Ist das Prestige der Kartoffelverarbeitung gesundheitsschädlich?
Inhalt
Beschreibung und Wirkungsprinzip des Arzneimittels
Prestige, ein Produkt des deutschen Unternehmens Bayer CropScience, wird als Saatgutbehandlungsmittel vermarktet, das die Eigenschaften eines Fungizids und eines Insektizids kombiniert. Es schützt die Knollen vor allen Arten von Schädlingen, sowohl oberirdischen als auch im Boden lebenden, sowie vor den meisten häufigen Pilzkrankheiten der Kartoffel.
- Kartoffelkäfer (Colorado);
- Maikäfer und seine Larven;
- Maulwurfsgrillen;
- Drahtwürmer, Thripse;
- Zikaden;
- Blattläuse, Flöhe;
- einige Pilzpathogene (Rhizoctonia, Schorf).
Darüber hinaus fördert das Produkt das Pflanzenwachstum und die Entwicklung deutlich, ohne Stress zu verursachen. Diese Eigenschaften entlasten Gärtner vollständig von der Mühe, ihre Ernte zu schützen, denn nach der Behandlung der Knollen benötigen Kartoffeln keine weiteren Schutz- oder Vorbeugemaßnahmen mehr.
Den Rezensionen zufolge ist das Produkt tatsächlich sehr wirksam, was angesichts seiner Zusammensetzung verständlich ist. Die Hauptwirkstoffe von Prestige sind Pencycuron (150 g/l) und Imidacloprid (140 g/l). Pencycuron ist ein Kontaktinsektizid, das das Myzelwachstum (den Körper des Pilzes) und biosynthetische Prozesse im Pilz hemmt. Das Insektizid wird innerhalb von 40–50 Tagen zu ungiftigen Verbindungen abgebaut.
Imidacloprid gehört zur Gruppe der Neonicotinoide – Insektizide, die Nervenimpulse an den postsynaptischen Membranrezeptoren blockieren. Der Wirkstoff ist für Warmblüter mäßig giftig, wirkt aber tödlich auf Insekten. Er wird relativ schnell abgebaut und ist daher zum Zeitpunkt der Kartoffelernte weder im Boden noch in den Knollen nachweisbar.
Die Wirkungsdauer des Präparats beträgt 1,5 bis 2 Monate ab dem Zeitpunkt der Keimung der Sämlinge und bietet den Pflanzen Schutz während der gesamten aktiven Vegetationsperiode. Die fungizide Wirkung hält 30–40 Tage an. In dieser Zeit sind Kartoffeln garantiert frei von Krankheiten, Fäulnis und anderen Krankheitserregern. Mit dem Produkt behandelte Knollen sind deutlich widerstandsfähiger gegen Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Sauerstoffmangel, was sich direkt auf die Qualität und den Ertrag der Ernte auswirkt. Darüber hinaus kann Prestige nicht nur für Kartoffeln, sondern für alle Wurzelgemüsearten verwendet werden.
Videobeschreibung
Dieses Video erklärt Ihnen, was Prestige ist und wie es funktioniert.
Über die Schädlichkeit des Produkts
Die Frage, ob Prestige zur Kartoffelbehandlung eingesetzt werden kann und welche potenziellen Gesundheitsrisiken damit verbunden sind, ist weiterhin Gegenstand intensiver Diskussionen. Spezialisten des Medwedew-Forschungsinstituts für Experimentelle Genetik (NIIEG) haben mehrere Studien durchgeführt, um das Vorhandensein von Rückständen in Kartoffelwurzeln zu bestimmen. Diese Studien zeigten, dass sechs Wochen nach der Anwendung keine schädlichen toxischen Verbindungen mehr in den Knollen nachweisbar waren.
