Bekämpfungsmaßnahmen gegen Echten Mehltau an Stachelbeersträuchern

Stachelbeeren findet man fast in jedem Garten. Diese Beeren sind wegen ihres einzigartigen Geschmacks und ihres hohen Vitamin-C-Gehalts sehr beliebt. Wichtig ist zu wissen, dass mit zunehmendem Alter des Strauchs das Risiko für Mehltau steigt. Unbehandelt kann die Krankheit nicht nur den Ertrag mindern, sondern ihn auch vollständig vernichten, indem sie Triebe und sogar Wurzeln befällt.

Merkmale der Erkrankung

Echter Mehltau befällt ältere Pflanzen

Echter Mehltau an Stachelbeeren ist eine Pilzkrankheit, die durch mikroskopisch kleine Partikel, sogenannte Sporen, verbreitet wird. Diese werden von Insekten oder dem Wind auf die Pflanze getragen. Da diese Krankheit ihren Ursprung in Amerika hat, wird sie auch als Amerikanischer Echter Mehltau der Stachelbeeren bezeichnet. Man unterscheidet zwei Unterarten: Echten und Falschen Mehltau. Die Sporen überwintern an den unteren Zweigen, im Laub und im Boden unter dem Strauch und wandern im Frühjahr in die Krone hinauf.

Echter Mehltau an Stachelbeeren erfordert aktive Bekämpfungsmaßnahmen, da er auch an Himbeeren, Johannisbeeren und sogar Rosen auftreten kann. Bei warmem, feuchtem Wetter bildet sich auf der Unterseite der ersten Blätter in Bodennähe ein weißer, krümeliger Belag, der an verstreutes Mehl erinnert. Diese Blätter sollten schnellstmöglich entfernt und verbrannt werden. Werden die ersten Anzeichen übersehen, verfärbt sich der weiße Belag schließlich dunkelbraun und wird fest. Er befällt dann alle Pflanzenteile: Blätter rollen sich ein, befallene Zweige verkrümmen sich und Beeren verderben, bevor sie reif sind.

Krankheitssporen überwintern gut an unteren Ästen.

Schwächen der Krankheit

Es ist wichtig zu wissen, dass es sich um eine Pilzkrankheit handelt. Stachelbeeren lassen sich hauptsächlich mit drei Methoden gegen Echten Mehltau behandeln: agronomischen, chemischen und agrochemischen. Zu den agronomischen Methoden gehören das sofortige Entfernen befallener Blätter und Zweige, ein planmäßiger Rückschnitt vor und nach der Vegetationsperiode sowie die Anpflanzung mehltauresistenter Sorten. Gleich zu Beginn des Frühjahrs sollten beschädigte und alte Zweige entfernt und das Laub des Vorjahres aus dem Boden geborgen werden.

Da Pilze zweimal jährlich, im Frühling und Sommer, Sporen bilden, behandeln wir Stachelbeeren dreimal während der Wachstumsperiode: vor und nach der Blüte sowie vor dem Laubfall im Herbst. Wir behandeln die Sträucher abends und besprühen die gesamte Pflanze, einschließlich des Bodens, großzügig mit der Lösung. Anschließend bewässern wir mit einem Breitbandsprühgerät und achten dabei besonders auf die Blattunterseiten. Vor der Behandlung entfernen wir alle möglicherweise befallenen Blätter und andere Pflanzenteile und sammeln jegliches Laub ein, in dem Sporen überwintert haben könnten.

Stachelbeeren, die von der Krankheit befallen sind

Gut ausgebildete, kräftige Triebe sind resistent gegen Mehltau. Dies hängt maßgeblich von der Düngung mit Kalium- und Phosphordüngern ab. Stickstoffdünger hingegen hemmen das Triebwachstum und machen die Triebe anfälliger für Pilzinfektionen. Sind mehrere Pflanzen auf einem Grundstück befallen, ist der Einsatz starker Pflanzenschutzmittel erforderlich, um die Stachelbeeren vor Mehltau zu schützen. Hierfür werden Kupfersulfat oder spezielle Präparate verwendet.

Der Schutz von Stachelbeeren vor Mehltau mit Agrochemikalien kombiniert die oben beschriebenen Methoden und erzielt sehr gute Ergebnisse. Zur Behandlung der Pflanzen werden sowohl traditionelle Heilmittel als auch spezielle Chemikalien eingesetzt.

