Besonderheiten beim Anbau von Erdbeeren zu Hause
Inhalt
Wo soll ich anfangen?
Der Anbau von Erdbeeren zu Hause beginnt immer mit der Wahl des Standorts für den zukünftigen Garten. Dazu ist es notwendig, die Fläche des vorhandenen Balkons, der Loggia oder des Wohnzimmers, wo die Pflanzen stehen sollen, genau zu begutachten. Wichtig ist dabei zu wissen, dass es zwei Möglichkeiten gibt, Pflanzen unter diesen Bedingungen anzubauen:
Die vertikale Methode eignet sich am besten für eine Wohnung, da sie es ermöglicht, freien Platz im Raum zu sparen.
Lange Säcke aus dicker, schwarzer Polyethylenfolie eignen sich zur Aufnahme des Substrats. Alternativ können auch großkalibrige Wasserleitungen verwendet werden, in die jedoch Löcher geschnitten werden müssen. Rohre sind ideal für den ganzjährigen Anbau von Erdbeeren in Innenräumen. In diesem Fall können sie im Winter problemlos ins Haus geholt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie platzen oder das Substrat ausläuft. Um zu verhindern, dass die Rohre die Optik der Wohnung beeinträchtigen, können sie mit verschiedenen Elementen dekoriert werden.
Experten empfehlen, sofern der Platz es zulässt, ein Bewässerungssystem neben den Pflanzgefäßen zu installieren. Dies gewährleistet die rechtzeitige Bewässerung und Beleuchtung Ihrer Erdbeerpflanzen in Innenräumen.
Video „Gärtnern zu Hause“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Erdbeeren zu Hause anbauen können.
Substrat
Der Anbau von Erdbeeren in Innenräumen beginnt, genau wie beim Anbau von Erdbeeren im Garten, mit der Vorbereitung des Substrats. Wichtig ist, dass man für den Anbau von Erdbeeren in Innenräumen keine Erde (insbesondere keine Gartenerde) benötigt. Stattdessen verwendet man ein spezielles Substrat. Dieses kann beispielsweise aus Kokosmilch gemischt mit Vermiculit (Perlit) oder Torf bestehen. Blähton kann dem Substrat beigemischt werden, sollte aber nur feinkörnig sein.
Diese Substratzusammensetzung ermöglicht eine leichte Bauweise, wodurch damit gefüllte Behälter viel einfacher im Haus umgestellt werden können als solche, die mit Gartenerde gefüllt sind.
Neben seinem geringen Gewicht bietet dieses Substrat einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sterilität. Gartenerde ist bekannt dafür, Krankheitserreger zu beherbergen, die zahlreiche Erdbeerkrankheiten verursachen, sowie Insektenlarven. Verwendet man Gartenerde, sind die Erdbeeren im Winter daher möglicherweise anfällig für Raupenbefall, Ohrwürmer und verschiedene Krankheiten.
Ein weiterer Vorteil eines Substrats in diesem Fall ist die nahezu vollständige Abwesenheit von Erde. Diese wird beim Gießen ohnehin durch die Abflusslöcher ausgespült. Gartenerde hingegen hinterlässt einen charakteristischen, feuchten Erdgeruch im Haus.
Viele Hobbygärtner, die gefragt werden, wie man Erdbeeren zu Hause anbaut, beginnen daher mit der Vorbereitung des Substrats. Manche meinen jedoch, dass man dafür auch gekaufte Blumenerde verwenden kann. Man kann Erde, Blumenerde oder das benötigte Substrat kaufen. Wer möchte, kann das Substrat auch selbst herstellen. Diese Methode birgt jedoch eine gewisse Herausforderung, da es schwierig ist, das richtige Mischungsverhältnis der einzelnen Substratkomponenten einzuhalten. Die optimale Erdmischung für Erdbeeren besteht aus folgenden Bestandteilen:
- Humus;
- Waldfläche;
- Sand.
Alle Komponenten sollten im gleichen Verhältnis verwendet werden. Fichtenerde gilt als hervorragende Komponente.
Beim Anbau von Erdbeeren in Innenräumen mit Gartenerde ist eine Wärmebehandlung erforderlich. Am einfachsten gelingt dies durch Dämpfen. Die Erde kann mit einer mittelstarken Kaliumpermanganatlösung (leicht rosa gefärbt) gegossen werden.
Die vorbereitete Erdmischung muss eine Weile ruhen. Daher sollte sie etwa eine Woche vor Beginn der Erdbeeranzucht im Haus vorbereitet werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass neben der Bodenvorbereitung auch eine gute Drainage unerlässlich ist. Diese erfolgt genauso wie bei anderen Zimmerpflanzen. Blähton oder kleine Kieselsteine eignen sich gut als Drainagematerial. Die Drainageschicht sollte etwa ein Drittel des Pflanzgefäßes ausmachen.
