Wann und wie man Himbeeren schneidet – wichtige Tipps für Gärtner
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Warum trimmen?
Die Himbeere ist ein ungewöhnlicher Strauch, der aromatische und köstliche Beeren mit heilenden Eigenschaften hervorbringt. Dieser Strauch hat eine Besonderheit: Im zweiten Jahr nach der Pflanzung sterben die fruchttragenden Triebe (die zweijährigen) ab. Daher benötigt die Pflanze im zweiten Jahr nach der Pflanzung ihre erste professionelle Pflege.
Viele Hobbygärtner fragen sich oft: „Muss ich meine Himbeeren beschneiden?“ Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig zu verstehen, was das Beschneiden genau bedeutet.
Dieser Schnitt ist ein wichtiger Bestandteil der Himbeerpflege. Himbeeren müssen beschnitten werden, um den Ertrag zu steigern. Für optimale Ergebnisse ist es wichtig, den besten Zeitpunkt dafür zu kennen.
Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist nach der Fruchtbildung im Spätsommer. Dieser Vorgang kann bis zum Frühherbst hinausgezögert werden. Zu diesem Zeitpunkt tragen die Triebe keine Früchte mehr und sterben allmählich ab. Diese Triebe sollten direkt an der Wurzel entfernt werden. Je bodennaher der Schnitt erfolgt, desto besser. Experten raten davon ab, Stümpfe stehen zu lassen.
Es ist wichtig zu wissen, dass Himbeersträucher ein kräftiges Wurzelsystem besitzen. Daher neigt die Pflanze dazu, möglichst viel Platz einzunehmen, was zu weniger Fruchtknospen führt. Durch einen fachgerechten Himbeerschnitt lässt sich eine unkontrollierte Wurzelausbreitung verhindern.
Eine weitere Besonderheit der Himbeere ist ihr zweijähriger Lebenszyklus. Das bedeutet, dass die Triebe nach dem Pflanzen im ersten Jahr aktiv wachsen und sich dabei stark entwickeln. Im zweiten Jahr tragen sie Früchte. Nach der Fruchtbildung sterben die Triebe ab.
Wenn Sie zweijährige Zweige nicht entfernen, wird der Strauch zu dicht und ähnelt bald einem Johannisbeerstrauch. Dieses abgestorbene Holz verhindert zudem das Wachstum gesunder, kräftiger neuer Triebe. Es bietet außerdem ideale Bedingungen für Schädlinge und Krankheitserreger (Pilze, Viren, Bakterien). All dies wirkt sich letztendlich negativ auf den Ertrag aus: Die Beeren werden mit der Zeit kleiner. Die Fruchtbildung kann schließlich ganz ausbleiben, sodass Sie schnell neue Sträucher kaufen müssen.
Neben der Ertragssteigerung entfernt der Rückschnitt alle kranken und alten Triebe. Man geht davon aus, dass nach diesem Eingriff etwa 8–12 Triebe pro Quadratmeter verbleiben sollten. Dies gilt als optimale Anzahl. So erhalten die Sträucher ausreichend Licht, was sich positiv auf den Fruchtansatz im Folgejahr auswirkt. Nach dem Rückschnitt sollten alle abgeschnittenen Triebe entfernt und verbrannt werden.
Der Rückschnitt dient auch der Vermehrung. Ein junger Trieb wird nach entsprechender Vorbereitung abgeschnitten und kann dann verpflanzt werden. Durch den Rückschnitt lässt sich auch die Reifezeit der Beeren steuern. Hierfür gibt es eine spezielle Technik (den Doppelschnitt), die wir weiter unten erläutern.
Um Himbeeren richtig zu schneiden, gibt es eine wichtige Regel: Alles präzise und innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens ausführen. Der Rückschnitt ist ein komplexer Prozess, der primär darauf abzielt, den Ertrag zu steigern und optimale Wachstumsbedingungen für den Strauch zu schaffen. Erfahrene Gärtner wissen, dass dieser Vorgang folgende Schritte umfasst:
- abgestorbene Triebe entfernen;
- Baumstammfällung;
- schwache, deformierte und beschädigte Äste abschneiden;
- Verkürzung der Triebe;
- Entfernung der Wurzeltriebe;
- Äste bis zum Boden biegen oder zusammenbinden.
Jeder der oben beschriebenen Schritte sollte zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt werden. Typischerweise erfolgen einige Schritte im Herbst nach der Ernte und andere im Frühjahr, um die Pflanze auf die Wachstumsperiode vorzubereiten.
