Besonderheiten beim Zwiebelanbau
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Über Zwiebeln
Bevor wir uns mit den Details des Zwiebelanbaus befassen, ist es wichtig zu verstehen, was Zwiebeln überhaupt sind. Zwiebeln sind, wie alle anderen Sorten dieser Nutzpflanze, ein würziges und aromatisches Kraut. Dieses Gemüse ist den Menschen seit der Antike bekannt. Afghanistan und Zentralasien gelten als die Heimat der Zwiebel. Vor unserer Zeitrechnung wurden sie in Ägypten, im antiken Griechenland und in Indien weit verbreitet angebaut.
Gärtner ziehen sie je nach Klima der Anbauregion als zwei- oder dreijährige Pflanze. In südlichen Regionen beispielsweise können innerhalb eines Jahres große Zwiebeln gebildet werden, während sie in Gebieten mit kurzen Sommern zwei bis drei Jahre benötigen.
Diese Zwiebel verdankt ihren Namen der Ähnlichkeit ihres unterirdischen Teils mit einer Rübe. Die Zwiebel dient als Verdickung des Stängels, an der sich die Knospen zukünftiger Blätter und Zwiebeln bilden. Sie hat spärlich verzweigte Wurzeln, die nicht länger als 40 cm werden. Daher benötigt diese Pflanze gut durchfeuchteten, fruchtbaren Boden. Sandiger Lehm und lehmige Böden sind ideal für den Anbau. Um die Entwicklung schmackhafter und gut entwickelter oberirdischer Teile zu gewährleisten, muss der Standort der Zwiebeln hell sein. Im Schatten sehen die Zwiebeln unansehnlich und unterentwickelt aus.
Der oberirdische Teil dieser Gemüsepflanze ähnelt Federn (krautige Masse). Er ist dunkelgrün und lanzettlich oder linealisch geformt. Während der Blütezeit bildet die Pflanze einen kugelförmigen Blütenstand aus weißen Blüten zwischen den Federn. Nach der Blüte entwickeln sich an diesem Blütenstand runzelige, schwarze Samen.
Zwiebeln gelten als kälteresistente Kulturpflanze. Ihre Samen können bei Temperaturen von 3-5 Grad Celsius keimen.
Sowohl die unterirdischen als auch die oberirdischen Teile der Pflanze werden als Nahrungsmittel verwendet. Verschiedene Sorten haben jeweils ihren eigenen, unverwechselbaren Geschmack in Blättern und Knollen. Sie enthalten zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe (Vitamine, Folsäure, ätherische Öle usw.).
Um eine reiche und schmackhafte Zwiebelernte zu gewährleisten, ist es notwendig, bestimmte landwirtschaftliche Praktiken zu befolgen, insbesondere beim Anbau von Saatgut und Steckzwiebeln.
Video „Zwiebelgeheimnisse“
Das Video bietet detaillierte Informationen zum Anpflanzen von Zwiebeln im eigenen Garten.
Merkmale des Anbaus
Das Besondere am Zwiebelanbau ist seine Vielseitigkeit. Zwiebeln können fast überall angebaut werden. Natürlich ist nicht jeder Standort aufgrund bestimmter klimatischer Bedingungen für eine optimale Ernte geeignet. Werden die richtigen Anbaumethoden jedoch strikt befolgt, ist ein gutes Ergebnis garantiert. Grundsätzlich ist der Anbau von Zwiebeln nicht schwierig und selbst Anfänger können ihn problemlos durchführen. Wichtig ist jedoch, dass Zwiebeln (sowohl Samen als auch Steckzwiebeln) nicht in stickstoffreichen oder sauren Böden angebaut werden sollten.
Der Anbau von Zwiebeln umfasst folgende Phasen:
- erstes Jahr – Samen aussäen;
- Im zweiten Jahr werden die Setzlinge gepflanzt. Diese werden aus Samen gewonnen, die im ersten Jahr gekeimt sind;
- drittes Jahr – Anpflanzen reifer Zwiebeln zur Samengewinnung.
Die Anbaumethoden unterscheiden sich hier kaum von denen anderer Gemüsesorten. Die einzigen Unterschiede liegen in den spezifischen Anbautechniken für verschiedene Zwiebelsorten.
