Krankheiten von Paprikasämlingen und wirksame Bekämpfungsmethoden
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Krankheiten und ihre Bekämpfung
Paprika gedeiht am besten im Süden; sie wächst dort in heißen, trockenen Sommern prächtig und ist unter diesen Bedingungen weniger anfällig für Krankheiten. In südlichen Regionen wird sie in Gemüsegärten angebaut, während in gemäßigten Klimazonen, insbesondere im Norden, Gewächshäuser bevorzugt werden. Um das Krankheitsrisiko zu minimieren, ist es wichtig, Fruchtfolge und bewährte Anbaumethoden einzuhalten und die Pflanzen so oft wie möglich sorgfältig zu kontrollieren, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Paprika sollte nicht nach Kartoffeln, Tomaten oder Auberginen in Beeten gepflanzt werden, da der Boden Krankheitserreger enthalten kann, die für all diese Gemüsesorten schädlich sind. Pflanzgut ist oft mit Krankheitserregern kontaminiert, daher müssen die Samen vor der Aussaat behandelt werden. Am häufigsten werden sie eine halbe Stunde lang in einer Kaliumpermanganatlösung eingeweicht. Viele Gemüsegärtner sind der Ansicht, dass nur in desinfizierter Erde gepflanzt werden sollte, die zusätzlich mit Kaliumpermanganatlösung bewässert werden sollte. Selbstverständlich muss der Boden bei der Vorbereitung des Beetes gründlich umgegraben werden, da die oberste fruchtbare Schicht Viren, Bakterien und Insekteneier enthält, die die Pflanzen später schädigen können.
Nach dem Einpflanzen in die Erde können gesunde Pflanzen nur durch strikte Einhaltung landwirtschaftlicher Praktiken gezogen werden.
Zu den Faktoren, die die Krankheit auslösen können, gehören ungleichmäßige Bewässerung, Mineralstoffungleichgewichte im Boden und plötzliche Temperaturänderungen. Wenn das Freiland keinen Schutz vor den Unbilden des Wetters bietet, werden Gewächshäuser treffend als geschützte Anbaubedingungen bezeichnet. Gewächshäuser und Frühbeete sollten Paprikapflanzen während der gesamten Wachstumsperiode optimale Bedingungen bieten.
Paprikakrankheiten können viral, bakteriell, pilzlich oder mikrobiell bedingt sein. Sie müssen frühzeitig erkannt werden, bevor man Maßnahmen ergreifen kann. Häufig beobachten wir schlechtes Wachstum bei Paprikasämlingen, doch die Lösung liegt in der Identifizierung der Ursache. Eingerollte oder gewellte Blätter können beispielsweise auf Kalium- oder Lichtmangel, Spinnmilbenbefall, Blütenendfäule oder Phytoplasmose hindeuten. Gärtner sehen sich oft mit Paprika- und Sämlingskrankheiten konfrontiert, und deren Bekämpfung ist keine leichte Aufgabe. Um sie erfolgreich zu bekämpfen, ist es daher entscheidend, möglichst viel über diese Krankheiten zu wissen.
Video zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Schädlinge und Krankheiten an Paprika bekämpfen können.
Phytoplasmose
Diese Krankheit, auch Stolbur genannt, wird durch winzige Organismen namens Mykoplasmen verursacht, die von Schadinsekten (Thripsen, verschiedenen Blattlausarten und Milben) übertragen werden. Zuerst rollen sich die Triebspitzen ein, trocknen dann aus, und die Krankheit breitet sich auf die gesamte Pflanze aus. Befällt die Krankheit Sämlinge, bleibt die Pflanze klein und verkrüppelt, sodass keine Ernte möglich ist. Die Pflanze muss vernichtet werden.
Es gibt Hybriden, die gegen diese Krankheit mehr oder weniger resistent sind. Sie lässt sich jedoch vermeiden, indem man die Überträger aus dem Garten fernhält. Pflanzen Sie abweisende Pflanzen (Ringelblumen, Studentenblumen, Knoblauch und Dill) in der Nähe von Paprikapflanzen und verhindern Sie, dass Ameisen in der Nähe des Gartens nisten. Es ist wichtig, Unkraut aus den Beeten zu entfernen und nach der Ernte alle Pflanzenreste zu beseitigen. Im Gewächshaus sollten Sie besonders auf die Luftfeuchtigkeit achten, den Raum und die Geräte desinfizieren und Pflanzenreste umgehend entfernen.
Krautfäule
Diese Pilzkrankheit befällt bei feuchtem, kühlem Wetter viele Gemüsepflanzen, wenn diese nicht ausreichend widerstandsfähig sind. Der Erreger, Phytophthora infestans, wird leicht vom Wind und an Insektenbeinen verbreitet und überlebt auf Gras und Laub sowie unter Pflanzen. Bei Infektion bilden sich braune Flecken auf den Paprikablättern, die sich allmählich über die gesamte Pflanze ausbreiten. Auch auf den Früchten treten dunkle, feuchte Flecken auf.
