Eine erstaunliche Hybride aus Johannisbeere und Stachelbeere

Die Beerensorte mit dem ungewöhnlichen Namen „Joschta“ – eine Kreuzung aus Johannisbeere und Stachelbeere – ist das Ergebnis jahrelanger engagierter Arbeit deutscher Züchter, die eine neue, vielversprechende Beerensorte mit großen, gesunden Früchten entwickeln wollten. Und das mit Erfolg! Neben dem hervorragenden Geschmack und den unbestreitbaren gesundheitlichen Vorteilen der Beeren zeichnet sich die Hybride durch hohe Erträge, ausgezeichnete Sorteneigenschaften und ein ansprechendes Aussehen aus und genießt daher nicht nur in Westeuropa, sondern auch international einen hervorragenden Ruf.

Ein Stück Geschichte

An der Max-Planck-Universität in Deutschland wurde 1970 eine einzigartige Johannisbeer-Stachelbeer-Hybride namens Jostabeere entwickelt. Ihr Schöpfer war der deutsche Pflanzenzüchter Rudolf Bauer, der sich zusammen mit einer Gruppe von Universitätswissenschaftlern mehrere Jahrzehnte lang der Entwicklung dieser Beere widmete.

Um diese Hybride zu erschaffen, kreuzten Züchter die Schwarze Johannisbeere mit der gewöhnlichen Stachelbeere. Das Ergebnis ist eine sehr pflegeleichte, ertragreiche Pflanze mit großen Früchten, die zwei Aromen vereinen – Johannisbeere und Stachelbeere.

Eine einzigartige Kreuzung aus Johannisbeere und Stachelbeere – Yoshta

Doch so einfach war es nicht. Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts standen Wissenschaftler vor der Aufgabe, die Sorteneigenschaften von Stachelbeeren und schwarzen Johannisbeeren zu verbessern und dabei alle wertvollen Eigenschaften beider Kulturpflanzen zu erhalten sowie deren Hauptnachteile zu beseitigen, wie etwa die Anfälligkeit für Krankheiten, die geringen Erträge, die geringe Beerengröße bei Johannisbeeren und das Vorhandensein von Dornen bei Stachelbeeren.

Züchter in vielen Ländern kreuzten verschiedene Stachelbeer- und Johannisbeersorten, doch ihre Bemühungen blieben erfolglos – alle Pflanzen waren steril und taugten nur als Zierpflanzen. Rudolf Bauer und sein Team brauchten über vierzig Jahre, um ihr Ziel zu erreichen. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die köstliche Beere, bekannt als Jostabeere, bereits industriell angebaut, und die neue Johannisbeer-Stachelbeer-Hybride erfreute sich weltweiter Beliebtheit bei Gärtnern.

Beschreibung und Eigenschaften

Jostaberry ist ein mehrjähriger Beerenstrauch.

Die als Yoshta bekannte Pflanze ist ein mehrjähriger Beerenstrauch mit einer recht kräftigen und ausladenden Krone (bis zu 2 m Durchmesser). Die Triebe sind hoch (ca. 1,5 m), glatt (dornenlos) und wüchsig. Die Blätter sind klein, an der Spitze glänzend, dunkelgrün und ähneln in ihrer Form Johannisbeerblättern, besitzen aber nicht deren charakteristisches Aroma. Sie bleiben bis zum ersten Frost an den Zweigen.

Die Jostabeere blüht mit leuchtend gelben Blüten, die in Büscheln angeordnet sind. Im Frühling ist der Strauch über und über mit duftenden, zahlreichen Blütenständen bedeckt, die von Bienen umschwärmt werden. Aufgrund ihres hohen Zierwerts werden diese Sträucher häufig in der Landschaftsgestaltung verwendet.