Die Bodenvorbereitung ist beim Zwiebelanbau von entscheidender Bedeutung. Der Boden muss folgende Anforderungen erfüllen:
- eingecremt werden;
- einen neutralen pH-Wert aufweisen. Um dies zu erreichen, muss der Boden mit Holzasche behandelt werden;
- Reich an organischen Düngemitteln. Humus sollte als Dünger verwendet werden. Er wird dem Boden mit einer Menge von etwa fünf Kilogramm Dünger pro Quadratmeter beigemischt.
Hervorragende Vorgänger für dieses Gemüse sind Kohl, Tomaten und Gurken.
Vor dem Aussäen oder Pflanzen von Setzlingen sollte der Boden gründlich umgegraben, aufgelockert und eingeebnet werden. Wenn möglich, empfiehlt sich die Anwendung eines stickstofffreien Mineraldüngers.
Zwiebeln können auf zwei Arten angebaut werden:
- Aussaat von Schwarzkümmelsamen;
- Pflanzung von Setzlingen.
Lassen Sie uns beide Optionen genauer betrachten.
Schwarzkümmel (Nigella) bezeichnet Zwiebelsamen, die seit der Ernte nicht länger als zwei Jahre gelagert wurden. Sie sollten in der ersten Maihälfte ausgesät werden, bevor der Boden austrocknet. Die Aussaat von Schwarzkümmelsamen erfolgt wie folgt:
- Auf den Beeten ziehen wir gleichmäßige Furchen mit einer Tiefe von 3-4 cm. Der Abstand zwischen den Furchen sollte ungefähr 5 cm betragen;
- Die Bettenreihen sollten in einem Abstand von 10 cm zueinander aufgestellt werden;
- Nach der Aussaat die Samen mit einer dünnen Schicht Erde bedecken und gut angießen.
Es ist wichtig zu wissen, dass Schwarzkümmelsamen lange zum Keimen brauchen. Um den Prozess zu beschleunigen, ist die Verwendung von Mineraldünger (z. B. Salpeterlösung) notwendig. Außerdem sollten die Beete regelmäßig von Unkraut befreit und bewässert werden. Die Samenbildung endet etwa Anfang September. Dann können die Jungpflanzen geerntet werden.
Wir haben die Schwarzkümmelsamen besprochen. Nun schauen wir uns an, wie die Zwiebelstecklinge weiterwachsen. Die im ersten Anbaujahr geernteten Stecklinge sollten sorgfältig sortiert werden, sodass nur gesunde Zwiebeln übrig bleiben. Anschließend werden sie nach Größe sortiert. Nach der Sortierung wird das Pflanzgut erwärmt. Dazu können die Stecklinge einige Tage lang in der Nähe einer Wärmequelle platziert werden. Danach werden sie jeweils eine Minute in heißem und anschließend in kaltem Wasser eingeweicht. Dies verhindert das Schießen der Zwiebeln während des Wachstums. Anschließend werden die Stecklinge in eine Nährlösung gegeben. Zur Zubereitung löst man einen Esslöffel Nitrophoska in 10 Litern Wasser auf. Das Pflanzgut wird dann in ein Baumwolltuch gewickelt und 10 Stunden lang in der Nährlösung eingeweicht.
Die Auspflanzung der Setzlinge erfolgt im Mai bei einer Temperatur von +10 Grad und darüber.
Größere Setzlinge sollten am Anfang des Beetes gepflanzt und dann nach und nach verkleinert werden. Das Pflanzen der Setzlinge erfolgt wie folgt:
- Wir ziehen 3 cm tiefe Furchen in die Beete;
- Zwischen den Furchen sollte ein Abstand von etwa 20 cm bestehen;
- Wir gießen sie und pflanzen die Setzlinge ein;
- Der Abstand zwischen den Glühbirnen sollte ungefähr 10 cm betragen;
- Bedecken Sie das Pflanzmaterial mit Erde. Die Erdschicht sollte nicht dicker als 2 cm sein.
Sobald die Zwiebelstecklinge gepflanzt sind, benötigen sie folgende Pflege:
- Zu Beginn der Wachstumsperiode benötigt das Gemüse reichlich Wasser. In dieser Zeit wird zweimal wöchentlich gegossen. Mit zunehmender Reife der Knollen wird die Wassergabe reduziert. Zwei Wochen vor der Ernte wird das Gießen vollständig eingestellt. Die einzige Ausnahme bilden heiße und trockene Witterungsbedingungen.