Die am besten geeigneten Sorten
Es gibt eine Fülle von Informationen darüber, wie man Erdbeeren zu Hause anbaut, wobei sich ein Großteil davon auf die Sortenwahl und die Anzucht der Setzlinge konzentriert.
Erfahrene Gärtner und Floristen sagen, dass man für den Anbau von Erdbeeren in einer Wohnung oder einem Haus hängende und remontierende Sorten wählen sollte. Der springende Punkt ist, dass in diesem Fall keine starken, hohen und aufrecht wachsenden Sträucher nötig sind. Schließlich berühren die Beeren, ob Erdbeeren oder Walderdbeeren, ohnehin nicht den Boden, wodurch die Ernte vor Fäulnis und Verderb geschützt ist.
Kletterpflanzen sind in diesem Fall praktisch, da ihre herabhängenden Ranken den Topf, in dem sie wachsen, vollständig bedecken. Außerdem sind diese Pflanzen bezüglich der Lichtverhältnisse unempfindlich. Immerblühende Sorten hingegen tragen das ganze Jahr über Früchte. Welche Sorte Sie wählen, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und Ihrem Budget ab.
Erdbeeren lassen sich auch in Innenräumen anbauen, am besten mit Klettererdbeeren. Diese klammern sich an Rankhilfen fest und wachsen selbstständig vertikal, wodurch ein dichtes Laubwerk entsteht. Allerdings sollten diese Sorten nur im Sommer auf Balkonen gepflanzt werden, da es sehr schwierig ist, sie unbeschädigt ins Haus zu holen. Für die Anzucht in Innenräumen benötigt man daher eine Schnur oder ein Rankgitter. Der Anbau dieser Erdbeersorten in Innenräumen ist recht anspruchsvoll.
Mehrere Sorten können gleichzeitig im Haus angebaut werden. Ihre Kultivierung muss jedoch bestimmten Regeln folgen. Die erste und wichtigste Regel ist, sie so gut wie möglich voneinander zu isolieren. Dies ist besonders wichtig auf dem Balkon, wo die natürliche Bestäubung durch Insekten und Wind stattfinden kann.
Die besten Sorten für die Anzucht von Erdbeersetzlingen sind laut vielen Gärtnern „F - SS1“, „Geneva“, „Selva“ und „Elizabeth II“ sowie „Home Delicacy“.
Verwendung von Düngemitteln
Der Anbau von Erdbeeren im Haus erfordert Dünger. Keine Pflanze kann in einem künstlich hergestellten Substrat überleben, geschweige denn ganzjährig Früchte tragen. Daher ist Düngen beim Indoor-Anbau von Erdbeeren unerlässlich. Bei einem 24/7-Anbau ist es wichtig, dem Substrat kontinuierlich mineralische und organische Dünger zuzuführen. Hierfür eignen sich spezielle Dünger für Beerenpflanzen wie Erdbeeren. Diese werden während der Wachstums- und Blütephase angewendet. Beachten Sie die Anweisungen zur Konzentration und Dosierung, die in der Regel auf der Verpackung angegeben sind. Während der Beerenbildung und -reife sollte die Düngermenge im Vergleich zu den empfohlenen technischen Standards auf der Verpackung so weit wie möglich reduziert werden.
In Töpfen findet nach dem Gießen keine nennenswerte Auswaschung von Düngemitteln statt. Bei der Tropfbewässerung wird fast die gesamte Feuchtigkeit von den Wurzeln aufgenommen. Gleichzeitig werden die mit dem Dünger zugeführten Nährstoffe absorbiert.
Pflege
Zimmerpflanzen benötigen regelmäßige und sachgemäße Pflege. Ein Erdbeerstrauch benötigt folgende Pflege:
- Regelmäßiges Entfernen der Ausläufer. Dieses Verfahren wird durchgeführt, wenn nicht immertragende und kriechende Sorten, die an jungen Ausläufern Beeren bilden, für den Anbau ausgewählt wurden;
- Führen Sie regelmäßig Bestäubungen durch. Die Bestäubung sollte während der gesamten Vegetationsperiode erfolgen. Verwenden Sie dazu einen Ventilator auf Kaltstufe sowie eine weiche Bürste. Bewahren Sie die Bürsten für die Bestäubung verschiedener Sorten getrennt auf. Jede Sorte benötigt ihre eigene Bürste.
