Wann ist Ostern im Jahr 2025 und wie wird es gefeiert: Traditionen und Symbole
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Auf welches Datum fällt Ostern im Jahr 2025?
Nach der Trennung zwischen orthodoxen und katholischen Christen wird Ostern zweimal jährlich gefeiert. Der Termin richtet sich nach dem Stand von Mond und Sonne. Katholiken feiern Ostern nach dem Gregorianischen Kalender, während Orthodoxe das Datum nach dem Julianischen Kalender berechnen. Daher fällt Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum. Im Jahr 2025 wird das katholische Osterfest am 21. April gefeiert, während es für Orthodoxe am 28. April stattfindet.
Video „Ostern: Rituale und Traditionen“
Dieses Video erklärt Ihnen die wichtigsten Rituale und Traditionen des fröhlichen Osterfestes.
Geschichte und Wesen des Feiertags
Ostern ist ein christliches Fest, doch seine Ursprünge liegen in der Geschichte des jüdischen Volkes, das mit Pessach sein eigenes Fest feiert. Die Bibel erzählt, wie Gott die Juden nach 430 Jahren Sklaverei in Ägypten befreite, indem er Mose beauftragte, sein Volk zu führen. Laut der Heiligen Schrift weigerte sich der Pharao, die Juden ziehen zu lassen, was zu den Zehn Plagen Ägyptens führte. Die schrecklichste war die letzte Strafe: Alle Erstgeborenen in Ägypten, einschließlich der Tiere, sollten sterben.
Um die Bestrafung der jüdischen Erstgeborenen zu verhindern, musste jede Familie ein einjähriges, makelloses Lamm über dem Feuer braten und es rasch im Ganzen mit Gewürzen und ungesäuertem Brot verzehren. Die Türpfosten und Türstürze ihrer Häuser sollten mit seinem Blut bestrichen werden.
Nach dem Unglück, das sie getroffen hatte, erlaubte der Pharao den Juden, Ägypten zu verlassen.
Von diesem Tag an gebot Gott den Juden, jedes Jahr Pessach zu feiern (das hebräische Wort bedeutet „vorübergegangen“ und meint, dass der Allmächtige die jüdischen Häuser bei der Ausrottung der Erstgeborenen verschont hatte), um seiner Befreiung zu gedenken. Seitdem ist Pessach der wichtigste jüdische Feiertag.
Die Bildsprache des neutestamentlichen Passahfestes wird folgendermaßen interpretiert: Das Lamm ist ein Prototyp von Jesus Christus; so wie die Juden einst durch den Tod eines Lammes aus der Sklaverei befreit wurden, so starb Christus für uns und sühnte mit seinem Blut die Sünden aller Menschen.
Sitten und Gebräuche
Nach alten Osterbräuchen stiegen Mädchen auf den Glockenturm und läuteten die Glocke – wer am lautesten läutete, versprach eine reiche Flachsernte. Wer in der Karwoche den Gottesdienst versäumt hatte, wurde mit Wasser übergossen. In manchen Dörfern ziehen Gläubige noch immer von Tür zu Tür und singen Lieder zu Ehren Jesu, während Gastgeber Gäste in ihre Häuser einladen und sie großzügig bewirten.
Der bekannte Brauch, Hühnereier zu Ostern zu färben, ist von Legenden umwoben. Einer Legende zufolge trugen die Jünger nach der Auferstehung des Erlösers die frohe Botschaft von Haus zu Haus. Maria Magdalena, eine Anhängerin Christi, beschloss, Kaiser Tiberius persönlich zu informieren. Es war jedoch verboten, sich ihm ohne ein Geschenk zu nähern. So nahm die Frau ein Hühnerei, trat vor den Kaiser und rief: „Christus ist auferstanden!“ Der Kaiser lachte und erwiderte, er würde die zweifelhafte Nachricht erst glauben, wenn sich die Farbe der Eierschale verändere. In diesem Augenblick geschah ein Wunder: Die Schale färbte sich rot. Der Kaiser konnte nur staunend ausrufen: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Viele glauben, dass der Brauch, Hühnereier für das Fest zu färben, aus dieser Zeit stammt. Heute werden dekorative Ostereier aus Holz, Glas, Schokolade, Zucker und sogar Gold hergestellt.
Die Vorbereitungen für das Fest beginnen schon früh. Die Woche vor Ostern heißt Karwoche. Am Gründonnerstag stehen die Gläubigen vor Sonnenaufgang auf und baden, um sich von allen Sünden zu reinigen, bevor sie den Gottesdienst besuchen. Anschließend beginnen sie mit dem Färben von Eiern und dem Backen von Osterkuchen.
