Ein beliebter Gast auf dem Tisch ist die Stachelbeersorte Black Negus.

Schwarze Stachelbeeren sind nährstoffreicher als grüne, weshalb Gärtner immer häufiger Sorten mit dunklen Beeren bevorzugen. Moderne Züchtungsmethoden haben viele neue schwarzfruchtige Hybriden hervorgebracht, doch einige Sorten sind zeitlos und unübertroffen. So auch die Schwarze Stachelbeere 'Negus', die in den 1920er Jahren von I.V. Michurin gezüchtet wurde. Seit fast einem Jahrhundert erfreut sich diese Sorte großer Beliebtheit und ist nach wie vor die am häufigsten angebaute in privaten Gärten.

Merkmal

Diese Sorte wurde am Michurin-Institut für Pflanzenzüchtung durch interspezifische Kreuzung der europäischen Stachelbeersorte „Anibut“ und der amerikanischen Wildstachelbeere „Krasilny“ entwickelt. Warum war es notwendig, so unterschiedliche Arten zu kreuzen? Die Entstehungsgeschichte dieser Sorte ist faszinierend.

Schwarze Stachelbeeren sind hinsichtlich ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften den grünen Stachelbeeren überlegen.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren Stachelbeeren die beliebteste Beerenart in Großbritannien, und englische Züchter entwickelten zahlreiche hervorragende Sorten, die sich durch ihren exzellenten Geschmack und ihre beeindruckende Beerengröße auszeichneten. Doch schon bald wurden amerikanische Sorten nach Europa eingeführt und brachten die verheerendste Krankheit für Stachelbeeren – den Amerikanischen Mehltau, auch bekannt als Sphaerotheca – in die Gärten.

Innerhalb weniger Jahre waren europäische Gärten praktisch von dieser wertvollen Frucht abgeschnitten, und die amerikanischen Stachelbeeren konnten geschmacklich die verloren gegangenen europäischen Sorten nicht ersetzen. Daher beschloss I.M. Michurin, die außergewöhnlich resistente amerikanische Stachelbeere gegen Spheroteka mit einer europäischen Sorte mit hervorragendem Geschmack zu kreuzen. Aus diesem Experiment entstand die dunkle Stachelbeersorte „Black Negus“, der mehrere weitere ähnliche Hybriden folgten.

I.M. Michurin hoffte, diese Hybride als Grundlage für die Entwicklung neuer, vielversprechender Sorten nutzen zu können. Doch die Gärtner waren so angetan vom ursprünglichen Geschmack der dunklen, wachsartigen Beeren, dass die Sorte zu einem festen Bestandteil privater Gärten wurde und als eigenständige Pflanze und nicht mehr als „Halbfertigprodukt“ für die Züchtung anderer Hybriden betrachtet wurde.

Die Beeren des Schwarzen Negus sind sehr aromatisch.

Die Beeren der Schwarzen Negus sind tatsächlich fast schwarz, sehr aromatisch, mit einer glatten, leicht matten Haut und einem köstlichen, süß-sauren dunkelroten Fruchtfleisch, was für Stachelbeeren selten ist. Während der Fruchtzeit bedecken sie die Zweige des Strauchs dicht und verleihen ihm ein besonders attraktives Aussehen. Obwohl die Früchte nicht sehr groß sind (2–2,5 g), haben sie ein gutes, marktgerechtes Aussehen, bleiben lange am Strauch und fallen auch im überreifen Zustand nicht ab.

Dieser Stachelbeerstrauch ist buschig, hoch (bis zu 2 m) und breitwüchsig. Die Triebe sind kräftig, bogig und mit scharfen, langen (bis zu 2 cm) Dornen besetzt, die er von der amerikanischen Wildform geerbt hat. Die Beeren reifen gleichzeitig von Ende Juli bis Anfang August. Diese Pflanze ist gut an kalte Bedingungen angepasst, verträgt Spätfröste problemlos und ist resistent gegen Mehltau und andere Pilzkrankheiten.

Sträucher pflanzen

Schwarze Negus-Beeren sind mittelgroß.

Obwohl eine Frühjahrspflanzung möglich ist, empfiehlt es sich, die Setzlinge der Schwarzen Stachelbeere (Sorte 'Black Negus') im Herbst, 1–1,5 Monate vor dem ersten Frost, zu pflanzen. In gemäßigten Klimazonen gilt Mitte bis Ende September als optimale Pflanzzeit. Stachelbeeren lieben die Sonne, diese Sorte verträgt aber auch leichten Halbschatten, falls kein vollsonniger Standort zur Verfügung steht.

Die Pflanze ist bezüglich der Bodenbeschaffenheit anspruchslos und gedeiht und trägt Früchte in fast jedem Boden außer schwerem Lehm. Bei der Standortwahl sollte man das Gelände berücksichtigen. Stachelbeeren wachsen am besten auf ebener oder leicht erhöhter Fläche. Senken oder Gebiete mit hohem Grundwasserspiegel sind zu vermeiden. Lockerer, fruchtbarer Lehm- oder Sandlehmboden, angereichert mit organischem Material, gilt als ideal für den Stachelbeeranbau.

Kurz vor dem Pflanzen sollte der Boden gründlich umgegraben und vollständig von Unkrautwurzeln, insbesondere von Lauch, befreit werden. Dieses Unkraut wächst schnell und kräftig, und da Schwarzer Negus sehr dornig ist, gestaltet sich das Entfernen von Unkraut unter dem Strauch schwierig. Daher ist es wichtig, den Bereich um den Stamm im Vorfeld sauber zu halten.