Wie wir sehen, ist es ratsam, Himbeeren zu beschneiden. Andernfalls verliert der Strauch unweigerlich seine Fähigkeit, Früchte zu tragen.
Video: „Effektive Methoden zum Beschneiden von Himbeeren im Herbst“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Himbeeren im Herbst beschneidet.
Tipps zur Ertragssteigerung
Um Himbeeren richtig zu beschneiden, ist es wichtig, die Ratschläge erfahrener Gärtner zu kennen und zu befolgen. Wenn Sie diese Empfehlungen befolgen, können Sie eine hochwertige und köstliche Ernte erzielen, die den ganzen Sommer über reift.
Aus diesem Grund geben Gärtner folgende Ratschläge zum richtigen Beschneiden von Himbeeren:
- Himbeersträucher sollten auf unterschiedlichen Höhen geschnitten werden. Teilen Sie dazu alle Sträucher in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe wird im Frühjahr um 10–15 cm, die zweite um die Hälfte der Höhe und die dritte auf 15–20 cm zurückgeschnitten. So reifen die Früchte in der Reihenfolge des Rückschnitts.
- Verwenden Sie die doppelte Schnittmethode. Diese sollte im Sommer durchgeführt werden. Himbeersträucher werden doppelt geschnitten, wenn sie etwa 1–1,2 m hoch sind. Zuerst werden die Triebspitzen um 5–7 cm gekürzt. Dadurch können die Seitentriebe besser mit Nährstoffen versorgt werden. So bilden sich bis zum Herbst 4–8 kräftige, 50 cm lange Triebe. Diese werden zum Boden gebogen, damit sie unter dem Schnee überwintern. Im Frühjahr wird der geschnittene Strauch, insbesondere die langen Seitentriebe, um etwa 10–15 cm zurückgeschnitten. Dies sichert einen hohen Ertrag.
Es ist außerdem wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Rückschnitt zu beachten. Ein späteres Abschneiden der Äste birgt die Gefahr, dass sie erfrieren und absterben.
Bitte beachten Sie, dass diese Tipps für alle Himbeersorten gelten. Daher ist die Frage „Kann ich diese Himbeersorte beschneiden?“ in diesem Fall irrelevant.
Vor dem Rückschnitt ist lediglich zu prüfen, ob es sich um eine einmalig tragende Sorte handelt. Denn neben den regulären Sorten gibt es auch immertragende Pflanzen. Letztere haben ihre eigenen, spezifischen Anforderungen an diesen Schnitt.
Für eine reiche Ernte ist es wichtig, Himbeersträucher nicht nur richtig zu beschneiden, sondern auch alle notwendigen Anbaumaßnahmen zu befolgen. Besonders wichtig ist die Einhaltung der Bewässerungs- und Düngeempfehlungen. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, damit der Himbeerstrauch gesund, kräftig und ertragreich heranwächst. Jeder Hobbygärtner, der Himbeeren anbauen möchte, sollte dies wissen.
Rückschnitt einmaltragender Sorten
Reguläre Himbeersorten, die nicht remontierend sind, tragen nur einmal während der Vegetationsperiode Früchte.
Bei solchen Sträuchern erfolgt der Rückschnitt nach folgendem Schema:
- Im Herbst, nach der Ernte, müssen die bereits fruchttragenden Triebe entfernt werden.
- Als Nächstes sollten alle kranken, trockenen und beschädigten Äste abgeschnitten werden. Dieses Verfahren wird als Desinfektion bezeichnet;
- Dann können Sie mit dem Ausdünnen der einjährigen Triebe beginnen;
- Mit dem Einsetzen des Frühlings beginnt die Vorbereitung des Strauchs auf die Fruchtbildung, indem die Triebspitzen gekürzt werden.
Wie Sie sehen, ist die Vorgehensweise selbst sehr einfach und zeitsparend. Denken Sie daran, alle abgeschnittenen Äste fernab der Pflanzen zu verbrennen. Dies dient dem Schutz der Pflanzen vor möglichen Krankheiten. Selbst wenn der abgeschnittene Trieb gesund aussieht, bedeutet das nicht, dass er frei von Krankheitserregern ist. Viele Mikroorganismen können in abgeschnittenen Ästen überwintern und im Frühjahr wieder aktiv werden. Daher muss alles grüne Material, einschließlich der abgeschnittenen Äste, verbrannt werden.
Diese Technologie eignet sich nicht für Sorten, die mehrere Erntewellen in einer Vegetationsperiode ermöglichen.
