Warum und wie man Kartoffeln anhäufelt
Inhalt
Gründe
Tatsächlich ist das Anhäufeln nicht nur bei Kartoffeln üblich. Viele Nutzpflanzen werden angehäufelt, aber das Ziel ist immer dasselbe: eine größere und bessere Ernte zu erzielen. Dies ist sozusagen das übergeordnete Ziel. Und in verschiedenen Wachstumsstadien von Kartoffeln werden durch das Anhäufeln unterschiedliche Ziele erreicht.
Dieser Pflegeschritt sieht folgendermaßen aus: Wir streuen Erde um die Basis der Pflanze. Vereinfacht gesagt, häufen wir einen kleinen Erdhügel an – daher der Name. Warum tun wir das? Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Durch das Bestreuen der Stängel mit Erde stellen wir sicher, dass weitere Knollen wachsen;
- Wir lockern den Boden und verbessern dadurch die Belüftung.
- Wir jäten nebenbei das Unkraut und achten dabei auf die Gesundheit der Pflanze;
- Wir bieten Schutz vor Überhitzung und Einfrieren;
- Wir schaffen einen effektiveren Zugang für Sonnenlicht zu den Sträuchern.
Nun, mit den zusätzlichen Knollen ist alles klar – wir arbeiten auf eine größere Ernte hin, würde ein unerfahrener Gärtner vielleicht sagen. Aber lohnt sich der Aufwand mit den Belüftungsanlagen wirklich?
Natürlich ist das so! Belüftung ist notwendig, weil:
- Die Wurzeln, die nicht atmen können, sterben ab;
- Bei Sauerstoffmangel wachsen sie nicht in die Tiefe;
- Wenn die Wurzeln unter der Erde nicht atmen können, lösen sie ihr Problem, indem sie ihre Atmungssprossen an die Oberfläche schieben;
- Schlechte Belüftung kann Pflanzenkrankheiten verursachen.

Es gilt als allgemein anerkannt, dass das sachgemäße und rechtzeitige Anhäufeln von Wurzelgemüse den Ertrag um 20 bis 30 Prozent steigern kann. Experten behaupten außerdem, dass die Kartoffeln dadurch besser schmecken.
Video: Wie man Kartoffeln pflegt
Im Video lernen Sie, wie man Kartoffeln anhäufelt.
Wie geht das?
Erfahrene Gärtner raten, Pflanzen so früh wie möglich anzuhäufeln. Ein guter Indikator ist die Triebhöhe: Bei 17–20 cm ist es Zeit. Warum so früh? Erstens erspart man sich dadurch zusätzliches Jäten und Auflockern des Bodens. Zweitens bietet das Anhäufeln zuverlässigen Schutz bei erneutem Kälteeinbruch. Dies ist besonders wichtig für nördliche Regionen.
Wenn es gerade geregnet hat und der Himmel bewölkt ist, ist dies der beste Tag, um Kartoffeln anzuhäufeln. Bei heißem Wetter sollten Sie dies in den Beeten im Morgengrauen oder nach Sonnenuntergang tun, immer nach dem Gießen; trockener Boden ist gefährlich. Hitze ist bei diesem Vorgang riskant, denn egal wie vorsichtig Sie vorgehen, die Wurzeln werden dennoch etwas beschädigt. Und die Pflanzen welken unter der sengenden Sonne.
Zum Anhäufeln verwendet man üblicherweise einfache landwirtschaftliche Geräte: eine Hacke oder eine Spitzhacke. Mit diesen Werkzeugen harken wir die Erde in Richtung der Büsche und formen so recht hohe und breite Hügel.
Manche Leute verwenden dafür eine recht primitive, aber effektive Methode: einen handgeführten Hügelaufsatz. Sie bauen ihn sich auch selbst aus einer einfachen Hacke. Oder sie konstruieren etwas Ähnliches wie einen kleinen Pflug.
