Die Wahl des besten Düngers für Kartoffeln

Kartoffeln verbrauchen während der gesamten Wachstumsperiode intensiv Nährstoffe. Das liegt daran, dass ihr Wurzelsystem schwach entwickelt ist und die Knollen groß und zahlreich werden, wodurch die Pflanze ständig unter einem Mangel an Mikro- und Makronährstoffen leidet. Nach der Ernte bleibt der Boden ausgelaugt, und ohne die Zugabe von organischen und mineralischen Düngemitteln wird die nächste Kartoffelernte nur Enttäuschung bringen. Kurz gesagt: Kartoffeln brauchen regelmäßige Düngung. Wie, wann und womit düngt man Kartoffeln? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Herbstliche Feldvorbereitung

Beim Anlegen eines neuen Kartoffelbeets erzielt ein Gärtner üblicherweise in den ersten zwei bis drei Jahren die höchsten Erträge. Je länger das Beet ungenutzt bleibt, desto üppiger fällt die Ernte aus und desto größer werden die Knollen. Das liegt daran, dass unberührter Boden reich an Nährstoffen ist, die Kartoffeln benötigen. Da Kartoffeln jedoch viele Nährstoffe verbrauchen, auch aus dem Boden, beginnt dieser sich bereits nach zwei Jahren zu verarmen, was den Ertrag beeinträchtigt. Besonders kritisch wird die Situation im Herbst, wenn das Beet nach der Kartoffelernte ausgelaugt und für den Gemüseanbau ungeeignet ist.Kartoffelernte im Garten

Zum Vergleich: Eine Kartoffelpflanze benötigt während ihrer Wachstumsperiode etwa 20 g Phosphor, 50 g Stickstoff und 100 g Kalium. Da jedoch ein Teil von Unkraut aufgenommen wird und ein anderer Teil im Boden verbleibt, müssen diese Düngemittel in viel größeren Mengen ausgebracht werden. Wie viel Dünger ist also pro Quadratmeter Anbaufläche nötig, um eine gute Ernte zu erzielen? Kartoffeln gedeihen am besten mit komplexen Düngemitteln, die verschiedene Nährstoffe kombinieren. Daher werden Düngemittel häufig gemischt, oft mit organischen und mineralischen Bestandteilen.

Im Herbst wird empfohlen, dem Boden Kombinationsdünger in folgenden Mengen hinzuzufügen:

  • Humus oder frischer Mist (er verrottet bis zum Frühjahr) – 5-6 Eimer/1 m² Erde;
  • Superphosphat – 30 g/1 m² (es dauert sehr lange, bis es sich im Boden auflöst, daher wird es nur im Herbst ausgebracht);
  • Phosphor und Kalium – 15 g/1 m² (vorzugsweise gemeinsam ausgebracht).

Sie können sich auch für eine der beiden Optionen entscheiden: organischen Dünger oder Agrochemikalien. Organischer Dünger gilt als der beste, ja ideale Dünger für Kartoffeln, da er die Pflanzen nicht nur mit Nährstoffen versorgt, sondern auch den Boden durch Humusanreicherung verbessert. Durch die Zersetzung organischer Substanz steigt der Kohlendioxidgehalt im Oberboden deutlich an, was zu besonders großen und qualitativ hochwertigen Knollen führt. Mit solchen Düngemitteln lassen sich selbst auf schweren und salzhaltigen Böden gute Erträge erzielen.Mist zur Bodendüngung

Es gibt jedoch Fälle, in denen ausschließlich mineralische Düngemittel erforderlich sind, während organische Düngemittel hingegen nicht empfehlenswert sind. Agrochemikalien werden auf Böden eingesetzt, die von Krankheitserregern oder Schädlingen befallen sind. Humus oder andere organische Substanzen verschlimmern die Situation in solchen Gebieten, da sie ein günstiges Umfeld für diese Schädlinge bieten. In diesem Fall empfiehlt sich die Ausbringung komplexer Düngemittel im Herbst, beispielsweise Doppelsuperphosphat oder Nitroammophosphat. Kaliumsulfat eignet sich als Kaliumdünger. Alternativ können auch spezielle Komplexdünger wie Kemira Potato verwendet werden – ein ausgewogener Mineraldünger, der alle notwendigen Nährstoffe für Kartoffeln enthält.Düngung des Bodens mit Agrochemikalien

Eine hervorragende Möglichkeit, den Boden im Herbst anzureichern, ist die Aussaat von Gründüngung direkt nach der Kartoffelernte. Natürlich können nicht alle Pflanzen vor dem Winter ausgesät werden. Lupinensamen beispielsweise haben vor dem Wintereinbruch keine Zeit mehr zu keimen. Weißer Senf hingegen ist ideal. Er benötigt nur drei Wochen, um grünes Blattwerk zu entwickeln, bevor er sich unter dem Schnee ablegt und verrottet. Im Herbst, wenn der Boden noch weich ist, bietet sich eine gute Zeit für vorbereitende Bodenarbeiten an. Sollte der Boden in Ihrer Gegend sauer geworden sein, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ihn wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zur Reduzierung des Säuregehalts können Asche, Dolomitmehl oder gelöschter Kalk in den Boden eingearbeitet werden. Die empfohlene Aufwandmenge beträgt etwa 200 g/m².