Um Ihre Pflanzen vor dieser hartnäckigen Krankheit zu schützen, halten Sie sich unbedingt an die Fruchtfolge, entfernen Sie Pflanzenreste und desinfizieren Sie den Boden vor der Aussaat. Die Behandlung der Pflanzlöcher mit einer Kupfersulfatlösung hat sich bewährt. Gegen Krautfäule werden biologische Produkte wie Alirin-B und Gamair, das Fungizid Rodomil Gold sowie das Biofungizid Fitosporin-M eingesetzt.
Schwarzbein
Auch diese Pilzkrankheit befällt besonders häufig Paprikasämlinge. Samen, Erde und Pflanzenreste im Garten können sich infizieren. Schatten, dichte Bepflanzung, unzureichende Belüftung und hohe Luftfeuchtigkeit in Gewächshäusern bieten ideale Bedingungen für die Entwicklung vieler Pilzkrankheiten. Schwarzbeinigkeit äußert sich durch eine dunkle Verfärbung des Stängels in Bodennähe, der dann schwarz wird, vollständig verfault und die Pflanze abstirbt.
Saatgut und Anzuchterde müssen mit einer Kaliumpermanganatlösung desinfiziert werden. Um Krankheiten vorzubeugen, empfiehlt es sich oft, die Erde in kochendem Wasser einzuweichen oder im Backofen zu erwärmen. Bei frühzeitigem Befall können Erde und Pflanzen mit Kaliumpermanganatlösung behandelt, die Pflanzen ausgedünnt und die Erde aufgelockert werden. Dies rettet die Pflanzen häufig, jedoch ist eine tägliche, sorgfältige Kontrolle wichtig, um rechtzeitig handeln zu können.
Fusarium
Die Fusariumwelke wird durch den Pilz Fusarium verursacht. Dieser befällt die Blutgefäße des Stängels und unterbricht so die Nährstoffversorgung aller Pflanzenteile. Dies führt zu einer Vergiftung, wodurch die Blätter welken, sich gelb verfärben, einrollen und austrocknen. Die Pflanze stirbt 10 bis 20 Tage nach Auftreten der ersten Symptome ab. Befallene Pflanzen müssen vernichtet werden; es gibt kein Heilmittel.
Fundazol und Topsin-M können das Fortschreiten der Krankheit, insbesondere im Frühstadium, verlangsamen, aber nicht vollständig heilen. Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Behandlung des Saatguts mit Fundazol und die Einhaltung aller Hygienevorschriften zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten. Dazu gehören die Desinfektion des Bodens, des Gewächshausinneren und der Gartengeräte, das umgehende Entfernen von Pflanzenresten, die Gewährleistung einer ausreichenden Belüftung und die Aufrechterhaltung der erforderlichen Luftfeuchtigkeit.
Verticillium-Welke
Die Verticillium-Welke wird durch Bakterien verursacht und ist im Frühstadium schwer zu erkennen. Die Blätter können blass oder ganz weiß werden, dann kräuseln sie sich, und die Pflanze stirbt innerhalb weniger Tage ab. Es gibt resistente Sorten, deren Entwicklung jedoch langsamer verläuft. Es bilden sich zwar Früchte, diese sind aber bereits ungesund und kernlos. Befallene Pflanzen können nicht geheilt werden; sie müssen verbrannt werden. Fruchtwechsel, Bodendesinfektion nach befallenen Pflanzen und die Einhaltung von Hygienevorschriften – all diese Maßnahmen können zukünftige Paprikapflanzungen vor der Welke schützen.
Gefleckte Welke
Manchmal zeigen Sämlinge, die nicht an Sonnenlicht gewöhnt sind, ein ungewöhnliches Aussehen: Die Blätter verfärben sich bronzefarben, was nach einiger Zeit wieder verschwindet, und die Blätter werden grün. Wenn sich die Sämlinge während der Abhärtung an das Sonnenlicht gewöhnt haben oder die bronzefarbenen Flecken erst lange nach dem Pflanzen auftreten (und daher kein Sonnenbrand sein können), handelt es sich um erste Anzeichen einer bakteriellen Erkrankung, die oft als „Paprikabronze“ bezeichnet wird.
Die Fleckenwelke, auch Bronzefärbung genannt, wird durch das Tomatenfleckenwelkevirus verursacht, das von Insekten wie Blattläusen, Thripsen und Zikaden übertragen wird. Junge Blätter verfärben sich bronzefarben oder gräulich-violett, anschließend bilden sich braune Streifen und Flecken. Sind bereits Früchte ausgebildet, zeigen diese braune, gelbe oder rote Kreise. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt, vernichtet und mit Fundazol behandelt werden (die Früchte werden ungenießbar, daher sollten bereits entwickelte Früchte entfernt werden).
Um zu verhindern, dass Paprikaschoten eine Bronzefärbung bekommen, sollten Sie Insekten, die als Überträger fungieren, von den Pflanzen fernhalten, das Saatgut desinfizieren und das Jäten nicht vergessen.
