Wo treten Blattläuse an Gurken auf und wie kann man sie bekämpfen?
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Beschreibung des Schädlings
Blattläuse an Pflanzen sind erst erkennbar, wenn sich eine Kolonie gebildet hat; einzelne Exemplare sind jedoch zu klein, um sie zu sehen. Melonenblattläuse (auch bekannt als Baumwoll- oder Gurkenblattläuse) sind sehr kleine Insekten mit einer Größe von unter 2 mm. Sie kommen in verschiedenen Farben vor, von gelblich-grün bis dunkelgrün, und können sogar schwarz sein. Larven und Weibchen überwintern auf den Grundblättern von mehrjährigen Unkräutern. Mit steigenden Temperaturen werden sie aktiv und vermehren sich ab 5 °C sehr schnell.
Es ist bemerkenswert, dass diese Insekten anfangs flügellos sind. Sobald jedoch eine Überpopulation zu Nahrungsknappheit führt, schlüpfen geflügelte Exemplare. Diese fliegen zu anderen Pflanzen auf der Suche nach Nahrung. Zu diesem Zeitpunkt haben die Gurken meist bereits ihre ersten richtigen Blätter entwickelt, die den Blattläusen als neues Zuhause dienen.
Blattläuse ernähren sich vom Pflanzensaft, sondern dabei aber ein Gift ab. Sie infizieren Gurken außerdem mit verschiedenen Krankheiten, da sie zahlreiche Viren übertragen. Auf der Blattunterseite, im Schatten, bilden sie riesige Kolonien und breiten sich dann über Stängel und Blüten aus, um den Pflanzensaft zu saugen.
Die Bekämpfung sollte so früh wie möglich beginnen, da die Blattläuse sonst die Pflanze zerstören und zur nächsten weiterziehen. Dies kann die Fruchtbildung verhindern und möglicherweise andere Nutzpflanzen infizieren.
Wie gelangt es in den Garten?
Im Freiland werden Blattläuse an Gurken ab Mitte des Sommers sichtbar. Zu diesem Zeitpunkt haben sie sich bereits stark vermehrt und sich wahrscheinlich schon viel früher im Garten angesiedelt. Ihre Fortpflanzung hängt vom Anstieg der Frühlingstemperaturen ab, daher treten Blattläuse in Gewächshäusern schon im Frühjahr an Gurken auf. Sie bevorzugen Melonen und Kürbisse, überwintern aber auf Unkraut, wodurch sie ebenfalls ins Gewächshaus gelangen können. Geflügelte Blattläuse fliegen in der Regel keine weiten Strecken; sie suchen sich neue Pflanzen in der Nähe. Daher ist es ratsam, Gurken, Zucchini, Kürbisse und Speisekürbisse in verschiedenen Teilen des Gartens zu pflanzen, um einen Blattlausbefall zu vermeiden.
Ameisen und Blattläuse leben in enger Partnerschaft: Die Ameisen tragen die Schädlinge zu neuen Pflanzen, beschützen und verteidigen sie, während die Blattläuse sie mit ihrem süßen Saft (Honigtau) ernähren. Daher muss der Kampf gegen diese kleinen Schädlinge bei den Ameisen beginnen. Ameisen sind zwar nützlich für den Boden, den sie bewohnen, können aber auch Blattläuse einschleppen und so erhebliche Schäden an Gemüse- und Obstpflanzen verursachen. Sollten sich also Ameisen in der Nähe Ihres Gurkenbeets angesiedelt haben, versuchen Sie, sie so schnell wie möglich zu beseitigen.
Kontrollmaßnahmen
Es ist besser, vorbeugende Maßnahmen im Voraus zu ergreifen, als Schädlinge zu bekämpfen, wenn die Ernte bereits gefährdet ist.
Da Blattläuse auf Unkräutern überwintern, ist es entscheidend, ihre Ausbreitung im Garten, insbesondere im Gewächshaus, zu verhindern. Ausgerissenes Unkraut sollte nicht zwischen den Gemüsereihen liegen bleiben, sondern sofort entfernt oder, noch besser, vernichtet werden.
Nach der Ernte sollten alle oberirdischen Pflanzenteile aus dem Gewächshaus entfernt (idealerweise vernichtet) werden; Pflanzenreste dürfen bis zur nächsten Saison nicht zurückbleiben. Es empfiehlt sich, die Erde bis zu einer Tiefe von 5 cm aufzufüllen und das Gewächshaus selbst zu desinfizieren. Die Behandlung mit Schwefelrauchbomben ist empfehlenswert, jedoch nur bei Holzrahmen (da Schwefel Metall schädigt) und dicht schließendem Deckel.