Schnitt remontierender Sorten
Immertragende Himbeersorten unterscheiden sich von herkömmlichen Sorten durch ihren hohen Ertrag. Sie tragen bereits im ersten Jahr Früchte. Diese Sorten sind erst seit relativ kurzer Zeit in unserem Land erhältlich und erfreuen sich jedes Jahr wachsender Beliebtheit. Daher ist es wichtig zu wissen, wie man diese Pflanzen richtig schneidet.
Immertragende Sträucher können schnell Früchte tragen. Dies wird dadurch begünstigt, dass ihre neuen Triebe Endknospen besitzen. Wenn Zweige teilweise absterben, ist der Fruchtertrag im Folgejahr zwar etwas geringer, aber dennoch reichlich. Dies ist ein wichtiger Faktor, der beim Beschneiden vertrockneter Triebe berücksichtigt werden sollte.
In den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung unterscheidet sich die Pflege dieser Pflanzen nicht von der gewöhnlicher Sorten:
- Lockerung;
- Bewässerung;
- Ausbringung von Düngemitteln.
Im zweiten Jahr ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Aufgrund der spezifischen Eigenschaften von immertragenden Himbeeren ist es wichtig zu wissen, wie man sie richtig schneidet, um Ertragseinbußen zu vermeiden. Fehler beim Schneiden können dazu führen, dass die Sträucher nicht mehr austreiben. Um dies zu verhindern, wurde eine spezielle Schnitttechnik für immertragende Himbeeren entwickelt. Diese wird wie folgt angewendet:
- Nach der ersten Fruchtbildung können einige Triebe absterben. Diese müssen dann zurückgeschnitten werden;
- Es ist notwendig, den gesamten oberirdischen Teil der Triebe abzuschneiden;
- Die übrigen Zweige werden nächstes Jahr Früchte tragen;
- Danach müssen alle Triebe verbrannt werden;
- Dann sollten Sie das Gartenbeet auflockern. Dies sollte nur oberflächlich geschehen;
- Nach dem Auflockern wird der Boden gut bewässert.
Der Rückschnitt immerblühender Sorten sollte im Herbst nach der letzten Ernte erfolgen. Dadurch treiben alle einjährigen Triebe gesund und kräftig aus. Denn durch den maximalen Rückschnitt wird die Pflanze zuverlässig vom Schnee bedeckt. Dies gewährleistet eine schnelle Regeneration der Knospen und Triebe. Schädlinge und Krankheitserreger finden so keinen Überwinterungsort mehr, was ein weiterer Vorteil für die kommende Vegetationsperiode ist.
Um optimale Ergebnisse beim Herbstschnitt zu erzielen, sollten die geschnittenen, immertragenden Himbeeren im Frühjahr vom Schnee befreit und anschließend mit schwarzer Folie abgedeckt werden. Dadurch beginnt die Wachstumsperiode etwa zwei Wochen früher als geplant.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Ernte im zweiten Jahr etwas anders ausfällt als im ersten: Die Beeren sind etwas kleiner und der Ertrag geringer. Dennoch kann sich die Ernte im zweiten Jahr sowohl qualitativ als auch quantitativ von anderen Sorten unterscheiden.
Nach der gesamten Ernte des zweiten Jahres müssen alle Triebe ausnahmslos bodennah zurückgeschnitten werden. Anschließend sollte der Boden gründlich aufgelockert und bewässert werden. In unserem Land führen Gärtner diese Arbeiten üblicherweise Ende Oktober oder Anfang November durch. Der Zeitpunkt sollte von den Wetterbedingungen abhängen. In südlichen Regionen wird der Rückschnitt aufgrund des milderen und wärmeren Klimas um zwei bis drei Wochen verzögert.
Im darauffolgenden Jahr (dem dritten) sorgt ein fachgerechter Rückschnitt für gesunde, kräftige und wuchsfreudige junge Triebe, die schnell die gewünschte Höhe erreichen. Gleichzeitig wird der Strauch im Winter nicht erfrieren und kann sich gut erholen, um Kraft für eine weitere reiche Fruchtsaison zu sammeln.
Wie wir sehen, unterscheidet sich das Schneiden von immerblühenden Sorten kaum von der gleichen Technik bei herkömmlichen Pflanzen, die einmal pro Saison Früchte tragen. Trotz der scheinbaren Einfachheit erfordert dieser Pflegeaspekt die genaue und strikte Einhaltung aller Regeln und Empfehlungen.
Video: „Schneiden von immertragenden Himbeeren“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man remontierende Himbeeren richtig beschneidet.