Und schließlich der Höhepunkt technischer Innovation – der Einachsschlepper. Dieses Gerät eignet sich zum Pflügen, Anhäufeln und für andere Instandhaltungsarbeiten.
Wie oft?
Man geht allgemein davon aus, dass zweimaliges Anhäufeln von Wurzelgemüse pro Saison ausreicht. Das stimmt wahrscheinlich. Erfahrungsgemäß schadet es aber nicht, ein paar Mal mehr anzuhäufeln. Sie werden sehen, dass angehäufte Kartoffeln in schönen, ordentlichen Beeten toll aussehen. Und im Herbst werden Sie feststellen, dass sich Ihre Mühe positiv auf die Ernte ausgewirkt hat.
Die erste Pflanzung erfolgt, wie bereits erwähnt, wenn die Triebe 17-20 cm lang sind. Die zweite Pflanzung erfolgt 2-3 Wochen später, kurz vor der Blüte.
Lassen Sie sich von Ihrem Gärtnerinstinkt leiten, ob zusätzliches Anhäufeln nötig ist. Sollten Sie jedoch Knollen entdecken, die aus dem Boden ragen, verrottende Sträucher oder andere Unregelmäßigkeiten feststellen, greifen Sie zur Hacke.
Ist das notwendig?
Und schließlich eine eher philosophische Frage: Hat diese ziemlich mühsame Arbeit überhaupt einen Sinn? Finden wir es heraus.
Wir haben die Gründe für das Anhäufeln von Kartoffeln bereits besprochen, und all diese Gründe sind überzeugend. Doch diejenigen, die zweifeln, haben Recht: Dieser Teil der Pflege ist nicht immer notwendig.
Zunächst einmal ist es in südlichen Regionen mit wirklich heißem Klima unnötig, es sei denn, ausreichend Wasser ist vorhanden. Pflanzen in trockene, heiße Erde zu pflanzen, führt buchstäblich zu gebackenen Kartoffeln. Daher ist es ratsamer, sich darauf zu beschränken, die Erde aufzulockern und eventuelle Krusten zu entfernen.
Darüber hinaus gibt es eine recht alte Anbaumethode, die das Anhäufeln völlig überflüssig macht. Diese Methode nennt sich organisches Mulchen. Dabei wird der Boden im Herbst mit Heu oder Stroh bedeckt. Dies ermöglicht Folgendes:
- Pflanzen vor wiederkehrendem Frost schützen;
- Feuchtigkeitsgehalt und -verteilung kontrollieren;
- warm halten;
- den Boden vor dem Wegspülen durch Regenfälle schützen;
- intensives Wachstum von Wurzelgemüse fördern;
- Kartoffeln vor Krankheiten und Schädlingsbefall schützen.
Über den Winter verrottet das Pflanzsubstrat, und die Kartoffeln werden wie gewohnt gepflanzt. Anschließend werden die Setzlinge mit einer ersten Schicht Heu oder Stroh bedeckt und nach einiger Zeit (wenn die Triebe 5–6 cm hoch sind) mit einer zweiten Schicht.
Nun heißt es nur noch auf die Ernte warten. Sie benötigt nicht einmal Wasser, außer in Dürreperioden.
Sie können anorganischen Mulch verwenden, indem Sie die Kartoffeln mit dunklem Stoff oder Folie abdecken. Wichtig ist, dass die Abdeckung fest am Boden haftet und nicht vom Wind verweht wird. Gemüsebauern, die Mulch verwendet haben, sind mit ihren Ernten zufrieden. Es gibt also Möglichkeiten. Falls Ihnen das traditionelle Anhäufeln veraltet oder zu mühsam erscheint, wissen Sie, dass es Alternativen gibt.
Video „Wann man bergauf fahren sollte“
Dieses Video zeigt Ihnen, wann man Kartoffeln anhäufeln sollte und wie man es richtig macht.



