Wie und wann man Gurken im Gewächshaus düngt: bewährte Tipps
Inhalt
Vorbereitung des Bodens im Gewächshaus
Gurken zeichnen sich durch ein intensives Triebwachstum und eine starke Fruchtbildung aus, während die Pflanzen nur schwach entwickelte und oberflächliche Wurzeln besitzen.
Aufgrund dieser Eigenschaft benötigen sie während der gesamten Wachstumsperiode – von der Keimung bis zur Fruchternte – zusätzliche Nährstoffe. Der Dünger sollte rechtzeitig vor dem Auspflanzen der Setzlinge – bei der Bodenvorbereitung im Gewächshaus im Herbst oder Frühjahr – in den Boden eingearbeitet werden.
Herbstvorbereitung
Unmittelbar nach der Ernte ist es wichtig, das Gewächshaus zu reinigen und für die nächste Saison vorzubereiten: Pflanzenreste entfernen, Erde umgraben und alles desinfizieren. Denken Sie daran, dass sich Mikroorganismen und Pilze aus vorherigen Anbauzyklen nicht nur in der Erde, sondern auch an den Wänden, dem Glas und anderen Teilen des Gewächshauses befinden.
Im ersten Schritt muss das Gewächshaus gründlich mit Bleichmittel oder einem anderen Desinfektionsmittel desinfiziert werden. Zur Herstellung der Gebrauchslösung 300 g Kalk auf 10 Liter Wasser verdünnen und 3–4 Stunden einwirken lassen. Die Lösung anschließend im Gewächshaus verteilen und eventuelle Risse mit dem Rückstand abdichten.
Anschließend den Boden tiefgründig umgraben, verbliebene Wurzeln und Klumpen entfernen und Humus oder Kompost im Verhältnis von einem Eimer pro Quadratmeter Fläche einarbeiten. Der Anbau von Gemüse in Gewächshäusern führt häufig zu einer Erhöhung des Säuregehalts im Boden. Um den Boden zu ebnen, empfiehlt es sich, nach dem Umgraben Dolomitmehl oder gelöschten Kalk (300 g/m²) einzuarbeiten. Das Gewächshausbeet sollte bis zum Frühjahr in diesem Zustand bleiben.
Frühjahrstraining
Mit dem Einzug des Frühlings und in stationären Polycarbonat-Gewächshäusern ist dies sogar noch früher möglich; der Boden wird erneut umgegraben und dabei mineralische Düngemittel in einer Menge von 20-30 g/1 m² Beet hinzugefügt:
Dünger sollte 1–2 Wochen vor dem Auspflanzen von Sämlingen oder Samen im Gewächshaus ausgebracht werden. Dazu wird der gedüngte und umgegrabene Boden gründlich mit einer warmen Kaliumpermanganatlösung (2 g/Liter Wasser) bewässert, mit Frischhaltefolie abgedeckt und bis zum Auspflanzen stehen gelassen, damit sich der Boden erwärmen und der Dünger mit ihm interagieren kann.
Video "Füttern"
Im Video erfahren Sie, wie man Gurken füttert.
Düngung von Gewächshausgurken
Während der Wachstumsperiode werden Gurken im Gewächshaus 4-5 Mal gedüngt. Zu Beginn der Wachstumsperiode benötigen die Pflanzen besonders viel Stickstoff. Achten Sie auf stickstoffhaltige Komplexdünger, die alle notwendigen Komponenten für die Stickstoffaufnahme enthalten. Während der Blüte und des Fruchtansatzes benötigen Gurken Phosphor, und während der Fruchtbildung Kalium. Anhand dieser Bedürfnisse können Sie Ihre Düngung planen und optimal anwenden.