Volksheilmittel

Erfahrene Gärtner und Sommergäste wissen, wie man Mehltau mit Hausmitteln bekämpft. Im Frühjahr werden die Sträucher mit einer heißen (ca. 90 Grad Celsius) Kaliumpermanganatlösung behandelt. Durch gründliches Wässern mit dieser Lösung werden die Triebe und der Boden desinfiziert. Nach der Blüte wird die Pflanze mit einer Ammonium- oder Kaliumnitratlösung behandelt. Eine der günstigsten und wirksamsten Methoden ist die Behandlung mit einem wässrigen Aufguss aus Holzasche. Die Sträucher werden im späten Frühjahr dreimal jeden zweiten Tag gegossen. Der mit Wasser verdünnte Ascherückstand wird anschließend auf den Boden unter dem Strauch gegossen.

Eine Lösung aus Kaliumpermanganat beseitigt Mehltau.

Wenn sich ein weißer Belag auf Stachelbeeren bildet, hilft eine Lösung aus Natron und Seife. Bestreichen Sie den Strauch mit dieser dicken Lösung und gießen Sie anschließend die Erde darunter mit dem verdünnten Rest. Eine weitere Möglichkeit, Pilzkrankheiten zu bekämpfen, ist die Behandlung der Pflanzen mit Kefir oder Sauermilch, dreimal alle drei Tage. Auch Molke eignet sich dafür.

Der entstehende Film verhindert das Atmen des Pilzes und verbessert die Gesundheit des Stachelbeerstrauchs. Eine Lösung aus Natron, Aspirin, Flüssigwaschmittel, Pflanzenöl und Wasser ist ebenfalls wirksam. Tragen Sie diese Mischung während der gesamten Saison zweimal monatlich auf den Strauch auf.

Im Anfangsstadium eines Befalls kann die Pflanze mit einem Schachtelhalmaufguss behandelt werden. Gießen Sie die Pflanzen drei- bis viermal im Abstand von fünf Tagen. Ein Rainfarnaufguss wird zweimal jährlich, im Frühjahr und Herbst, zum Bewässern des Bodens um die Sträucher verwendet. Auch ein Zwiebelschalenaufguss eignet sich zur Bewässerung. Wenden Sie diesen Aufguss vor, nach und vor der Blüte an. Eine Königskerzenlösung kann auf die gleiche Weise verwendet werden.

Chemische Kontrolle

Fitosporin M eignet sich zur Krankheitsvorbeugung.

Moderne Fungizide wie Quadris, Skor, Tilt, Topsin und Fundazol bekämpfen aktiv Falschen Mehltau. Fitosporin M wird vorbeugend eingesetzt. Es beugt der Krankheit sehr gut vor, ist aber bei bereits aufgetretenem Befall wirkungslos. Zu den biologischen Fungiziden zählt die Verwendung von Königskerze, wie oben beschrieben.

Verhütung

Pilzkrankheiten lassen sich viel leichter vorbeugen als behandeln. Beginnen wir mit der Wahl des Standorts für den Strauch. Stachelbeeren sollten an sonnigen Standorten mit niedrigem Grundwasserspiegel und guter Drainage gepflanzt werden, um Mehltau vorzubeugen. Der Abstand zwischen den Sträuchern sollte ausreichend sein, um eine gute Belüftung und Bodendurchlässigkeit zu gewährleisten. Üblicherweise werden sie in Reihen mit einem Abstand von 1–1,5 Metern und einem Reihenabstand von mindestens 1,5–2 Metern gepflanzt.

Es wird nicht empfohlen, Stachelbeeren nach Kulturen anzubauen, die für denselben Erreger anfällig sind, wie beispielsweise Jostabeeren, Himbeeren und Johannisbeeren. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, pilzresistente Sorten zu wählen. In Kombination mit agrochemischen Maßnahmen (rechtzeitiger Kronenschnitt, Entfernen und Verbrennen befallener Pflanzenteile, vorbeugende Pflanzenbehandlungen, Auflockern und Mulchen des Bodens sowie Düngen mit Kalium- und Phosphatdüngern) kann dies helfen, die Krankheit zu bekämpfen und eine reiche Ernte zu erzielen.

Video: „Bekämpfung von Mehltau“

In diesem Video spricht ein Experte über wirksame Methoden zur Bekämpfung von Mehltau.

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