Winterzwiebeln: Sortenwahl, Anbau und Pflege
Inhalt
Beliebte Sorten
Weltweit werden derzeit mehr als 2.000 Zwiebelsorten angebaut.
Der Zwiebeldurchmesser kann bis zu 15 cm erreichen. Die trockenen äußeren Schuppen verschiedener Sorten können rot, weiß, goldgelb, violett oder hellbraun sein.
Unter den äußeren Schuppen befinden sich fleischige, saftige innere Schuppen, meist weiß, bei manchen Sorten aber auch grünlich, rosa oder violett. Die Zwiebelschuppen sitzen an der Basis, einem verkürzten Stängel. An dieser Basis, in den Achseln der saftigen Schuppen, entwickeln sich Knospen, aus denen Tochterzwiebeln wachsen. Die Anzahl dieser Knospen gibt Aufschluss über die Keimlingsnatur der jeweiligen Sorte, also ihre verschachtelte Struktur.
Mehrkeimung (Mehrzelligkeit) ist ein sortentypisches Merkmal von Zwiebeln. Sorten mit geringer Keimung bilden ein bis zwei Brutzwiebeln; Sorten mit mittlerer Keimung bringen bis zu vier neue Brutzwiebeln pro Zelle hervor; und Sorten mit fünf oder mehr (manchmal bis zu 25) Keimungen gelten als mehrkeimend. Sorten der letztgenannten Kategorie sind bei Züchtern, die Winterzwiebeln im Gewächshaus anbauen und jeden Zentimeter Boden zu schätzen wissen, sehr beliebt.
Anhand ihrer Geschmackseigenschaften werden Zwiebeln in scharfe, mittelscharfe und süße Zwiebeln unterteilt.
Scharfe Sorten enthalten höhere Mengen an Trockenmasse (bis zu 15 %), ätherischen Ölen (bis zu 155 mg/100 g), Zucker (bis zu 15 %) und Glykosiden. Ihre gesteigerte Süße nehmen wir jedoch aufgrund des scharfen, bitteren Geschmacks der konzentrierteren Glykoside nicht wahr.
Süße Sorten zeichnen sich durch einen höheren Saftgehalt und einen feineren süßen Geschmack aus, das heißt, sie enthalten mehr Wasser und weniger Zucker, ätherische Öle und Glykoside.
Halbscharfe Sorten nehmen eine Zwischenstellung ein. Scharfe Sorten lassen sich am besten lagern, halbscharfe etwas schlechter und süße Zwiebeln sind schlecht lagerfähig.
Scharfe und halbscharfe Bögen unterscheiden sich durch ihre Mehrkeimstruktur.
Nach ihrer Reifezeit werden Zwiebelsorten in frühe (weniger als 100 Tage), mittelfrühe (100-110 Tage), mittelfrühe (110-120 Tage) und späte (mehr als 120 Tage) Sorten unterteilt.
Beliebte Sorten:
- Strigunovsky Local ist eine mittelfrühe Sorte, die in 90–100 Tagen reift. Die Zwiebeln sind flachrund, saftig und fest mit einer rosagelben Farbe. Bei der Anzucht aus Steckzwiebeln erzielt man hohe Erträge.
- Sturon ist eine frühreife Sorte (mit einem Vorsprung von 8–12 Tagen gegenüber anderen Sorten). Die halbscharfen, einzelligen Zwiebeln wiegen 100 bis 150 Gramm. Sie zeichnet sich durch ausgezeichnete Keimfähigkeit und hohen Ertrag aus. Sie wird nicht zur Grünfutterproduktion verwendet. Auch in nördlicheren Regionen gedeiht sie gut. Sie ist resistent gegen viele Krankheiten und wird kommerziell angebaut.
- Hercules ist eine großfrüchtige, mittelfrühe F1-Hybride mit kugelförmigen Zwiebeln von bis zu 160 g Gewicht. Sie gedeiht in ganz Russland. Diese Sorte zeichnet sich durch ein kräftiges Aroma und hohe Erträge aus. Sie ist gut lagerfähig bis zur nächsten Ernte und resistent gegen Wurzelfäule, Rosa Fäule und Fusariumwelke.
- Red Baron ist eine frühe rotviolette Zwiebelsorte. Die Zwiebeln wiegen zwischen 25 und 150 g, genauer gesagt zwischen 25 und 40 g. Sie sind rund und haben einen angenehmen, salatähnlichen, leicht scharfen Geschmack. Sie sind gut lagerfähig und lassen sich durch Stecklinge, Sämlinge oder Samen vermehren.
