Wie man eine gute Kartoffelernte erzielt: Bewährte Methoden
Inhalt
Auswahl und Kauf von Sortenknollen
Der Kartoffelanbau beginnt mit der Auswahl des Pflanzguts. Wichtig ist, nur die ertragreichsten Sorten zu wählen, die für Ihre Region geeignet sind, da diese resistent gegen Krankheiten sind und unter den typischen Bedingungen der jeweiligen Gegend eine Ernte ermöglichen. Es empfiehlt sich, mehrere Kartoffelsorten mit unterschiedlichen Reifezeiten auf einem Beet anzubauen. Frühkartoffeln können im Sommer, mittelfrühe Sorten im Herbst und späte Sorten über den Winter geerntet werden.
Wählen Sie für die Pflanzung nur hochwertige und gesunde Knollen. Diese sollten keinerlei Beschädigungen oder Anzeichen von Krankheiten aufweisen, da bereits eine einzelne Wurzel das gesamte Beet infizieren kann. Wenn Sie Pflanzgut kaufen möchten, wenden Sie sich an eine seriöse Baumschule oder eine Landwirtschaftsausstellung. Dort wird die Qualität der Kartoffeln in der Regel geprüft, wodurch Sie den Kauf minderwertiger oder infizierter Knollen weitgehend vermeiden können.
Video "Varietäten"
In diesem Video erfahren Sie mehr über verschiedene Kartoffelsorten und wie Sie diese richtig auswählen.
Vorbereitung der Knollen zum Pflanzen
Vor dem Pflanzen müssen Kartoffelknollen „aufgeweckt“ werden. An einem kühlen Ort (Keller oder Souterrain) fallen sie in eine Ruhephase, die nur durch Wärme, Sonnenlicht und Nährlösungen geweckt werden kann. Die Vorbereitung der Knollen sollte 1–2 Monate vor dem Auspflanzen (im März/April) beginnen. Wer jedoch frühzeitig im Gewächshaus oder unter Folie pflanzen möchte, kann bereits im Februar mit den Vorbereitungen beginnen.
Nach der Winterlagerung sollten die Wurzelgemüse sortiert werden. Dabei werden verdorbene oder beschädigte Knollen aussortiert und mittelgroße von großen Kartoffeln getrennt. Nach dem Keimen werden mittelgroße Knollen im Ganzen gepflanzt, während große Knollen am besten in Stücke geschnitten werden. Anschließend wird das Pflanzgut mit einer Lösung aus Kaliumpermanganat, Borsäure oder Asche desinfiziert. Ein Ascheaufguss gilt als das wirksamste Hausmittel zum Keimen von Kartoffeln. Er desinfiziert nicht nur die Knollen, sondern fördert auch die Keimung und erhöht die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber widrigen Umwelteinflüssen.
Nach der Behandlung werden die Sämlinge in einer einzigen Schicht in einem hellen Raum ausgelegt. Sie sollten nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden, da sie sonst vertrocknen und schrumpeln. Auch zu schwaches Licht ist zu vermeiden, da dies zu schwachen und dünnen Keimlingen führt.
Einmal wöchentlich sollten die Kartoffeln gewendet und mit Wasser oder Asche besprüht werden. Bis zum Austrieb (3–4 Wochen) empfiehlt es sich, die Knollen warm zu halten, danach die Temperatur auf 15–18 °C zu senken oder sie an einen kühleren Ort zu stellen.
Innerhalb von zwei Monaten erreichen die Triebe in der Regel eine Länge von 4–5 cm. Ist der Boden bis dahin noch nicht warm genug, können die Knollen in die kältere Zone gebracht werden. Die beste Pflanzzeit im Freiland ist Mitte Mai; früher nur unter Plastikfolie. Beim Schneiden großer Knollen sollten die Schnittstellen desinfiziert werden – dies sollte am Pflanztag erfolgen.
