Gurkenanbau und -pflege in einem Polycarbonat-Gewächshaus
Inhalt
Wie man Beete anlegt und wann man pflanzt
Für den Gurkenanbau im Gewächshaus werden 15–25 cm hohe Hochbeete angelegt. Im Herbst wird der Boden vollständig gerodet, umgegraben und gedüngt. Im Frühjahr wird der Boden erneut umgegraben, mit Kompost oder Humus und mineralischen Düngemitteln angereichert und mit einer heißen Kaliumpermanganatlösung gegossen. Anschließend wird der Boden mit Plastikfolie abgedeckt und ruhen gelassen. Unter der schwarzen Folie erwärmt er sich schneller.
In Gewächshäusern lassen sich praktischerweise Wärmebeete anlegen – so können Gurken frühzeitig gepflanzt werden, wenn der Gartenboden noch nicht für Setzlinge geeignet ist, was eine besonders frühe Ernte ermöglicht. Unter dem Beet wird ein bis zu einem Meter tiefer Graben ausgehoben, mit Mist (einer Mischung aus Kuh- und Pferdemist) gefüllt und mit einer 25 cm dicken Schicht fruchtbarer Erde bedeckt. Dieses Polster strahlt zwei Monate lang Wärme ab und wandelt sich dabei nach und nach in Dünger um.
Der Zeitpunkt der Gurkenpflanzung in einem Polycarbonat-Gewächshaus ist weniger von den Wetterbedingungen abhängig, aber der Boden in den Beeten sollte sich bis zum Einpflanzen der Setzlinge auf +18 °C erwärmen.Dies geschieht üblicherweise von Anfang April bis Ende Mai. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 50–60 cm betragen. Am einfachsten ist es, in zwei Reihen zu pflanzen, die Pflanzen versetzt anzuordnen und zwischen den Doppelreihen 80 cm Abstand zu lassen.
Sortenauswahl und Saatgutaufbereitung
Die Besonderheiten des Gewächshausanbaus erfordern eine sorgfältige Sortenwahl. Bevorzugt werden moderne Hybriden, die krankheitsresistent sind, hohe Erträge liefern und wenig Formgebung benötigen. Es gibt selbstbefruchtende Sorten, die keine Bienen oder Hummeln zur Fruchtbildung benötigen.
Gärtner wählen oft parthenokarpe Sorten, die keine Bestäubung benötigen, aber keine Samen produzieren. Auch Hybriden lassen sich nicht aus ihren eigenen Samen vermehren, da sie ihre Eigenschaften nicht an ihre Nachkommen weitergeben. Gängige Sorten für Gewächshäuser sind beispielsweise Estafeta Plus F1, Orfey F1, Emelya F1, Masha F1, Vnuchok F1, Aprelskiy F1, Zozulya F1, Buran F1 und Tournament F1.
Gurken werden in Polycarbonat-Gewächshäusern als Sämlinge mit 4–5 Laubblättern oder aus vorbereitetem Saatgut vorgezogen. Die Anzuchtmethoden variieren: Gurken können als Sämlinge ins Gewächshaus verpflanzt oder direkt dort in kleinen Frühbeeten vorgezogen werden. Die Saatbeete werden dazu mit einer über Drahtbögen gespannten Plastikfolie abgedeckt. In diesem Fall sollten die Samen desinfiziert werden, indem man sie 15 Minuten in einer rosa Kaliumpermanganatlösung einweicht und anschließend auf mehrfach gefaltete Gaze oder ein weiches, wasserspeicherndes Tuch legt. Dieses Substrat wird mit Wasser befeuchtet und warm gehalten, bis die Keimlinge nach etwa 5–6 Tagen erscheinen. Anschließend werden sie in feinkörnige, nährstoffreiche Erde gepflanzt.
Notwendige Bedingungen für das Wachstum
Gurken im Polycarbonat-Gewächshaus benötigen spezielle Pflanz- und Pflegebedingungen. Sie gedeihen am besten bei stabilen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen. Die optimale Lufttemperatur liegt bei 25–28 °C, die relative Luftfeuchtigkeit sollte 60 % im Boden und 80 % in der Luft betragen.
Gurken gedeihen am besten bei 10 Stunden Tageslicht. Polycarbonat streut das Sonnenlicht gut und schützt die Pflanzen vor direkter, starker Sonneneinstrahlung und übermäßiger UV-Strahlung. Wichtig ist ein Mindestabstand von 50 cm zwischen den Pflanzen, um eine ausreichende Belüftung und gleichmäßige Lichtverteilung zu gewährleisten. Das Gewächshaus sollte regelmäßig gelüftet werden, um die Luftfeuchtigkeit zu halten und eine ausreichende Sauerstoffversorgung sicherzustellen. Zugluft sollte jedoch vermieden werden.
