Wann man Himbeeren umpflanzen sollte: Expertenrat
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Ist das notwendig?
Es ist allgemein bekannt, dass Himbeersträucher trotz korrekter Pflanzung und sorgfältiger Pflege nach fünf bis sechs Jahren weniger Beeren tragen und diese, falls sie reifen, kleiner und weniger süß sind. Woran liegt das? Hauptsächlich daran, dass die Pflanzen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.
Himbeeren wachsen mehrere Jahre am selben Standort und ziehen jedes Jahr erhebliche Mengen an Nährstoffen aus dem Boden, um optimal zu gedeihen. Sie wachsen zudem sehr kräftig und bilden jährlich etwa ein Dutzend neue Triebe, von denen viele im Folgejahr Früchte tragen können. Dies gilt insbesondere für immertragende Sorten, deren Triebe unglaublich schnell, sozusagen „von Grund auf“, wachsen und dann mehrmals pro Saison Früchte tragen. Trotz all dieser Nährstoffe entziehen die Pflanzen dem Boden die Nährstoffe. Und egal, wo man Himbeeren pflanzt und wie oft man sie düngt, der Boden unter ihnen laugt sich mit der Zeit aus. Die einzige Lösung ist daher, sie an einen anderen Standort mit fruchtbarerem Boden umzupflanzen.
Eine zu dichte Pflanzung der Setzlinge führt zu Bodenauslaugung. Bereits im zweiten Jahr beginnen sie zu wachsen und bilden dichte Dickichte, die hauptsächlich aus jungen Trieben bestehen. Da die Zweige später Beeren tragen, ist es schade, sie zu entfernen. Viele Gärtner lassen sie deshalb stehen, was zu einem traurigen Bild führt: ein junges Himbeerbeet mit fast keinen Beeren. In diesem Fall müssen die Sträucher so schnell wie möglich neu gepflanzt werden, sonst waren alle Bemühungen um den Himbeeranbau vergeblich.
Video „Neuanpflanzung im Herbst“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Himbeeren im Herbst umpflanzt.
Wann anfangen?
Für alle, die neu im Beerenanbau sind, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt und der korrekten Vorgehensweise beim Umpflanzen von Himbeeren. Erfahrene Gärtner meinen, der Zeitpunkt sei nicht entscheidend – Himbeeren könnten sowohl im Frühjahr als auch im Herbst umgepflanzt werden. Da eine Frühjahrspflanzung jedoch dazu führen kann, dass die Triebe Blütenstängel bilden, was im ersten Jahr unerwünscht ist, empfiehlt es sich, Himbeeren im Frühherbst (im September) umzupflanzen. So hat der Strauch genügend Zeit, Wurzeln zu schlagen, bevor der erste Frost einsetzt, und kann sich über den Winter erholen und stärken.
Manche Gärtner pflanzen Himbeeren im Spätsommer oder Anfang Oktober um, da sie diese Zeitpunkte für optimal halten. Daher lässt sich die Frage nach dem besten Zeitpunkt zum Umpflanzen nicht pauschal beantworten. Das Klima Ihrer Region spielt eine wichtige Rolle. Bei spätem Wintereinbruch kann man die Himbeeren im Herbst umpflanzen. Gibt es im Oktober bereits Nachtfröste, pflanzt man am besten im August oder direkt nach der Fruchtreife.
Wenn Sie Ihre Himbeeren lieber im Frühjahr umpflanzen möchten, ist es wichtig zu wissen, wann der beste Zeitpunkt dafür ist, ohne die Pflanze zu schädigen. Mitte April gilt als idealer Zeitpunkt, wenn der Boden warm, aber noch ausreichend feucht und für die Wurzelbildung geeignet ist. Theoretisch können Sie Ihre Himbeersträucher zu jeder Jahreszeit außer im Winter umpflanzen. In der warmen Jahreszeit wurzeln Himbeeren schnell und gut, sodass der Ertrag unabhängig vom Pflanzzeitpunkt ausfällt.
einen Busch umpflanzen
Für das erfolgreiche Umpflanzen von Himbeersträuchern ist es nicht notwendig, ganze Sträucher zu verpflanzen. Eine ausgewachsene Pflanze besteht aus Trieben, die im Vorjahr Früchte trugen, und neuem Austrieb. Da fruchttragende Triebe keinen Nutzen mehr bringen, ist es sinnvoll, nur junge, noch nicht fruchttragende Triebe zum Umpflanzen auszuwählen. Der Himbeerertrag hängt direkt von der Qualität des Pflanzguts ab, daher ist die Auswahl der gesündesten und jüngsten Sämlinge entscheidend. Ein guter Anhaltspunkt ist die Triebdicke – gut entwickelte Exemplare haben einen Durchmesser von mindestens 1 cm.
