Die wichtigsten Krankheiten der Gurke und Methoden zu ihrer Behandlung und Vorbeugung
Inhalt
Echter Mehltau
Echter Mehltau ist die häufigste Krankheit an Gurkenblättern. Er zeigt sich als pudriger, weißlicher Belag, der die gesamte Blattoberfläche und die Stängel bedeckt. Wird er nicht behandelt, breitet sich die Krankheit auf die gesamte Pflanze aus, wodurch die Triebe gelb werden und schließlich vollständig absterben. Verursacht wird diese Krankheit durch Pilze und führt oft zum Absterben der Pflanze.
Die „Erntezeit“ des Echten Mehltaus fällt in bewölkte, kühle Perioden, wenn die Lufttemperaturen 18–19 °C nicht übersteigen. Er übersteht den Winter gut und kann daher auf nicht geernteten Gartenpflanzen verbleiben, um in der neuen Saison auf benachbarte Pflanzen auszuwandern.
Gurken mit einem Stickstoffüberschuss sind besonders anfällig für Mehltau, vor allem bei unregelmäßiger Bewässerung. Wenn Sie den Boden austrocknen lassen und die Gurken dann am Vortag mit einer großen Menge stickstoffhaltigem Dünger düngen, setzen Sie Ihre Pflanzen dem Risiko eines Mehltaubefalls aus.
Krankheitsvorbeugung bedeutet vorbeugendes Handeln. Vermeiden Sie es, Gurken zwei Jahre hintereinander am selben Standort anzubauen; wechseln Sie die Pflanzen im Garten, sodass sie frühestens nach 3–4 Jahren wieder an ihren vorherigen Standort zurückkehren. Nach der Ernte sollten die Pflanzen vollständig aus den Beeten entfernt werden. Gewächshäuser und Freilandbeete sollten unmittelbar nach der Ernte behandelt werden. Die Lufttemperatur (insbesondere in Gewächshäusern) sollte nicht unter 24–26 °C fallen, um ein günstiges Umfeld für Pilzwachstum zu vermeiden. Verwenden Sie warmes Wasser zum Bewässern und vermeiden Sie plötzliche Bodentemperaturschwankungen. Regelmäßige Behandlungen der Pflanzen mit Fungiziden beugen Mehltau vor.
Bei ersten Anzeichen einer Krankheit sollten die Pflanzen mit einem Fungizid wie Topsin-M oder Topaz behandelt werden. Lösen Sie 2–3 Milliliter des gewählten Mittels in 10 Litern warmem Wasser auf und besprühen Sie die Sträucher. Führen Sie diese Behandlung am besten an windstillen, trockenen Tagen durch.
Zur Bekämpfung von Mehltau-Befall empfiehlt sich das bewährte Kupferoxychlorid. Geben Sie 40 Gramm Kupferoxychlorid in 10 Liter warmes Wasser und beginnen Sie anschließend mit dem Sprühen.
Während der Blüte- oder Fruchtzeit ist der Einsatz von Chemikalien höchst unerwünscht, daher können Sie Folgendes verwenden:
- Königskerzentinktur (1 Kilogramm Rohmaterial wird 3 Tage lang in 3 Litern Wasser eingeweicht und anschließend vor Gebrauch in weiteren 3 Litern Wasser verdünnt);
- Molke (1 Liter Sauermilch wird mit 1 Liter Wasser vermischt und gefiltert);
- Soda-Seifenlösung (50 Gramm Soda mit 50 Gramm Waschmittel mischen, in 10 Litern Wasser verdünnen).
Denken Sie daran, vor dem Besprühen befallene Stellen der Pflanze zu entfernen.
Falscher Mehltau
Die Krankheit zeigt sich durch helle, leicht gelbliche oder weiße Flecken auf der gesamten Blattoberfläche. Nach einiger Zeit verfärben sich die betroffenen Stellen bräunlich und trocknen dann aus. Die größte Gefahr des Falschen Mehltaus besteht darin, dass er in jedem Entwicklungsstadium der Pflanze auftreten kann.
Falscher Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die bei hoher Luftfeuchtigkeit gut gedeiht. Dies wird sowohl durch Überwässerung als auch durch zu dichte Bepflanzung begünstigt.