- Chalcedon ist eine moldawische Züchtung. Sie ist mittelfrüh und hat ein würziges, aber nicht scharfes Aroma. Die Zwiebel ist rundlich-oval und hat eine bronzefarbene Schale. Eine durchschnittliche Zwiebel wiegt 90–130 g. Diese Zwiebel ist gut lagerfähig.
- Bessonovsky Local ist eine frühreife Sorte mit einem kräftigen Geschmack. Sie wird zweijährig angebaut. Die goldgelben Zwiebeln sind klein (35–45 g), mit mittelgroßen, festen Knollen (2–3 Zwiebeln pro Rispe). Diese Sorte zeichnet sich durch hervorragende Reife- und Lagereigenschaften im Winter aus. Der Ertrag beträgt 2,5 kg pro Quadratmeter.
- Albion F1 ist eine weiße Zwiebelhybride niederländischer Züchter. Sie zeichnet sich durch ein halbscharfes, besonders feines Aroma aus. Die kugelförmige Zwiebel wiegt 70 bis 100 g. Diese Sorte bildet zwei Embryonen. Sie kann durch Anpflanzen aus Samen vermehrt werden. Sie ist sehr krankheitsresistent und bis Dezember lagerfähig.

Süße Zwiebelsorten brauchen länger zum Reifen, deshalb werden sie in den südlichen Regionen unseres Landes angebaut.
Video „Die besten Sorten“
Im Video erfahren Sie, welche Zwiebelsorten die besten sind.
Bodenvorbereitung
Einer der wichtigsten Faktoren für einen hohen Zwiebelertrag ist die sachgemäße und qualitativ hochwertige Bodenvorbereitung in dem Gebiet, in dem Winterzwiebeln angebaut werden.
Der Standort sollte eben, offen und sonnig sein. Beete, die von Bäumen beschattet werden, bringen keine hohen Zwiebelerträge. Ein unkrautfreier Boden ist entscheidend für den erfolgreichen Anbau aller Zwiebelarten und -sorten.
Zwiebeln pflanzt man am besten nach Vorkulturen, die reichlich organischen Dünger erhalten haben. Gute Vorkulturen für Zwiebeln sind Gurken, Zucchini, Kürbis, Bohnen, Erbsen, Tomaten, Blattgemüse sowie frühe Kohl- und Blumenkohlsorten.
Wenn die für die Zwiebelpflanzung vorgesehene Fläche bisher nicht gedüngt wurde, sollte sie im Herbst vorbereitet werden. Arbeiten Sie dazu 2–4 kg verrotteten Mist oder Kompost pro Quadratmeter in den Boden ein. Dies reichert den Boden nicht nur mit Nährstoffen an, sondern verbessert auch seine Struktur und lockert ihn auf. Geben Sie zusätzlich zum Kompost 100–200 g Holzasche hinzu. Bei einem Mangel an organischer Substanz können Mineraldünger verwendet werden. Für ein schnelles und kräftiges Wachstum benötigt die Zwiebel 10–30 g Nitrat oder 20–50 g Ammoniumsulfat pro Quadratmeter.
Superphosphat wird eingesetzt, um die Wurzelbildung zu fördern und das Pflanzenwachstum sowie die Reifung zu beschleunigen. Die empfohlene Dosierung beträgt 30–60 g pro m².
Kaliumchlorid in einer Dosierung von 10-20 g pro m² sorgt für die Anreicherung von Zucker in der Pflanze und erhöht die Krankheitsresistenz.
Zwiebeln haben sehr hohe Ansprüche an den Boden, da ihre Wurzeln nur schwach entwickelt sind und sich größtenteils in der obersten Bodenschicht in einer Tiefe von 5–20 cm befinden. In der Anfangsphase verläuft die Entwicklung und das Wachstum des Wurzelsystems deutlich langsamer als das Wachstum der oberirdischen Pflanzenteile.
Landung
Zwiebeln sind mehrjährige Pflanzen. Winterzwiebeln (Zwiebeln) können jedoch als einjährige Kulturpflanze aus Samen gezogen werden. Diese Zwiebeln halten sich deutlich länger, ohne auszutreiben.
Zwiebeln werden auf verschiedene Weise aus Samen gezogen: durch Aussaat im frühen Frühjahr ins Freiland, durch Winteraussaat oder durch die Verwendung von Setzlingen.