Bodenvorbereitung
Viele Gärtner bereiten ihre Kartoffelbeete im Herbst vor, was zahlreiche Vorteile bietet. Beim Pflügen oder Umgraben im Herbst können Sie Mist, Gründünger und andere Düngemittel einarbeiten, die Zeit zum Verrotten benötigen. Im Frühjahr hingegen sollten Sie bereits verrotteten Mist verwenden, und zwar nur in kleinen Mengen; andernfalls werden die Knollen geschmacklos und enthalten Nitrat. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass Sie durch die Vorbereitung des Beetes im Herbst im Frühjahr nur noch die oberste Bodenschicht auflockern müssen.
Für den Kartoffelanbau benötigt man fruchtbaren sandigen Lehmboden, lehmigen Boden oder lockeren Schwarzerdeboden. Vermeiden Sie es, Wurzelgemüse in saurem Boden anzubauen, da dies zu Krankheiten und geringeren Erträgen führt. Ist Ihr Boden zu sauer, können Sie ihn durch die Zugabe von Kalk oder Dolomitkalk neutralisieren. Für den Kartoffelanbau empfiehlt sich die Anlage eines oder mehrerer Hochbeete (bis zu 30 cm hoch). Wird der Boden im Herbst vorbereitet, sollte das Hochbeet nach dem Umgraben und Düngen mit Folie abgedeckt und über den Winter stehen gelassen werden.
Kartoffeln gedeihen am besten an einem sonnigen, ebenen Standort. Vermeiden Sie die Pflanzung an Hängen oder in Senken. Fruchtwechsel ist empfehlenswert; wechseln Sie die Beete jährlich. Pflanzen Sie Kartoffeln erst nach 3–4 Jahren wieder am vorherigen Standort. Gurken, Kohl, Rote Bete und Salate eignen sich gut als Vorfrüchte für Kartoffeln. Lässt sich die Fruchtfolge nicht vollständig umsetzen, sollten Sie Wurzelgemüse möglichst nicht zwei Jahre hintereinander am selben Standort anbauen.
Landung
Pflanzen Sie die Knollen in gut erwärmten Boden (10–15 °C). Laut Volksweisheit sollten Kartoffeln frühestens nach dem Austrieb der Traubenkirsche und Birken – üblicherweise Mitte Mai – in ungeschützten Boden gepflanzt werden. Wenn Sie jedoch zwei Kartoffelernten pro Saison anstreben, sollten Sie bereits im April mit dem Pflanzen beginnen, nachdem Sie den Boden unter Plastikfolie erwärmt haben. Vor dem Pflanzen der Knollen empfiehlt es sich, das Beet gründlich aufzulockern.
Für den Kartoffelanbau werden verschiedene Techniken eingesetzt: in Löchern, Furchen, auf Dämmen, unter Stroh oder Heu und auch unter Folie. Jeder Gemüsegärtner kann die am besten geeignete Methode je nach Bodenbeschaffenheit, Klima und persönlichen Vorlieben wählen. Bei niedrigem Grundwasserspiegel empfiehlt sich beispielsweise das Anpflanzen in Hochbeeten, die 15–30 cm über dem Bodenniveau liegen, oder in bis zu 30 cm hohen Beeten. Liegt der Grundwasserspiegel unter 1,5 m, können die Knollen in Gruben, flachen Furchen oder Gräben gepflanzt werden. Die Gruben oder Reihen sollten gleichmäßig verteilt sein. Um ein ebenes und ansprechendes Beet zu erhalten, empfiehlt es sich, die erste Reihe unter einem straff gespannten Seil auszuheben.
Es ist mittlerweile in Mode gekommen, unkonventionelle Anbaumethoden für Kartoffeln anzuwenden, wodurch höhere Erträge erzielt werden können:
- Im Heu. Bei dieser Methode wird das Beet im Herbst vorbereitet und die Knollen im Frühjahr gepflanzt. Kurz vor dem Wintereinbruch werden bis zu 30 cm tiefe Gräben in den Boden gezogen (Umgraben ist nicht unbedingt nötig). In jeden Graben wird eine Schicht Heu gegeben und leicht angedrückt. Im Frühjahr werden die Knollen in dieses Heu gepflanzt und mit Erde (oder Humus) bedeckt. Über den Winter verrottet das Heu und wird zu einem sehr nährstoffreichen Substrat. Außerdem muss dieses Beet seltener bewässert werden, da verrottetes Heu Feuchtigkeit gut speichert.