Video „Mineraldünger“

Dieses Video zeigt Ihnen, wie man Kartoffeln mit mineralischen Düngemitteln düngt.

Frühjahrsdüngung

Es ist wichtig zu beachten, dass Dünger nur auf feuchten, nicht nassen Boden ausgebracht werden sollte. Kartoffeln vertragen weder Staunässe noch stehendes Schmelzwasser. Daher ist es im Frühjahr vorrangig, für gute Drainage zu sorgen und überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. Erst dann kann gedüngt werden. Der wichtigste Nährstoff für Pflanzen zu Beginn der Wachstumsperiode ist Stickstoff. Er ist in großen Mengen in Stallmist und komplexen Mineraldüngermischungen enthalten. Die höchsten Erträge werden jedoch durch die Kombination beider Düngerarten erzielt.Stickstoffmineraldünger

Es gibt viele Möglichkeiten, sie zu kombinieren, von denen die folgenden am häufigsten verwendet werden:

  • 3 Esslöffel Nitrophoska, 1 Glas Asche, 1 Eimer Humus/1 m²;
  • 20 g Kaliumsulfat, 20 g Ammoniumnitrat/1 m² - während oder nach dem Pflügen ausbringen;
  • Hochmoortorf oder Kompost 1 Eimer, 25 g Nitrophoska/1 m²;
  • 1 Eimer Humus, 20 g Salpeter, 20 g Kaliumsulfat, 40 g Superphosphat und 400 g Dolomitmehl - alles vermischen, nach dem Pflügen hinzufügen.

Bei der Verwendung von Mineraldüngern in Kombination mit organischen Düngemitteln ist zu beachten, dass sich komplexe Mischungen deutlich schneller auflösen und vom Körper aufgenommen werden. Daher empfiehlt es sich, für frühe Kartoffelsorten ausschließlich Pflanzenschutzmittel zu verwenden, während für späte Sorten organische oder Kombinationsdünger empfohlen werden. Stehen keine organischen Düngemittel zur Verfügung, können auch Mineralmischungen allein, jedoch in größeren Mengen, eingesetzt werden.

Düngung bei der Pflanzung

Die gezielte Düngung jeder einzelnen Pflanze beim Pflanzen ist wirtschaftlicher als die großflächige Verteilung des Düngers und zudem vorteilhafter. Kartoffeldünger wird direkt in das Pflanzloch gegeben, bevor die Saatknolle eingesetzt wird. Häufig wird gefragt, welcher Dünger für Kartoffeln am besten geeignet ist. Die Antwort lautet: Sowohl organische als auch mineralische Dünger können verwendet werden. Bei der Wahl eines organischen Düngers gelten Kompost und Asche als die besten Optionen. Diese Materialien werden im Verhältnis von 0,5 Litern Kompost und einer Handvoll Asche in das Pflanzloch gegeben. Alternativ kann auch nur einer dieser Dünger verwendet werden.Bodendüngung mit Holzasche

Mineralmischungen werden in deutlich geringeren Mengen verwendet und müssen genau nach Gebrauchsanweisung angewendet werden. Nitrophoska wird mit 1 Esslöffel pro Loch hinzugegeben.

Der Komplexdünger Kemira wird mit 15–20 g ausgebracht und vor dem Pflanzen in den Boden eingearbeitet. Gemüsebauern behandeln Knollen vor dem Pflanzen häufig auch mit Nährlösungen von Mangan (Kaliumpermanganat), Kupfer oder Borsäure. All diese Mittel töten schädliche Bakterien ab, fördern die Keimung, beschleunigen die Blüte und steigern den Ertrag deutlich.