Wurzelernährung
Das Bewässern von Gurken mit Nährlösungen ist die klassische und effektivste Methode, sie zu düngen. Bei der Wurzeldüngung wird die Lösung direkt auf die Wurzeln gegeben, wobei der Kontakt mit den Blättern vermieden wird. Gewächshausgurken reagieren sehr gut auf die Bewässerung, da flüssige Nährstoffe den Wurzeln leichter zugänglich sind. Diese Methode ist jedoch nur wirksam, wenn der Boden warm ist; in kaltem Boden wird die Nährstoffaufnahme über die Wurzeln gehemmt.
Die erste Wurzeldüngung von Gurken erfolgt, sobald 3–4 Blätter vorhanden sind. Zur Bewässerung lösen Sie folgende Bestandteile in 10 Litern Wasser auf: Doppelsuperphosphat (25 g), Kaliumsulfat (15 g) und Ammoniumnitrat (15 g). Wenden Sie die Lösung mit einer Menge von 0,7–1 Liter pro Pflanze an.
Die nächste Düngung erfolgt während der Blütezeit. Hierbei empfiehlt sich eine Kombination aus organischen und mineralischen Düngemitteln. Folgende Komponenten werden in 10 Litern Wasser verdünnt:
- Option 1 – Nitrophoska (1 Esslöffel) und flüssige Königskerze (0,5 l);
- Option 2 – Asche (1 Glas), Borsäure (0,5 g) und Mangansulfat (0,3 g).
Die empfohlene Verbrauchsmenge der Arbeitslösung beträgt 3 Liter pro Quadratmeter Beetfläche. Bei den beiden anderen Düngemitteln wird die gleiche Lösung alle zwei Wochen ausgebracht.
Blattdüngung
Bei der Blattdüngung werden die Blätter mit Nährlösung besprüht. Sie wirkt schneller als die Wurzeldüngung und kommt zum Einsatz, wenn Wartezeiten unvermeidbar sind. Für optimale Ergebnisse sollte der Dünger gleichmäßig auf die Blätter gesprüht und nicht über das Gießen oder Besprühen verteilt werden.
Sie können fertige Komplexdünger verwenden oder Ihre eigene Nährlösung für Gurken herstellen. Beispielsweise können Sie die Gesundheit Ihrer Gartenbeete mit folgender Minerallösung verbessern: 60 g Superphosphat, 30 g Kaliumnitrat, 1 g Borsäure, 0,4 g Mangansulfat und 0,1 g Zinksulfat pro 10 Liter Wasser. Dieselbe Lösung eignet sich auch zur Düngung von Tomaten im Gewächshaus; Tomaten gedeihen besonders gut mit Düngemitteln, die Bor, Zink und Mangan enthalten.
Pflanzen sollten nur bei bewölktem Wetter oder abends besprüht werden, da die Lösung in der Sonne schnell trocknet, ohne Zeit zum Einziehen zu haben, und weiße Flecken auf den Blattspreiten hinterlässt.
Anzeichen für Mineralstoffmangel oder -überschuss
Jedes chemische Element im Dünger wird von Pflanzen in einer bestimmten Menge aufgenommen – nicht mehr und nicht weniger. Ein Überschuss oder Mangel an Nährstoffen beeinträchtigt die Pflanzengesundheit unmittelbar. Wenn Gurken im Wachstum gehemmt sind, sich die Fruchtknospen schlecht entwickeln oder das Laub stumpf und schlaff aussieht, sind dies Anzeichen für eine unzureichende Nährstoffversorgung. Am Aussehen der Pflanzen lässt sich erkennen, welches Element fehlt oder im Überschuss vorhanden ist.
Stickstoff
Dieses Element wird von Pflanzen während der gesamten Wachstumsperiode in unterschiedlichen Mengen benötigt. Besonders wichtig ist es im Frühjahr, wenn sich das Grün der Gemüsepflanzen zu bilden beginnt. Der Stickstoffbedarf von Gurken nimmt zwar allmählich ab, ein Mangel zu Beginn der Wachstumsperiode kann jedoch sogar Auswirkungen auf die Früchte haben. Folgende Anzeichen deuten auf einen Stickstoffmangel hin:
- Veränderung der Blattfarbe – Gurkenblätter werden heller, und wenn nicht rechtzeitig Dünger ausgebracht wird, vergilben sie und trocknen aus;
- Die Früchte verlieren ihre übliche grüne Farbe und werden hell und sogar gräulich;
- Die Fruchtspitzen auf der Blütenseite nehmen eine spitze Form an;
- Das weitere Wachstum der Stängel verlangsamt sich;
- Die Pflanzen stellen die Bildung neuer Fruchtknoten ein.

