Gurkenanbau im Gewächshaus im Winter: Saatgutvorbereitung und Ertrag
Inhalt
Beliebte Sorten
Bevor man Gurken im Gewächshaus über den Winter anbaut, ist die Wahl der richtigen Sorte entscheidend, da der Ertrag maßgeblich davon abhängt. Achten Sie bei der Auswahl auf selbstbefruchtende Hybriden, die weniger anspruchsvoll sind. Selbstbestäubung ist für Gewächshausgurken unerlässlich, da die manuelle Bestäubung zu arbeitsintensiv ist und es schwierig ist, Insekten ins Gewächshaus zu locken – insbesondere im Winter.
Bei den selbstbefruchtenden Hybriden empfiehlt es sich, den ertragreichsten Sorten den Vorzug zu geben. Dazu gehören: Talisman F1, Kolibri F1, Zozulya F1, Picnic F1, Buratino F1, Emelya F1, Dachnik F1, Hercules F1, Dynamite F1 und viele andere. Ein guter Ertrag lässt sich auch durch den Anbau bestäubter Sorten im Gewächshaus erzielen, sofern man mit der künstlichen Bestäubung einverstanden ist. Dazu gehören Estafeta, Zarya, Mayskiy, Izumrud, Sharzh, Surprise und Pogrebok F1.
Video „Die besten Sorten“
Im Video erfahren Sie mehr über die besten Gurkensorten.
Auswahl und Aufbereitung von Saatgut
Die Saatgutaufbereitung umfasst Kalibrierung und Desinfektion. Für Gewächshausbedingungen empfiehlt sich die Verwendung von zwei- oder dreijährigem Saatgut – dieses soll kräftigere Sämlinge und somit einen höheren Ertrag hervorbringen. Da Saatgut jedoch mit der Zeit austrocknet und an Qualität verliert, ist es wichtig, zunächst die hochwertigsten Samen auszuwählen. Falls leere Samen schwer zu erkennen sind, können Sie diese einige Stunden in warmem Wasser einweichen. Nach einiger Zeit sinken gesunde Samen auf den Boden, während schwache und leere Samen an die Oberfläche steigen und sich dort leichter aussortieren lassen.
Der nächste Vorbereitungsschritt ist die Desinfektion. Hierfür eignen sich viele verschiedene Lösungen: Borsäure, Kaliumpermanganat, Kupfersulfat, Holzasche und Mineralmischungen (Nitrophoska). Es gibt auch verschiedene Desinfektionsmethoden. Am einfachsten ist es, die Samen in einer der Lösungen einzuweichen. Alternativ können Sie sie in mit Desinfektionsmittel getränkte Gaze wickeln und 10–12 Stunden einwirken lassen. Aloe-Saft oder eine Aschelösung sind hierfür gut geeignet, da beide neben ihrer desinfizierenden Wirkung auch als natürliche Wachstumsförderer dienen.
Wachsende Technologie
Der Anbau von Gurken im Gewächshaus über den Winter erfordert die Schaffung eines optimalen Mikroklimas und die Einhaltung einiger Pflegemaßnahmen. Zunächst muss das Gewächshaus beheizt werden. Für den Winteranbau ist ein fest installiertes Gewächshaus mit Warmwasserheizung erforderlich. Der Einsatz von Heizgeräten oder Öfen ist im Winter nicht empfehlenswert, da die Luft bereits sehr trocken ist. Die Beheizung des Gewächshauses sollte bis Mitte Frühling fortgesetzt werden. Anschließend, bis Ende Mai, sollte die Heizung nachts eingeschaltet werden, da Nachtfröste noch möglich sind.
Im Winter benötigen Pflanzen zusätzliches Licht, daher sollte das Gewächshaus mit hochwertigen Leuchten ausgestattet sein. Spezielle Lampen mit rotem und blauem Lichtspektrum, die Sonnenlicht imitieren, wurden zu diesem Zweck entwickelt, verbrauchen aber leider viel Energie. Ist dies nicht praktikabel, empfiehlt es sich, auf herkömmliche Energiesparlampen zu verzichten und diese am Rand des Gewächshauses aufzustellen. Beim Anbau größerer Mengen von Gurken ist die Installation einer Bewässerungsanlage ratsam.
Der Boden für Gurken sollte fruchtbar und reich an organischer Substanz, aber nicht mineralstoffarm sein. Daher sollten beim Vorbereiten des Beetes Düngemittel vermischt und beim Umgraben eingearbeitet werden. Als organische Substanz eignen sich Humus oder Kompost, Asche, Sägemehl oder grober Sand (diese lockern den Boden auf).
