Ein Überblick über Gurkenkrankheiten in Gewächshäusern und deren Behandlung
Inhalt
Krankheiten und ihre Behandlung
Im Freilandanbau sind Nutzpflanzen nicht so gut vor Krankheiten geschützt wie im Gewächshaus. Obwohl Gewächshäuser, auch solche aus Polycarbonat, ein Mikroklima schaffen, das den natürlichen Bedingungen so nahe wie möglich kommt, lassen sich Krankheiten und Schädlinge oft nicht vollständig vermeiden.
Ein aufmerksamer Züchter erkennt Gurkenkrankheiten an verschiedenen charakteristischen Symptomen wie Welke, Flecken oder Fäulnis an den Blättern und mehligen Ablagerungen. Die meisten dieser Krankheiten sind behandelbar, und durch geeignete Anbaumethoden lassen sich vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Eine korrekte Diagnose ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung Ihrer Gurken, egal ob sie in einem Polycarbonat-Gewächshaus oder einer anderen Anbauform kultiviert werden.
Gurken werden von vielen Krankheiten und Schädlingen befallen. Schauen wir uns die häufigsten genauer an.
Echter Mehltau
Anzeichen für Echten Mehltau sind braune Flecken mit einem weißen Belag auf den Blättern. Dieser charakteristische Belag wird von Fachleuten auch als Myzel bezeichnet. Nach und nach breitet sich die Krankheit auf die gesamte Blattoberfläche aus und lässt die Blätter stumpf und trocken werden. Gurkenkeimlinge, die von Echtem Mehltau befallen sind, stellen ihr Wachstum ein, und junge Triebe wachsen nicht mehr. Die Krankheit wird durch einen Pilz verursacht, der in Pflanzenresten überwintert und mit Beginn des Frühjahrs aktiv wird.
Die unschönen Blattbeläge lassen sich mit einer speziellen Lösung behandeln, beispielsweise mit einer aus Wildkräutern hergestellten. Dazu gehören Löwenzahn, Wegerich, Huflattich, Brennnessel, Vogelmiere und Weidenröschen. Diese Kräuter werden gehackt und in einen 10-Liter-Eimer mit kochendem Wasser gegeben. Anschließend werden 1 Teelöffel Harnstoff, Flüssigseife und Manganpulver hinzugefügt und alles gründlich vermischt.
Neben diesem Gurkenrezept können auch andere bewährte Hausmittel helfen, schädliche Ablagerungen von den Blättern zu entfernen. Verwenden Sie beispielsweise eine Mischung aus Königskerze, Molke und Harnstoff im Verhältnis 10 Liter Wasser pro 1 kg Kuhmist und 1 Esslöffel Harnstoff.
Manche Gärtner verwenden zur Bekämpfung von Pilzsporen eine Lösung aus Sauermilch (1 Liter Sauermilch auf 9 Liter Wasser). Diese Methode verlangsamt den Krankheitsverlauf jedoch nur um einige Wochen, beseitigt die Krankheit aber nicht vollständig. In leichten Fällen kann es helfen, 1 kg verrottetes Heu 24 Stunden lang in einem Eimer warmem Wasser einzuweichen oder 3 Liter Molke mit 15 Tropfen Jodalkohol auf 7 Liter Wasser zu vermischen.
Schwefelpulver hat sich als wirksam gegen Mehltau erwiesen. Es wird üblicherweise mit drei Lagen Gaze auf den Boden aufgetragen und anschließend drei Stunden lang mit Frischhaltefolie abgedeckt. Auch Schachtelhalm-Aufguss ist wirksam. Zur Zubereitung werden 1 kg frischer oder 100 g getrockneter Schachtelhalm mit 10 Litern Wasser übergossen, einen Tag lang ziehen gelassen und anschließend mehrere Stunden gekocht. Nach dem Abkühlen wird der Aufguss im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnt.
Befallene Blätter und Triebe sollten vorbeugend verbrannt werden. Sie dürfen nicht an den Rand des Gartenbeets geworfen werden.
Eine hervorragende Lösung ist die Anpflanzung krankheitsresistenter Sorten wie Otelo, Khrustik und Laplandiya. Auch das Ausdünnen der Pflanzen auf einen Abstand von 15–35 cm trägt dazu bei und gewährleistet eine ausreichende Luftzirkulation.