Pflegehinweise
Die Pflege von Gurken in einem Polycarbonat-Gewächshaus unterscheidet sich etwas von der Pflege im Freiland, obwohl die grundlegenden Prozesse die gleichen sind: Bewässern, Unkraut jäten, Boden auflockern, Düngen, Krankheitsvorbeugung und Schädlingsbekämpfung.
Pflanzen im Gewächshaus benötigen sorgfältige Pflege. Bei Nährstoffmangel, zu viel Feuchtigkeit, trockener Erde, Krankheiten oder Schädlingen können sich Probleme schnell im gesamten Gewächshaus ausbreiten.
Bestäubung
Im Gewächshaus gezogene Gurken können nicht von Bienen bestäubt werden. Daher ist es am besten, selbstbefruchtende Sorten anzubauen. Um den Ertrag zu steigern, bestäuben Gemüsegärtner ihre Gurken jedoch oft von Hand. Man nimmt einfach einen weichen, natürlichen Pinsel und geht damit durch das Gewächshaus, wobei man die Staubblätter und Stempel berührt oder zumindest die Blüten schüttelt.
Sorten mit sowohl männlichen als auch weiblichen Blüten lassen sich auch von Hand bestäuben. Dazu pflückt man vorsichtig die männliche Blüte vom Stiel, entfernt behutsam die Blütenblätter und berührt dann mit den Staubblättern den Stempel der weiblichen Blüte, sodass eine kleine Menge Pollen zurückbleibt. Eine männliche Blüte (von denen es immer weniger gibt) kann bis zu zehn weibliche Blüten bestäuben.
Bewässerung und Düngung
Nur mit warmem Wasser gießen, am besten durch Anlegen flacher Furchen nahe am Stamm. Die Gießhäufigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Normalerweise alle 3–4 Tage gießen, bis sich Früchte bilden, danach jeden zweiten Tag oder täglich bei hohen Temperaturen. Je nach Bodenbeschaffenheit 3–5 Mal pro Saison düngen.
Gurken gedeihen gut mit einer Gießmischung aus Gurkenbrei oder fermentiertem Kräuteraufguss. Vor der Blüte sollte man stickstoff- und phosphorhaltige Dünger verwenden. Sobald die Fruchtbildung einsetzt, benötigen die Gurken mehr Kalium. Der Dünger wird abends ausgebracht, anschließend wird mit klarem Wasser gegossen.
Schädlings- und Krankheitsbekämpfung
Echter und Falscher Mehltau können auf den Blättern auftreten und lassen sich am besten mit speziellen Produkten behandeln. Gemüsegärtner sprühen jedoch häufig mit einer Lösung aus 1 Liter Königskerzenöl und 2 Esslöffeln Harnstoff auf 10 Liter Wasser. Wurzelfäule und Braunfleckenkrankheit befallen zwar verschiedene Pflanzenteile, haben aber ähnliche Ursachen: Gießen mit kaltem Wasser, hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen. Diese Bedingungen müssen umgehend behoben werden; die Erde sollte leicht antrocknen, und gegebenenfalls muss die Pflanze umgetopft werden.
Bei Auftreten von Melonenblattläusen sollten die Pflanzen mit einem Aufguss aus Chili und Tabak behandelt werden. Gewächshausmottenschildläuse treten dort auf, wo Unkraut wächst, und müssen mit speziellen Mitteln bekämpft werden.
Tipps und Herausforderungen beim Anbau
Sie wissen bereits, wie man Gurken in einem Polycarbonat-Gewächshaus richtig anbaut. Wichtig ist, die grundlegenden Empfehlungen zu befolgen. Und vergessen Sie nicht, die Erde vorsichtig mit schmalen Spießen aufzulockern.
Zwei weitere wichtige Aspekte sind die Formgebung und das Stützen. Gurken werden üblicherweise an Rankgerüsten gezogen oder einfach senkrecht angebunden. Dafür benötigt man eine stabile Konstruktion und weiches Seil, das den Stängel nicht beschädigt. Die Formgebung hängt von der Sorte ab – manche verzweigen sich von Natur aus. Bei gängigen Sorten werden alle Triebe und Blüten vor dem vierten oder fünften Blatt entfernt; beim sechsten bis neunten Blatt werden die Seitentriebe nach der ersten Gurke (1–2 Blätter) eingekürzt; bei 10–14 Gurken bleiben zwei Früchte stehen. Der Hauptstamm wird in einer Höhe von 1,5–2 m eingekürzt, um die Anzahl der Früchte zu begrenzen.
Video: Gurkenanbau im Gewächshaus
In diesem Video erhalten Sie nützliche Tipps zum Anbau von Gurken im Gewächshaus.






