Was tun, wenn Paprikablüten abfallen?

Paprika gehört zu den beliebtesten und am häufigsten angebauten Gemüsesorten. Ihr Anbau verläuft jedoch nicht immer reibungslos. Sie sind anspruchsvoll und lieben Wärme. Schon die geringste Veränderung der Wachstumsbedingungen führt dazu, dass sie die Blüte einstellen oder Blüten und Fruchtknoten abwerfen. Dies führt zu Ernteausfällen, weshalb die Frage nach den Ursachen für den Blütenabfall bei Paprika und den Gegenmaßnahmen stets dringlich ist. Zunächst muss die Ursache ermittelt werden, und dafür kann es viele geben.

Der Einfluss von Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Paprika reagiert sehr empfindlich auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit, besonders im Gewächshaus. Gemüsegärtner müssen sich daher intensiv darum kümmern, dass die Pflanzen optimal gedeihen und die Ernte nicht ausfällt. Die richtige Temperatur für Paprika zu finden, ist gar nicht so einfach, denn sowohl zu hohe als auch zu niedrige Temperaturen schaden ihnen.California Wonder rote Paprika

Während des Wachstums von Paprikapflanzen liegt die optimale Temperatur bei 20–22 °C. Steigt diese Temperatur, werden die Pflanzen lang und schwach, sinkt sie, stellen die jungen Sämlinge ihr Wachstum ein. Nach dem Auspflanzen ins Beet oder Gewächshaus beträgt die ideale Temperatur für das aktive Wachstum der Paprika 25–26 °C. Jegliche Temperaturschwankungen wirken sich negativ aus.

Bei einem Temperaturabfall, aber auch schon bei einem Anstieg um nur 5 °C, fallen die Blüten ab, und die verbleibenden bilden keine Früchte. Ausgewachsene Sträucher sind widerstandsfähiger, und falls sich bereits Früchte gebildet haben, können diese bei 15–16 °C reifen. Sinkt die Temperatur jedoch auf 13 °C, stellt das Wurzelsystem die Nährstoffaufnahme ein, und die Pflanzen sterben aus biologischen Gründen ab.

Setzlinge sollten erst Ende Juni ins Freiland gepflanzt werden, wenn es dauerhaft warm ist. Allerdings ist auch dann kein sicheres Anwachsen gewährleistet, da die Temperaturen nachts sinken. Optimal für Paprika ist der Anbau im Gewächshaus, doch dies gelingt nur bei optimalen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen.Paprika im Gewächshaus anbauen

Paprika reagiert ebenso empfindlich auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Idealerweise sollte diese zwischen 60 und 70 % liegen. Unter Gewächshausbedingungen tragen regelmäßige Belüftung und angemessene Luftfeuchtigkeitsmessungen zur Aufrechterhaltung der Luftfeuchtigkeit bei. Ist die Luftfeuchtigkeit niedrig (der Raum ist sehr heiß und trocken), sollten Wasserbehälter aufgestellt oder Boden und Pflanzen mit einer Sprühflasche besprüht werden.

Video "Wachsen"

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Paprika anbaut.

Der Einfluss von Düngemitteln

Ein Mangel oder umgekehrt ein Überschuss an Dünger im Boden kann die Blüte oder den Fruchtfall von Paprikapflanzen verhindern. Überdüngung ist deutlich häufiger. Viele Gärtner düngen ihre Pflanzen regelmäßig mit verschiedenen Düngemitteln in der Hoffnung auf eine reiche Ernte. Dies gelingt teilweise – ein einzelner Zweig kann mehrere Dutzend Blüten hervorbringen, doch es ist offensichtlich, dass die Pflanze so viele nicht ernähren kann. Die Pflanze erkennt dies und wirft die überschüssigen Blüten ab. Was kann man in diesem Fall tun? Einfach für zwei bis drei Wochen die Düngung einstellen.Organischer Dünger für Paprika - Humus

Ein weiterer Grund für den Blattfall der Paprikapflanzen: Sie haben die Pflanzen in der Anfangsphase regelmäßig mit Humus (verrottetem Mist, Kompost) und Stickstoffdünger versorgt. Diese Dünger sind zwar zu Beginn der Wachstumsperiode notwendig, da Stickstoffdünger jedoch eine relativ lange Nachwirkung haben, nehmen die Pflanzen auch während der Blütezeit weiterhin Stickstoff auf, obwohl kein Bedarf mehr besteht. Dadurch bildet die Pflanze zwar fleißig Laub, zeigt aber keine Anzeichen für Fruchtbildung.

