Die besten selbstbefruchtenden Gurkensorten für den Freilandanbau: So wählen Sie die richtigen Samen aus
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Was wählen?
Züchter in den Niederlanden, der Ukraine, Russland und Belarus haben selbstbefruchtende Gurken entwickelt, die sowohl im Gewächshaus als auch im Freien angebaut werden können. Ursprünglich für den Anbau im Gewächshaus konzipiert, erwies sich der Freilandanbau dieser Gurken jedoch als deutlich rentabler. Die für den Freilandanbau geeigneten selbstbefruchtenden Gurkensorten sind Hybriden; ihr einziger Nachteil ist der jährliche Kauf von neuem Saatgut. Zu ihren Vorteilen zählen eine ausgezeichnete Keimung, gleichmäßig hohe Erträge, kontinuierliche Fruchtbildung, hervorragende Fruchtqualität und Resistenz gegen die meisten gängigen Krankheiten. Selbstbefruchtende Gurken benötigen nicht mehr Pflege als herkömmliche Gurken; sie brauchen Wärme und Feuchtigkeit, und das Stutzen der Triebspitzen ist wichtig, um die Pflanzen in Form zu bringen.
Es kommt häufig vor, dass die Gurkenblüte mit einem Kälteeinbruch zusammenfällt. Dadurch bleiben die Bienen im Garten aus, und die Gurken tragen trotz ihrer prächtigen Blüten keine Früchte. Dies erklärt, warum selbstbefruchtende Gurkensorten für den Freilandanbau bei Hobbygärtnern immer beliebter werden. Die meisten von ihnen sind vielseitig und können sowohl im Garten als auch im Gewächshaus angebaut werden, aber nicht alle.
Im Garten benötigen sie in der Regel viel weniger Aufmerksamkeit, sie wachsen ohne zusätzlichen Aufwand seitens des Besitzers, aber unter Gewächshausbedingungen bringen die meisten von ihnen eine größere Ernte hervor. Auch wenn gute Bedingungen und die strikte Einhaltung aller landwirtschaftlichen Protokolle im Freiland für einen sehr hohen Ertrag sorgen, ist es wichtig, bei der Auswahl von Gurkensamen für den eigenen Garten die Sortenbeschreibungen sorgfältig zu lesen.
Vor dem Kauf sollten Sie sich überlegen, welche Gurken Sie anbauen möchten. Sie unterscheiden sich in Verwendung, Reifezeit und Anbaubedingungen. Manche Gurken eignen sich gut für Salate, andere lassen sich am besten einlegen und wieder andere sind ideal zum Konservieren. Einige wachsen bis zu 15 cm lang, ohne ihren feinen Geschmack zu verlieren (Gewürzgurken), während andere sowohl zu Gewürzgurken verarbeitet als auch eingelegt werden können. Selbstbefruchtende Hybridgurken für den Freilandanbau gibt es in verschiedenen Reifestadien: ultrafrüh (Reifezeit bis zu 45 Tage), früh (45–50 Tage), mittelfrüh (50–55 Tage) und spät (über 55 Tage). Die frühesten Gurken kommen meist direkt auf den Tisch; wir essen sie gerne frisch und geben sie in alle möglichen Salate und Sandwiches. Mittelfrühe und späte Sorten versuchen wir für späteren Gebrauch zu konservieren; fast alle können direkt aus dem Garten gegessen oder eingemacht werden. Meist werden Gurken ohne hohles Kerngehäuse eingemacht. Sie bleiben auch nach dem Kochen fest und knackig.
Es gibt hervorragende Sorten für den Anbau im Gewächshaus, wie zum Beispiel 'Zozulya', 'Emelya', 'Dynamite' und 'Zyatek'. Und es gibt vielseitige Sorten, die sowohl im Garten als auch im Gewächshaus gedeihen, wie zum Beispiel 'German', 'Claudia', 'Crispina' und 'Muravei'. Manche Sorten lassen sich sogar auf der Fensterbank oder dem Balkon ernten. Wenn Sie Gurkensamen für die Aussaat im Freien auswählen, sollten Sie die folgenden Hybriden in Betracht ziehen.
Video "Wachsen"
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Gurken im Gewächshaus und im Freiland anbaut.
