Erdbeerkrankheiten: Behandlung und Vorbeugung
Inhalt
Hauptkrankheiten
Wie alle Beerengewächse werden auch Erdbeeren häufig von parasitären Mikroorganismen befallen, was zur Entwicklung von Fäulnisprozessen und zum Verderben nicht nur der Beeren, sondern auch der Pflanzen selbst führt.
Grauschimmel
Dies ist eine äußerst lästige Pilzkrankheit, die einen Großteil der Ernte vernichten kann. Sie tritt bei hoher Luftfeuchtigkeit auf (häufiger Regen, übermäßige Bewässerung und fehlende Mulchschicht). Sie zeigt sich durch schnell wachsende, hellbraune oder gräuliche Flecken mit einer feuchten, flockigen Oberfläche auf den Früchten. In schweren Fällen breitet sie sich auf Blätter und Stängel aus und kann die gesamte Pflanze abtöten.
Echter Mehltau
Eine Pilzkrankheit, die durch übermäßige Luftfeuchtigkeit entsteht. Sie zeigt sich als leichter, pudriger Belag auf allen Pflanzenteilen, am häufigsten jedoch auf den Blättern, wodurch diese sich einrollen und ihre Farbe verlieren. Tritt die Krankheit vor oder während der Blüte auf, wird die Bestäubung gestört, und die entstehenden Fruchtknoten entwickeln einen charakteristischen Pilzbelag und -geruch.
Blattflecken (braun)
Die Krankheit tritt meist nach der Ernte auf, weshalb viele Gärtner ihre Gefahr unterschätzen. Dunkle Flecken mit hellen Zentren auf den Blättern führen zum Welken und Absterben der Blätter, gerade wenn die Pflanzen Fruchtknospen für die bevorstehende Ernte bilden.
Weißer Fleck
Die Krankheit äußert sich durch braune oder helle, punktförmige Flecken, die sich zur Mitte hin ausbreiten und zum Abfallen des Blattmittelteils führen. Bei starkem Befall greift die Krankheit auf Blattstiele und Blütenstängel über und lässt Blüten und Knospen verwelken.
Verticillium-Welke
Zu Beginn äußert sich die Krankheit durch kleine dunkle Flecken auf den unteren Blättern, woraufhin die untere Blattschicht vollständig austrocknet und schließlich der gesamte Strauch.
In trockenem, sandigem Boden können Pflanzen innerhalb einer Woche absterben; in fruchtbarerem Boden innerhalb von 1 bis 1,5 Monaten. Nicht nur Krankheiten, sondern auch Schädlinge können die Erdbeerernte erheblich beeinträchtigen.
Erdbeermilbe
Dieser Schädling ist der häufigste und gefährlichste an Beerensträuchern. Er schädigt die Blätter und saugt ihren Saft. Er überwintert im Boden am Blattstielansatz und beginnt mit dem Einsetzen wärmerer Temperaturen, seine Eier auf den entfalteten Blättern abzulegen. Die Blätter werden runzelig und klebrig, und die Beeren bleiben klein. Dieser Schädling kann vier bis fünf Generationen pro Saison hervorbringen. Unbehandelt kann er nicht nur die Ernte, sondern die gesamte Plantage zerstören.
Spinnmilbe
Der Befall lässt sich an dem dünnen, klebrigen Gespinst erkennen, das der Schädling auf den Erdbeerblättern bildet. Bei starkem Befall vergilben die Blätter und trocknen aus, was zum Absterben der gesamten Pflanze führt.
Himbeer- und Erdbeerrüssler
Ein weiterer Erdbeerschädling, der nicht nur die grünen Teile des Strauchs, sondern auch reife Früchte befällt. Dieser kleine (3–4 mm), grauschwarze Käfer überwintert im Beet und kriecht im Frühling an die Oberfläche, um an jungen Blättern zu fressen. Sobald sich Knospen bilden, legen die Weibchen einzelne Eier hinein. Schon bald schlüpft daraus eine Larve, die sowohl reife als auch grüne Erdbeeren frisst und so die gesamte Ernte vernichtet.
Erdbeernematode
Dieser mikroskopisch kleine Wurm lebt in der Nähe der Wurzeln und auf der Oberfläche von Pflanzen. Er schädigt zunächst die Wurzeln und Stängel, was zu Wachstumsstörungen der Sträucher und zu Verformungen von Blättern, Blattstielen und sogar Fruchtknoten führt.
Feuerkäfer
Der Käfer verdankt seinen Namen seinen markanten roten und schwarzen Streifen. Er gilt nicht als Schädling, da er Schädlinge wie Blattläuse, Raupen und andere Käferlarven auf natürliche Weise vernichtet und somit Gärtnern nützt. Vermehren sich diese Käfer jedoch stark im Garten, fressen sie Erdbeerblätter und -blüten, weshalb ihre Population kontrolliert werden muss.
Sehr oft werden Nacktschnecken, die vor allem nach Regenfällen auftreten, sowie Ameisen und Wespen – Liebhaber süßer Beeren – zu „ungebetenen“ Gästen im Erdbeerbeet.
Rote, saftige Früchte können Vögel anlocken, die nicht nur die Früchte anpicken, sondern auch die Pflanzen beschädigen.
Video „Krankheiten und Schädlinge“
In diesem Video erfahren Sie mehr über Erdbeerkrankheiten und Schädlinge.
Kampfmethode
Erdbeerkrankheiten werden häufig durch mangelhafte Anbaumethoden oder unsachgemäße Pflanzenpflege verursacht. Infizierter Boden bei der Pflanzung ist eine der Hauptursachen. Schädlingslarven, Pilzsporen und andere schädliche Mikroorganismen können unter günstigen Bedingungen aktiv werden und die Beerensträucher schädigen. Um dies zu verhindern, sollte der Boden vor der Pflanzung gründlich desinfiziert und befallene Pflanzen umgehend entfernt und vernichtet werden.