Um Falschen Mehltau vorzubeugen, sollten Gurkentriebe regelmäßig ausgedünnt, angebunden und gestutzt werden. Gurken sollten nicht zwei Jahre hintereinander am selben Standort gepflanzt werden. Am Ende der Saison müssen die Pflanzen vollständig entfernt werden. Vermeiden Sie das Gießen mit kaltem Wasser. Staunässe ist generell unerwünscht. Besprühen Sie die Pflanzen außerdem regelmäßig mit Fungiziden oder Molke.
Bei Krankheitsbefall die Bewässerung einstellen, nicht düngen und die Pflanzen auskneifen. Als erste Maßnahme die Pflanzen mit einer Polycarbicinlösung, Bordeauxbrühe oder Kupferoxychlorid behandeln. Alternativ können Produkte wie „Ordan“ und „Ridomil“ verwendet werden. Während der Behandlung im Gewächshaus eine konstante Temperatur von etwa 25 °C gewährleisten. Gurken im Freiland mit Plastikfolie abdecken.
Brauner Fleck
Gurkenkrankheiten zeigen sich typischerweise zuerst an Blättern und Stängeln, und die Braunfleckenkrankheit bildet da keine Ausnahme. Charakteristisch für diese Krankheit sind grünlich-braune Geschwüre an den Stängeln. Mit der Zeit vergrößern sich die Flecken, und das Blatt selbst verdunkelt sich.
Das Problem besteht darin, dass die Braunfleckenkrankheit die gesamte Pflanze befällt. Die Krankheit entwickelt und breitet sich aktiv bei kühlem Wetter und erhöhter Luftfeuchtigkeit aus, beispielsweise bei starkem Regen. Auslöser sind häufig plötzliche Temperaturwechsel, wie unerwartete Nachtfröste. Regen, Wind und kontaminierter Boden begünstigen die Ausbreitung. Die Braunfleckenkrankheit überwintert auf Pflanzenresten und im Boden. Die Pilzsporen sind frostbeständig.
Um Cladosporiose vorzubeugen, sollten Gurken jährlich neu gepflanzt und der Boden vor der Pflanzung desinfiziert werden. Das Gewächshaus muss gut belüftet und eine gleichmäßige Temperatur gewährleistet sein. Bei Frostgefahr sollten die Beete im Freien mit Plastikfolie abgedeckt werden. Nach der Ernte müssen sowohl die ober- als auch die unterirdischen Pflanzenteile entfernt werden.
Wenn Sie braune Flecken an Ihren Pflanzen entdecken, stellen Sie das Gießen für mindestens 5 Tage ein. Versuchen Sie, die Lufttemperatur bei 20–24 °C zu halten, um ungünstige Bedingungen für die Pilzsporen zu schaffen. Behandeln Sie die Pflanzen mit Fungiziden, Bordeauxbrühe, Kupferoxychlorid oder Oxychom. Entfernen Sie unbedingt alle befallenen Pflanzen aus Ihren Beeten, um eine Ausbreitung der Krankheit auf benachbarte Pflanzen zu verhindern.
Weißfäule
Pilzkrankheiten sind eine wahre Plage für Gurken. Eine dieser Krankheiten, die Weißfäule, breitet sich meist über die gesamte Pflanze aus. Zu den Symptomen gehören weißliche Flecken, die sich mit der Zeit schwarz verfärben; der Strauch wird von einem dicken, weißlichen Belag überzogen, wird schleimig und weich und verfault schließlich.
Die Ursache des Problems liegt in der Aktivität des Sklerotienpilzes, der den Winter gut übersteht und sich sehr schnell ausbreitet. Besonders problematisch ist, dass er sich in feuchtem Boden und hoher Luftfeuchtigkeit gut verbreitet.
Wie auch bei anderen Krankheiten lässt sich Weißfäule durch regelmäßiges Ausdünnen der Pflanzen und jährliches Neupflanzen der Gurken verhindern. Wichtig ist, Staunässe zu vermeiden, das Gewächshaus täglich zu lüften, die Blätter auszudünnen und für Frischluftzufuhr zu sorgen. Nach der Ernte müssen die Pflanzen aus dem Boden entfernt und mit Antiseptika und Fungiziden behandelt werden.
Behandeln Sie die Krankheit, indem Sie die befallenen Pflanzenteile entfernen und die Schnittstellen mit Asche oder Kalk behandeln. Bei starkem Befall muss der Strauch vollständig aus dem Beet entfernt werden, da er sich sonst nicht mehr erholen kann. Behandeln Sie die Sträucher mit einem Fungizid und düngen Sie sie anschließend mit einem Heildünger (10 g Harnstoff, 1 g Zink und 1 g Kupfersulfat in 10 Litern Wasser verdünnen).
