Bekämpfung von Stachelbeerkrankheiten und -schädlingen

Stachelbeeren sind in unserer Klimazone eine beliebte Beerenart. Sie werden wegen ihres Geschmacks sowie ihres hohen Gehalts an Vitaminen, Säuren und anderen für den menschlichen Körper lebenswichtigen Nährstoffen geschätzt. Krankheiten befallen Stachelbeeren oft nicht nur die Pflanze selbst, sondern auch andere im Garten angebaute Pflanzen. Daher ist die umgehende Behandlung befallener Sämlinge unerlässlich.

Krankheiten

Stachelbeerkrankheiten werden hauptsächlich durch Pilze verursacht. Diese führen zu Wurzel- und Stammfäule, Blattflecken und Fruchtfäule sowie zum Verfaulen und Austrocknen der Sträucher. Zusätzlich schädigen Blattläuse, Glaswürmer und Knospenmilben die Stachelbeeren. Neben mechanischen Schäden übertragen Insekten auch bestimmte Virus- und Bakterienkrankheiten. Daher sollte ein umfassender Ansatz zur Bekämpfung von Stachelbeerkrankheiten verfolgt werden, der geeignete Kontrollmaßnahmen und Präventionsmaßnahmen umfasst.

Blattläuse auf Stachelbeerblättern

Weiße Plakette

Das häufigste Symptom der Pflanzenkrankheit ist ein weißer Belag auf den Blättern sowie auf den Stachelbeeren. Manchmal ähnelt es einem Spinnennetz, und wenn man versucht, es zu entfernen, lässt es sich leicht mit den Fingern abreiben. Im Verlauf der Krankheit breitet sich der Belag auf den Fruchtknoten aus, verdickt sich und dunkelt nach. Befallene Pflanzen verdrehen sich und welken, die Blätter rollen sich zusammen, werden brüchig und fallen schnell ab. All diese Symptome sind Anzeichen einer gefährlichen Krankheit: Echter Mehltau.

Echter Mehltau

Echter Mehltau, auch als Sphaerotheca bekannt, ist eine Pilzkrankheit, die durch den Pilz Sphaerotheca morsuvae verursacht wird. Dieser Erreger ist schädlich, da er den Wasser- und Wärmeaustausch der Pflanzen behindert und so die charakteristischen Symptome hervorruft.

Der Stachelbeerpilz überwintert auf abgefallenem Laub und befällt im Frühjahr Pflanzen. In unseren Breitengraden sind zwei Arten dieses Pilzes verbreitet – die amerikanische und die europäische. Da die Behandlung von Stachelbeeren in beiden Fällen sehr ähnlich ist, gehen wir hier nicht näher auf die Besonderheiten dieser Pilze ein.

Echter Mehltau oder Spheroteka

Wie behandelt man Stachelbeeren? Bereits im 18. Jahrhundert galt die „Bordeauer Mischung“ als wirksames Mittel gegen Mehltau. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Kupfersulfat und Soda. Sie kann auf Triebe und Blätter aufgetragen werden.

Ein gutes Schutzmittel ist auch die Behandlung mit einem Aufguss aus Holzasche, der dann dem Boden um den Stamm herum beigemischt wird.

Im Kampf gegen diese Krankheit ist es wichtig, abgefallene Blätter sowie alle befallenen Pflanzenteile vollständig zu entfernen.

Anthraknose

Wenn kleine braune Flecken auf Stachelbeeren auftreten, sollte man sofort auf Nekrosen achten – es könnte sich um Anthraknose handeln. Anthraknose ist eine weitere Pilzkrankheit, die für Gärtner schwer zu bekämpfen ist. Nach der Infektion bilden sich dunkle Flecken mit unscharfen Rändern auf den Blättern. Im Verlauf der Krankheit vergrößern sich diese und verschmelzen schließlich, wodurch die Blätter vorzeitig austrocknen. Triebwachstum und Zuckergehalt der Beeren werden deutlich reduziert, sodass erhebliche Anstrengungen nötig sind, um die Pflanze zu erhalten.

Der Pilz überwintert in abgefallenen Blättern und auf mumifizierten Früchten. Daher ist die vollständige Beseitigung der Sporenquelle entscheidend für die Bekämpfung der Krankheit. Bei ersten Anzeichen der Krankheit empfiehlt es sich, die grünen Pflanzenteile mit einer Kupfersulfatlösung oder Bordeauxbrühe zu behandeln. Vorbeugende Maßnahmen sind vor und unmittelbar nach der Blüte ratsam.

Anthraknose ist eine weitere Pilzerkrankung.

Rost

Pilze der Gattung Puccinia verursachen Rost an Pflanzen. Stachelbeeren sind anfällig für Becher- und Säulenrost. Diese Krankheit ist leicht an den rostfarbenen Flecken, Sporen und Blattunterseiten zu erkennen. Sie breitet sich von anderen infizierten Pflanzen aus und befällt vorwiegend Blätter und gelegentlich auch Stängel. Starker Rostbefall kann zu Verformungen der vegetativen Organe und Beeren oder sogar zum Blattfall führen.

Schorf

Echter Schorf, verursacht durch Pilze der Gattung Venturia, wird oft mit Mehltau an Stachelbeeren verwechselt. Diese Krankheit tritt häufiger an Äpfeln, Birnen und Kartoffeln auf. Sie kommt nicht an Beeren vor.

Schädlinge

Neben häufigen Pilzkrankheiten verursachen auch verschiedene Insekten Probleme an Stachelbeeren. Diese Insekten fressen Blätter, Stängel und Beeren und beeinträchtigen so die Nährstoffqualität und das Aussehen der Pflanze. Zu den schädlichsten Insekten zählen Johannisbeer-Glaswürmer, Blattläuse und Knospenmilben, die Stachelbeeren parasitieren.