Formel-1-Allianz
Diese mittelfrühe Hybridgurke bringt 50 Tage nach der Keimung 15 cm lange und 125 g schwere Gurken hervor. Die Samen sind bereits gekeimt, und viele Anbauer verwenden Keimstimulanzien. Ein Quadratmeter Beet kann bis zu 17 kg Gurken liefern.
Zador F1
Diese frühreifende, heimische Hybridgurke ist vielseitig. Die dunkelgrünen, zylindrischen Gurken mit großen Warzen und einem leichten weißlichen Rand eignen sich ideal zum Einmachen, Einlegen, Salzen und Frischverzehr. „Zador“ wird durch Direktsaat und aus Setzlingen gezogen und liefert eine reiche Ernte, die weder von Krankheiten noch von kurzfristigen Wetterschwankungen beeinträchtigt wird.
Gerda
Diese mittelfrühe Sorte mit hoher Keimrate reift um den vierzigsten Tag. Sie eignet sich sowohl für den Anbau im Freien als auch im Gewächshaus und ist sehr resistent gegen Mehltau und andere Krankheiten. Pro Knoten bilden sich drei bis fünf Fruchtknoten. Die Gewürzgurken sind köstlich, saftig und knackig und eignen sich sowohl zum Frischverzehr als auch zum Einmachen.
Stadtgurke
Diese ultrafrühe Sorte eignet sich nicht nur für Beete und Gewächshäuser, sondern auch für den Balkon. Nach 40 Tagen trägt sie köstliche Früchte von bis zu 12 cm Länge und 3 cm Durchmesser. Werden die reifen Früchte nicht rechtzeitig geerntet, behalten sie ihre Qualität, indem sie noch einige Tage an der Pflanze bleiben. An einem einzigen Trieb wachsen bis zu 7 Gurken. Diese Sorte ist sehr krankheitsresistent und bildet zahlreiche Seitentriebe. Sorgfältiges Stutzen und Anbinden der Pflanze ist für eine einfache Pflege unerlässlich. Selbst auf kleinstem Raum (sogar in einem Blumentopf) lassen sich viele wunderbare, vielseitige Früchte ernten.
Orpheus F1
Wie alle sehr frühen Gurkensorten reift auch 'Orpheus' vor dem vierzigsten Tag. Etwa 38 Tage nach der Aussaat können 13 Zentimeter lange, dunkelgrüne Gurken mit kleinen Noppen geerntet werden. Ihr Gewicht liegt zwischen 80 und 110 Gramm.
Eine freundliche Familie
Eine sehr ertragreiche, mittelfrühe Sorte, die gegen die meisten Krankheiten resistent ist. Die Früchte sind 45 bis 46 Tage nach der Keimung erntereif. Die festen, süßen Gurken erreichen einen Durchmesser von 12 cm und werden üblicherweise eingemacht oder eingelegt.
Schwalbenschwanz
Eine vielseitige Hybrid-Sorte. Sie ist pflegeleicht, trotzt extremen Wetterbedingungen und ist äußerst krankheitsresistent. An einem einzigen Knoten entwickeln sich bis zu elf Fruchtknoten, und die Gurken, die kaum sichtbare Noppen aufweisen, erreichen schnell ein Gewicht von bis zu 110 g. Die robusten, überraschend gleichmäßigen Früchte sind am Stiel dunkelgrün und zum Stiel hin deutlich heller, mit hellen Längsstreifen, die sich über die gesamte Länge erstrecken. Sie eignen sich gleichermaßen für Salate und zum Einmachen.
Advance F1
Diese frühreife Hybride gedeiht sowohl im Gewächshaus als auch im Gemüsegarten hervorragend und benötigt dort weniger Pflege. Sie zeichnet sich durch regelmäßigen Fruchtansatz und Resistenz gegen Mehltau und andere Pilzkrankheiten aus. Die dunkelgrünen Früchte, 10 cm lang und 2 cm im Durchmesser, sind nicht hohl und eignen sich daher gut zum Einmachen, aber auch hervorragend für Sommersalate.