Beim Umpflanzen eines Himbeerbeets sollten Sie die vorherigen Pflanzen berücksichtigen. Himbeeren gedeihen gut nach Zucchini, Gurken, Kartoffeln, Tomaten und Kohl. Diese Gemüsesorten reichern den Boden mit Mikronährstoffen an, die für Himbeeren von Vorteil sind.
Der Standort für die Umpflanzung kann sonnig oder leicht schattig sein; wo auch immer Sie die Sträucher pflanzen, Hauptsache ist, dass er nicht im Vollschatten liegt.
Die Vorbereitung des Pflanzortes sollte etwa zwei Jahre im Voraus erfolgen. Im ersten Jahr sollte der Boden mit organischem Material, Kaliumsalz und Superphosphat angereichert werden. Um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten, können Sie in diesem Jahr Gemüse anbauen, das als gute Vorfrucht für Himbeeren gilt. Nach der Ernte sollten alle Pflanzenreste entfernt und der Boden umgegraben und mit Humus und Sägemehl angereichert werden. Organische Düngemittel können auch direkt beim Pflanzen in die Pflanzlöcher gegeben werden; ihre positiven Eigenschaften bleiben überall erhalten.
Junge Himbeersträucher können in einen Graben oder einzelne 40 x 50 cm große Pflanzlöcher gesetzt werden. Graben Sie die Sämlinge vorsichtig aus, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Wenn Sie den Strauch teilen, sollte jedes Teilstück ein gut entwickeltes Wurzelsystem und mindestens 2–3 junge Triebe haben. Gießen Sie die Himbeeren nach dem Umpflanzen großzügig mit 8–10 Litern Wasser pro Strauch und decken Sie den Boden zwischen den Reihen mit Mulch ab.
Vorbereitung auf den Winter
Die Vorbereitung von Himbeeren auf den Winter umfasst zwei Hauptschritte: das Ausgeizen und das Abdecken der Triebe. Wurden die Sämlinge nicht vor oder während des Pflanzens ausgeizt, sollte dies vor dem ersten Frost erfolgen. Eine Ausnahme bilden sehr schwache Jungpflanzen; diese müssen nicht ausgeizt werden; das Abdecken genügt.
Beim Himbeerschnitt werden nicht nur die Triebspitzen gekürzt, sondern auch alte und überflüssige Triebe entfernt. Um eine gute Fruchtbildung im nächsten Jahr zu gewährleisten, sollten maximal vier der kräftigsten Triebe am Strauch verbleiben; alle anderen werden ansatzweise abgeschnitten. Damit der Strauch im nächsten Frühjahr üppig wächst und zahlreiche Blüten trägt, werden die Triebe um 20–30 cm gekürzt.
Schnee gilt zwar als zuverlässigstes Mittel, um Himbeersträucher abzudecken, doch darauf kann man sich nicht immer verlassen. Liegt kein Schnee, bedecken Gärtner die Himbeeren mit Laub oder Fichtenzweigen. Dazu müssen die Triebe vorsichtig nach unten gebogen und fixiert werden, ähnlich wie bei Brombeeren. Die organische Schicht sollte mindestens 30 cm dick sein. Alternativ können die Triebe auch mit Plastikfolie abgedeckt werden, wobei Löcher für die Belüftung gelassen werden müssen. Im Frühjahr wird die Abdeckung entfernt. Da zu dieser Jahreszeit jedoch noch Nachtfröste möglich sind, sollte das Freilegen der Himbeeren selektiv und langsam erfolgen.
Video „Frühlingsumpflanzung“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Himbeeren im Frühjahr umpflanzt.



