Ein Gurkenrankgitter ist das Geheimnis einer reichen Ernte.

Gurken gehören in unseren Datschen zu den beliebtesten Gemüsesorten. Wir alle lieben es, sie im Sommer zu knabbern, einzulegen oder für den Winter einzukochen. Der Erfolg beim Gurkenanbau variiert jedoch von Haushalt zu Haushalt und hängt von der Pflege und der Anbaumethode ab. In letzter Zeit ist der Anbau von Gurken an Rankgerüsten im Freiland immer beliebter geworden, was gegenüber dem Ausbreiten im Beet einige Vorteile bietet. Der Anbau von Gurken an Rankgerüsten ist keine neue Erfindung; in Gewächshäusern werden Gurkenpflanzen stets angebunden, um Platz zu sparen. Diese Methode bietet im Gartenbeet neben der Kompaktheit jedoch noch weitere Vorteile.

Vorteile des Anbaus an einem Spalier

Gurken stammen aus warmen Klimazonen und benötigen viel Sonne und Feuchtigkeit zum Gedeihen. Da sie sich am Boden ausbreiten, spenden sie selbst Schatten und sind oft anfällig für Krankheiten, deren Erreger leicht vom Boden auf Blätter und Triebe gelangen. Echter Mehltau, eine fast unvermeidliche Plage, sobald Gurkenranken den Boden berühren, stellt ein großes Problem für Gärtner dar. Rankgitter ermöglichen es, die gesamte Pflanze so anzuordnen, dass Blätter, Zweige und Früchte maximales Sonnenlicht und Wärme erhalten, uneingeschränkten Zugang zu frischer Luft haben und sich nicht gegenseitig behindern. Dies minimiert das Krankheitsrisiko.Selbstgebautes Rankgitter

Gurken besitzen die genetische Fähigkeit zu klettern und sich zu winden, was sich in der Bildung von Ranken zeigt. Ein Gurkenrankgitter schafft optimale Bedingungen für die Entwicklung dieses natürlichen Wachstumsmusters, wie die Anbauergebnisse belegen: Durch das vertikale Wachstum steigen die Erträge quantitativ und zeitlich, und ein gesundes Wachstum der Pflanze wird gewährleistet.

Diese Anbaumethode ist für den Besitzer äußerst praktisch. Bei der Gemüseernte muss man sich weder bücken noch die Gurkenpflanzen ständig anheben und dabei Beschädigungen riskieren, um Unkraut zu jäten oder den Boden aufzulockern. Die Gurken zu ernten, die sauber, fast gleich groß und schön am Netz hängen, ist ein reines Vergnügen ohne jegliche Unannehmlichkeiten.Rankgitter für den Gurkenanbau

Das Bewässern und Düngen von Gemüse ist, wie empfohlen, direkt an den Wurzeln einfach, sodass kein Wasser auf die Blätter gelangt. Ein Tropfbewässerungssystem kann installiert werden und erleichtert die Gurkenpflege zusätzlich. Auch die Platzersparnis in kleinen Gärten ist ein großer Vorteil. Ein schön gestaltetes Rankgitter kann sehr dekorativ wirken. Diese Anbaumethode ermöglicht es, den Standort der Gurken alle ein bis zwei Jahre, wie in der Fruchtfolge vorgesehen, problemlos zu wechseln.

Video: Anbau an einem Spalier

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Gurken richtig an einem Rankgitter zieht.

