Karottenkrankheiten und Schädlinge – die besten Methoden zur Bekämpfung
Inhalt
Krankheiten
Karotten können in verschiedenen Wachstumsstadien schädlichen Mikroorganismen ausgesetzt sein. Am gefährlichsten sind Infektions- und Pilzkrankheiten, die Wurzelfäule und Verderb verursachen.
Fäulnis und ihre Arten
Faktoren wie übermäßige Boden- und Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit plötzlichen Temperaturänderungen begünstigen Fäulnisprozesse. Diese Bedingungen bieten ideale Voraussetzungen für die Aktivität pathogener Pilze, die verschiedene Formen der Fäulnis verursachen.
Hausschwammь Phomosis tritt meist kurz vor der Ernte auf. Erste Anzeichen der Krankheit sind längliche braune Flecken an Blattstielen und Blättern. Mit der Zeit breitet sich der Pilz auf Wurzelgemüse aus, wo er sich als braune Flecken und Druckstellen mit schwarzen Punkten (Sporen) auf der Oberfläche zeigt.
Bei warmer Lagerung (über 5 °C) ist der Pilz besonders aktiv und kann zu vollständiger Wurzelfäule führen. Diese Art von Fäule ist schwer zu bekämpfen, daher ist es ratsam, der Krankheit vorzubeugen, indem man Erde und Saatgut desinfiziert und vor der Pflanzung Kaliumdünger ausbringt.
Weißfäule entsteht an Karotten durch unsachgemäße Lagerung, Überwässerung oder Unkrautbefall. Manchmal gelangt der Pilz mit dem Dung in den Boden. Er zeigt sich als weißer, glitschiger Belag auf weichen Wurzeln. Bekämpfungsmethoden umfassen Fruchtwechsel, Bodendesinfektion, erhöhte Kaliumdüngung und das Spritzen mit kupferhaltigen Fungiziden.
Grauschimmel entsteht vor allem in Lagerräumen. Wenn Wurzelgemüse von dem Pilz befallen wird, wird es zunächst weich und entwickelt dann faulige Stellen mit einem grauen, feuchten Belag. Zu den Kontrollmaßnahmen gehören die Desinfektion des Lagers und die Einhaltung einer Temperatur von maximal +2 °C sowie das Besprühen der Pflanzen mit Bordeauxbrühe (1%).
Filzfäule (Rhizoctonia) schädigt Wurzelgemüse sowohl während des Wachstums als auch bei der Lagerung. Symptome sind graubraune, eingesunkene Stellen mit einem braunen, filzigen Belag, der tief in das Wurzelfleisch eindringt und die Wurzel unbrauchbar macht. Die Bekämpfung ist schwierig, kann aber durch Spritzen mit kupferhaltigen Fungiziden und Mancozeb verlangsamt werden.
Schwarzfäule (Alternaria-Blattfleckenkrankheit) ist eine Infektionskrankheit, die durch Saatgut und kontaminierten Boden übertragen wird und Wurzelgemüse in allen Wachstumsstadien befallen kann. Sie beginnt mit einer Schwarzfärbung der Blätter und Stängel an der Basis und breitet sich dann als schwarze, eingesunkene Flecken auf das Wurzelgemüse aus. Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Desinfektion von Saatgut und Boden sowie die Anwendung des Fungizids Rovral zur Bekämpfung der Fäule im Anfangsstadium.
Bakteriose
Im Anfangsstadium äußert sich die Krankheit durch gelbe Flecken an den unteren Blättern, die sich dann auf die Blattstiele und das gesamte Laub ausbreiten und zum Austrocknen der oberirdischen Pflanzenteile führen. An den infizierten Wurzeln bilden sich kleine Geschwüre und eingesunkene Stellen, die mit Bakterienausscheidungen bedeckt sind.
Stark beschädigte Früchte verströmen einen unangenehmen, fauligen Geruch. Vorbeugende Maßnahmen umfassen das Einweichen der Samen in heißem Wasser (52 °C) vor der Aussaat. Treten Krankheitsanzeichen auf, sollten die Pflanzen mit dem Fungizid Hom (40 g/10 l Wasser) besprüht werden.