Da Thripse häufig auf Blüten leben, ist es ratsam, Pfingstrosen und Astern (die bevorzugten Lebensräume der Thripse) vom Garten fernzuhalten.
Cladosporiose
Diese Pilzkrankheit ist auch als Braunfleckenkrankheit oder Blattfäule bekannt. Sie wird durch den Pilz Fulvia fulva verursacht. Die Blattoberseite ist mit braunen Flecken bedeckt, während die Blattunterseite einen grauen, samtigen Belag entwickelt. Die Blätter sterben nach und nach ab, und die gesamte Pflanze stirbt ab.
Zur Behandlung werden die Fungizide „Barrier“ und „Zaslon“ eingesetzt. Der Boden, die Gartengeräte und das Gewächshausinnere werden mit einer Kupfersulfatlösung behandelt, und eine Schwefelrauchbombe dient der gründlichen Reinigung des Bereichs. Es gibt Sorten, die gegen diese Krankheit resistent sind, die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen bleiben jedoch die Einhaltung sachgemäßer landwirtschaftlicher Praktiken, Fruchtfolge und Hygienevorschriften.
Schwarzer Bakterienfleck
Die Krankheit äußert sich durch kleine, olivgrüne Flecken auf den Blättern, die sich anschließend schwarz verfärben und sich über die gesamte Pflanze ausbreiten. Die verursachenden Bakterien dringen durch Risse und Verletzungen in Stängeln und Blattstielen ein und finden sich häufig in den Samen. Die Krankheit entwickelt sich rasch bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit sowie bei Kontakt der Blätter mit Feuchtigkeit.
Schwarze Bakterienflecken können mit Biofungiziden wie Baktofit, Gamair und Planriz behandelt werden. Saatgutdesinfektion, die Einhaltung von Hygienestandards und eine sorgfältige Pflanzenkontrolle beugen einer Infektion vor.
Pfeffermosaik
Das Tabakmosaikvirus, das diese Krankheit verursacht, kann die Ernte erheblich mindern. Eine ungleichmäßige Blattfärbung – abwechselnd Gelb und verschiedene Grüntöne – ist das erste Anzeichen der Krankheit. Später verformen sich die Blätter, die gesamte Pflanze bleibt deutlich im Wachstum zurück, und die Früchte, die sich bilden, sind klein und unregelmäßig geformt und gefärbt.
Um Krankheiten vorzubeugen, sollten Saatgut desinfiziert und Fruchtfolgepraktiken eingehalten werden. Die Behandlung von Sämlingen mit einer Milchwasserlösung, der einige Tropfen Jod zugesetzt wurden, hat sich als wirksam erwiesen.
Blütenendfäule
Ein Ungleichgewicht der mineralischen Düngemittel führt zu dieser unangenehmen physiologischen Erkrankung, die ohne Infektion auftritt. Bei einem Stickstoffüberschuss und einem Kalziummangel im Boden erscheint die Pflanze gesund, bis die Früchte zu reifen beginnen. Aufgrund eines Kalziummangels (der bei ungeeigneter Düngung nicht ausgeglichen werden kann) bilden sich an den Fruchtspitzen braune, zunächst dunkelgrüne, feuchte Flecken. Die Erkrankung wird häufig durch unzureichende Bodenfeuchtigkeit verschlimmert.
Die korrekte Umsetzung aller landwirtschaftlichen Praktiken, einschließlich der Wurzel- und Blattdüngung mit kalziumhaltigen Präparaten, wird das Problem beseitigen.
Weißfäule
Hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit einem Temperatursturz kann diese Pilzkrankheit auslösen. Der oberirdische Stängel wird außen mit weißem Schimmel bedeckt, während sich im Inneren ein Pilz bildet, der die gesamte Pflanze schnell vergiftet. Im Verlauf der Krankheit stirbt die Pflanze ab.
Um dieses Problem zu vermeiden, sollten wärmeliebende Gemüsesorten nur mit warmem Wasser gegossen werden. Im Gewächshaus sollten angenehme Bedingungen ohne Temperaturschwankungen und mit guter Belüftung geschaffen werden.
Grauschimmel
Verursacht durch Sporen der Fulvia fulva, werden Früchte, Blätter, Stängel und Blüten mit feuchten, schimmeligen Flecken bedeckt. Optimale Bedingungen für diese Erkrankung sind hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von maximal 20 Grad Celsius.
Wird eine Krankheit festgestellt, sollten alle befallenen Pflanzenteile entfernt und die verbleibenden Teile sowie benachbarte Pflanzen mit Fitosporin behandelt werden. Um Paprika vor Pilzkrankheiten zu schützen, sollten Bedingungen geschaffen werden, die Schatten und hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden, insbesondere bei sinkenden Temperaturen.
Video "Abschied"
Im Video erfahren Sie, wie man Paprika pflegt.