Herman F1
Diese in den Niederlanden gezüchtete Hybride ist bekannt für ihre frühe Reife und ihren hohen Ertrag und ist vollständig resistent gegen Pilzkrankheiten. Die dunkelgrünen, genoppten Früchte erreichen eine Länge von bis zu 12 cm und ein Gewicht von 90 g. An jedem Knoten wachsen 5 bis 9 Früchte, die sowohl frisch als auch eingelegt köstlich schmecken.
Amur F1
Eine besonders frühe Sorte mit großen, hellgrünen, zylindrischen Früchten. Sie haben eine dünne Schale, kaum sichtbare Unebenheiten und festes, nicht bitteres Fruchtfleisch. Sie lassen sich gut transportieren und werden hauptsächlich frisch verzehrt. Mittelfrühe und spät reifende Sorten werden typischerweise zur Weiterverarbeitung verwendet; die frühesten Sorten, selbst wenn sie sich zum Einlegen und Einmachen eignen, werden im Allgemeinen frisch gegessen.
Wie man anbaut
Gurken gedeihen gut auf leichten, fruchtbaren und neutralen Böden. Sandiger Lehm oder leichte, lehmige, nicht saure Böden sind ideal. Suchen Sie einen offenen, sonnigen Standort und bereiten Sie ihn im Herbst vor. Nachdem Sie die Fläche von der vorherigen Kultur – idealerweise Kohl, Tomaten, Zwiebeln oder sogar Frühkartoffeln – befreit haben, wird das Beet gründlich umgegraben und gedüngt. Im Herbst empfiehlt sich die Zugabe von Mist oder Superphosphat. Im Frühjahr sollte verrotteter Mist, Ammoniumnitrat oder Holzasche anstelle von frischem Mist verwendet werden. Ist der Boden sauer, kann dies durch die Zugabe von Kalk, Dolomitmehl oder Kreide ausgeglichen werden.
Gurkensamen werden in den Boden gesät, sobald dieser mindestens 15 Grad Celsius erwärmt hat. Um diesen Prozess zu beschleunigen, kann man das Beet mit heißem Wasser (gegebenenfalls mit Kaliumpermanganat versetzt) gießen und anschließend mit Frischhaltefolie abdecken.
Gurken werden in Reihen oder Nestern gepflanzt, die Samen werden 2 cm tief in die Erde gelegt. Experten empfehlen, bereits gekeimte Samen zu verwenden. Dazu weicht man sie ein (um beschädigte Samen auszusortieren) und lässt sie anschließend auf feuchter Watte, Papier oder Sägemehl keimen. Eine Keimungsstimulanzienlösung (z. B. Gumistar oder Siyanie-2) kann verwendet werden.
Sind die Samen von einer dünnen, mehrfarbigen Hülle umgeben, müssen sie nicht vor der Aussaat vorbereitet werden. Sie sind bereits mit allem Notwendigen behandelt und mit verschiedenen nützlichen Substanzen – nährend, schützend und wachstumsfördernd – überzogen. Solche Samen sind immer häufiger im Handel erhältlich. Achten Sie beim Kauf auf die Haltbarkeit: Die Samen sind bis zu acht Jahre haltbar, die beste Keimrate wird jedoch mit zwei oder drei Jahre alten Samen erzielt.
Nach dem Pflanzen sollte die Fläche mit einer 2 bis 3 Zentimeter dicken Mulchschicht bedeckt und anschließend mit Folie oder einem lichtdurchlässigen Material abgedeckt werden. Eine Abdeckung ist nur nachts oder bei Kälte zulässig.
Frühe Gurkensorten werden oft als Setzlinge vorgezogen, was eine zwei Wochen frühere Ernte ermöglicht. Die Aussaat kann in mehreren Etappen im Abstand von bis zu 10 Tagen erfolgen, um die Erntezeit zu verlängern und eine gleichmäßige Ernte zu gewährleisten. Am besten zieht man die Setzlinge in einzelnen Torftöpfen vor, die anschließend vollständig in das Pflanzloch im Gartenbeet gesetzt werden – Gurken mögen es nicht, wenn ihre empfindlichen Wurzeln gestört werden. In gemäßigten Klimazonen werden die Samen etwa Mitte Mai ausgesät. Sobald der Boden 18 Grad Celsius erreicht hat, können die Setzlinge ausgepflanzt werden; gegebenenfalls müssen sie nachts abgedeckt werden.