Vorbereitungsphase

Am besten wählt und bereitet man den Standort für Gurken im Herbst vor, direkt nach der Ernte der vorherigen Kultur. Der Boden sollte nicht sauer (oder leicht sauer), locker, nährstoffreich und leicht sein; sandiger Lehm oder humusreicher Lehmboden sind ideal. Gurken können maximal zwei Jahre hintereinander am selben Standort angebaut werden; erst nach zwei Jahren dürfen sie wieder an denselben Standort gepflanzt werden. Sie sollten nicht nach anderen Melonensorten gepflanzt werden, da sie zu eng mit Gurken verwandt sind; sie teilen das gleiche Krankheitsrisiko, und ihre Wurzeln beziehen Nährstoffe aus derselben Bodenschicht. Gurken sollten nach Kohl, Tomaten, Auberginen, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch oder Hülsenfrüchten gepflanzt werden. Die Auswahl ist so groß, dass man den Standort häufig wechseln kann.Ein schräges Rankgitter im Garten

Unmittelbar nach dem Freiräumen des Beetes muss der Boden gründlich umgegraben und mit Humus angereichert werden (5 bis 8 kg pro Quadratmeter). Es schadet auch nicht, einen Esslöffel Superphosphat, ein Glas Holzasche oder Dolomitmehl hinzuzufügen. Ist der Boden schwer, sollte er im Herbst verbessert werden – beispielsweise durch Zugabe von Torf, Sägemehl oder einfach sauberem Flusssand, um seine Durchlässigkeit für Wasser und Luft zu erhöhen. Bis zum Frühjahr hat der Boden dann Zeit, sich zu setzen und die neuen Bestandteile gleichmäßig in der fruchtbaren Bodenschicht zu verteilen.

Im Frühjahr, vor dem Pflanzen, sollte die Fläche mit einer heißen Kaliumpermanganatlösung bewässert werden. Dies erwärmt und desinfiziert den Boden. Manche Gärtner geben zusätzlich Mist oder Vogelkot in die Pflanzlöcher knapp unterhalb der Saatguthöhe. Die Zersetzung des organischen Materials sorgt für eine anhaltende Wärmeabgabe und damit für eine Art Frühlingserwärmung. Gurken, wie alle Kürbisgewächse, gedeihen am besten bei Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad Celsius, wobei die Nachttemperaturen nicht unter 18 Grad Celsius fallen sollten. Bei Temperaturen über 10 Grad Celsius stellen Gurken ihr Wachstum ein und sterben bei niedrigeren Temperaturen ab. Daher muss der Boden vor der Aussaat oder dem Pflanzen von Setzlingen gut erwärmt sein. Da Setzlinge eine frühere Ernte ermöglichen, verzichten viele Gärtner lieber auf deren Anzucht.Mist zur Bodendüngung

Man geht davon aus, dass Samen bis zu acht Jahre keimfähig bleiben, ab dem dritten Jahr nimmt ihre Keimfähigkeit jedoch stetig ab. Samen aus dem Vorjahr keimen zwar gut, bringen aber viele unfruchtbare Blüten hervor. Daher empfiehlt es sich, zwei- oder dreijährige Samen auszusäen. Diese werden zunächst bis zu 12 Stunden in einem Wachstumsförderer eingeweicht. Sie können eine fertige Mischung kaufen und 20 ml Humat in einem Liter Wasser verdünnen oder folgende Lösung selbst herstellen: Geben Sie ein halbes Gramm Kaliumpermanganat und Ammoniummolybdat in einen Liter Wasser, fügen Sie 0,2 g Borsäure und 0,01 g Kupfersulfat hinzu. Diese Mischung reichert die Samen sofort mit essenziellen Nährstoffen an und desinfiziert sie. Nach dem Einweichen sollten die Samen rieselfähig getrocknet werden.Gurkensamen zum Anpflanzen

Fachgeschäfte verkaufen vorgefertigte, pelletierte Samen, die ohne weitere Vorbereitung einfach in das Substrat gegeben werden können. Sie sind meist mit einer speziellen Beschichtung überzogen, die ihnen eine unnatürliche Farbe verleiht.