- Unter Folie. Die Fläche wird umgegraben, gedüngt, eingeebnet und mit einer dicken schwarzen Folie abgedeckt. Die Knollen werden in kreuzförmigen Einschnitten direkt auf der Folienoberfläche gepflanzt. Diese Methode führt zu höheren Erträgen, macht das Anhäufeln und die Krankheitsbekämpfung überflüssig und reduziert den Bewässerungsbedarf.
- Unter Stroh. Bei dieser Methode werden die Knollen auf der Bodenoberfläche ausgebreitet, angefeuchtet und einfach mit einer 15 cm dicken Strohschicht bedeckt. Dieses Beet muss nicht angehäufelt werden, Unkraut wächst darin nicht, und die Wurzelgemüse werden groß.

Wer sich für die doppelte Kartoffelernte interessiert, sollte wissen, dass das Verfahren denkbar einfach ist. Die Knollen des Vorjahres werden im frühen Frühjahr unter Plastikfolie gepflanzt – so können die Kartoffeln bis Ende Juni reifen. Bei der Ernte wählt man nur die großen Knollen aus und lässt die kleineren zurück, wobei man darauf achten muss, das Wurzelsystem nicht zu beschädigen – diese bilden die zweite Ernte. Ist die erste Ernte bis Ende Juni reif, kann die zweite im September geerntet werden.
Weitere Pflege
Mit dem Erscheinen der ersten Triebe beginnt für Gärtner die arbeitsreiche Zeit. Unkraut sprießt zusammen mit den Kartoffeln, und da es schneller wächst als die Kartoffeln, sollte man mindestens einmal wöchentlich sowie nach jedem Regen jäten und den Boden auflockern. Um die Bildung einer Kruste zu verhindern, empfiehlt es sich, die Zwischenräume zwischen den Reihen mit Mulch abzudecken.
Sobald die Kartoffelpflanzen eine Höhe von 10–15 cm erreicht haben, sollten sie angehäufelt werden. Ob dies nötig ist, hängt von der Anbaumethode ab. Ist das Beet mit Stroh oder Plastikfolie abgedeckt, ist Anhäufeln nicht erforderlich. In anderen Fällen ist das Aufhäufeln der Pflanzen sehr vorteilhaft, und Sie können dabei auch gleich Dünger ausbringen.
Wie und wie oft sollte ich Kartoffeln düngen? Diese Frage beschäftigt viele Gärtner. In gutem, fruchtbarem Boden, der vor dem Pflanzen mit organischem Material angereichert wurde, gedeihen Wurzelgemüse auch ohne zusätzliche Düngung. In nährstoffarmen Böden hingegen, selbst mit Dünger, verarmt der Boden schnell, und die Pflanzen erhalten möglicherweise nicht genügend Nährstoffe. Daher empfiehlt es sich, die Pflanzen mindestens dreimal pro Saison zu düngen.
Organische oder kombinierte Düngemittel eignen sich zum Düngen. Kartoffeln gedeihen besser, wenn sie während der Blüte mit einer schwachen (1:15) Lösung aus Königskerze oder Kaliumpermanganat gegossen werden. Asche ist sehr vorteilhaft für Kartoffeln. Sie kann zwischen den Reihen verteilt oder zur Wurzeldüngung verwendet werden. Als Kaliumquelle verbessert Asche den Geschmack von Wurzelgemüse und schützt zudem vor vielen Krankheiten. Ein sehr wirksamer Kartoffeldünger ist Grünaufguss.
Kartoffeln benötigen keine regelmäßige Bewässerung; ihre Knollen speichern ausreichend Feuchtigkeit, und der Boden im Wurzelbereich trocknet selten aus. Bei ungewöhnlich heißem Wetter und wenn die Wurzeln an Gewicht zunehmen, empfiehlt es sich jedoch, das Beet zu befeuchten. Ist die Pflanzfläche klein, können Sie jede Pflanze direkt am Wurzelansatz gießen und die Bewässerung mit dem Düngen kombinieren.