Die Pflanzen werden dann wie gewohnt gepflegt: gießen, Unkraut jäten, die Erde um sie herum auflockern, düngen und die Triebe anleiten. Gurken lieben Feuchtigkeit, aber Staunässe kann zu Fäulnis führen, und Trockenheit kann die Früchte bitter machen. Daher sollte beim Gießen eine normale Bodenfeuchtigkeit aufrechterhalten werden – bei heißem Wetter muss häufiger gegossen werden, und nach Regen (sowie nach dem Gießen) sollte die Erde aufgelockert werden, damit die Wurzeln stets frische Luft erhalten. Das Beet sollte umgehend von Unkraut befreit werden; dieser Vorgang wird üblicherweise zusammen mit dem Auflockern der Erde durchgeführt, genau wie das Gießen und Düngen.
Gurken reagieren gut auf Düngung, üblicherweise alle zwei Wochen, wobei organische und anorganische Düngemittel abwechselnd verwendet werden. Diese werden in Wasser verdünnt und an die Wurzeln gegeben. Achten Sie darauf, dass weder Wasser noch Dünger mit den Blättern in Berührung kommt. Wenn die Pflanzen gut wachsen und gesund aussehen, sollten Sie es nicht übertreiben, da sich sonst der gesamte Dünger in den Früchten anreichern kann. Falls das Wachstum nachlässt oder Stängel und Blätter blass werden, können Sie die Pflanzen mit einer Harnstofflösung besprühen, um eine schnellere Wirkung zu erzielen.
Pflanzen werden durch das Stutzen einiger Triebe erzogen, um das Wachstum anderer anzuregen. Um die richtige Stutzenmethode zu bestimmen, muss man wissen, wo sich die Fruchtknoten bilden. Die meisten Sorten bilden weibliche Blüten und somit auch Fruchtknoten an Seitentrieben. Daher wird der Haupttrieb nach dem sechsten Blatt gestutzt, sodass Seitentriebe wachsen können. Diese werden dann zurückgeschnitten, um die gewünschte Anzahl an Seitentrieben zu erhalten. Bis zum sechsten Blatt am Haupttrieb werden in der Regel alle Fruchtknoten und Seitentriebe entfernt. Hybridsorten bilden Fruchtknoten am und in der Nähe des Haupttriebs. Daher werden alle Seitentriebe bis zum sechsten Blatt entfernt. Anschließend lässt man mehrere Seitentriebe wachsen, die im Abstand von drei bis vier Blättern am Haupttrieb wachsen. Jeder Seitentrieb wird nach dem dritten Blatt zurückgeschnitten. Die Pflanze sollte auf einen oder zwei Haupttriebe erzogen werden, wobei die Seitentriebe zurückgeschnitten werden.
Die Entwicklung der Pflanze hängt auch von der Anbaumethode ab. Lässt man viele Triebe frei wachsen, genügen zwei bis drei Haupttriebe an einem Spalier. Es ist wichtig, die Pflanze nicht zu dicht wachsen zu lassen, verwelkte oder vertrocknete Blätter umgehend zu entfernen und gesunde Blätter, die sich gegenseitig beschatten, abzuschneiden. Die gesamte Pflanze benötigt ausreichend frische Luft und Sonnenlicht, da sie sonst auch durch Züchtungsresistenz nicht vor Krankheiten geschützt ist.
Die Gurken werden fortlaufend geerntet, um eine gleichmäßige Fruchtbildung zu gewährleisten. Werden reife Gurken längere Zeit nicht geerntet, kann die Fruchtbildung aufhören und die Ernte deutlich früher als für die jeweilige Sorte üblich enden. Nach dem vollständigen Abklingen der Fruchtbildung werden alle Gurkenblätter aus dem Beet entfernt. Sofern sie nicht von Krankheiten befallen sind, eignen sie sich hervorragend als Kompost. Selbstfruchtbare Gurken sind ein wertvoller Erfolg der Züchter, und es ist kein Wunder, dass ihre Sorten bei Hobbygärtnern immer beliebter werden.
Video „Die besten Sorten“
Im Video erfahren Sie mehr über die besten Gurkensorten.



