch mindestens zweimal pro Saison gedüngt werden.

  • beim ersten Mal, wenn sich 4-5 echte Blätter gebildet haben (3 Esslöffel/10 l Wasser);
  • beim zweiten Mal - während der Bildung der Wurzelfrüchte (Superphosphat 1 Esslöffel, Kaliumsalz 2 Esslöffel/10 l Wasser).

Sie können einen gebrauchsfertigen Kemira-Komplexdünger oder eine Aschelösung zum Düngen verwenden. Daikon reagiert sehr gut auf Asche, daher kann diese nicht nur als Lösung, sondern auch einfach, vermischt mit etwas Kompost, auf das Beet gestreut werden.

Frühe Daikon-Sorten benötigen keine zusätzliche Düngung.

Schädlinge

Daikon ist wenig anfällig für Schädlinge. Es handelt sich dabei hauptsächlich um dieselben Insekten, die alle Kreuzblütler, insbesondere Radieschen und Rüben, befallen: Erdflöhe, Kohlfliegen, Schnecken und Erdraupen. Erdflöhe gelten als die gefährlichsten Schädlinge, da diese kleinen Insekten junge Blätter fressen und ein ganzes Beet unmittelbar nach dem Auflaufen der Keimlinge vernichten können. Der lästigste Schädling des Daikon ist die Kohlfliege. Ihre Larven bohren sich in die Wurzeln und machen diese ungenießbar.

Zur Bekämpfung dieser Schädlinge werden häufig Hausmittel wie Asche und gemahlener Chili zwischen den Reihen verwendet. Das Abdecken der Beete mit einem dicken Material direkt nach der Aussaat kann den Schädlingsbefall verzögern und den Pflanzen ein besseres Anwachsen ermöglichen. Auch vorbeugende Maßnahmen tragen zum Erfolg bei: Fruchtwechsel, Desinfektion von Boden und Saatgut vor der Aussaat sowie die umgehende Entfernung von Pflanzenresten nach der Ernte.

Video: „Anbautechniken für Daikon“

Dieses Video erklärt Ihnen, was für ein Gemüse Daikon ist und wie man es richtig anbaut.

Birne

Traube

Himbeere