Bei der ersten Methode werden die Samen so früh wie möglich ausgesät, sobald der Schnee geschmolzen ist und der Boden noch nicht zu stark ausgetrocknet ist. Nur frisches, einjähriges Saatgut eignet sich zur Aussaat, da selbst zwei Jahre altes Saatgut die Keimung beeinträchtigt.
Vor der Aussaat müssen die Samen vorbereitet werden. Aufgrund des hohen Gehalts an ätherischen Ölen keimen sie langsam. Um diese Zeit zu verkürzen, weicht man sie 14–18 Tage lang in einem Tuch ein. Anschließend werden die gekeimten Samen 10–12 Stunden lang in eine schwache Kaliumpermanganatlösung gelegt (um Pilzbefall vorzubeugen) und dann getrocknet, bis sie rieselfähig sind. Nun können die Samen ausgesät werden.
Schwarzkümmelsamen werden in Reihen mit einem Abstand von 15-20 cm oder in sechsreihigen Streifen in einer Tiefe von 1-1,5 cm ausgesät. Der Abstand in den Reihen beträgt 15-20 cm und zwischen den Streifen 45-50 cm. Die Aussaatmenge beträgt 8-10 g Samen pro 10 Quadratmeter Land.
Schwarzkümmel wird im Winter mit trockenen, ungeweichten Samen ausgesät, die zuvor, wie oben beschrieben, mit Kaliumpermanganat behandelt wurden. Die Aussaat erfolgt unmittelbar vor dem ersten Frost. Die Saatmenge sollte um 20–25 % erhöht und die Saattiefe 2–2,5 cm betragen.
Mit der Sämlingsmethode lassen sich süße, spät reifende Zwiebeln anbauen. Dazu sät man die Sämlinge zwei Monate vor dem Auspflanzen aus.
Das Saatbett wird durch Mischen gleicher Teile Humus und Rasensoden vorbereitet. Die empfohlene Saatmenge beträgt 15–20 g pro Quadratmeter Anzuchtschale. Die Anzuchtschalen sollten niedrig stehen, um die Sämlinge nicht zu beschatten. Vor der Aussaat werden die Samen 24 Stunden lang eingeweicht, wobei das Wasser mehrmals gewechselt wird.
Die Samen werden 1 cm tief ausgesät. Decken Sie die Anzuchtschalen mit Frischhaltefolie ab, bis die Keimlinge erscheinen, damit die Erde nicht austrocknet. Halten Sie die Temperatur bis zur Keimung bei 18–20 °C, danach senken Sie sie tagsüber auf 14–15 °C und nachts auf 10–12 °C, damit die Keimlinge nicht zu hoch wachsen.
Sämlinge mit einem Wurzelhals von 3–4 mm und 3–4 Laubblättern sind bereit zum Auspflanzen. Die Abhärtung an Temperatur und Bedingungen im Freiland dauert 7–10 Tage. Pflanzen Sie die Sämlinge in einem Abstand von 6–10 cm innerhalb einer Reihe und 20–45 cm zwischen den Reihen. Auch eine Strauchpflanzung ist möglich.
Die Reihen werden bewässert und mit Mulch bedeckt, um die Bildung einer Bodenkruste zu verhindern.
Beim Anbau von Zwiebeln als zweijährige Kulturpflanze bilden die Samen im ersten Jahr kleine Zwiebeln, sogenannte Steckzwiebeln. Im zweiten Jahr entwickeln sich aus diesen Steckzwiebeln die ausgewachsenen Winterzwiebeln. Die Vorbereitung der Schwarzkümmelsamen für die Steckzwiebeln erfolgt analog zur Aussaat der Zwiebeln, allerdings werden sie dichter ausgesät. Die Saatrillen werden im Abstand von 10–12 cm angelegt, und die Saatmenge beträgt 1 g pro laufendem Meter (der Abstand zwischen den Samen sollte etwa 1–1,5 cm betragen). Die optimale Größe der Steckzwiebeln für die Pflanzung liegt bei einem Gewicht von 2–3 g und einem Durchmesser von 1–1,5 cm. Größere Zwiebeln neigen zum Schossen, und kleine Zwiebeln entwickeln sich nicht zu großen Zwiebeln.
Steckzwiebeln werden in einer Reihe im Abstand von 8–10 cm und mit einem Reihenabstand von 30 cm gepflanzt. Kleine Steckzwiebeln sind nicht lange haltbar – sie trocknen aus. Daher pflanzt man sie am besten vor dem Winter und nicht erst im Folgejahr. Der gesamte Wachstumszyklus von Steckzwiebeln dauert drei Jahre. Im ersten Jahr produziert die Knolle Samen, im zweiten Jahr wachsen aus den Samen Steckzwiebeln, und erst im dritten Jahr können die Zwiebeln geerntet werden.