Herstellung von Rankgittern

Rankgitter in verschiedenen Größen, Ausführungen und Designs sind im Handel erhältlich oder lassen sich mit vorhandenen Materialien ganz einfach selbst bauen. Die Stützen sollten stabil sein, einen halben Meter tief in den Boden getrieben und ein bis zwei Meter hoch sein. Sie bestehen aus Kunststoffrohren, Metallpfählen oder Holzbalken. Draht (unbedingt mit einer Isolierschicht ummantelt, um die Pflanzen zu schützen), Seil oder Schnur werden zwischen den Stützen gespannt. Um ein Durchhängen unter dem Gewicht der Pflanzen zu verhindern, ist es ratsam, einen horizontalen Holz- oder Metallbalken zwischen den Stützen anzubringen. Die Pflanzen werden anschließend mit Seil daran befestigt. Bei längeren Rankgittern sollten alle 1,5 bis 2 Meter zusätzliche Stützen angebracht werden.

Das Rankgitter kann gerade, schräg oder zeltartig angeordnet sein. Zwischen den Stützen kann ein Netz gespannt oder ein ordentliches Gitter aus Latten gebildet werden.

Ein einfaches Holzspalier lässt sich so bauen: Man steckt im Abstand von 2,5 Metern Stützpfosten ins Beet, befestigt an jedem Pfosten eine bis zu 80 cm lange Querstange und dazwischen eine Abstandsstange. Die Drähte werden mit Nägeln im Abstand von 25 cm von der mittleren Abstandsstange befestigt. Alternativ können auch zwei weitere Stangen anstelle des Drahtes angebracht werden. An den Gurkenstängeln befestigte Seile werden über diese Stangen gehängt.Wandförmiges Rankgitter

Man kann eine U-förmige Holzkonstruktion aufbauen und ein Netz darin spannen. Alternativ kann man stabile, gleich lange Äste wie ein Zelt anordnen, die Spitzen zusammenbinden oder, noch besser, eine Querstange zur Stabilisierung anbringen. Es gibt viele Möglichkeiten, aber wichtig ist, ein stabiles Gerüst zu errichten und die Gurkenranken daran hochzuziehen.

Pflanzmethoden und Gestaltungsmöglichkeiten

Gurkenbeete im Freien werden entweder auf ebener Fläche, auf einem Damm oder unterhalb des Weges angelegt. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Besonders beliebt ist in letzter Zeit der Anbau in Hochbeeten mit Rankgittern. Die Beete werden 15–20 cm über dem Gartenniveau angehoben, die Stützen fest installiert und die Gurkenpflanzen angebunden, sobald sie 30 cm lang sind. Sie lernen schnell, daran hochzuklettern, und die Ranken finden Halt.Rankgitter aus Holzpfosten, Draht und Schnur

Nachdem der Gärtner auf geeignete Wetterbedingungen und erwärmten Boden und Luft gewartet hat, sät er die Samen (oder Setzlinge) ins Beet. Zwischen den Reihen sollten mindestens 1,5 Meter und zwischen den Pflanzen 25 cm Abstand eingehalten werden. Die Samen werden 2–3 cm tief gesät und anschließend mit weiteren 3 cm Mulch (Torf, Sägemehl oder Heu) bedeckt. Die Setzlinge werden vorübergehend mit Plastikfolie abgedeckt. Das Rankgitter wird entweder sofort nach dem Keimen oder, sobald erkennbar ist, angebracht.

Ist die Rankhilfe hüttenförmig, werden Gemüsepflanzen an beiden Außenseiten angebaut und anschließend an der schrägen Fläche des Rankgitters emporgeleitet. Gurken können an einer oder beiden Seiten eines einzelnen vertikalen Rankgitters befestigt werden. Im letzteren Fall werden sie versetzt gepflanzt (hierfür gibt es ein spezielles Schema), sodass zwischen den Pflanzen auf einer Seite mindestens 120 cm Abstand bleiben. Auf der anderen Seite des Rankgitters kann dann eine weitere Pflanze dazwischen gesetzt werden. Jede Gemüsepflanze hat so ausreichend Platz zum Wachsen.Bogenförmiges Rankgitter

Konventionelle Gurkensorten werden so erzogen, dass sie Seitentriebe bilden, da sich dort der Großteil der Früchte (und die meisten weiblichen Blüten) entwickelt. Dies wird durch das Stutzen des Haupttriebs erreicht, wodurch die Seitentriebe wachsen können. Hybridsorten werden oft an Spalieren gezogen, wobei „Asterix F1“, „Vocal F1“, „Motiva F1“ und „Opera F1“ besonders beliebt sind. Ihr charakteristisches Merkmal ist, dass sich die weiblichen Blüten am Hauptstamm bilden. Beim Erziehen dieser Pflanzen werden die Seitentriebe nach dem ersten oder zweiten Blatt zurückgeschnitten, damit der Hauptstamm kräftig wachsen kann.