Pilzkrankheiten an Erdbeeren werden mit kupferhaltigen Fungiziden bekämpft (z. B. Bordeauxbrühe 1–3 %, Kupfersulfat 1–2 %, Hom, Oxyhom). Die Sträucher werden vor der Blüte und während der Krankheitsphase mit Lösungen in der benötigten Konzentration besprüht. Bei Fäulnisbefall sollte zunächst die Luftfeuchtigkeit reduziert werden: Gießen einstellen und die Zwischenräume zwischen den Reihen mit trockenem Material (Stroh, Kiefernnadeln) mulchen. Befallene Beeren müssen sofort entfernt werden, da sich die Infektion sehr schnell ausbreitet.
Zur Bekämpfung von Schadinsekten im Garten werden Insektizide, Hausmittel und mechanische Methoden (Fallen) eingesetzt. Schadinsektenlarven lassen sich mit kochendem Wasser (80 °C) abtöten. Dazu sollte der Boden im zeitigen Frühjahr, bevor die Larven an die Oberfläche gelangen, bewässert werden. Ebenso empfiehlt es sich, die Wurzeln von Setzlingen vor dem Einpflanzen 10 Minuten lang in heißem Wasser (45–50 °C) einzuweichen.
Zu den radikalen Methoden der Schädlingsbekämpfung zählen sehr wirksame chemische Präparate mit Kontakt- und systemischer Wirkung:
- Karbofos (20-30 g/10 l Wasser) – wirksam gegen Rüsselkäfer, Spinnmilben und Erdbeermilben;
- Decis (je nach Konzentration gemäß der Gebrauchsanweisung verdünnen) – Weiße Fliegen, verschiedene Raupenarten, Blattläuse, Thripse, Rüsselkäfer;
- Confidor (10 ml/10 l Wasser) – Käfer, Raupen
- Spark (5 ml/5 l Wasser) – Rüsselkäfer, Blattkäfer;
- Actellic (Ampulle/10 l Wasser) – breites Wirkungsspektrum;
- Neoron (10 g/10 l Wasser) – Milben, Nematoden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Insektizide giftige Chemikalien sind, die sich in Pflanzen und deren Früchten anreichern können. Daher sollten schonendere Behandlungsmethoden bevorzugt werden.
Nicht weniger wirksam, aber in diesem Fall wesentlich sicherer sind biologische Insektizide: Fitoverm, Fitoseiulus, Actofit, Akarin und andere. Vergessen Sie nicht die Hausmittel: Holzasche, Tabakstaub, Aufgüsse aus Zwiebeln, Knoblauch und Wermut, die auf die Pflanzen gestreut oder gesprüht werden können.
Verhütung
Der beste Weg, Krankheiten zu bekämpfen, ist Vorbeugung. Achten Sie daher verstärkt auf vorbeugende Maßnahmen:
- Das Beet sollte zweimal im Jahr von Pflanzenresten befreit werden: im Herbst nach der Ernte und im frühen Frühling – dies hilft, eine Infektion der Sträucher mit Pilzkrankheiten zu vermeiden oder zumindest zu verringern;
- Im Frühjahr die jungen Blätter mit einer 1-2%igen Bordeauxbrühe oder mit folgenden Präparaten besprühen: Ridomil, Metaxil, Falcon, Zolon, Previkur;

- Graben Sie mehrmals pro Saison den Raum zwischen den Reihen um und entfernen Sie das Unkraut samt Wurzeln, da die meisten Mikroben und Insekten im Unkraut leben;
- Fruchtwechsel beachten - Erdbeer- und Walderdbeerkrankheiten treten eher in alten Beeten auf, daher sollten Sie den Standort Ihrer Erdbeerplantage alle vier Jahre ändern und daran denken, dass Sie Erdbeeren frühestens nach 6 Jahren an ihren ursprünglichen Standort zurückbringen können;
- Beim Anbau von Erdbeeren in Gewächshäusern ist eine genaue Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit erforderlich, da plötzliche Veränderungen die Entstehung von Krankheiten auslösen können.
- Beim Anlegen eines neuen Beetes ist auf die Desinfektion des Bodens zu achten – er muss gründlich mit einer Kaliumpermanganatlösung oder kochendem Wasser bewässert werden;
- Zur Wurzelbehandlung vor dem Einpflanzen der Setzlinge sollten stimulierende biologische Lösungen verwendet werden; diese beschleunigen nicht nur das Anwachsen der Pflanzen, sondern töten auch schädliche Mikroorganismen ab. Für Beerensträucher gelten Aschelösung und Aloe-Saft als die vorteilhaftesten und natürlichsten Mittel.
- Kaufen Sie Setzlinge nur in seriösen Gärtnereien oder ziehen Sie sie selbst auf;
- Pflanzen Sie keine Beerensträucher neben Himbeeren, da Erdbeerkrankheiten und Schädlinge sehr ähnlich sind.
Vergessen Sie aber nicht Pflanzen und Insekten, die Erdbeeren nützen. Pflanzen wie Lupinen, Knoblauch und Zwiebeln wirken beispielsweise als natürliche Insektizide und werden von vielen Schädlingen gemieden. Locken Sie Feuerkäfer und Laufkäfer in Ihren Garten; sie sind wahre Gartenreiniger, da sie sich hauptsächlich von Schädlingen und deren Larven ernähren.
Video-"Schutz"
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen schützen können.