Gleichzeitig kann die Anwendung bestimmter stickstoffhaltiger Düngemittel, wie beispielsweise Ammoniumnitrat, zu einer Anreicherung von Nitraten in den Früchten führen. Ein Stickstoffüberschuss bewirkt, dass sich die Gurkenschale gelblich verfärbt, kleine Flecken bekommt und das charakteristische Gurkenaroma verloren geht.
Vor der Stickstoffdüngung sollte geprüft werden, ob das Beet regelmäßig bewässert wurde. Alle mineralischen Düngemittel benötigen Feuchtigkeit zum Auflösen. Selbst wenn im Frühjahr ausreichend Stickstoff ausgebracht wurde, steht dieser den Pflanzen bei trockenem Boden nicht zur Verfügung. Bei ausreichender Bewässerung können Gewächshausgurken durch Blattdüngung mit Ammoniumsulfat oder Harnstoff (10–15 g/10 l Wasser) mit Stickstoff versorgt werden.
Bei Stickstoffmangel während der Fruchtbildung empfiehlt sich die Verwendung von Kräutertee. Dazu gibt man 2 kg gehacktes Gras oder Unkraut in 10 Liter warmes Wasser. Nach einer Woche Ziehzeit seiht man die Mischung ab und gießt die Gurken damit.
Kalium
Eine Kaliumdüngung ist für Gurken nie verkehrt, aber die Pflanzen haben während der Fruchtbildung einen besonderen Bedarf an diesem Element.
Kaliummangel in dieser Zeit beeinträchtigt vor allem die Qualität der Früchte, aber auch die grünen Pflanzenteile verändern sich. Der Mangel äußert sich durch folgende Symptome:
- Die Früchte nehmen einen neutralen Geschmack an (Süße und Aroma verschwinden);
- Die Form der Früchte verändert sich, sie verjüngen sich an der Basis, werden birnenförmig und beginnen sich einzurollen;
- Die Blätter trocknen an den Rändern aus und verfärben sich im unteren Teil der Sträucher gelb.
Zuerst sollte das Beet gründlich bewässert werden. Falls sich die Gurken nach einigen Tagen nicht erholt haben, kann Abhilfe geschaffen werden, indem eine Lösung aus Kaliumsulfat oder Kaliumasche, vorzugsweise über das Gießwasser, hinzugefügt wird.
Phosphor
Folgende Anzeichen deuten auf einen Phosphormangel hin:
- Verlangsamung des Triebwachstums;
- Junge Blätter erreichen im Vergleich zu alten eine deutlich geringere Größe;
- Die Blattadern nehmen eine violette Farbe an;
- Die Blätter dunkeln ungewöhnlich nach, nehmen einen bläulichen Schimmer an und werden in kritischen Fällen schwarz und sterben ab.

Im Notfall können Gurkensträucher mit einer Ammoniumphosphat- oder Superphosphatlösung (1 Esslöffel auf 10 Liter Wasser) besprüht werden. Ist die Situation nicht absolut kritisch, empfiehlt es sich, den Dünger direkt an die Wurzeln zu geben.
Wie Sie sehen, gibt es kein Allheilmittel gegen Nährstoffmängel. Daher empfiehlt es sich, ausgewogene Volldünger zu verwenden. Beachten Sie bei der Anwendung von Fertigdüngern die Gebrauchsanweisung und überschreiten Sie nicht die empfohlene Konzentration. Denken Sie daran: Alles in Maßen.
Video: Wurzelernährung im Gewächshaus
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Gurken im Gewächshaus düngt.