Eine weitere Lösung, Bleichmittel, eignet sich zur vorbeugenden Bekämpfung. Diese Lösung wird auf die Pflanzen gesprüht und zur Behandlung des Gewächshausinneren sowie aller Geräte verwendet. Lösen Sie 400 g Bleichmittel in 10 Litern Wasser auf und lassen Sie die Lösung vor Gebrauch einige Zeit ziehen.
Erfahrene Gemüsegärtner sagen, dass man beim Gurkenanbau keine Probleme mit Blattläusen haben muss, wenn man alles richtig macht. Zunächst sollte man bei der Wahl der Gurkensorte auf Blattlausresistenz achten. Es gibt spezielle Hybriden, die gegen diesen Schädling resistent sind. Wenn die Temperatur im Gewächshaus nicht unter 18 °C fällt oder über 28 °C steigt, die Luftfeuchtigkeit ausreichend ist und die Pflanzen nicht zu eng stehen, wachsen die Gurken kräftig. Sie können dann auch einen leichten Blattlausbefall verkraften.
Bei genauer Beobachtung lassen sich die Schädlinge frühzeitig erkennen und leichter bekämpfen. Manche Gärtner sammeln die Blattläuse mechanisch ab oder spülen sie mit Wasser ab (diese Methode kann im Garten häufiger angewendet werden als im Gewächshaus). Wöchentliches Besprühen (oder Düngen über die Blätter) mit Phosphor-Kalium-Dünger zeigt gute Ergebnisse. Dazu werden 10 g Kaliumchlorid und 20 g Superphosphat in 10 Litern Wasser gelöst. Diese Lösung kann so lange verwendet werden, bis die Schädlinge vollständig beseitigt sind.
Es gibt spezielle Kreiden, die zur Abwehr von Ameisen verwendet werden; sie können in Gewächshäusern eingesetzt werden.
Natürliche Feinde von Blattläusen – Marienkäfer und Florfliegen – sind hervorragende Helfer bei deren Bekämpfung. Man kann sie überall fangen und auf das eigene Grundstück bringen (besonders effektiv ist dies im begrenzten Raum eines Gewächshauses).
Im Garten und Gewächshaus können Sie Pflanzen anbauen, die Blattläuse abwehren. Dazu gehören Zwiebeln, Knoblauch, Minze und Koriander. Auch Bohnen und Petunien mögen sie nicht. Der starke Duft dieser Pflanzen hält Blattläuse davon ab, sich auf Gurken anzusiedeln.
In der Regel versuchen Gärtner bei einem Schädlingsbefall zunächst, diese mit Hausmitteln zu bekämpfen, also mit Mitteln, die für Menschen und andere Insekten nicht sehr giftig sind.
Aufgüsse aus Kartoffel- oder Tomatengrün, Zwiebeln und Zwiebelschalen, Schöllkrautblättern und -stängeln, Knoblauch, Löwenzahn, Chili und Holzasche eignen sich hervorragend für diesen Zweck. Bereiten Sie den Aufguss zu und geben Sie etwas Waschmittel hinzu. Es handelt sich dabei natürlich nicht um Chemikalien, aber sie sind sehr wirksam gegen Blattläuse, wenn Sie die Anwendung wöchentlich wiederholen und dabei auch die Blattunterseiten behandeln. Vermeiden Sie zu konzentrierte Aufgüsse, da diese Nützlinge abschrecken oder töten können.
Die Behandlung wird abends oder an einem bewölkten Tag durchgeführt, damit die mit dem Produkt gegossenen Pflanzen keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.
Es empfiehlt sich, das Spritzen einzustellen, bevor die Früchte reif sind.
Es gibt noch eine andere, sehr moderne, aber bereits bewährte Lösung: Pflanzen werden mit Wodka oder Coca-Cola behandelt. Angeblich funktioniert es. Allerdings erweist sich das Spray als sehr teuer.
Wenn all diese Methoden versagen, müssen Sie auf chemische Mittel zurückgreifen. Die moderne Wissenschaft hat biologische Präparate entwickelt, die für den Menschen unschädlich sind, wie beispielsweise „Aktofit“, „Bitoxibacillin“ und „Fitoverm“. Beachten Sie, dass Spezialinsektizide wie „Decis“, „Karbofos“ und „Metaphos“ spätestens 40 Tage vor der Ernte auf die Pflanzen ausgebracht werden dürfen.
Video "Wie man Blattläuse bekämpft