Jostabeeren sind dunkelviolett, fast schwarz, und mit 5–6 g recht groß. Sie wachsen in Büscheln von 5–6 Stück. Ihr Geschmack ist einzigartig süß-säuerlich mit einer moschusartigen Stachelbeernote und einem Hauch von Johannisbeere. Das Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C.

Die Früchte der Yoshta sind dunkelviolett, fast schwarz.

Diese Hybride ist eine langlebige Beerensorte. Der Strauch lebt 25–30 Jahre, wovon er 18–20 Jahre lang seine höchste Produktivität von 10–12 kg pro Strauch beibehält. Die Beeren lassen sich leicht transportieren und behalten ihre Nährstoffe lange. Zu ihren Vorteilen zählen ihre Anspruchslosigkeit gegenüber verschiedenen Standorten und Klimazonen sowie ihre hohe Resistenz gegen Kälte und Krankheiten, einschließlich Pilzbefall.

Merkmale des Anbaus

Die Jostabeere bevorzugt, wie ihre Elternpflanzen, sonnige, windgeschützte Standorte mit fruchtbarem, humusreichem Boden. Ein vollsonniger Standort ist für hohe Erträge unerlässlich. Selbst im Halbschatten kann der Ertrag deutlich sinken, und die Beeren verlieren an Geschmack. Johannisbeeren und Stachelbeeren sind die besten Nachbarn für die Jostabeere. Alle drei profitieren von dieser Kombination, da die Kreuzbestäubung die Qualität und Größe ihrer Früchte verbessert.

Die Früchte der Yoshta sind recht groß (5–6 g).

Die Setzlinge können im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden – für diese Kultur ist das unerheblich. Topfpflanzen können während der gesamten warmen Jahreszeit umgepflanzt werden. Da Jostabeerensträucher recht groß werden, sollten sie mindestens 2 Meter voneinander entfernt gepflanzt werden – dies gilt, wenn die Beeren geerntet werden sollen. Werden die Sträucher als Hecke gepflanzt, kann der Abstand 60–70 cm betragen, allerdings ist dann keine Ernte zu erwarten.

Diese Hybride zeichnet sich durch ein sehr kräftiges Wurzelsystem aus, das viel Platz zum Wachsen benötigt. Daher sollten die Pflanzlöcher breit und tief genug (50–60 cm) sein, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Vor dem Pflanzen empfiehlt es sich, die Wurzeln in eine Tonerde-Suspension zu tauchen, um einen festen Halt im Boden zu gewährleisten.

Für ein gutes Anwachsen der Sämlinge geben Sie 2 kg Humus oder Kompost und eine Handvoll Superphosphat in das Pflanzloch. Nach dem Einpflanzen empfiehlt es sich, die Baumstämme mit einer Mulchschicht abzudecken.

In das Pflanzloch sollten 2 kg Humus gegeben werden.

In gut gedüngtem Boden mit neutralem pH-Wert wachsen die Sträucher schnell an und tragen nach etwa zwei Jahren Früchte. Für einen guten Ertrag ist regelmäßige Düngung notwendig. Vor dem Fruchtansatz genügt es, im Frühjahr und Herbst organische Substanz (Kompost, Humus) an den Stamm zu geben. In den Folgejahren sollte im Frühjahr und kurz vor dem Fruchtansatz zusätzlich Kaliumdünger ausgebracht werden.

Fortpflanzung und Pflege

Jostabeeren lassen sich mit allen für Beerensträucher üblichen Methoden vermehren: Stecklinge, Wurzelausläufer oder Absenker. Bei der Wahl der Vermehrungsmethode ist es jedoch wichtig, die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen Sorte zu berücksichtigen. Manche Sorten bilden beispielsweise viele Ausläufer, während andere gar keine bilden, aber durch Absenker gut wurzeln.

Die einfachste Methode zur Vermehrung der Sträucher sind Wurzelausläufer. Sobald sich genügend Ausläufer gebildet haben, sollten diese in der zweiten Sommerhälfte, wenn sie eine Höhe von 15–20 cm erreicht haben, vorsichtig vom Mutterstrauch getrennt und an einen anderen Standort verpflanzt werden.