- Auflockern und Jäten. Dies erfolgt je nach Bedarf regelmäßig. Besonders wichtig ist es, den Boden nach dem Gießen aufzulockern.
- Wenn die Zwiebeln eine größere Größe erreichen, muss man etwas Erde von der Pflanze abharken;
- Düngung. Die erste Düngung erfolgt einige Wochen nach dem Einpflanzen der Setzlinge. Dazu wird der Mist mit Wasser vermischt. Drei Wochen später wird dann der eigentliche Dünger ausgebracht.
Um einen einfachen und problemlosen Zwiebelanbau zu gewährleisten, ist es notwendig, nicht nur alle landwirtschaftlichen Vorschriften einzuhalten, sondern auch vorbeugende Maßnahmen gegen Krankheiten und Insektenschädlinge zu ergreifen.
Schädlings- und Krankheitsbekämpfung
Selbst bei optimalen Anbaumethoden kann eine Zwiebelernte durch Krankheitserreger oder Schädlinge beeinträchtigt werden. Zwiebeln können sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland aufgrund unsachgemäßer Pflege erkranken.
Die häufigsten Krankheiten dieser Kulturpflanze sind:
- Graufäule des Halses. Die gefährlichste Krankheit, die die Halsschuppen befällt;
- Falscher Mehltau (Peronosporose). Diese Krankheit wird durch einen pathogenen Pilz verursacht. Die Zwiebeln stellen ihr Wachstum ein und verändern ihre Form. Auf dem Laub bildet sich ein gelber Belag;
- Fusariumwelke. Diese Krankheit ist durch das Erweichen der Zwiebelbasis und das Absterben des Wurzelsystems gekennzeichnet. Das Laub verfärbt sich gelb;
- Gelbsucht. Dies ist eine Viruserkrankung. Bei dieser Krankheit bekommen die Zwiebelblätter und -knollen Flecken.
Insektenschädlinge fungieren häufig als Überträger krankheitserregender Mikroorganismen. Folgende Insekten befallen Zwiebeln:
- Zwiebelmotte;
- Wurzelmilbe;
- Zwiebelfliege.
Um Krankheiten und Schädlinge beim Zwiebelanbau zu vermeiden, sind vorbeugende Maßnahmen unerlässlich. Behandeln Sie die Pflanzen dazu mit einer Kupfersulfatlösung (ein Teelöffel Pulver auf 10 Liter Wasser). Es empfiehlt sich, diese Lösung anzuwenden, sobald die Zwiebeln eine Höhe von über 12 cm erreicht haben. Alternativ können Sie die Pflanzen alle 20 Tage mit Tabakstaub oder -asche behandeln.
Ernte
Der Erntezeitpunkt von Zwiebeln hängt von den Wetterbedingungen und dem Klima der Anbauregion ab. Typischerweise reift dieses Gemüse von Mitte Juli bis September. Die Reife der Zwiebeln lässt sich an folgenden Anzeichen erkennen:
- Neue Blätter erscheinen nicht;
- Die Federn verfärbten sich gelb;
- Die Oberteile fielen aufs Bett;
- Der Gebärmutterhals wurde an seiner Basis weich und nahm eine charakteristische Farbe an.
Denken Sie daran, dass Zwiebeln rechtzeitig geerntet werden müssen, da sonst das Wurzelsystem der Zwiebeln wieder austreibt. Dies wird sich negativ auf die Haltbarkeit der Ernte auswirken.
Die Ernte muss abgeschlossen sein, bevor die Nächte kalt werden. Der Ernteprozess selbst sieht folgendermaßen aus:
- Die Zwiebel wird zusammen mit dem Laub aus der Erde gezogen;
- Lüfte es in der Sonne aus;
- Dann werden Wurzeln und Blätter abgeschnitten;
- Die Zwiebeln werden anschließend in einem beheizten Raum erneut getrocknet.
Anschließend kann die Ernte eingelagert werden.
Wie wir sehen, sind Zwiebeln einfach anzubauen. Entscheidend sind die richtige Pflege und die rechtzeitige Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen. Wenn Sie alle oben genannten Hinweise befolgen, ist Ihnen eine hervorragende Zwiebelernte garantiert.
Video „Zwiebelernte“
Dieses Video enthüllt die Geheimnisse des Zwiebelanbaus im Garten.