Laut Herstellerangaben ist das Produkt als Toxizitätsklasse III eingestuft, was im entsprechenden Klassifizierungssystem als „mäßig gefährlich“ gilt. Die Entwickler geben jedoch an, dass sich die Wirkstoffe innerhalb von 40–50 Tagen vollständig zersetzen und innerhalb von 3–4 Monaten (der durchschnittlichen Kartoffelwachstumsperiode) eine voll funktionsfähige und völlig unbedenkliche Pflanze heranwächst. Darüber hinaus dringt Imidacloprid hauptsächlich in die grünen Pflanzenteile ein und erreicht die Früchte praktisch nicht. Dieselbe Gebrauchsanweisung besagt außerdem, dass die Jungkartoffeln 53 Tage nach der Keimung bedenkenlos geerntet und verzehrt werden können.
Diese Theorie kommt natürlich dem Hersteller zugute. Viele Online-Bewertungen lassen jedoch Zweifel an der Sicherheit des Produkts aufkommen. Dies betrifft vor allem Frühkartoffeln. Zwar liegen keine offiziellen Berichte über Vergiftungen durch das Produkt vor, doch einige Hobbygärtner berichten von einem ungewöhnlichen Geschmack und einer Dunkelfärbung der Frühkartoffeln einige Zeit nach dem Kochen. Daher sollte das Produkt weder für Frühkartoffelsorten verwendet noch nach der Behandlung verzehrt werden.
Aus Sicht der Europäischen Union, wo die Lebensmittelqualitätsstandards deutlich höher sind, ist das Produkt nicht so unbedenklich. Studien haben gezeigt, dass der vollständige Abbau von Imidacloprid, einem der Inhaltsstoffe, durchschnittlich 80 bis 200 Tage dauert. Das bedeutet, dass Kartoffeln weitere sieben Monate lang nicht verzehrt werden sollten. Da die Hauptbestandteile dieses Produkts als mäßig toxisch eingestuft sind, sollte auch Prestige selbst entsprechend eingestuft werden. Zwar spart die Verwendung des Produkts Zeit und Geld bei der Kartoffelpflege, aber rechtfertigt diese Ersparnis die Gesundheitsrisiken?
Gebrauchsanweisung
Wie in der Gebrauchsanweisung angegeben, ist Prestige in erster Linie zur Vorbehandlung von Knollenfrüchten, insbesondere Kartoffeln, vor dem Pflanzen bestimmt. Es kann jedoch auch als Wachstumsförderer für andere Gemüsesorten und als Wurzelbad für Paprika-, Kohl-, Tomaten- und Auberginensetzlinge verwendet werden.
Vor der Behandlung der Saatkartoffeln mit der Lösung empfiehlt es sich, die Knollen zu erwärmen und leicht ankeimen zu lassen. Am Pflanztag wird Plastikfolie ausgelegt, die Knollen darauf platziert und die Setzlinge anschließend großzügig mit der vorbereiteten Lösung besprüht.
Eine Gebrauchslösung wird im Verhältnis 1:10 hergestellt, d. h. 10 ml des Produkts werden mit 100 ml Wasser verdünnt. Diese Menge reicht aus, um etwa 10 kg Knollen zu desinfizieren.
Kartoffeln gleichmäßig besprühen. Nach der Behandlung sollten die Knollen vor dem Einpflanzen etwas antrocknen. Für Gemüsepflanzen das Produkt verdünnt werden (1 ml auf 100 ml Wasser). Die Wurzeln 8 Stunden in dieser Lösung einweichen und anschließend sofort an ihren endgültigen Standort pflanzen. Diese Behandlung schützt die Pflanzen einen Monat lang vor Schädlingen.
Bei gleichzeitiger Verwendung dieses Produkts mit anderen Chemikalien muss zuvor deren Verträglichkeit geprüft werden. Mischen Sie dazu beide Produkte. Sollte sich ein Niederschlag bilden, vermeiden Sie die gleichzeitige Verwendung.
Denken Sie an die Sicherheit.