Die Johannisbeerblattlaus ist ein kleiner Schmetterling.

Johannisbeergewächshaus

Die Johannisbeerblattlaus ist ein kleiner Schmetterling. Sie verursacht Schäden, indem sie durch das Ablegen zahlreicher Eier in Rindenspalten den Nährstoff- und Safttransport unterbricht. Die daraus schlüpfenden Raupen ernähren sich vom Saft der Stachelbeere und fressen die Zweige von oben bis unten durch. Dies führt zum Welken der Zweige und zum Vertrocknen der Blätter.

Blattlaus

Dieses Insekt saugt den Pflanzensaft von noch nicht verholzten Blättern und Trieben der Stachelbeere. Stachelbeerblattläuse vermehren sich schnell und sind klein, gelblich und mit bloßem Auge kaum sichtbar. Befallene Blätter rollen sich ein und vertrocknen, und die Triebe stellen ihr Wachstum ein. Es ist entscheidend, Blattläuse frühzeitig zu erkennen, da sonst die gesamte Ernte verloren gehen kann. Blattläuse und Ameisen leben in einer engen Symbiose; daher sollten Stachelbeeren nicht in der Nähe von Ameisenhügeln gepflanzt werden.

Nierenmilbe

Die Knospenmilbe ist ein kleines Gliederfüßertier, das sich vom Saft junger Blätter ernährt. Wie der Name schon sagt, lebt sie in den Blattknospen und schädigt so deren Öffnungen. Doch der Schaden der Milbe beschränkt sich nicht nur auf die Störung des Blattaustriebs – sie überträgt auch das Terry-Leaf-Virus, das nicht nur für Stachelbeeren, sondern auch für Johannisbeeren gefährlich ist.

Die Knospenmilbe ist ein Schädling, der sich von Pflanzensaft ernährt.

Verarbeitung

Die Liste der Stachelbeerkrankheiten ist lang. Was kann man tun, um Stachelbeerkrankheiten vorzubeugen? Ganz einfach: Kranke Stachelbeerpflanzen können durch die Behandlung mit verschiedenen Mitteln gerettet werden. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Behandlung, sondern auch die aktive Anwendung vorbeugender Maßnahmen, um die Pflanze gesund zu halten.

Von Krankheiten

Die Behandlung von Pilzkrankheiten zielt primär auf die Bekämpfung von Pilzen ab. Hierbei kommen Fungizide verschiedener chemischer Verbindungen zum Einsatz. Das einfachste und am leichtesten erhältliche Mittel ist die „Bordeaux-Mischung“, die ursprünglich zur Bekämpfung von Mehltau an Weinreben entwickelt wurde. Sie besteht aus einer Lösung von Kupfersulfat und Soda. Bleichmittel und Senfpulver gelten in der Volksmedizin als Mittel gegen Pilzkrankheiten. Auch die Behandlung mit Phytosporinen hilft betroffenen Pflanzen.

Stachelbeeren sollten mindestens viermal behandelt werden: vor der Blüte, unmittelbar danach, einige Wochen später und am Ende der Vegetationsperiode. Abgefallenes Laub sollte entfernt werden, um Krankheiten vorzubeugen. Stamm und Wurzeln sollten mit Mulch geschützt werden.

Stachelbeeren können mit Fitosporin behandelt werden.

vor Schädlingen

Auf dem modernen Pflanzenschutzmittelmarkt sind zahlreiche Insektizide erhältlich. Experten empfehlen für überwinternde Milben und Blattläuse Profilaktin, das im zeitigen Frühjahr auf die Pflanzen gesprüht wird. Gegen Milben, Spanner und Blattwickler eignen sich Aliot, Kleschevit und Fitoverm. Biotlin und Tanrek haben sich als wirksam gegen Blattläuse erwiesen.

Als vorbeugende Maßnahme wird empfohlen, einen mit Arthropoden befallenen Strauch an der Wurzel zu entfernen, um eine mögliche Quelle für ein erneutes Auftreten der Krankheit zu beseitigen.

Zur Vorbeugung

Vorbeugen ist besser als Heilen. Um Krankheiten vorzubeugen, empfiehlt es sich, regelmäßig kranke oder geschwächte Triebe zu entfernen und Laub unter dem Strauch zu beseitigen. Eine Bodenbegasung ist ebenfalls ratsam, um gesundes Pflanzgut zu gewährleisten.

Eine Behandlung mit kupferhaltigen Präparaten (wie Kupfersulfat oder Bordeauxbrühe) ist immer ratsam – die phytotoxische Wirkung ist im Vergleich zur positiven vorbeugenden Wirkung auf Stachelbeeren äußerst gering. Vergessen Sie außerdem nicht die saisonalen und vegetativen Behandlungen – zu Beginn des Knospenaustriebs, vor der Blüte und nach der Blüte.

Bordeauxbrühe ist ein Pflanzenschutzmittel.

Im Sommer empfiehlt es sich, Stachelbeeren mehrmals mit Waschsoda und Seife zu behandeln – dies hilft, das Auftreten von Mehltau und Anthraknose zu verhindern.
Zur Schädlingsbekämpfung empfehlen wir die Anwendung von Karbofos oder Rovikur. Eine Schwefellösung ist wirksam gegen Knospenmilben.

Im Herbst wird der laublose Boden mit Nitrofen behandelt und die Stachelbeeren werden gedüngt, um sie auf den Winter vorzubereiten.

Video: „Bekämpfung von Stachelbeerkrankheiten und -schädlingen“

Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Schädlinge und Krankheiten an Stachelbeeren bekämpfen können.

Birne

Traube

Himbeere