Wurzelernährung

Diese Methode der Kartoffeldüngung gilt als die effektivste, da sie die Nährstoffe schnell und direkt an die Wurzeln, genauer gesagt an die Wurzelpflanzen, liefert. Die Wurzeldüngung erfolgt typischerweise bei jedem Auflockern vor dem Anhäufeln. Sie wird durch Bewässern der Pflanzen ausgebracht, der Boden sollte anschließend jedoch gründlich durchfeuchtet werden. Folgende Flüssigdünger eignen sich für Kartoffeln:

  • Königskerze - Komponenten im Verhältnis 1 Liter frischer Mist/10 Liter Wasser werden vermischt, fermentiert und dann zum Bewässern der Reihenabstände verwendet;
  • Vogelkot wird mit Wasser im Verhältnis 1:10 verdünnt und gilt als ein eher aggressives Mittel, daher wird er nur auf die Furchen zwischen den Reihen aufgetragen;
  • Grüne Kräuteraufgüsse (zubereitet aus beliebigen Unkräutern oder Gräsern) - frische Kräuter werden geschnitten, in warmem Wasser eingeweicht, nach der Gärung zur Hälfte mit Wasser verdünnt und zum Gießen verwendet;
  • Harnstoff 1 EL/10 l Wasser, das Produkt wird zur Bewässerung unter den Wurzeln mit einer Rate von 0,5 l/jedem Strauch verwendet (vor dem Anhäufeln anwenden);
  • Mineralische Düngemittel – Salpeter sowie alle anderen Mischungen werden im Verhältnis 20-25 g/10 l Wasser verdünnt.Junge Kartoffeln gießen

Die Wurzeldüngung ist während der Hauptwachstumsphase der Kartoffeln – Ende Mai und Anfang Juni – am vorteilhaftesten. Auch außerhalb dieser Zeiträume empfiehlt sich eine Düngung, wenn das Wachstum nachlässt oder die Pflanzen schwach wirken. Die Wurzeldüngung ist sehr wirksam, sollte aber nicht darauf beschränkt bleiben, da die gesamte Pflanze Nährstoffe benötigt, nicht nur die Wurzeln.

Blattdüngung

Nach dem Anhäufeln der Sträucher ist es Zeit für die Blattdüngung. Durch das Besprühen der Blätter mit Nährlösung gelangen die Nährstoffe in die oberirdischen Pflanzenteile, wodurch der Zustand des Laubs verbessert und die Wachstumsperiode verlängert wird.Junge Kartoffeln gießen

Für die Blattapplikation werden folgende Lösungen empfohlen:

  1. Auf Harnstoffbasis. 100 g Harnstoff, 5 g Borsäure und 150 g Kaliummonophosphat in 5 Liter Wasser geben und gründlich vermischen. Zink, Mangan und Kupfer können der Lösung jeweils 1 g zugesetzt werden. Die erste Behandlung erfolgt etwa zwei Wochen nach dem Austrieb der ersten Triebe, die weiteren Behandlungen im Abstand von zwei Wochen bis zur Blüte.
  2. Gebrauchsfertige Humatmischungen. Diese Lösungen sind sehr ergiebig und können angewendet werden, sobald die Pflanzen vier Laubblätter entwickelt haben. Die Verdünnung erfolgt gemäß der Gebrauchsanweisung: typischerweise 2 g auf 10 Liter Wasser, bei einer Aufwandmenge von 3 Litern pro 100 Quadratmeter. Für die Kartoffelbehandlung verwenden Sie „Humate +7“ – die Zahl im Namen gibt die Menge der enthaltenen Mikronährstoffe an.
  3. Phosphormischungen. Phosphor wird einen Monat vor der Ernte als Blattdüngung ausgebracht, um die Knollenqualität zu verbessern. Zur Herstellung der Lösung kann jede beliebige Phosphormischung verwendet werden, beispielsweise Superphosphat in einer Konzentration von 100 g/10 l Wasser.
  4. Kräuter- oder Brennnesselaufguss. Dieser Dünger enthält alle essentiellen Elemente: Stickstoff, Eisen, Kalium und Kalzium in optimal bioverfügbarer und leicht resorbierbarer Form. Zur Zubereitung weichen Sie Brennnesseln oder andere Gräser in Wasser ein, halten es warm, bis die Gärung abgeschlossen ist, seihen es dann ab, verdünnen es mit Wasser und gießen die Kartoffelpflanzen alle 10 Tage damit.Phosphordünger für den Boden

Es ist wichtig zu beachten, dass Blattdüngung immer abends erfolgen sollte, da manche Produkte bei Anwendung in der Sonne Blattverbrennungen verursachen können. Ein weiterer Vorteil der abendlichen Anwendung ist, dass die Lösung langsamer trocknet und die Nährstoffe so besser in die Stängel eindringen können. Denken Sie daran: Die richtige Düngung ist entscheidend für eine reiche Ernte.

Video: Wann düngen?

Dieses Video erklärt Ihnen, wann der beste Zeitpunkt zum Düngen von Kartoffeln ist.

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