Krankheiten und Schädlinge
Werden die Knollen vor dem Pflanzen desinfiziert und der Boden frei von Verunreinigungen, ist die Ernte selten von Krankheiten betroffen. Bei anhaltenden Regenfällen können Kartoffeln jedoch von Pilzkrankheiten, darunter Wurzelfäule, bedroht werden. Am gefährlichsten für Kartoffeln ist die Krautfäule, die in heißen und regnerischen Sommern auftritt. Sie befällt die Blätter der Pflanzen und verzögert so die Knollenentwicklung. Die Sporen dieses Pilzes werden leicht von Insekten und Wind verbreitet. Wenn Ihre Nachbarn also von Krautfäule befallen sind, werden auch Sie sich nicht davor schützen können.
Kartoffelwurzeln werden gelegentlich von Schorf befallen. Diese unschöne Krankheit äußert sich durch dunkle Flecken und Wucherungen an den Knollen. Sie kann durch Überhitzung des Bodens oder umgekehrt durch einen plötzlichen Temperaturabfall verursacht werden. Eine Behandlung der Knollen mit Borsäure (1,5 %) vor dem Pflanzen und eine Kalziumdüngung können der Krankheit vorbeugen. Kupferhaltige Produkte wie Hom, Oxyhom und Kupfersulfat sind wirksam gegen Pilzkrankheiten an den oberirdischen Pflanzenteilen.
Die häufigsten und schädlichsten Schädlinge sind der Kartoffelkäfer und die Maulwurfsgrille. Der Käfer befällt vorwiegend die grünen Pflanzenteile, während die Maulwurfsgrille Wurzelgemüse schädigt. Zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers sind zahlreiche chemische und traditionelle Heilmittel bekannt. Zu den bekanntesten und wirksamsten zählen Decis, Confidor, Sonet, Intavir, Aktara, Mospilan und Colorado. Traditionelle Heilmittel gegen Kartoffeln umfassen Aufgüsse aus Wermut, Knoblauch, Tabak und Schöllkraut.
Ernte und Lagerung
Der Zeitpunkt der Kartoffelernte hängt von der Sorte und dem regionalen Klima ab. Frühe Sorten werden Ende Juli geerntet, die erste Ernte kann bereits im Juni erfolgen. Mittelfrühe Sorten erreichen ihre Reife Mitte August, während späte Sorten frühestens im September geerntet werden sollten.
Kurz vor der Kartoffelernte sollten einige Vorbereitungsarbeiten durchgeführt werden: Unkraut entfernen, die Knollen auf 7–10 cm kürzen (dadurch lassen sie sich leichter aus der Erde heben) und Pflanzenreste vom Beet entfernen. Kartoffeln erntet man am besten bei trockenem, aber nicht zu heißem Wetter. Nach dem Ausgraben empfiehlt es sich, die Knollen zum Trocknen im Beet auszubreiten, anschließend die Erde abzutragen und sie an einen geschützten Ort zu bringen.
Bevor Sie die Wurzelgemüse für den Winter im Keller einlagern, sollten sie zwei Wochen lang trocken gelagert werden – so haben eventuelle Krankheitserreger Zeit, sich zu entwickeln. Sortieren Sie anschließend alle Kartoffeln und entfernen Sie beschädigte oder verdorbene Exemplare. Sie können die Wurzelgemüse direkt nach Sorte trennen und die Knollen für die Pflanzung im nächsten Jahr auswählen.
An einem kühlen Ort (nicht über 0 °C) lassen sich Wurzelgemüse bis zum Frühjahr lagern, ohne dass sie an Geschmack oder Haltbarkeit einbüßen. Der Lagerraum sollte dunkel sein, da die Knollen sonst keimen. Ein Keller eignet sich ideal. Falls Sie die Knollen in einem Keller mit Fenstern lagern müssen, können Sie sie mit Sand bedecken. Damit das Kartoffelbeet dicht bleibt, säen Sie es mit Gründüngung aus. Die beste Zeit dafür ist Ende August bis Anfang September.
Video „Krankheit und Kampf“
Dieses Video zeigt Ihnen, wie Sie Kartoffelkrankheiten bekämpfen können.