Pflege
Die Pflege von Zwiebeln besteht hauptsächlich aus dem Auflockern des Bodens und der Unkrautbekämpfung. Schwarzkümmelsamen können vor dem Auflaufen mit einer transparenten Folie abgedeckt werden, um die Bildung einer Kruste auf der Bodenoberfläche zu verhindern. Die Bewässerung ist in dieser Phase entscheidend, da zu trockene Erde die Keimung um 50–70 % reduzieren kann. Nach dem Auflaufen sollten die Sämlinge vereinzelt werden, sodass ein Abstand von 2 cm zwischen den Pflanzen entsteht.
Die Nigella-Zwiebeln werden dreimal ausgedünnt – das erste Mal, wenn die Triebe eine Höhe von 7-10 cm erreichen, das zweite Mal nach 3 Wochen und das dritte Mal nach weiteren drei Wochen, wobei ein Abstand von 10 cm zwischen den Zwiebeln erreicht wird.
Alle Zwiebelpflanzen sollten in den letzten zehn Maitagen mit Stickstoffdünger und Mitte Juni mit Ammoniumnitrat- und Kaliumdünger gedüngt werden. Ende Juli sollte die Bewässerung eingestellt werden. Im nächsten Schritt gilt es, den Erntezeitpunkt der Zwiebeln zu bestimmen.
Die Zwiebelernte beginnt üblicherweise Ende Juli und dauert bis Mitte August. Kennt man das Pflanzdatum, die Reifezeit der jeweiligen Sorte und kann man mithilfe einfacher Berechnungen den optimalen Erntetermin für die Lagerung der Zwiebeln genau bestimmen.
Die Zwiebeln sind erntereif: Das Grün legt sich hin, verfärbt sich gelb und der Hals trocknet aus. Bleibt das Grün aufrecht, wird es angedrückt, und nach einigen Tagen, wenn auch der Hals trocken ist, kann die Ernte beginnen.
Zwiebeln sollte man nur bei Regenwetter nicht ernten.
Krankheiten und Schädlinge
Falscher Mehltau, auch Peronosporose genannt, äußert sich durch Welken der Blätter, gefolgt von Vergilbung und Absterben sowie dem Auftreten blassgrauer Flecken. Er befällt nicht nur die Blattspitzen, sondern auch die Zwiebel. Ursachen sind infiziertes Pflanzgut und eine unzureichende Fruchtfolge. Zwiebeln werden mit Oxychom (20 g pro 10 Liter Wasser) behandelt.
Sie benötigen zwei Sprühvorgänge im Abstand von jeweils zwei Wochen.
Grauschimmel erkennt man an Flecken auf der Frucht; die Zwiebel wird weich und ähnelt dann gekochten Zwiebeln. Es handelt sich um eine Pilzkrankheit, die während des Trocknens durch den Zwiebelhals in die Zwiebel eindringt. Es gibt keine Heilung. Switch und Quadris können zur Vorbeugung eingesetzt werden.
Die Mosaikkrankheit überzieht Zwiebelblätter mit Streifen, flacht sie ab und hemmt das Pflanzenwachstum. Dieses Virus wird von Blattläusen und Milben übertragen und ist unheilbar. Zur Vorbeugung wird eine Insektizidbehandlung empfohlen, um die Überträger zu bekämpfen.
Zwiebelfliegen verursachen das Austrocknen der Blattspitzen und das Verfaulen der Zwiebeln. Sobald ein Befall festgestellt wird, wird das Beet mit einer Kochsalzlösung (250 g auf 10 Liter Wasser) bewässert. Karotten wehren die Fliegen ab. Daher werden Zwiebelreihen abwechselnd mit Karottenreihen angebaut.
Zwiebelmotten sind besonders gefährlich für Zwiebeln, die als Blattgemüse angebaut werden (ihre Larven ernähren sich vom saftigen Inneren der Blätter). Das wöchentliche Bestreuen der Reihen mit Holzasche und Tabakstaub kann einem Befall vorbeugen.
Eine umfassende Anwendung von Schutz- und Vorbeugemaßnahmen trägt somit zur Erhaltung der Zwiebelernte bei.
Video „Krankheiten und Schädlinge“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie verschiedene Schädlinge und Krankheiten an Zwiebeln bekämpfen können.