Brauner Fleck
Eine Pilzkrankheit, die vorwiegend Karottenblätter befällt. An jungen Trieben zeigt sie sich durch dunkelbraune Streifen an den Stängeln; an älteren Trieben verursacht sie helle Flecken auf den Blättern, die später braun werden.
Bei anhaltend hoher Luftfeuchtigkeit verfärben sich die Flecken schwarz und trocknen aus, was zum Absterben der Blätter und zu Wachstumsstörungen der Wurzeln führt. Zur Bekämpfung sollten die Bewässerung eingestellt und die Pflanzen mit Brennnessel- und Schöllkrautaufgüssen sowie Fungiziden besprüht werden.
Cercospora-Blattflecken
Eine weitere Karottenkrankheit, die bei übermäßiger Feuchtigkeit auftritt. Anfangs zeigt sich der Pilz als braune Flecken mit dunklem Rand und hellem Zentrum. Später vergrößern sich die Flecken, und die Blattränder rollen sich ein und trocknen aus. Die betroffenen Karotten wachsen schlecht, und die Wurzeln werden runzelig und klein. Vorbeugend kann man die Krankheit bekämpfen, indem man die Samen in warmem Wasser (50–52 °C) einweicht. Es wird empfohlen, Jungpflanzen mit 1%iger Bordeauxbrühe zu behandeln.
Echter Mehltau
Eine Pilzkrankheit, die sich als leichter, pudriger Belag auf allen Pflanzenteilen zeigt. Befallene Stängel werden brüchig und zerbrechlich, in schweren Fällen faulen sie und sterben ab. Der Pilz befällt am häufigsten Pflanzen, die unter Nährstoffmangel leiden und hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
Zur Vorbeugung und im Anfangsstadium der Krankheit wird das Besprühen mit kupferhaltigen Fungiziden empfohlen.
Video: „Behandlung von Karottenkrankheiten“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie und womit Sie Karotten auf mögliche Krankheiten behandeln können.
Schädlinge
Schädliche Insekten und ihre Larven, die Wurzelgemüse schädigen, richten nicht weniger Schaden an der Ernte an.
Karottenfliege
Ein großes (5 mm) hellbraunes Insekt beginnt unmittelbar nach dem Auflaufen der Sämlinge mit dem Verderben der Karotten, da zu diesem Zeitpunkt bereits die Schädlingelarven auftreten und tiefe Gänge in die Wurzelpflanzen nagen.
Beschädigte Karotten werden bitter, bröckelig und ungenießbar, daher ist sofortiges Handeln erforderlich. Tiefes Umgraben und Desinfizieren des Bodens werden als vorbeugende Maßnahme empfohlen. Bei Schädlingsbefall empfiehlt sich der Einsatz von Insektiziden wie Actellic, Decis oder Aktara.
Karottenblattfloh
Diese winzigen (ca. 1,5 mm) springenden Insekten legen ihre Eier direkt auf die Blätter und Blattstiele von Karotten. Kolonien von Erdflöhen, bestehend aus Larven und ausgewachsenen Tieren, saugen den Pflanzensaft, wodurch das Grün verfault und austrocknet. Das Wurzelgemüse stellt das Wachstum ein, und die getrockneten Karotten werden hart und geschmacklos. Zur Bekämpfung von Erdflöhen kann man Karotten mit Asche oder Tabak bestreuen. Bei starkem Befall kann man das Beet mit Tabakaufguss oder Insektiziden (z. B. Actellic, Intavir) besprühen.
Karottenmotte
Graue Schmetterlinge, 15–18 mm lang, legen ihre Eier vorwiegend an Stängeln, Blütenständen und Knospen von Karotten ab. Im Hochsommer schlüpfen daraus braune, bis zu 1,5 cm lange Raupen, die sich von den Blättern ernähren und die Blütenstände mit Gespinsten verwickeln, wodurch die Samen infiziert werden. Das Besprühen des Gartens mit einem Sud aus Tomatenblättern hilft, die Schädlinge zu bekämpfen; bei starkem Befall werden Insektizide eingesetzt.