Superphosphat, Nitrophoska oder andere komplexe Mischungen mit Stickstoff, Kalium und Phosphor können als Mineraldünger verwendet werden. Die umgegrabene und gedüngte Fläche sollte mehrere Wochen lang mit einer transparenten Folie abgedeckt werden, damit Boden und Dünger in Kontakt kommen können.
In den wärmeren Monaten können Gurken direkt im Gewächshaus aus Samen gezogen werden. Für die Aussaat im Winter und Herbst empfiehlt sich die Anzucht von Jungpflanzen. Diese sollten beim Umpflanzen mindestens einen Monat alt sein. Wer kontinuierlich ernten möchte, sollte alle 1,5 bis 2 Monate neu aussäen. Für die Anzucht eignen sich alle Einwegbehälter, am praktischsten sind jedoch mit Torf gefüllte Pappbecher. Die Jungpflanzen können zusammen mit dem Becher in die Erde gepflanzt werden, wodurch sie vor dem Stress des Anwachsens am neuen Standort geschützt sind.
Pflegehinweise
Die Pflege von Gewächshausgurken erfordert die Aufrechterhaltung des optimalen Mikroklimas für ihre gesunde Entwicklung und Fruchtbildung. Gurken lieben Feuchtigkeit, und da Gewächshäuser im Winter oft trocken sind, sollte regelmäßig und reichlich gegossen werden. Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden – zu viel Feuchtigkeit schadet Gurken. Der Boden sollte stets so beschaffen sein, dass eine normale Verdunstung möglich ist und die Luftfeuchtigkeit bei 75–80 % liegt.
Die Temperaturkontrolle ist für Gurken im Gewächshaus wichtig. Für eine optimale Blüte und Fruchtbildung sollte die durchschnittliche Tagestemperatur 22–25 °C betragen. Vermeiden Sie plötzliche Temperaturschwankungen, insbesondere nachts. Im Winter benötigen die Pflanzen zusätzliches Licht. Düngen Sie 3–4 Mal während der Saison, indem Sie die Pflanzen mit organischen Lösungen (z. B. Mist, Königskerzenöl) gießen. Mineralische Düngemittel sind nicht empfehlenswert, da sie die Nitratanreicherung in den Früchten fördern.
Gurken bilden lange, ausladende Triebe, daher ist eine Rankhilfe im Gewächshaus unerlässlich. Die Rankhilfe ermöglicht es der Pflanze, vertikal zu wachsen und beugt so vielen Problemen mit Krankheiten, Pflege und Ernte vor. Regelmäßiges Stützen der Triebe wird empfohlen, und falls die Pflanzen zu groß werden, sollten die Triebspitzen ausgeknipst werden.
Gewächshausertrag
Der Gurkenanbau im Gewächshaus im Winter bringt stets Herausforderungen mit sich, die in den wärmeren Monaten nicht auftreten. Zunächst einmal ist im Winter die unzureichende Luft- und Bodenfeuchtigkeit aufgrund der Heizung ein Problem. Gurken reifen sehr schnell und entziehen dem Boden während der Fruchtbildung viele Nährstoffe, weshalb dieser stets feucht sein muss.
Für eine gesunde Ernte ist die richtige Bewässerung entscheidend. Dadurch wird nicht nur der Boden befeuchtet, sondern auch die Luftfeuchtigkeit erhöht. Reicht die Bewässerung allein nicht aus, um die Luftfeuchtigkeit zu steigern, stellen Sie Wasserbehälter im Gewächshaus auf, bewässern Sie den Boden und besprühen Sie die Pflanzen.
Bedenken Sie, dass Sämlinge im Winter langsamer wachsen. Die Aussaat sollte daher frühzeitig erfolgen. Wenn Sie Gurken im Dezember oder Januar anbauen möchten, säen Sie die Samen für die Jungpflanzen Ende September aus, damit diese Anfang November ins Gewächshaus umgepflanzt werden können. Bringen Sie zusätzliches Licht in einem Abstand von 50 cm zu den Pflanzen an. Erhöhen Sie die Lampenhöhe mit zunehmendem Wachstum der Gurken schrittweise auf 1,5 m.
Gurkensorten für den Gewächshausanbau benötigen stabile Wachstumsbedingungen, und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht können im Winter oft erheblich sein. Idealerweise sollte die Temperatur im Gewächshaus nachts 15–18 °C betragen. Ist dies nicht möglich, darf die Temperatur nicht unter 10 °C fallen. Bei zu niedrigen Temperaturen stellen sich die Fruchtknoten nicht mehr ein, und die Nährstoffversorgung der Wurzeln wird beeinträchtigt.
Wenn Sie diese einfachen Regeln kennen, können Sie ganz einfach Gurken zu Hause anbauen, um sie für den Neujahrstisch oder andere Winterfeiertage zu verwenden.
Video "Wachsen"
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Gurken im Gewächshaus anbaut.