Die Vermehrung von Yoshta ist ganz einfach.

Wenn der Strauch keine oder nur wenige Ausläufer bildet, können einjährige Stecklinge verwendet werden. Dazu wählt man im Frühjahr kräftige Zweige aus dem unteren Bereich des Strauchs aus, drückt sie auf den Boden und fixiert sie an mehreren Stellen (z. B. mit Stecknadeln). Die Schnittstellen werden mit Erde bedeckt und die Stecklinge regelmäßig befeuchtet. Unter diesen Bedingungen bewurzeln sie sich innerhalb von ein bis zwei Monaten. Anschließend können die entstehenden Triebe abgetrennt und eingepflanzt werden.

Eine ebenso vielversprechende Vermehrungsmethode sind Stecklinge. Im Herbst (September) werden 15–20 cm lange Stecklinge von jungen Trieben geschnitten. Wichtig ist, dass jeder Steckling mindestens 3–4 Knospen aufweist. Die Stecklinge werden leicht schräg in feuchte Erde gesteckt, sodass 2–3 Knospen über der Erdoberfläche bleiben.

Vor dem Einsetzen der kalten Jahreszeit werden die Stecklinge mit einer Schicht Fichtenzweigen bedeckt und überwintern gelassen. Manche Gärtner schneiden die Stecklinge im Herbst, wickeln sie in Plastikfolie und lagern sie im Kühlschrank. Im Frühjahr pflanzen sie sie in aufgetaute Erde und decken sie mit Plastikflaschen ab. Beide Methoden führen zu einer Anwachsrate von 85–90 %.

Sämlinge der Hybridpflanze Tsoshta

Hybridsträucher sind pflegeleicht, ein gewisses Maß an Pflege ist aber dennoch erforderlich. Das Abdecken der Stämme mit organischem Mulch macht regelmäßiges Jäten und Auflockern des Bodens überflüssig, reduziert den Gießbedarf und liefert den Pflanzen zusätzliche Nährstoffe.

Die Mulchschicht muss regelmäßig erneuert werden, da organisches Material schnell verrottet. Nur junge Sämlinge benötigen regelmäßiges Gießen; ausgewachsene Pflanzen sollten nur bei extremer Hitze gegossen werden.

Obststräucher benötigen Kaliumdünger – ihre Produktivität und die Qualität der Ernte hängen davon ab. Im Frühjahr sollten zusätzlich zu organischem Material (0,5 Eimer Kompost) 20 Gramm Superphosphat und Kaliumsulfat an den Stamm gegeben werden. Biobauern können anstelle von Mineraldünger 0,5 Liter Asche verwenden. Kurz vor der Fruchtreife kann der Strauch auch mit einer Aschelösung gegossen werden. Im Herbst, vor dem Überwintern, sollten die Stämme mit einer Schicht organischen Materials (Torf, Kompost) bedeckt werden.

Jostaberry-Sträucher benötigen Kaliumdünger.

Sträucher benötigen keinen speziellen Formschnitt, es sei denn, sie dienen als Zierelemente im Garten. Entfernen Sie einfach regelmäßig kranke oder beschädigte Zweige sowie Triebe, die älter als sieben Jahre sind, da diese selten Früchte tragen. Ein gut geformter Strauch sollte 18–20 Zweige haben. Falls gewünscht, können Sie die Triebspitzen im Frühjahr um ein Drittel kürzen – dadurch wird der Strauch kompakter und gleichmäßiger und verleiht Ihrem Garten eine besondere, dekorative Note und eine gemütliche Atmosphäre.

Video: Anpflanzen und Pflegen von Yostabeeren

In diesem Video spricht ein Experte über eine ungewöhnliche Johannisbeer- und Stachelbeerhybride – Yoshta.

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