- Besprühen Sie die Pflanzen mit einer Sprühflasche. Dies sollte einmal täglich erfolgen. Dadurch wird die gewünschte Luftfeuchtigkeit im Raum erreicht und ein zu starkes Austrocknen des Substrats verhindert.

Wenn Sie diese Schritte befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Erdbeeren das ganze Jahr über gute Früchte tragen.
Beleuchtungsorganisation
Jede Zimmerpflanze, ob Blume oder Obststrauch, benötigt Licht. Erdbeeren bilden da keine Ausnahme. Im Sommer erhält eine Erdbeerpflanze auf dem Balkon ausreichend Licht. Wird sie jedoch ganzjährig im Haus gehalten, benötigt sie zusätzliches künstliches Licht.
Experten empfehlen LED-Lampen für die Zimmerpflanzenbeleuchtung. Sie bieten ein ausgewogenes Rot-Blau-Spektrum, das sowohl für das Wachstum als auch für die Fruchtbildung geeignet ist. Um die Augen vor dem grellen Licht der LED-Lampe zu schützen, empfiehlt es sich, die Pflanzen mit einem Schirm abzudecken. Dieser kann aus Folie gefertigt werden. Auch handelsübliches Wärmedämmmaterial aus dem Baumarkt ist geeignet. Der Schirm verteilt das Licht gleichmäßig und erhöht die Lichtausbeute auf etwa 50 % der maximalen Leistung der Lampe.
Falls keine LED-Lampen verfügbar sind, können Leuchtstoffröhren, die tageslichtähnliches Licht erzeugen, verwendet werden. In diesem Fall empfiehlt sich eine Kombination aus zwei warmweißen und einer kaltweißen Lichtquelle.
Bei der Beleuchtung von Erdbeer- oder Walderdbeersträuchern ist die Verwendung folgender Lichtquellen zulässig:
- fluoreszierend;
- LED;
- Metallhalogenid;
- Hochdruck-Natriumdampflampen.
Das Lichtspektrum all dieser Lampen wird von rotem und blauem Licht dominiert. Daher ähnelt ihr Licht dem Sonnenlicht so weit wie möglich. Allerdings kann die tägliche, längere Beleuchtung Ihre Stromrechnung beeinflussen. Um höhere Stromkosten zu vermeiden, empfiehlt sich die Verwendung von energiesparenden LED-Lampen.
Künstliche Zusatzbeleuchtung trägt zu einem optimalen Lichtregime für die Pflanzen bei. Erdbeeren, die in Innenräumen angebaut werden, benötigen 12–14 Stunden Licht. Zur Automatisierung der Beleuchtung eignet sich eine handelsübliche Zeitschaltuhr, die sich einfach an eine Leuchte anschließen lässt. Wichtig ist auch die korrekte Berechnung der Beleuchtungsstärke. Dazu muss die Wattzahl einer Glühbirne ermittelt werden, die ausreicht, um einen Quadratmeter Fläche auszuleuchten. Hierfür sind die Lichtbedürfnisse der jeweiligen Pflanze zu berücksichtigen. Diese Informationen finden sich in einem biologischen oder gartenbaulichen Nachschlagewerk.
Organisation der Bewässerung
Der wichtigste Aspekt beim Anbau von Erdbeeren in Innenräumen ist die richtige Bewässerung. Die Bewässerung hängt von der gewählten Anbaumethode ab. Bei vertikalem Anbau empfiehlt sich ein Tropfbewässerungssystem. Dazu werden Wasserbehälter oberhalb des Topfes platziert. Von den Wasserbehältern führen Schläuche, ähnlich einer Infusion, nach außen. Entlang der gesamten Länge der Schläuche werden kleine Löcher gebohrt. Durch diese Löcher wird die Bewässerung der Pflanzen durchgeführt.
Modernere Tropfbewässerungssysteme nutzen eine Mikropumpe. Diese kann ein genau definiertes Flüssigkeitsvolumen fördern. Verdünnte Mineraldünger lassen sich durch diese Systeme pumpen, was alle zwei Wochen erfolgt.
Wer Erdbeeren oder Walderdbeeren zu Hause anbauen möchte, sollte alles bis ins Detail durchdenken: vom Substrat bis hin zu effektiven Bewässerungsmethoden. Bei richtiger Planung und regelmäßiger Kontrolle gelingt eine hervorragende Ernte. So haben Sie immer frische, vitaminreiche und einfach köstliche Beeren auf dem Tisch.
DIY-Hydroponik-Video
Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Erdbeeren mithilfe eines speziellen Substrats richtig anbaut.