Falscher Mehltau
Falscher Mehltau, auch Peronosporose genannt, ist an gelbgrünen Flecken auf den Blättern zu erkennen. Die Blattunterseite verfärbt sich purpurgrau, und mit der Zeit trocknet das Blatt aus und fällt ab. Diese gefährliche Krankheit kann sowohl bei Gurken, die in Gewächshäusern aus Polycarbonat oder anderen Materialien gezogen werden, als auch im Freiland auftreten.
Günstige Bedingungen für die Krankheitsentwicklung sind hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 16–18 Grad Celsius. Der Ausbruch der Krankheit lässt sich leicht an kleinen Tröpfchen auf der Blattoberfläche erkennen. Die Sporen bleiben lange im Boden aktiv, was die Bekämpfung erschwert.
Zur Behandlung von Falschem Mehltau an Gurken werden die Blätter mit kupferhaltigen Produkten wie Bordeauxbrühe, Oxychom und Ridomil Gold behandelt. Diese wirken vorbeugend am besten. Rizoplan, ein Produkt mit lebenden Bakterienzellen, kann ebenfalls helfen, die Infektion zu bekämpfen. Es reichert sich nicht im Boden an und zersetzt sich schnell. Um Gurken im Gewächshaus zu retten, werden ihre Blätter außerdem mit einem bekannten Hausmittel besprüht: Molke.
Brauner Fleck
Cladosporiose, auch bekannt als Braunfleckenkrankheit oder Klebrige Stängel- oder Stängel-/St ...
Zur Bekämpfung dieser Fäulnis gehört es, die Wasserzufuhr für 100 Stunden zu unterbrechen. Liegt die Temperatur im Gewächshaus unter 18 Grad Celsius, sollte sie durch Beheizung auf 20 Grad Celsius erhöht werden. Kupferhaltige Produkte können bis zum Erscheinen der Gurken verwendet werden. Viele Gärtner bevorzugen eine Mischung aus Bordeauxbrühe und Flüssigseife. Bactogen oder Planriz haben sich im Kampf gegen Stängelfäule als wirksam erwiesen. Es wird empfohlen, die Oberflächen im Gewächshaus mit chlorfreien Desinfektionsmitteln abzuwischen. Gurken sollten nicht mit kaltem Wasser gegossen werden.
Zur Vorbeugung ist es notwendig, die Pflanzen in den betroffenen Gebieten zu ersetzen. Die Krankheit breitet sich sehr schnell aus. Um Ernteausfälle zu vermeiden, ist es unerlässlich, so schnell wie möglich mit der Unterstützung der Pflanzen zu beginnen.
Faul
Krankheiten an Gewächshausgurken sind immer ärgerlich. Dies gilt insbesondere für die häufigen Weiß-, Wurzel- und Graufäule. Die Weißfäule verdankt ihren Namen dem pudrigen Belag, der sich an Stamm und Blättern bildet. Diese Krankheit kann zum Absterben der Gurkenpflanze führen und sich auch auf andere Kulturen ausbreiten. Bei Fäulnisbefall lässt sich die Krankheit mit modernen Pflanzenschutzmitteln bekämpfen.
Wurzelfäule breitet sich schnell unter Pflanzen aus. Sie wird durch unsachgemäße Pflege von Sträuchern verursacht, beispielsweise durch Gießen mit kaltem Wasser oder durch Absenken der üblichen Temperatur. Pflanzen infizieren sich häufig beim tiefen Einpflanzen von Sämlingen oder beim Anhäufeln. Das Freilegen des Wurzelsystems kann die Früherkennung des Virus erleichtern. Eine Lösung aus Kupfersulfat oder Kupferoxychlorid ist in diesem Fall wirksam. Nach der Behandlung werden Wurzeln und Stängel üblicherweise mit trockener, sauberer Erde bedeckt.
Bei Grauschimmelbefall an Gurken zeigen sich charakteristische farbige Flecken auf den Blättern. Diese schädlichen Parasiten breiten sich vorwiegend nachts aus. Was ist in diesem Fall zu tun? Um den Grauschimmel zu bekämpfen, streut man üblicherweise beim Pflanzen Holzasche zwischen die Reihen. Auch ein ausreichender Pflanzabstand ist wichtig. Alternativ kann man die betroffenen Stellen nach dem Entfernen der Blätter mit einer Mischung aus Kreide und Kaliumpermanganat behandeln. Vorbeugend wirkt die richtige Pflanzenpflege.