Der Einfluss von Schadinsekten und Krankheiten

Dass ein Strauch aufgrund von Insektenschäden nicht blüht oder der Fruchtknoten abfällt, kommt zwar selten vor, aber es passiert. Weiße Fliegen haben die Blätter vollständig bedeckt.Solche Veränderungen treten typischerweise bei Paprikapflanzen auf, wenn diese stark erkrankt oder beschädigt sind.

Einer der schädlichsten Schädlinge an Paprika ist die Spinnmilbe. Sie kann sowohl im Garten als auch im Gewächshaus auftreten. Der Befall lässt sich an den feinen Gespinsten erkennen, die die Pflanze bedecken.

Der Schädling saugt den Pflanzensaft und schwächt die Pflanze dadurch. Die geschwächte Pflanze verliert daraufhin ihre Fähigkeit, Früchte zu tragen, und wirft ihre Blüten ab.

Gewächshauspaprika kann von Gewächshaus-Weißen Fliegen befallen werden. Diese kleinen, mottenähnlichen Insekten haben dünne, weiße Flügel. Nicht die Weißen Fliegen selbst sind schädlich für die Paprika, sondern ihre Ausscheidungen, die zu Pilzbefall und Blattschäden führen. Im Freiland können Paprikapflanzen durch Maulwurfsgrillen, Ameisen, Nematoden und sogar den Kartoffelkäfer geschädigt werden. Die meisten dieser Schädlinge, die im Boden leben, nagen an den Paprikawurzeln und lassen die Pflanzen so langsam absterben. Erste Anzeichen dafür sind das Abwerfen von Blüten und Fruchtknoten.Chemikalie Fitoverm

Pilzkrankheiten können zum Blütenverlust führen, insbesondere Krautfäule, Wurzelfäule, Verticillium-Welke (Pflanzenwelke) und Bakterienbrand. Diese Krankheiten schädigen zunächst die Blätter und dann die gesamte Pflanze. Erste Anzeichen sind der Verlust von Fruchtknoten und Blüten. Wie bekämpft man Krankheiten und Schädlinge? Zunächst sollte der Boden gereinigt werden, da sich Schädlingslarven und Pilzsporen darin vermehren. Bei Krankheitsbefall können biologische Mittel (z. B. Fitosporin, Fitoverm) eingesetzt werden.

Andere Gründe

Wenn alle oben genannten Faktoren, die zum Verlust von Blüten und Fruchtknoten führen, beseitigt wurden, das Problem aber weiterhin besteht, dann könnte die Ursache folgende sein:

  • Nichteinhaltung des Lichtregimes - die Tageslichtstunden für Paprika sollten 12 Stunden betragen, Abweichungen von diesem Parameter um mehr als 1 Stunde können zum Abfallen der Blüten führen;
  • Pfeffer ist recht anspruchsvoll hinsichtlich der Zusammensetzung und Qualität des Bodens – auf schweren, selbst gut gedüngten Böden entwickelt er sich schlecht, und die Nährstoffaufnahme verlangsamt sich, was ebenfalls zu Problemen führt;
  • zu viele Blüten – an einem Strauch können 30 bis 100 Blüten erscheinen, aber höchstens 10 davon werden zu Früchten, und der Rest fällt einfach ab – das ist normal;
  • Es wird empfohlen, die ersten Knospen am Strauch zu pflücken – diese Maßnahme ermöglicht es der Pflanze, kräftiger zu werden und dann mehr Blüten und Fruchtknoten zu produzieren;
  • Mangelnde Bestäubung – nicht bestäubte Blüten fallen ab (auch das ist normal), aber wenn nicht alle Blüten bestäubt werden, muss dieser Vorgang manuell durchgeführt werden.

Paprika wird oft als Topfpflanze in Innenräumen gezogen. Wenn Sie für ein angenehmes Mikroklima und die richtige Pflege gesorgt haben, die Blüten aber trotzdem abfallen, versuchen Sie, die Pflanze in einen größeren Topf umzutopfen. Manchmal hat die Pflanze einfach nicht genug Platz, um sich voll zu entwickeln.

Video „Krankheiten und Schädlinge“

Dieses Video informiert Sie über Paprikakrankheiten und -schädlinge.

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