Da das Medikament nicht völlig harmlos ist, wird empfohlen, beim Umgang damit folgende Sicherheitsmaßnahmen zu beachten:
- Das Sprühen und die Zubereitung der Lösung selbst sollten unter Schutzkleidung, Schutzbrille, Atemschutzmaske und Gummihandschuhen erfolgen;
- Während der Arbeitszeit ist es Ihnen untersagt zu trinken, zu essen, zu rauchen und möglichst auch zu sprechen;
- Falls die Lösung in Ihre Augen gelangt, spülen Sie diese sofort mit kaltem, fließendem Wasser aus.
- Nach der Arbeit mit dem Medikament müssen Sie Ihre Arbeitskleidung waschen, duschen und Ihren Mund gründlich mit Wasser ausspülen;
- Bei Anzeichen einer Vergiftung wird empfohlen, ein Absorptionsmittel (Polysorb, Aktivkohle) einzunehmen und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die behandelten Knollen werden in unbeschädigten Polyethylenbeuteln zum Pflanzort transportiert. Die Arbeitslösung darf nicht gelagert werden, das Produkt selbst jedoch bei Temperaturen von -5 bis +30 °C. Kinder und Tiere sind vom Lagerbereich fernzuhalten. Lagern Sie das Produkt nicht in der Nähe von Lebensmitteln, Wasser oder Medikamenten.
Analoga von „Prestige“
Es ist wichtig zu wissen, dass Prestige nicht das einzige wirksame Produkt dieser Reihe ist. Es gibt viele ähnliche Pestizide, die sich lediglich im Wirkstoff und der Wirkungsdauer unterscheiden. Daher steht allen, die sich bezüglich der Wirksamkeit von Prestige unsicher sind, eine gute Auswahl an kommerziellen und traditionellen Mitteln zur Verfügung.
Gekaufte Produkte
Von den Fertigpräparaten haben folgende eine ähnliche Wirkung:
- „Mospilan“ (Hersteller: Nippon Soda Co., Japan) ist ein Insektizid auf Acetamipridombasis, das gegen die meisten Insekten wirksam ist und eine gute Verträglichkeit mit anderen Pestiziden aufweist;
- "Confidor" (Hersteller: Bayer CropScience, Deutschland) ist ein Kontaktinsektizid auf Imidaclopridbasis und mit den meisten ähnlichen Präparaten kompatibel;
- "Aktara" (Syngenta Crop Protection AG, Schweiz) - der Wirkstoff ist Thiamethoxam, es hat eine fungizide und insektizide Wirkung, ist gegen die meisten Parasiten wirksam und mit anderen Arzneimitteln kompatibel;
- "Actellic" (Syngenta Crop Protection AG) ist ein komplexes Insektizid gegen alle Insektenarten.

Absolute Analoga des Arzneimittels „Prestige“, die ebenfalls Imidacloprid und Pencycuron in der gleichen Konzentration enthalten, sind „Tanrek“, „Rector“ und „Bator“.
Traditionelle Methoden
Wer umweltfreundliche Kartoffeln anbauen möchte, kann auf Hausmittel und bewährte Anbaumethoden zurückgreifen. Erfahrene Gärtner wissen beispielsweise, dass der Kartoffelkäfer den Geruch von Koriander, Rote Bete, Knoblauch, Ringelblumen und Hülsenfrüchten meidet. Um den Schädling fernzuhalten, können diese Pflanzen zwischen oder in jeder zweiten Kartoffelreihe gepflanzt werden.
Holzasche wird häufig zur Behandlung von Pflanzkartoffeln verwendet. Am besten eignet sich verbranntes Birkenholz, aber auch andere Holzarten sind geeignet. Die Knollen werden kurz vor dem Pflanzen mit Asche bestreut. Dieser Schutz beugt Kartoffelfäule und Krankheiten vor. Zusätzlich schützen Zwiebelschalen, die in das Pflanzloch gegeben werden, die Knollen vor Schädlingen im Boden. Auch wenn diese Hausmittel nicht so wirksam sind wie das Spezialpräparat „Prestige“, ermöglichen sie dennoch den Anbau von gesunden und sicheren Kartoffeln.
Video "Anwendung"
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Prestige nutzen.