Schwarzer Schimmel
Da in Gewächshäusern warme und feuchte Bedingungen herrschen (die Schimmelpilzen ideale Wachstumsbedingungen bieten), werden Gurkenpflanzen häufig von diesem Pilz befallen. Die Pilzkrankheit bildet verzweigte Myzelien und breitet sich schnell aus. Experten vermuten, dass sich in Gewächshäusern Kondenswasser ansammelt, das ein optimales Wachstum für Schimmelpilze ermöglicht.
Bei genauerer Betrachtung zeigen sich dunkelgraue Flecken mit violettem Schimmer an Stängeln und Blattstielen. Braune Flecken finden sich auf dem Laub, vorwiegend an älteren Blättern. Mit fortschreitender Krankheit bildet sich ein pudriger, netzartiger Belag. Das Laub trocknet anschließend aus und fällt ab. Schwarzer Schimmel ist auch als Gurkenblattbrand bekannt. Temperaturen zwischen 20 und 26 °C, eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 100 %, schlechte Belüftung, Temperaturschwankungen sowie Verletzungen durch Beschneiden oder Stutzen begünstigen die rasche Krankheitsentwicklung. Die Latenzzeit beträgt bis zu 5 Tage. Der Pilz tritt in eine Ruhephase ein, wenn die Lufttemperatur unter 10 °C sinkt; in dieser Phase werden Sporen gebildet.
Vorbeugung von schwarzem Schimmel:
- Dichtheit der Gewächshausverbindungen während der Montage;
- ausreichend Licht;
- Anbau von Nutzpflanzen an einem Ort einmal alle 3 Jahre;
- Aufrechterhaltung der optimalen Temperatur;
- das Vorhandensein eines Durchlüftungssystems;
- Pflanzendüngung (zum Beispiel mit einer Lösung aus 10 Gramm Harnstoff, 2 Gramm Kupfersulfat und 1 Gramm Zinksulfat);
- das Rhizom mit warmem Wasser bewässern;
- Strumpfband;
- Entfernung der betroffenen Sträucher samt Erde.
Zu den biologischen Bekämpfungsmethoden gehört die Zugabe von Holzkohle und Holzasche zum Boden vor der Pflanzung. Die chemische Behandlung erfolgt durch Besprühen mit Bordeauxbrühe oder Kupferoxychlorid. Barrier und Zaslon sind ebenfalls wirksam. Bei starkem Befall empfiehlt es sich, das Gewächshaus mit einer Seifenlösung und Kaliumpermanganat und die Pflanzen mit Fitosporin-M zu behandeln.
Schädlinge und Bekämpfungsmethoden
Die wichtigsten Parasiten an Gurken im Gewächshaus sind Spinnmilben, Melonenblattläuse, Keimlingsfliegen und Weiße Fliegen.
Spinnmilben saugen den Pflanzensaft aus den Blättern, was zum Verlust von Knospen, Blüten und Laub und sogar zum Absterben der Pflanze führen kann. Was kann man dagegen tun? Unkraut im Gewächshaus jäten, die Erde austauschen und Schädlinge bekämpfen, die Erde befeuchten, sie mit Zwiebel- oder Paprikaaufguss anreichern, Malathion verwenden und Dill in der Nähe pflanzen, um Marienkäfer anzulocken, kann helfen.
Melonenblattläuse befallen Früchte, Blüten und Fruchtknoten. Zur Bekämpfung der Blattläuse besprühen Sie die Pflanzen mit einem Wasserstrahl, besprühen Sie sie mit einem Aufguss aus Zwiebelschalen, vergilbten Trieben und behandeln Sie die verbleibenden Triebe mit Schwefelpulver oder Karbofos. Auch die Pflanzenschutzmittel Iskra und Fitoverm sind geeignet. Es empfiehlt sich, Minze, Koriander, Senf, Knoblauch und Basilikum in der Nähe anzupflanzen.
Vorbeugende Maßnahmen wie Kompostierung helfen, Kolonien von Keimlingsfliegen und Weißen Fliegen zu verhindern. Lockern Sie den Boden vor dem Pflanzen auf und setzen Sie die gekeimten Samen nicht zu tief ein. Verwenden Sie beim Einweichen Wachstumsförderer und lockern Sie den Boden bei der Ernte auf, um alle Pflanzenreste zu entfernen.
Video: „Wie man Gurkenwurzeln vor Wurzelfäule rettet“
Dieses Video stellt Ihnen eine Methode vor, mit der man neue Wurzeln für Gurkensträucher mit Wurzelfäule gewinnen kann.