Kurz vor der Bepflanzung muss die Fläche gründlich umgegraben werden.

Beim Ausheben des Pflanzlochs kann Kompost oder Humus in einer Menge von 4–6 kg/m² eingearbeitet werden. Geschieht dies nicht, sollte eine Düngermischung aus 0,5 Eimern organischem Material, 60 g Superphosphat und 20 g Kaliumdünger in das Pflanzloch gegeben werden.

Am besten verwendet man einjährige Setzlinge zum Pflanzen. Sie benötigen kein großes Pflanzloch – 50 cm Tiefe und etwa 40 cm Breite genügen. Beim Pflanzen in Gruppen sollte ein Abstand von 1,5–2 m eingehalten werden. Der Boden des Pflanzlochs sollte gut angefeuchtet und anschließend mit einem kleinen Erdhügel bedeckt werden.

Die Wurzeln des Sämlings sollten in eine Tonerdemischung getaucht und leicht schräg in das Pflanzloch gesetzt werden, sodass der Wurzelhals nach dem Auffüllen mit Erde 5–6 cm tief liegt. Nach dem Einpflanzen sollten die Triebe des Sämlings auf 4–5 Knospen zurückgeschnitten werden.

Pflegehinweise

Es wird empfohlen, die Baumstammkreise mit Mulch abzudecken.

Diese Stachelbeersorte ist außergewöhnlich robust und anspruchslos, doch um ihre Lebensdauer und den Fruchtansatz zu verlängern, sind einige Standardpflegemaßnahmen erforderlich. Da der Zugang zum ausgewachsenen Strauch eingeschränkt ist, empfiehlt es sich, den Bereich um den Stamm mit Mulch abzudecken, um häufiges Jäten und Hacken zu vermeiden.

Fruchttragende Sträucher benötigen nur im Sommer Wasser. Bei Trockenheit sollte man nach der Blüte und dann während der Fruchtbildung gießen. Auch im Herbst, wenn die Wurzeln überwintern, ist darauf zu achten, dass sie nicht austrocknen. Etwa einen Monat vor der Überwinterung sollten Stachelbeeren großzügig gegossen werden, mit 3–4 Eimern Wasser pro Strauch.

Für einen guten Fruchtansatz benötigen Stachelbeeren regelmäßige Düngung. Im ersten Jahr ist keine zusätzliche Düngung nötig, sofern bei der Pflanzung ausreichend Dünger gegeben wurde. Anschließend sollte zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, gedüngt werden. Im zeitigen Frühjahr wird dem Boden Stickstoff in Form von Ammoniumnitrat, Harnstoff (15–20 g/m²) oder Humus (5–6 kg/m²) zugeführt. Im Herbst erhält jeder Strauch Superphosphat (30 g), Kaliumsulfat (20 g) und Humus (5–6 kg, verteilt um den Stamm).

Stickstoffdünger in Form von Ammoniumnitrat

Der jährliche Rückschnitt ist für Stachelbeeren unerlässlich. Aufgrund der starken Bedornung der Sorte 'Black Negus' gestaltet sich der Formschnitt schwierig. Daher ist es wichtig, zumindest kleine Triebe, die zu übermäßigem Wuchs führen können, sowie alte, unproduktive Triebe, die älter als sieben Jahre sind, zu entfernen. Kürzen Sie im Frühjahr, wenn möglich, die Triebspitzen um etwa ein Drittel ihrer Länge.

Vor- und Nachteile

Zweifellos besitzt diese Sorte viele Vorzüge, sonst hätte sie sich nicht über so viele Jahrzehnte hinweg einer solchen Beliebtheit erfreut. Was genau macht die „Schwarze Negus“ so anziehend für Gärtner und Liebhaber dieser gesunden Beere?

Black Negus hat einen originellen Dessertgeschmack

Vorteile der Vielfalt:

  • ein origineller Dessertgeschmack, der mit 4,7 Geschmackspunkten bewertet wird, weshalb die Beeren in der Küche weit verbreitet sind - sie ergeben sehr schmackhafte und farbenprächtige Marmeladen, Konfitüren, Säfte und Wein;
  • Die Vitaminzusammensetzung und die medizinischen Eigenschaften der Beeren sind ebenfalls wichtig, da schwarze Stachelbeersorten in der Volksmedizin von besonderem Wert sind;
  • Dank ihrer guten Winterhärte kann diese Sorte nicht nur in der zentralen Zone, sondern auch in kälteren Regionen Russlands angebaut werden.
  • reichlich und regelmäßiger Fruchtansatz des Strauchs über 15-18 Jahre, beginnend ab dem zweiten Lebensjahr;
  • hervorragende Transportierbarkeit und Haltbarkeit der Früchte - bei kühlen Bedingungen können sie bis zu 3 Wochen gelagert werden;
  • Immunität gegen Krankheiten, insbesondere gegen Mehltau – den heimtückischsten Feind der Stachelbeeren.

Der einzige Nachteil sind die zahlreichen spitzen Dornen, die Ernte und Pflege deutlich erschweren. Wer jedoch optimistisch ist, kann diesen Nachteil in einen Vorteil verwandeln, indem er Stachelbeersträucher als zuverlässige Hecke pflanzt.

Video: „Richtlinien zum Anpflanzen von Stachelbeeren“

Dieses Video vermittelt Ihnen die Grundregeln für das Anpflanzen von Stachelbeeren.

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