Wurzelälchen
Diese kleinen, hellen Würmer (ca. 15 mm) leben im Boden und schädigen Wurzelgemüse. Bei Befall von Karotten bilden sich an den Wurzeln mehrere Verdickungen, die die Larven enthalten. Die befallenen Wurzeln sind unterentwickelt und ungenießbar. Die einzige Möglichkeit zur Bekämpfung der Nematoden besteht in der Desinfektion des Bodens mit Insektiziden. Befallene Pflanzen sollten mitsamt dem Erdklumpen ausgegraben und verbrannt werden.
Maulwurfsgrille
Dieses recht große Insekt (bis zu 5 cm) mit einem kräftigen Panzer und Schneidezähnen lebt im Boden und schädigt Karotten durch Annagen an Wurzeln und Stängeln. In Gartenbeeten findet man unterirdische Gänge des Schädlings, und im Boden leben Larven, die ebenfalls das Wurzelgemüse schädigen.
Die gebräuchlichste Methode zur Bekämpfung von Maulwurfsgrillen sind Fallen mit Medvetox-Granulatköder; in schweren Fällen wird das Insektizid Antimedvedka eingesetzt.
Drahtwurm
Die etwa 3 cm langen, gelben Drahtwürmer, die Larven des Schnellkäfers, bohren sich in Wurzelgemüse und legen dabei zahlreiche kleine Gänge an. Drahtwürmer sind besonders aktiv in feuchtem und warmem Boden, doch Trockenheit kann die Schädlinge abtöten. Die Entwicklung von der Larve zum Käfer dauert 3–4 Jahre, was ihre Bekämpfung erschwert. Sorgfältiges Umgraben, Entfernen von Unkraut und Wurzeln sowie rechtzeitiges Ausdünnen des Beetes sind daher unerlässlich. Es empfiehlt sich, den Boden vor dem Pflanzen mit einem Insektizid zu bewässern; zudem vertragen Drahtwürmer keine ammoniakhaltigen Düngemittel.
Nacktschnecke
Nacktschnecken sind die häufigsten Schädlinge im Gemüseanbau. Sie erscheinen in den Beeten bei erhöhter Luftfeuchtigkeit, beispielsweise durch Nachttau oder nach Regen, und leben unter Steinen, in feuchtem Laub und im Kompost. Sowohl junge als auch ausgewachsene Nacktschnecken schädigen Karotten, indem sie Löcher in Blätter und Wurzeln fressen und dabei glitschige, weiße Spuren hinterlassen. Das Bestreuen der Beete mit Asche, Tabak, Salz oder Pfeffer reicht in der Regel aus, um die Schädlinge fernzuhalten. Insektizide wie Metaldehyd, Ulicid und Groza bieten eine wirksamere Lösung.
Winter-Erdraupen
Braune Raupen können eine ganze Ernte ruinieren, indem sie Blätter und Blattstiele annagen und ungleichmäßige Fraßgänge in Wurzelgemüse verursachen.
Erdraupen vermehren sich rasant – ein einzelner Schmetterling kann bis zu 2.000 Eier pro Saison legen – daher ist eine sorgfältige Schädlingsbekämpfung unerlässlich. Der Boden sollte vor der Pflanzung aufgelockert und desinfiziert, während der Bearbeitung gejätet und mit Aufgüssen aus Klette, Kamille und Schöllkraut besprüht werden.
Bei Schädlingsbefall empfiehlt sich der Einsatz von Pyrethroid-Insektiziden (Decis, Fury, Arrivo).
Dies sind die häufigsten Karottenschädlinge, die Gärtnern begegnen. Blattläuse können zwar selten an Karotten auftreten, doch diese mikroskopisch kleinen Insekten richten keinen nennenswerten Schaden an und lassen sich leicht mit Seifenwasser abwaschen. Um diesen Schädlingen im Garten vorzubeugen, empfiehlt sich Fruchtwechsel, das Entfernen von Unkraut und Pflanzenresten sowie das Anpflanzen insektenabweisender Pflanzen wie Senf, Holunder, Zwiebeln und Knoblauch in der Nähe von Karotten.
Video zur Schädlingsbekämpfung
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Karottenschädlinge bekämpfen können.