Am Samstagabend begeben sich alle Gläubigen, festlich gekleidet, zur Kirche, um die ganze Nacht hindurch zu beten. Nach dem letzten Glockengeläut beginnt die Prozession, die den Weg der Kirche zum auferstandenen Erlöser symbolisiert. Begleitet von Glockenklang und Gesang umrunden sie die Kirche dreimal. Nach dem Ende des Fastens während des Festes brechen die Gläubigen ihr Fasten in der Kirche oder zu Hause.
Symbole
Bemalte Eier und Osterkuchen (Kulitsch) sind die bekanntesten Symbole des Osterfestes.
Traditionell isst man nach dem Fasten vor Ostern als Erstes ein Ei, das in der Kirche gesegnet wurde. Es heißt „Krashenka“ oder „Pysanka“ (bemaltes Ei), weil die Eier am Vortag mit verschiedenen Farben und schönen Mustern verziert werden. Diese Eier werden traditionell während der Osterwoche mit Freunden ausgetauscht. Die Farbe Rot symbolisiert das Blut Christi.
Am Donnerstag muss ein süßer Hüttenkäse-Kulitsch zubereitet werden, der am Samstag in der Kirche geweiht wird. Der Kulitsch symbolisiert die Höhle, in der Christus begraben wurde. Er bezeugt das Opfer des Erlösers, das Gott und die Menschen versöhnte.
Der Osterkulitsch symbolisiert das Brot, das Christus und seine Jünger vor der Kreuzigung aßen, damit sie an seine Auferstehung glaubten. Dieses symbolische Gebäck wird aus Hefeteig hergestellt.
In manchen Kulturen ist der Hase das Symbol für Ostern. Am Vorabend des Festes sind die Geschäfte voll mit Süßigkeiten in Form des Tieres, das Wohlstand symbolisiert. Hasenmotive zieren Tischdecken, Servietten und Teller. Menschen in Osterkostümen flanieren durch die Straßen.
In manchen Ländern ist das Osterlamm, das an das Opfer Jesu Christi erinnert, das Symbol des Festes. Während des Festes schmücken die Menschen ihre Häuser mit Schaffiguren, und Lammbraten ist das Hauptgericht.
Ein weiteres Symbol ist ein Blumenkranz oder Blumenstrauß, der das ewige Leben symbolisiert.
Ostern ist auch ein Frühlingsfest und symbolisiert das Erwachen allen Lebens. Daher ist ein einfacher Strauß frischer Blumen ein wunderbares Geschenk für Freunde.
Wie man sich vorbereitet und wie man feiert
Nach dem Morgengottesdienst wird jedem, dem sie begegnen, gesagt: „Christus ist auferstanden!“, worauf sie antworten: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Danach küssen sich Verwandte oder Bekannte dreimal.
Zu Ostern sollte man ein neues Outfit tragen, das den Beginn von allem Neuen symbolisiert.
An diesem Tag wird ein reich gedeckter Tisch mit allerlei Köstlichkeiten errichtet. Ostern geht die Fastenzeit voraus, die mit Speisevorschriften und dem Verzicht auf Besuche verbunden ist. Nahe Verwandte und Freunde versammeln sich am Tisch. Symbolische Gerichte sowie Kuchen und Osterkekse dürfen nicht fehlen. Fleischgerichte sind ein Muss auf dem festlichen Tisch.
Viele Familien basteln für das Fest und schmücken ihre Häuser. Diese Aufgabe wird oft den Kindern anvertraut, die Ostergirlanden aufhängen, Einladungen zu Besuchen basteln und Kerzen in Eierschalen herstellen.
In Polen beispielsweise werden Volksfeste mit Kreistänzen um ein Lagerfeuer gefeiert. Donnerstags backen Frauen Mazuriki und Babas (kleine Gebäckstücke) aus süßem Hefeteig mit verschiedenen Füllungen. Besonders lecker sind Marzipan- und Schokoladenfüllungen.
Jeder Tag der Osterwoche wird als hell bezeichnet (zum Beispiel Heller Montag).
Osterschilder
- Die Menschen bereiteten sich auf das Fest vor, indem sie gute Taten vollbrachten. Man glaubte, dass das Tun von Gutem für Bedürftige die Sünde von der Seele tilgen würde.
- Der Legende nach sollte man sich im Frühling waschen, wenn die Glocke läutet, um seine Gesundheit wiederzuerlangen.
- Am Abend vor dem Feiertag ist es ratsam, in einer Quelle zu baden und etwas Wasser mit nach Hause zu nehmen. Dies sollte man still und leise tun, um dem Haus Wohlstand zu bringen.
- Um ein erfolgreiches Jahr zu haben, muss man den Sonnenaufgang am Sonntag draußen begrüßen.
- Osterkuchen, der nach alten Rezepten gebacken wird, bleibt 40 Tage lang frisch.
Ganz gleich, wie die Menschen Ostern feiern, das Fest bedeutet eines: Jesus Christus starb für uns, für unsere Sünden, und ist auferstanden, um uns das ewige Leben mit ihm im Himmel zu schenken.