Normalerweise werden alle Blüten und Triebe bis zum sechsten Blatt konsequent entfernt, da sie das Wachstum der gesamten Pflanze hemmen. Lässt man die erste Gurke unterhalb des sechsten Blattes wachsen, kann sich die Bildung weiterer Früchte verzögern. Entfernt man diesen ersten Fruchtknoten rechtzeitig, verzögert sich die Ernte zwar um ein bis zwei Wochen, fällt dann aber umso reicher aus.Gurken an einem Spalier anbauen

Das Gurkenbeet wird wie gewohnt gepflegt: regelmäßig gießen (sonst werden die Gurken bitter), periodisch düngen (abwechselnd mit organischen und anorganischen Düngemitteln) und regelmäßig ernten. Beim Gießen und Düngen der Wurzeln sollte darauf geachtet werden, dass keine Feuchtigkeit an die Blätter gelangt. Dies kann leicht passieren, wenn ein Rankgitter verwendet wird. Wenn Blätter und Stängel merklich blass werden (ein Anzeichen für Stickstoffmangel), sollte eine Blattdüngung mit einer Harnstofflösung durchgeführt werden. Dies geschieht am besten abends kurz vor Sonnenuntergang. Vertrocknete Blätter, beschädigte Früchte oder andere Pflanzenteile sollten umgehend entfernt werden. Am besten schneidet man sie früh morgens mit einer Gartenschere ab, damit die Schnittstellen bis zum Abend Zeit zum Trocknen haben und besser verheilen.

Ernte- und Abschlussarbeiten

Etwa anderthalb Monate nach dem Pflanzen der Setzlinge reifen die Früchte massenhaft. Sie müssen regelmäßig geerntet werden, da dies die Bildung neuer Früchte fördert. Grüne Gurken (8 bis 12 Tage alt) werden beispielsweise jeden zweiten Tag geerntet, während Essiggurken (2 bis 3 Tage alt) und Gewürzgurken (4 bis 5 Tage alt) täglich geerntet werden. Die Ernte erfolgt üblicherweise morgens oder abends. Wird die Ernte auch nur für einen kurzen Zeitraum unterbrochen, nimmt der Fruchtansatz stark ab und kann nach einer längeren Pause ganz ausbleiben.Gurkenernte im Eimer

Am Ende der Saison, wenn die Früchte vollständig abgebaut sind, werden die Gurken geerntet und verarbeitet. Das gesamte Gurkengrün wird von den Rankgerüsten entfernt. Das Grün wird in der Regel kompostiert, sofern es keine Krankheitsanzeichen aufweist. Netze, Draht, Schnüre und alle anderen Stützen für die Gurkenpflanzen werden entfernt, von Pflanzenresten befreit und eingelagert. Alle Holzteile (Stützpfosten, Pfähle und Stützen) werden abgenommen, gewaschen und getrocknet. Anschließend werden sie in Naturvlies eingewickelt und bis zum nächsten Jahr gelagert.

Die Fläche wird umgegraben, Wurzeln und andere Pflanzenreste werden entfernt, und sie wird für die nächste Bepflanzung vorbereitet.

Der Anbau von Gurken im Freiland an einem Spalier ist effizienter, rentabler und einfach eine angenehmere Methode im Vergleich zur traditionellen, aber mittlerweile überholten Methode des „Ausbreitens“.

Video: Selbstgemachtes Rankgitter

Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie selbst ein Rankgitter bauen können.

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