Grauschimmel
Grauschimmel zeichnet sich durch braune Flecken mit einem grauen Belag aus. Er befällt die gesamte Pflanze, daher muss unverzüglich und entschlossen gehandelt werden. Wie alle Pilzkrankheiten gedeiht Grauschimmel in zu feuchtem Boden und bei sinkenden Lufttemperaturen.
Die Vorbeugung ist bei allen Pilzschädlingen gleich: Vermeiden Sie zu dichte Beete, entfernen Sie die Pflanzen am Ende der Saison und wechseln Sie den Standort der Gurken jedes Jahr. Regelmäßige Behandlungen mit Fungiziden oder Molke sind natürlich unerlässlich, um sie zu bekämpfen.
Pilzkrankheiten an Gurken und deren Behandlung sind weitgehend identisch. Befallene Pflanzen sollten mit einem Fungizid behandelt werden, das Wirkstoffe gegen Grauschimmel enthält; geeignet sind beispielsweise „Rovral“ und „Bayleton“. Während der Behandlung mit Fungiziden sollte die Bewässerung reduziert oder ganz eingestellt werden. Alle befallenen Pflanzen müssen entfernt werden.
Wurzelfäule
Wurzelfäule ist mit bloßem Auge an dem Welken der Blätter erkennbar. Die Pflanze trocknet aus, und die Wurzeln verfärben sich rot und zerfallen. Im Gegensatz zu den zuvor genannten Krankheiten begünstigt Wurzelfäule hohe Temperaturen, unzureichende Bodenfeuchtigkeit oder übermäßiges Gießen mit kaltem Wasser.
Das Motto zur Bekämpfung von Wurzelfäule lautet: „Keine dichte Bepflanzung mehr“. Sie können die schädlichen Auswirkungen der Krankheit verhindern, indem Sie vermeiden, Ihre Sträucher mit sehr kaltem Wasser zu gießen, insbesondere während heißer Perioden, und indem Sie Ihre Pflanzen alle 2-3 Wochen mit Fungiziden behandeln.
Bei Wurzelfäule die Wurzelentwicklung der Gurken fördern. Frische, nährstoffreiche Erde in die Beete geben, die unteren Blätter entfernen und die Stängel in die Erde setzen. Zehn Tage lang die Erde um die Pflanzen mit warmem Wasser bewässern. Eine Hefelösung verwenden. Ausgetrocknete Pflanzen aus der Erde nehmen und mit Antiseptika (z. B. Jodlösung) und Fungiziden behandeln.
Kupferkopf
Braune Mosaikflecken an Gurken, die zum Austrocknen der Pflanze und zur Bildung von feuchten Wunden an den Früchten führen, sind Anzeichen für einen Befall mit dem Kupferkopfpilz. Dieser Pilz vermehrt sich häufig auf infiziertem Saatgut, das vor der Aussaat nicht geröstet oder behandelt wurde. Er überwintert zudem problemlos in den oberen Bodenschichten. Temperaturschwankungen und übermäßiges Gießen mit kaltem Wasser begünstigen die Vermehrung des Kupferkopfpilzes.
Vorbeugende Schädlingsbekämpfung umfasst verschiedene Maßnahmen. Zunächst sollten Gurken jährlich neu gepflanzt oder der Boden verbessert werden. Nach der Ernte wird die Pflanze aus dem Boden entfernt. Vermeiden Sie die Verwendung von Saatgut befallener Pflanzen; behandeln Sie dieses unbedingt vor der Aussaat. Schädlinge nutzen Ihre Unachtsamkeit aus, daher ist ständige Wachsamkeit unerlässlich.
Zur Behandlung besprühen Sie die Sträucher wöchentlich mit einer 1%igen Bordeauxbrühe. Befallene Strauchteile sollten entfernt und die Schnittstellen mit Kupfersulfat oder Kalk versiegelt werden. Kupfersulfat kann nach der Ernte auf den Boden ausgebracht werden, um den Pilz abzutöten.
Video: „Methoden zur Bekämpfung von Gurkenkrankheiten“
Dieses Video zeigt Ihnen einige einfache und effektive Techniken, mit denen Sie verschiedene Gurkenkrankheiten in Ihrem Garten effektiv bekämpfen können.








